Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.
Mit dem Film „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“ findet die Dystopie „Die Tribute von Panem“ ihr Ende.
Das Desinteresse der Massen an denjenigen, die außerhalb ihrer Gruppe bzw. ihres Distriktes das Elend der „anderen“ nicht wahrnehmen und sich durch perfekt inszenierte „Brot und Spiele“ ablenken lassen, ist deutlich ein Spiegelbild der Gegenwart.
Genauso deutlich (wenn auch weniger offensichtlich) ist das überraschende Ende.
Zur Zeit läuft in den Kinos der Film „Steve Jobs“.
Für diejenigen, die mit dem Namen Steve Jobs nichts anfangen können, ein kurzer Einblick von Walter Isaacson:
„Manche Führungspersönlichkeiten treiben Innovationen voran, weil sie das große Ganze gut überblicken. Andere realisieren dies durch die Beherrschung der Details. Jobs tat beides, unermüdlich. Die Folge war, dass er über drei Jahrzehnte hinweg eine Reihe von Produkten auf den Markt brachte, die ganze Industriezweige veränderten:
- den Apple II, in dem Wozniaks Platine verwendet wurde: Woz verwandelte diese in den ersten Personal Computer, der nicht nur für Freaks geeignet war
- den Macintosh, der die Heimcomputer-Revolution einleitete und grafische Benutzeroberflächen populär machte
- Toy Story und weitere Kassenschlager von Pixar, durch die sich neue Perspektiven auf das Wunder digitaler Vorstellungswelten eröffneten
- die Apple Stores, mit denen man die Rolle eines Ladens bei der Definition einer Marke neu erfand
- den iTunes Store, durch den die Musikindustrie neu geboren wurde
- den iPod, durch den die Art und Weise, wie wir konsumieren, verändert wurde
- das iPhone, durch das Handys zu Geräten wurden, mit denen man Musik hören, Fotos machen, Videos aufnehmen, E-Mails lesen und schreiben und im Internet surfen kann
- den App Store, der eine neue inhaltproduzierende Industrie hervorbrachte
- das iPad, mit dem Tablet-Geräte eingeführt wurden und gleichzeitig eine Plattform für digitale Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Videos angeboten wurde
- die iCloud, durch die der Computer von seiner zentralen Position bei der Verwaltung unserer Inhalte verwiesen wurde, und die ermöglichte, dass alle unsere Geräte nahtlos miteinander synchronisiert werden können
- und schließlich das Unternehmen Apple selbst, das Jobs als sein größtes Werk betrachtete, ein Ort, wo die Vorstellungskraft gehegt und gepflegt, angewendet und in die Tat umgesetzt wurde – und das auf eine derart kreative Art und Weise, dass aus Apple das wertvollste Unternehmen der Welt wurde.“
Vor 25 Jahren gab es einen denkwürdigen Beschluss des EU-Parlamentes zum Thema „Stay behind“ bzw. „Gladio“, wie es in Italien genannt wurde.
In allen NATO-Ländern und den „neutralen“ Ländern Schweiz, Österreich, Schweden und Finnland, gab es Geheimarmeen, die den Auftrag hatten, nach einer befürchteten sowjetischen Invasion dazu beizutragen, dass besetztes Gebiet befreit werden sollte.
Daniele Ganser: „Hinter den feindlichen Linien hätte die Geheimarmee den Widerstandswillen der Bevölkerung stärken können, bei einem bewaffneten nationalen Widerstand hätte sie bei der Führung und der Organisation helfen können. Sie hätte Sabotageakte durchgeführt, die Besatzungstruppen beunruhigt, abgeschossene befreundete Piloten ausgeschleust und für die Regierung im Exil geheimdienstliche Informationen gesammelt.“
Es handelt sich also um eine sinnvolle, gute Sache.
Weniger gut ist, dass sich diese Geheimarmeen in die Innenpolitik einmischten mit dem Ziel, linke Politiker und linke Kräfte von der Macht fernzuhalten. Das geht bis hin zu Mord und Staatsstreich.
Überhaupt nicht gut ist, dass diese Geheimarmeen die eigene Bevölkerung etwa mit Bombenanschlägen terrorisierten, die sie dann linken Kräften in die Schuhe schoben.
Die Welt ist voller Terror. Wenn in einer Stadt auf der Welt an einem Tag 129 Menschen getötet werden, stört das die Menschen in der westlichen Welt relativ wenig. Außer, wenn sie selbst davon betroffen sind.
Menschen aus Frankreich und Belgien haben diese Tat begangen. Dafür verantwortlich gemacht wird der „Islamische Staat“. Der soll jetzt bombardiert werden; schließlich können Frankreich und Belgien nicht sich selbst bombardieren.
Wer auch immer bei den Attentaten in Paris letzten Freitag die ausführenden Organe waren, wer auch immer im Hintergrund gewirkt hat: die wahren Schuldigen sind die Eliten der westlichen Staaten.
„Der Tod ist Privatsache - da waren sich alle Parlamentarier einig. Immer wieder wurde das an diesem Freitag in der Bundestagsdebatte um die Neuregelung des Gesetzes zur Sterbehilfe betont: Jeder Mensch solle selbst entscheiden können, ob er im Fall einer todbringenden Krankheit aus dem Leben scheiden will oder nicht. Der Staat dürfe hier nicht regulieren.
Gleichzeitig hat die Politik nun kommerzielle Sterbehilfevereine, wie sie etwa der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch gegründet hatte, verboten - und eben doch eingegriffen.
Wie uneins sich die Abgeordneten über sämtliche Parteigrenzen hinweg tatsächlich waren, zeigte sich schon an den vier verschiedenen Entwürfen, die von einer deutlichen Liberalisierung bis hin zum totalen Verbot alles beinhaltet hatten - am Ende entschieden sich die 602 Abgeordneten mit 360 Ja-Stimmen für einen Entwurf der Abgeordnetengruppe um Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD).
Nach der neuen Regelung ist geschäftsmäßige Sterbehilfe verboten und dies im Strafgesetz verankert. Bisher war es möglich, sich etwa mithilfe eines Sterbehilfevereins das Leben zu nehmen. Die Organisation besorgte die tödlichen Substanzen - der Patient musste sie dann selbst nehmen oder zumindest den Knopf für eine automatische Spritze betätigen. Das ist jetzt vorbei.
In der Debatte wurde vor allem ein Wort diskutiert: "geschäftsmäßig". So stand es im Entwurf von Brand/Griese. Genau darin sahen Kritiker ein Problem. Denn ein Mediziner handele bereits geschäftsmäßig, wenn er eine Leistung regelmäßig durchführe. Befinden sich Ärzte also weiter in einer Grauzone?
"Palliativmediziner, die ihrer normalen ärztlichen Tätigkeit nachgehen, brauchen keine Angst zu haben, dass sie sich strafbar machen", sagt der Medizinrechtler Oliver Tolmein. Sogar Beihilfe zum Suizid ist nach Einschätzung Tolmeins theoretisch möglich - wenn der Arzt sich dazu jeweils strikt auf den Einzelfall bezogen entscheidet und nicht auf Wiederholung angelegt handelt.
Aber genau hier sehen Medizinethiker wie Urban Wiesing das Problem. Ab wann ist das Handeln eines Arztes auf Wiederholung angelegt? Bei zwei Fällen von Sterbebeihilfe? Oder bei zehn? "Die Unsicherheit wird steigen, die Grauzone bleibt bestehen - sie zu entfernen, wäre aber die Aufgabe eines neuen Gesetzes gewesen", sagt Wiesing. Auch Tolmein fürchtet: "Wer häufiger Beihilfe leistet, sollte sich darauf einstellen, dass es Ermittlungen geben kann. Wenn er aber nur strikt einzelfallbezogen handelt, sollte es noch nicht mal zu einer Anklage kommen." Deshalb rät er Medizinern, sich mit einer guten und gründlichen Dokumentation des Handelns vor Ermittlungen zu schützen.
Patienten, die wegen einer für sie unzumutbaren todbringenden Erkrankung aus dem Leben scheiden wollen, sollten zunächst ein Beratungsgespräch führen. Halten sie danach an ihrem Entschluss fest und der Mediziner signalisiert seine Unterstützung zur Beihilfe, ist das möglich. Aber es ist zu befürchten, dass etliche Mediziner vor Beratung und Beihilfe zurückschrecken werden - schließlich könnten sie nun mit dem Strafgesetz in Konflikt kommen. "Durch das Verbot der Vereine und die unklare Regelung wird der Sterbe-Tourismus in die Schweiz steigen", prognostiziert Wiesing.“