„Wussten Sie, dass am Wiener Kongress der europäische Sklavenhandel abgeschafft wurde?
Englands Außenpolitik am Wiener Kongress war generell pragmatisch, aber in einem Punkt war sie stur: England verlangte von den anderen europäischen Mächten die Abschaffung des Sklavenhandels. Frankreich, Spanien und Portugal kämpften mit allen Mitteln dagegen, Preußen und Österreich war das Thema "Negerhandel in Afrika" egal.
Schließlich machte Englands Vertreter am Kongress, Lord Castlereagh, das Ende des Sklavenhandels zu einem Hauptverhandlungspunkt, drohte mit einem Handelsboykott für Staaten, die sich widersetzten. So kam am 8. Februar 1815 eine Erklärung zustande, im Sinne der "Prinzipien der Humanität und der universellen Moral". Ein nennenswerter Rückgang des Sklavenhandels gelang allerdings erst ab den 1850er Jahren - die betroffenen Staaten hatten auf einer Übergangsfrist bestanden. Die Zahl der in Afrika zwischen 1801 und 1867 verschifften Sklaven wird auf 3,5 Millionen geschätzt, die Gesamtzahl zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert 11 Millionen.“
Auch, wenn sich der Erfolg in Grenzen hielt – erstmals wurde vor 200 Jahren in einem internationalen Vertragswerk aus "Prinzipien der Humanität und der universellen Moral" der Sklavenhandel (jedoch nicht die Sklaverei) verboten.