Hätte Goethe Suppen schmalzen,
Klöße salzen,
Schiller Pfannen waschen müssen,
Heine nähn, was er verrissen,
Stuben scheuern, Wanzen morden,
Ach die Herren,
Alle wären
Keine großen Dichter worden.
Alleine dieser „Stoßseufzer“ ist es wert, sich näher mit Emerenz Meier auseinanderzusetzen, die vor 90 Jahren gestorben ist.
Im freien Wald bin ich groß geworden, auf Bergeshalden, wo der Böhmerwind, der übermütige, sich mit Tannen balgt, wo Hirtenbuben um die Feuer rennen, nicht achtend ihrer weit verstreuten Herde. Das Wild war mir befreundet im Revier, das Eichhorn floh nicht, wenn ich es beschlich, der Geier sah froh kreischend auf mich nieder, der über Wipfeln beutesuchend hing. Ich kannte keine andere Macht als Gott, und die war göttlich, wo sie sich mir zeigte, im Abendrot, mit finsterer Brau umwölkt, im Morgengold, das durch die Nebel glühte, im Sturm, der wütend sauste durch die Forste, im Bach, der tosend lief dem Tale zu. Da warf ich oft mich an die Brust der Erde und schrie und schwor, nie würd ich andere Fesseln dulden von irgendeinem, der aus Fleisch und Blut, der gleich mit mir des Lebens Bürde trägt. Nur keinen Herrn, und mag er sein wie immer, denn gleichen Rechts glaub ich mit ihm zu sein, ob er auch einst viel Tausende beherrscht. Ich bin des freien Waldes freies Kind.