Ansichten eines Regenwurms

Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.

Molière

Leander Haußmann: „Jedes Jahrhundert hat seine Genies, die überleben. Das sind in der Regel nicht sehr viele, aber Molière gehört definitiv dazu. Er ist - nach Shakespeare - einer der ganz wesentlichen Gamechanger im Theater-Business und die Blaupause für alles, was später an Komödie passiert. Vorher gab es die Commedia dell’arte - aus heutiger Sicht mehr oder weniger ein sehr anbiederisches Theater. Es kommt ja von der Straße, und auf der Straße kann man es sich nicht erlauben, die Leute zu verstümmeln, man muss sie binden. Und dadurch kommt es zu schleimigen Übergriffen von Schauspielern dem Zuschauer gegenüber. Molière hat das abgeschafft. Er hat angefangen, sehr kritische Charakterkomödien zu entwickeln, die letzten Endes sehr erfolgreich waren, vom "Tartuffe" mal abgesehen, mit dem er große Schwierigkeiten hatte.

Bis heute ist es auch faszinierend, dass er auf der Bühne starb, in der vierten Aufführung von "Der eingebildete Kranke". Die Leute hielten das für einen Gag, als er zum Ende hin einen Blutsturz bekam. Er spielte auch noch weiter, die Leute lachten, und dann ist er auf der Bühne gestorben - nach Überlieferungen zuhause, aber in der Erinnerung vor Zuschauern. Das ist schon sehr faszinierend.

Ob Sie heute eine amerikanische Sitcom sehen oder Neil Simon oder Arnold und Bach, um auch mal ein paar Deutsche zu nennen - das ist alles letzten Endes auf Molières Mist gewachsen.“

https://www.ndr.de/kultur/buehne/Regisseur-Leander-Haussmann-ueber-die-Faszination-Moliere,moliere122.html

 

Molière starb vor 350 Jahren und ist nach wie vor im Theater lebendig.

 

Schafft die Verbrechens-Bekämpfung ab!

Clan-Gangster Muhamed Remo: Freiheit statt Knast | SPIEGEL TV

https://www.youtube.com/watch?v=1_j89_LURBw

 

Gunnar Schupelius: „Die Clans lachen sich tot über den deutschen Staat, der sie mit Samthandschuhen anfasst. Kein Wunder, wenn man sich diese Geschichte vor Augen führt.

Der Berliner Schwerverbrecher Muhamed Remo (32) wurde 2021 zu acht Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Jetzt ist er auf freiem Fuß und posiert auf einem  Foto, das ihn im Erdbebengebiet der Türkei zeigt.

Was er dort macht, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass er im Maßregelvollzug landen sollte, also in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung des Haftkrankenhauses. Denn er gilt als drogenabhängig, weshalb der Richter eine Therapie anordnete.

Da nun im Haftkrankenhaus kein Platz frei war, wurde Muhamed Remo aus der Haft entlassen. Wenn ein Platz frei wird, soll er wieder einrücken und nach der Therapie seine Haftstrafe verbüßen. Bei gutem Gelingen kann die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden.

Ist es angemessen, so nachlässig mit einem Muhamed Remo zu verfahren? Er ist der Neffe von Clan-Chef Issa Remmo (unterschiedliche Schreibweise der Behörden).

Der Remmo-Clan ist die wahrscheinlich größte kriminelle Vereinigung in Berlin, verantwortlich für Körperverletzung, Schutzgelderpressung, Raub, Drogenhandel, Waffenhandel, Geldwäsche, Hehlerei und Diebstahl. Muhamed selbst raubte am 19. Februar 2021 einen Geldtransporter aus und versuchte einen Polizisten zu töten.

Drei Fragen bedürfen jetzt  der Klärung. Erstens: Warum gab es für ihn keinen Platz im Haftkrankenhaus? Der Maßregelvollzug ist seit vielen Jahren überfüllt, das weiß die Politik. Zuletzt wurde darüber am 29. November 2022 im Senat verhandelt.

Es fehlt an Gebäuden und Personal. Verantwortlich ist Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne). Doch sie rührte keinen Finger, genauso wenig wie ihre Vorgängerin Dilek Kalayci (SPD). Wir haben es hier also mit einem massiven Versagen der Regierung zu tun.

Die zweite Frage geht an die Justiz: Nach dem Gesetz soll der Täter, wenn er zur Tatzeit drogenabhängig war, zuerst in den Entzug geschickt werden, dann in die Haft (§ 64 Strafgesetzbuch). Aber nur, „wenn eine hinreichend konkrete Aussicht besteht, die Person durch die Behandlung in einer Entziehungsanstalt (…) zu heilen oder über eine erhebliche Zeit vor dem Rückfall in den Hang zu bewahren (…).“

Diese Aussicht war im Falle Muhamed Remo nicht gegeben, denn er hatte bereits zuvor eine Therapie durchlaufen, ohne Erfolg. Warum bekam er dennoch wieder eine Therapie vor Antritt der Haft verordnet?

An wen soll man schließlich die dritte Frage richten: Wird Muhamed Remo freiwillig aus der Türkei zurückkehren und was geschieht, wenn er es nicht tut?

Immer wieder haben unsere Prozessbeobachter berichtet, wie sich die Clans totlachen, weil man sie mit Samthandschuhen anfasst. Sie zeigen dem Staat die lange Nase.

Kein Wunder, wenn Richter selbst gegenüber Schwerverbrechern zur Milde neigen und Gesundheitssenatorinnen ihre Pflicht vernachlässigen. Das ist wirklich ein lächerliches Bild.“

https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne/kolumne-mein-aerger/noch-einmal-gefragt-warum-ist-dieser-clan-gangster-wieder-frei

 

Nicht nur in diesem Falle: Schwerkriminelle werden aus der Haft entlassen, weil kein Platz da ist, wg. Personal-Mangel finden Verfahren oft gar nicht statt, gutmenschliche Psychiater stellen positive Gutachten aus mit dem Ergebnis, dass der Kriminelle wenige Tage später eine Mordtat begeht.

Wenn dem so ist, dann soll sich die Polizei zur Gänze aus der Verbrechens-Bekämpfung zurückziehen und sich auf die „Delegitimierer“ des Staates konzentrieren: bei Menschen, die zwar friedlich sind, aber eine andere Meinung als die des Staates vertreten, schlägt der Staat mit der vollen Härte des Gesetzes zu – da ist keine Milde zu erwarten.

 

Dümmste Generation

Letzte Generation: Bali statt Gerichtstermin

https://www.youtube.com/watch?v=OaGh0__-ovo

 

Zwei Klimakleber der „Letzten Generation“ sind über Bali nach Thailand geflogen. Dass es sich bei den Klima-Aktivisten überwiegend um Heuchler und Dumme handelt, hatte der Wurm schon mehrfach thematisiert. Die Art und Weise der Thailand-Reise und die Reaktionen der Betroffenen verdeutlichen dies.

 

Der Leopard

Aus einem früheren Beitrag des Wurms: „Völlig unterschätzt wird, dass es in Afrika ca. 140.000 Menschen gibt mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Million Dollar und ca. 200 Dollar-Milliardäre.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/344-westliche-erziehung-ist-suende

 

Afrika ist in vielerlei Hinsicht wichtig, unter anderem in diplomatischer: kein einziges afrikanisches Land hat sich den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen. Im Gegenteil: der Einfluss des Westens sinkt immer mehr, während die afrikanischen Länder sich mehr und mehr China und Russland zuwenden.

Die Überheblichkeit der deutschen Regierung gegenüber Afrika zeigt sich in einem „Leoparden-Tweet“, der typisch für ihr Denken ist.

 

Reise um die Erde in 80 Tagen

Aus „Wikipedia“: „Reise um die Erde in 80 Tagen (auch In 80 Tagen um die Welt, In achtzig Tagen um die Erde, Eine Reise um die Erde, Die Rettung der Maharani, Die Wette des Phileas Fogg oder Der Wettlauf des Phileas Fogg) ist ein Roman des französischen Autors Jules Verne. Der Roman wurde erstmals am 30. Januar 1873 unter dem französischen Titel Le Tour du monde en quatre-vingts jours von dem Verleger Pierre-Jules Hetzel veröffentlicht. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien im selben Jahr im Verlag der Gebrüder Légrády in Pest unter dem Titel Reise um die Erde in 80 Tagen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Reise_um_die_Erde_in_80_Tagen

 

Vor 150 Jahren erschien der Roman von Jules Verne. Das Erstaunliche ist noch nicht mal der Roman selbst, sondern dass die Möglichkeit besteht, die Erde in so kurzer Zeit zu „umrunden“ – wenige Jahre vorher wäre die Reise ausschließlich per Schiff und kaum unter einem Jahr möglich gewesen.