Ansichten eines Regenwurms

Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.

Menschenrechts-Verletzungen auf Kuba

„US-Präsident Obama hat bei seinem Besuch in Kuba angemahnt, die Menschenrechte zu beachten. In einem Gespräch mit Staatschef Raul Castro sagte Obama, dies sei Voraussetzung für bessere politische Beziehungen beider Länder.“

http://www.br.de/nachrichten/kuba-obama-castro-104.html

Mit Sicherheit wurden und werden in Kuba Menschenrechte verletzt. Etwa in Bezug auf Meinungs- oder Versammlungsfreiheit. Da nun allerdings seit Jahrzehnten von ausländischen Mächten massiv versucht wird, in Kuba einen Regime-Wechsel durchzuführen, sei eine Frage erlaubt: darf der kubanische Staat sich dagegen wehren?

Auch, wenn die Wehrhaftigkeit im einen oder anderen Fall übertrieben sein mag, sagt der Wurm: eindeutig ja.

Und wenn ein Vertreter der USA auf Kuba die Einhaltung der Menschenrechte anmahnt, ist dies unsägliche Heuchelei.

Letzter Versuch eigenständigen Handelns

Guido Westerwelle ist gestorben.

Während seiner Zeit als deutscher Außenminister von 2009 bis 2013 gab es den letzten Versuch einer halbwegs eigenständigen Außenpolitik. In dieser Zeit wurden ihm und anderen sehr deutlich die Grenzen aufgezeigt. Seitdem traut sich in Deutschland keiner mehr, auch nur leicht von den herrschenden US-Eliten abzurücken.

Schlechte Alternative

Es liegt einiges im Argen in der westlichen Welt, auch in Deutschland. Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sowie die Kommunalwahlen in Hessen sollten Aufschluss darüber bringen, wie weit die Menschen das Arge sehen bzw. wie sie darauf reagieren.

Um es kurz zu machen: Diejenigen, die zufrieden sind, wählen die system-tragenden Parteien CDU, SPD, Grüne und FDP, die zunehmend als austauschbar empfunden werden, es im Grunde auch sind und als „Die Partei“ bezeichnet werden können.

Als die Vergangenheit noch eine Zukunft hatte

Michael Moores neuer Film „Where to Invade Next“ läuft in den Kinos. Was mensch auch immer von ihm und seinen Filmen halten mag – lohnens- und nachdenkenswert sind sie immer.

Hier ist der Trailer zum Film:

 

Agent Provocateur

„Der Vergnügungspark-Betreiber SeaWorld hat zugegeben, Mitarbeiter bei der Tierrechtsorganisation Peta eingeschleust zu haben, um die Tierschützer zu gewalttätigen Aktionen zu verleiten. Im Zuge einer internen Ermittlung habe der Verwaltungsrat von SeaWorld nun beschlossen, die Praxis zu beenden. Das teilte Vorstandschef Joel Manby im Firmen-Blog mit. 

SeaWorld-Angestellte dürften sich nicht länger als Tierschutzaktivisten ausgeben, teilte SeaWorld mit. Peta hatte dem Park SeaWorld in San Diego im vergangenen Sommer vorgeworfen, einen Angestellten eingeschleust zu haben. Er sollte die Tierschützer angeblich zu Straftaten anstiften, mit denen SeaWorld Peta im Anschluss hätte belasten können. SeaWorld habe ein Interesse daran gehabt, illegale Aktivitäten zu provozieren, sagte eine Peta-Sprecherin. "Wir haben sie bei ihren dreckigen Tricks erwischt." Der Arbeitsvertrag dieses Angestellten ruhte für die Dauer einer internen Prüfung, wurde aber inzwischen wieder in Kraft gesetzt. In der SeaWorld-Erklärung ist nun von mehreren Mitarbeitern die Rede, die bei Peta eingeschleust worden seien. Eine konkrete Zahl wird aber nicht genannt.“

http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-02/tierschutz-peta-mitarbeiter-seaworld-vergnuegungspark-Spionage

Einfach ausgedrückt: A (Seaworld) wird von B (Peta) kritisiert und hat dadurch Verluste. A schickt V-Menschen zu B, die B aufhetzen, damit B radikal und gewalttätig wird. Damit ist die Kritik von B an A nicht erledigt, aber die Öffentlichkeit wendet sich von B ab und interessiert sich nicht mehr für das Thema – das, was Gewalttätige sagen, interessiert nicht. Und wenn es noch so sehr stimmt.

Diese Strategie des „Agent Provocateur“ wurde zu allen Zeiten von den Menschen benutzt.