Ansichten eines Regenwurms

Mit dem Regenwurm ist es so eine Sache. Meist nimmt ihn keiner wahr und ernst nehmen tut ihn kaum jemand. Und doch: meist ist er da und oft auch wichtig. Ein eigenes Leben hat er allemal, wenn auch überwiegend unter der Erde - da wühlt und gräbt er sich durch alles durch und kommt mit allem in Kontakt, was es da so gibt im Wurzelbereich und drunterhinaus. Was dahin gerät - und das meiste kommt früher oder später mal da an - betrifft ihn und seine Freunde. Ab und zu kommt Rupert (so der Name des Regenwurms) an die Erdoberfläche, um zu sehen, was die da oben schon wieder alles treiben. Und gibt Kunde davon seinen staunenden Kumpels im Erdreich und jenen über der Erde, die sich für ihn interessieren.

Justiz-Mord

Mensch stelle sich mal folgende Situation vor: 2 aus arabischen Ländern eingewanderte Moslems stehen in den USA vor Gericht und sind eines terroristischen Anschlags angeklagt. Zwar haben beide Alibis, aber die stammen ausschließlich von arabischen Menschen. Einer von den beiden wird im Verlauf des Prozesses gefragt, was er denn so von den USA und ihrer Politik halte. Ausführlich erklärt dieser, dass er von den USA und deren Politik ausgesprochen wenig halte.

Der Prozess ist offensichtlich alles andere als fair und die beiden Angeklagten sollen zum Tode verurteilt werden, obwohl sie nichts mit dem Attentat zu tun hatten. Es gibt Massen-Proteste in arabischen Ländern, aber auch in den USA selbst. Hauptsächlich von dort lebenden Muslimen, aber auch von solchen Nicht-Muslimen, die an das Gesetz glauben.

Wie wird die Reaktion darauf in Justiz, Politik und Bevölkerung der USA wohl ausfallen? Mit großer Wahrscheinlichkeit ein „jetzt erst recht“: die „Islamisten“ sollen getötet werden!

So ähnlich kann mensch sich die Situation in den USA in den 1920ern vorstellen.

Vor 90 Jahren wurden die aus Italien eingewanderten Anarchisten, Atheisten und Kriegsdienst-Verweigerer Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti hingerichtet.

Bösartigster Komiker des Jahrhunderts: Groucho Marx

Vor 40 Jahren starb Groucho Marx. Was mensch auch immer von ihm halten mag – auf seinem Gebiet war er der Größte.

So subversiv, anarchisch und scharfzüngig wie er war keiner und es ist nur schwer vorstellbar, dass ihm je jemand das Wasser reichen wird können.

Aus „Wikipedia“: „Wie populär er in den 1960er Jahren war, belegt eine Szene aus der Fernsehserie Bezaubernde Jeannie, in der sich Roger Healey wünscht, der witzigste Mann der Welt zu sein. Jeannie verwandelt ihn daraufhin in Groucho. Und Groucho Marx spielt sich selbst.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Groucho_Marx

 

Nachrede auf Eberhard Fechner

Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Selbst diejenigen, die von anderen Menschen nicht beachtet werden und wg. ihrer abweichenden Ideen und Meinungen zu Außenseitern gemacht werden und lieber alleine für sich leben wollen.

Und es gibt einen einzigen, ganz besonderen Menschen, der dies allen anderen unmissverständlich klar vor Augen geführt hat: Eberhard Fechner, der vor 25 Jahren gestorben ist.

Er war ein guter Schauspieler, Theater- und Film-Regisseur. Einzigartig jedoch waren seine „Erzähl-Filme“, in denen er Menschen zu Wort kommen lässt, die ihre Geschichte erzählen und so ein Bild von sich und des jeweiligen Themas übermitteln, an das keine noch so gute Dokumentation heran kommt.

Durch diese Filme, die bis auf den heutigen Tag keiner so machen konnte wie er, hat dieses Land Eberhard Fechner unendlich viel zu verdanken. Und er hat auch heute noch viele Fans, zu denen auch der Wurm gehört.

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Percy B. Shelley

„Welcher große Dichter der Neuzeit wäre in Deutschland so wenig gekannt wie Shelley? Wird seine Weltflüchtigkeit, sein exzentrischer Idealismus auch stets ein Hinderungsgrund sein, daß Shelley irgendwo oder irgendwann populär werde, so ist der Umstand doch betrübend, daß er, Englands größter Lyriker, der ideale Dichterphilosoph, der freigeistigste und kühnste aller Engländer, selbst den hochgebildeten deutschen Leserklassen fast ein Fremder ist. Die Hauptschuld an diesem auffallenden Mangel an Interesse für den großen Dichter trägt jedoch der Umstand, daß unsere Literaturforscher denselben dem Publikum zu wenig vermittelt haben. Shelley ist von diesen in hohem Grade vernachlässigt worden. Es existiert in Deutschland keine einzige größere Arbeit über ihn. Die wenigen Kenner und Verehrer Shelley’s werden jedoch einräumen, daß wir ihm eine Würdigung schuldig sind, und in Denjenigen, die ihn noch nicht kennen, wird eine solche vielleicht den Wunsch erwecken, ihn kennen zu lernen.

In England selbst ist Shelley’s Stellung eine ganz andere. England ist zur Einsicht gekommen, was es an ihm besessen und was es an ihm verbrochen hat, ja, es wird von dem freisinnigeren Publikum vielleicht kein anderer Dichter des Landes derartig gefeiert wie Shelley.“

Helene von Druskowitz schrieb das in ihrem Buch „Percy Bysshe Shelley“ aus dem Jahr 1884. Sehr viel hat sich seitdem nicht geändert. Nichtsdestotrotz ist Percy Bysshe Shelley, der vor 225 Jahren geboren wurde und nach seinem Tod große Auswirkungen auf die europäische Gedankenwelt hatte, aktueller denn je.

Aus „Wikipedia“: „Jeremy Corbyn rezitierte am 27. Juni 2017 in seiner Ansprache beim Glastonbury Festival aus Shelleys Gedicht Mask Of Anarchy:

 

“Rise like Lions after slumber

In unvanquishable number -

Shake your chains to earth like dew

Which in sleep had fallen on you -

Ye are many - they are few.”

 

„Erhebt euch wie Löwen nach dem Schlummer

In unüberwindlicher Zahl -

Schüttelt eure Ketten ab wie Tau,

Der im Schlaf auf euch gefallen ist –

Ihr seid viele – sie sind wenige.“

 

und ermutigte die anwesenden jungen Leute, ihre gemeinsame Macht zu erkennen, durch die sie die Welt verändern könnten."

https://de.wikipedia.org/wiki/Percy_Bysshe_Shelley

Finis Germania

Der deutsche Kulturbetrieb ist am Ende. Finis.

Mit der Streichung des Buches „Finis Germania“ des letztes Jahr verstorbenen Rolf Peter Sieferle von der „Spiegel“-Bestseller-Liste war der Höhepunkt erreicht und der letzte Nachweis erbracht, welche Hohlköpfe zumindest im deutschen Literatur-Betrieb tonangebend sind.

„Wertende Begriffe

- „Miserabel“

- „Subterrestrisch“

- „Nicht ungefährlich“

- „Antisemitisch“

- „Verschwörungstheoretisch“

- „Paranoid“

- „Zwanghaft“

- „Rechtsextrem“

- „Ekelhaft“

- „Ahistorisch“

- „Dürftig“

- „Geistige Abstellkammer“

Kritiker über „Finis Germania“ (Platz 12)“

https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/611-20-juli-2017

Michael Klonovsky hat dankenswerterweise die Bestseller-Liste des „Stern“ abgebildet mit den aufgeführten „wertenden Begriffen“.

Was ist das für ein furchtbares Buch?