Der Leopard

Aus einem früheren Beitrag des Wurms: „Völlig unterschätzt wird, dass es in Afrika ca. 140.000 Menschen gibt mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Million Dollar und ca. 200 Dollar-Milliardäre.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/344-westliche-erziehung-ist-suende

 

Afrika ist in vielerlei Hinsicht wichtig, unter anderem in diplomatischer: kein einziges afrikanisches Land hat sich den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen. Im Gegenteil: der Einfluss des Westens sinkt immer mehr, während die afrikanischen Länder sich mehr und mehr China und Russland zuwenden.

Die Überheblichkeit der deutschen Regierung gegenüber Afrika zeigt sich in einem „Leoparden-Tweet“, der typisch für ihr Denken ist.

 

Heiner Hoffmann: „Das Auswärtige Amt wollte witzig sein, doch das ging gründlich in die Hose. Nun zeigt ein Leoparden-Emoji, was in den Beziehungen mit dem afrikanischen Kontinent alles schiefläuft – auch im Kontext des Ukrainekriegs.

Das Twitter-Team des Auswärtigen Amts hat einen kleinen Scoop gelandet, zumindest was die Reichweite betrifft. Fast zwei Millionen Mal ist dieser Tweet schon angezeigt worden:

Der russische Außenminister sei diese Woche nach Afrika gereist, nicht um Leoparden zu sehen, sondern um seine Propaganda zu verbreiten, heißt es darin. Der Leopard ist als Tier-Emoji dargestellt, die Social-Media-Verantwortlichen des Ministeriums fanden das wohl witzig.

Doch quer über den afrikanischen Kontinent wundert man sich mal wieder: Welches Bild hat »der Westen« eigentlich von uns? Eine Sprecherin der Afrikanischen Union fragte auf Twitter, ob Annalena Baerbock wohl auch nur nach Afrika reise, um Tiere zu besichtigen. »Ist der afrikanische Kontinent (…) ein Witz für Sie?«

Als ein deutscher Diplomat ihr antwortet, es handle sich möglicherweise um ein Missverständnis – das Leoparden-Emoji meine den Panzer und nicht das afrikanische Tierleben, keilt sie zurück: »Ich habe es schon richtig verstanden. Ein Außenministerium, das widerliche koloniale Klischees bedient, um geopolitische Punkte zu machen.« Autsch.

Man kann das als Petitesse abtun, als misslungenen Gag, passiert eben auf Social Media. Aber leider ist es so einfach nicht. Denn zum einen zieht der Tweet weite Kreise und richtet damit realen Schaden an. In vielen afrikanischen Ländern reagiert man – zu Recht – sehr verschnupft auf solche Klischees, und ein deutsches Außenministerium sollte das auch wissen. Viel zu oft wird der Kontinent in Europa auf vermeintliche Wildnis, »endlose Weite« und Ethnoklischees von Massai-Kriegern mit Speeren reduziert. Auch deutsche Delegationen, die zu Besuch auf dem Kontinent sind, planen gern zuerst die Safari und dann die öden Pflichtbesuche ringsherum.

Doch der kleine Eklat kommt zur Unzeit: Deutschland hätte nämlich gerade gern mehr afrikanische Partner an seiner Seite, wenn es um den Ukrainekrieg geht. Als im März 2022 bei den Vereinten Nationen eine Resolution zur Abstimmung stand, um die Invasion in der Ukraine zu verurteilen, haben nur knapp 51 Prozent der afrikanischen Länder dafür gestimmt. Viele Beobachterinnen und Beobachter aus Deutschland reagierten darauf mit Unverständnis und Verwunderung. Als im Mai vergangenen Jahres Bundeskanzler Olaf Scholz im Senegal zu Besuch war, ärgerte sich die deutsche Delegation: Denn Präsident Macky Sall machte die Sanktionen gegen Russland für den Hunger in Afrika verantwortlich und nicht Wladimir Putin, der die ukrainischen Getreidelieferungen blockierte. Manchmal wirkt es, als betrachte Europa den Kontinent als undankbare Nichte, die sich nicht über die Geschenke vom Onkel freut.

Viele afrikanische Länder wollen sich in diesem Krieg nicht auf eine Seite schlagen. Das ist aus europäischer Sicht oft schwer zu begreifen, scheint die moralische Dimension doch eindeutig. Aber viele Staaten in Afrika können mit einer solchen Sichtweise wenig anfangen. Denn wo war der Aufschrei während des Bürgerkriegs in Äthiopien? Oder, quasi die westliche Ursünde: Warum hat niemand den Völkermord 1994 in Ruanda gestoppt? Mit Moral braucht der Globale Norden also nicht zu kommen, so klar Täter und Opfer in diesem Krieg in der Ukraine auch zuzuordnen sind.

Im Kalten Krieg nahmen die Länder des Globalen Nordens Afrika als politischen Spielball wahr, sowohl auf sowjetischer als auch auf europäischer und amerikanischer Seite. Westliche Geheimdienste halfen beim Sturz gewählter Regierungsoberhäupter, die vermeintlichen Schutzmächte finanzierten Rebellentruppen, destabilisierten viele Länder immer weiter. Das hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Heute ist die Haltung anders: Man will sich seine Partner selbst aussuchen, sich nicht auf eine Seite schlagen, Optionen abwägen. Leider verhindert Korruption allzu oft, dass daraus wirklich ein Aufbruch erwächst.

Russland bedient dagegen mit maßgeschneiderter Propaganda gezielt antiwestliche Ressentiments auf dem Kontinent. Moskau habe sich nie mit dem Blut des Kolonialismus befleckt, schrieb Außenminister Sergej Lawrow im Juli vergangenen Jahres in einem Gastbeitrag für mehrere afrikanische Zeitungen. Viele von Moskau unterjochte Regionen in Eurasien dürften das zwar anders sehen, doch in Afrika verfängt das Narrativ. Es wird durch bezahlte Influencer und Bot-Armeen künstlich aufgeblasen.

Russland stellt sich als Partner auf Augenhöhe dar, der den Kontinent endlich ernst nehme. Angesichts der Gräueltaten der Wagner-Söldner in Afrika ist das zwar der blanke Hohn, das wissen auch viele Regierungschefs. Dennoch handhaben sie die Angelegenheit sehr pragmatisch: Nach dem Treffen mit Olaf Scholz flog der senegalesische Präsident Macky Sall nach Moskau, um Wladimir Putin zu besuchen.

Die Wahrheit ist: In einigen Ländern Afrikas hat Europa mittelfristig nichts mehr zu melden. In Mali oder der Zentralafrikanischen Republik zum Beispiel, ehemalige französische Kolonien, die sich von Paris abgewandt und Moskau immer mehr zugewandt haben. Die meisten Länder versuchen eine Balance zu halten zwischen Asien und »dem Westen«, wollen weder auf Rüstungslieferungen aus Moskau, noch auf Straßen aus China oder Solarkraftwerke aus Europa verzichten. Man kann ihnen das angesichts von Jahrhunderten der Sklaverei, der kolonialen Unterdrückung und Interessenpolitik des Kalten Kriegs wahrlich nicht zum Vorwurf machen. Es ist ihr gutes Recht.

Auch die deutsche Regierung sollte deshalb überdenken, welche Botschaften sie in Afrika sendet. Ein verunglückter Tweet über Leoparden und Russland ist eben mehr als ein schlechter Witz, wie man an den empörten Reaktionen von Menschen merkt, die sonst wirklich nicht zur Polemik neigen.

Was Europa stattdessen tun kann: Gute Angebote machen. Europa ist auf Afrika angewiesen. Nicht nur wegen der wertvollen Ressourcen wie Lithium oder Kobalt, ohne die der Klimawandel kaum aufzuhalten ist. Das Bevölkerungswachstum geht auch mit einer wachsenden Zahl potenzieller Konsumentinnen und Konsumenten einher – wie zuvor schon in China –, an denen viele Firmen in Zukunft kaum vorbeikommen werden. In den vergangenen Jahren wurden diese Menschen eher als Heer angehender Migrantinnen und Migranten gesehen, die tunlichst von der Überquerung des Mittelmeers abgehalten werden müssen.

In dieser Woche hat das deutsche Entwicklungsministerium eine neue Afrika-Strategie vorgestellt. Und darin ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel zu erkennen. Es sind nicht nur leere Worthülsen zu lesen von einer »Partnerschaft auf Augenhöhe«, wie sie seit Jahren gepredigt, aber nicht umgesetzt wird. Die Strategie orientiert sich an den Zielen der Afrikanischen Union, sie basiert also auf den Wünschen der afrikanischen Regierungen selbst. Das klingt banal, ist aber ein echter Umbruch. Bisher wurden die unzähligen Entwicklungsprojekte auf dem Kontinent oft an europäischen Schreibtischen erdacht. In der afrikanischen Realität scheiterten sie dann rigoros.

Auch viele andere Punkte überzeugen: Energiepartnerschaften, Finanzierungsmechanismen für innovative Firmen, ein Fokus auf die boomenden Städte des Kontinents. Da ist es durchaus legitim, auch auf gute Regierungsführung, Korruptionsbekämpfung und Transparenz zu bestehen. Doch vielleicht sollte das Entwicklungsministerium dem Auswärtigen Amt dieses Strategiepapier noch einmal zukommen lassen, zur Sicherheit. Zumindest beim Social-Media-Team scheint es noch nicht angekommen zu sein.

Inzwischen hat das Auswärtige Amt immerhin auf die Kritik reagiert – und bittet in einem weiteren Tweet um Entschuldigung:

Die Sprecherin der Afrikanischen Union reagierte prompt: »Entschuldigt euch nicht. Seid einfach vorsichtig. Und respektiert uns, wie wir euch respektieren.«“

https://www.spiegel.de/ausland/afrika-warum-der-kontinent-genug-von-europaeischer-arroganz-hat-a-353f9897-b28a-4366-beda-c3844ff8bd52

 

Gert Ewen Ungar: „Russland und Deutschland verfolgen in Afrika unterschiedliche Strategien. Während Deutschland Werte exportieren will, vermeidet Russland Einmischung und vor allem Bevormundung. Russlands Strategie scheint erfolgreicher.

Ein Tweet des Auswärtigen Amtes, der die Verhöhnung des russischen Außenministers Sergej Lawrow zum Ziel hatte, der zu diesem Zeitpunkt gerade Afrika besuchte, steht symbolisch für die unterschiedlichen Afrika-Strategien von Deutschland und Russland. Deutschland verliert auf dem afrikanischen Kontinent massiv an Einfluss. Der ungeschickte Tweet, durch den sich unter anderem die Sprecherin des Generalsekretärs der Afrikanischen Union, Ebba Kalondo, an koloniale Zeiten und eine damit verbundene Überheblichkeit der Kolonialherren erinnert fühlte, hat diese Entwicklung sicherlich noch einmal beschleunigt. Deutschland hat sich deklassiert. Das Auswärtige Amt hat alle Klischees über überhebliche und arrogante Deutsche, die auf andere Länder und Kulturen nur herabblicken, mit einem einzigen Tweet bestätigt.

Auch die deutsche Außenministerin war inzwischen mehrfach in Afrika. Sie brachte von ihren Reisen übrigens nichts mit, von schönen Bildern abgesehen, die - würden sie eine andere Person in der gleichen Pose zeigen - in Deutschland mit dem Vorwurf "kulturelle Aneignung" bedacht würden. Was andere nicht dürfen, Baerbock darf es, ohne dafür medial abgestraft zu werden. Im Gegenteil brechen deutsche Journalisten angesichts einer Obst tragenden Außenministerin in Niger geradezu in Euphorie aus. Was mit all der Freude allerdings verdeckt wird, ist, dass der Besuch ansonsten ergebnislos verlief.

Das ist kein Einzelfall. All das mediale Lob für Baerbock kann kaum über die Tatsache hinwegtäuschen, dass ihr auch in Afrika inzwischen ganz regelmäßig die Tür vor der Nase zugeschlagen wird. Lediglich in Marokko hat Deutschland einen Fuß in der Tür. Deutschland hat dem Land Unterstützung für die Anerkennung der von Marokko völkerrechtswidrig annektierten Teile der Westsahara zugesichert. Marokko bedankt sich jetzt mit Kooperation im Ukraine-Konflikt. Allerdings ist auch hier der außenpolitische Schaden größer als der Nutzen. Die Behauptung der deutschen Außenministerin, dass Deutschland sich für die Einhaltung des Völkerrechts stark mache, wurde durch den Schritt als Lüge entlarvt. Andere afrikanische Länder wie beispielsweise Mali gehen zu Deutschland inzwischen deutlich auf Distanz.

Auch in Äthiopien konnte Baerbock bei ihrem Besuch nicht punkten. In Äthiopien, das gerade von einer Hungerkatastrophe getroffen wird, versuchte sie die westliche Sicht durchzusetzen, dass am Hunger Putin und der "Überfall Russlands auf die Ukraine" Schuld seien. Nun ist jedem außerhalb der westlichen Medienblase klar, dass dem nicht so ist.

Die durch die Türkei zustande gekommene Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine hat nicht dazu geführt, dass dieses Getreide wie versprochen in die notleidenden afrikanischen Regionen verschifft wurde. Es landete überwiegend in der EU, unter anderem, um Schweine zu füttern. Auch die Probleme bei der Ausfuhr von russischem und weißrussischem Dünger hat allein die EU zu verantworten. Die Nahrungsmittelknappheit geht daher auch auf das Konto von Deutschland, das die EU-Sanktionen nicht nur bedingungslos mitträgt, sondern auch mit verantwortet. Das weiß man in Afrika allerdings deutlich besser als in Deutschland, das medial von diesen Fakten gut abgeschirmt wird. Das deutsche Narrativ geht auf jeden Fall an der Realität vorbei. Es lässt sich daher in Ländern außerhalb des Westens auch nicht durchsetzen. Das allerdings ist nur ein Problem deutscher Entwicklungspolitik.

Zwar beteuern Vertreter deutscher Politik immer wieder, gerade in der Entwicklungspolitik sei das Ziel die Kommunikation auf Augenhöhe. Das allerdings wird konterkariert vom konkreten Handeln und einer in sich widersprüchlichen politischen Agenda.

So stellte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am 25. Januar die neue Afrika-Strategie vor. Die Strategie war vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit Experten in mehreren Monaten Arbeit entwickelt worden. Die Strategie ist wie die gesamte deutsche Außenpolitik von Widersprüchen getragen, die sich nicht schließen lassen. So beteuert das BMZ zwar,

"Eine Partnerschaft beruht auf Respekt und Gegenseitigkeit. Sie setzt die Bereitschaft zu strukturellen Veränderungen auf beiden Seiten voraus – und den Willen, die Prioritäten des Gegenübers anzuerkennen und sich für diese starkzumachen. Das BMZ tritt daher für eine angemessene Mitsprache afrikanischer Staaten und der AU in den multilateralen Foren ein."

Das Bekenntnis zur Augenhöhe geht sogar noch ein bisschen weiter

"Eine vertiefte Reflexion der Folgen der Kolonialzeit versteht das BMZ als Grundlage für einen offenen, ehrlichen Dialog. Es will Bevormundung vermeiden und setzt sich kritisch mit dem eigenen Verständnis von guter Entwicklung auseinander."

Das, was auf den ersten Blick weitsichtig und angesichts der kolonialen Geschichte reflektiert wirkt, wird dann aber schon wenige Zeilen später widerrufen. Da wird deutlich, Deutschland gibt vor, wie es zu laufen hat.

“Ein wachsender Anteil der afrikanischen Partnerländer des BMZ wird inzwischen als zumindest gemäßigt autokratisch bezeichnet. Für das BMZ bedeutet dies, eine klare, wertegeleitete Interessenspolitik zu formulieren und die institutionellen und gesellschaftlichen Grundlagen für demokratische Teilhabe weiter zu fördern. Es wird dabei Anstrengungen auf Partnerseite zur Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und zur Achtung der Menschenrechte besonders unterstützen. Zugleich wird es die Entwicklung der Governance-Bedingungen in Partnerländern genau verfolgen, um Länderportfolien gegebenenfalls entsprechend anzupassen.”

Es geht damit auch ganz offenkundig um Gängelung, Bevormundung und Besserwisserei. Mit der Augenhöhe ist es spätestens an dieser Stelle auch schon wieder vorbei, mit der Achtung grundlegender völkerrechtlicher Prinzipien sowieso.

Darüber hinaus bekennt sich das BMZ zu einer "Feministischen Entwicklungspolitik" und bemerkt dabei die Widersprüchlichkeit nicht, in der sich das Konzept aufhängt. Ihm haftet eine tief kolonialistische Geisteshaltung an.

"Eine feministische Entwicklungspolitik ist das Leitbild für alle Bereiche der deutschen Entwicklungszusammenarbeit – so auch für die Zusammenarbeit mit Afrika. (...) Dazu gehört auch, rassistische Strukturen und postkoloniale Kontinuitäten zu vermeiden und sich für marginalisierte Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, Indigene oder LGBTQI* und ihre Rechte einzusetzen."

Zusammenarbeit mit Deutschland bedeutet, die zwangsweise Implementierung von in Deutschland etablierten Werten und Vorstellungen gegen Tradition und kulturelle Identität. Nach einleitenden Bekenntnissen zur Augenhöhe, zur Vorsicht im Umgang und zum Respekt vor dem Gegenüber, wird offenbar, dass Deutschland in seiner Entwicklungs- und Außenpolitik eine modernisierte Version kolonialer Bevormundung vertritt.

Die "Werte" für die sich das BMZ einsetzt, sind im Westen entstanden, setzen für ihr Verständnis eine westliche geprägte Identität voraus und sind daher auch nur im Westen anwendbar. Sie gehen nicht nur an den konkreten Bedürfnissen afrikanischer Länder vorbei, sie sind gefährlich, denn sie sorgen absehbar für von außen betriebene gesellschaftliche Spaltung und sind obendrein ein Mittel zur Legitimation von Einmischung bis hin zum Regime-Change. Deutschland fühlt sich berechtigt, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Ein weiterer Einflussverlust Deutschlands ist mit dieser Agenda vorprogrammiert, zumal es mit Russland und China bessere Alternativen zu einer Kooperation mit Deutschland und der EU für die Länder des afrikanischen Kontinents gibt.

Es geht der Bundesregierung in ihrer "Kooperation" vor allem um Zugang zu Rohstoffen, Zugang zu Arbeitskräften und um Afrika als Absatzmarkt. Daraus macht Deutschland auch gar keinen Hehl. Dass sich die Zusammenarbeit für Deutschland lohnen müsse, wird offen zugegeben. Warum es dafür zusätzlich noch notwendig ist, sich noch in Belehrungen und Bevormundungen im Hinblick auf Minderheitenrechte zu ergehen, erschließt sich nicht. Es macht Deutschland als Kooperationspartner aber auf jeden Fall unattraktiv. Dass diese Rechte dazu instrumentalisiert werden können, sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen und unter Umständen darüber Gesellschaften gespalten und Umstürze befördert werden, macht Deutschland nicht nur unattraktiv, sondern für potentielle Partnerländer sogar gefährlich. Dass Deutschland bereit ist, derartige Instrumente zu nutzen, hat es vielfach bewiesen.

Russlands Haltung ist hier grundlegend anders. Natürlich hat auch Russland wirtschaftliche Interessen. Aber es verknüpft eine wirtschaftliche Kooperation nicht mit politischer Einflussnahme. Eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland hat keine politische Einflussnahme in die inneren Angelegenheiten der Länder zur Folge.

Der grundlegende Unterschied ist: Russlands Außenpolitik basiert auf der Anerkennung von Staaten und nicht auf der Anerkennung von Regierungen, wie das in Deutschland inzwischen Praxis geworden ist. Diese Abkehr westlicher Länder vom völkerrechtlichen Prinzip der Anerkennung von Staaten, unabhängig von ihren Regierungen, praktiziert auch Deutschland. Für die globale Stabilität ist dies gefährlich, denn es erhebt den Regime-Change zum legitimen Mittel der Außenpolitik. Mit dieser Praxis sabotiert Deutschland die internationale Rechtsordnung. In der Afrika-Strategie ist dieses Mittel als legitim angelegt.

Russland mischt sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein. Wer jetzt in diesem Zusammenhang auf die Ukraine verweist, und meint, damit das Gegenteil beweisen zu können, hat den Zusammenhang nicht verstanden. Die Entwicklung in der Ukraine hin zum Krieg verdankt sich westlicher Einmischung und dem im Westen verbreiteten Glauben daran, dazu ein exklusives Recht zu haben.

Die Geschichte des Ukraine-Konflikts war zunächst die Geschichte westlicher und deutscher Einmischung, der Förderung und Finanzierung von Opposition, von nationalistischen Kräften bis schließlich hin zum Putsch im Jahr 2014. Ohne die Verletzung völkerrechtlicher Grundsätze durch den Westen und durch Deutschland würde es den Ukraine-Konflikt nicht geben. In Deutschland weigert man sich, diese Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Deutsche Politik verweigert sich folglich auch der sich aus diesen Fakten ergebenden notwendigen Schlussfolgerung, diese Strategie zu überdenken und künftig zu unterlassen. Damit wird Deutschland jedoch als Kooperationspartner unattraktiv und isoliert sich immer weiter. Die lange Kette der außenpolitischen Misserfolge Baerbocks belegen dies.

Der Einflussgewinn Russlands in Afrika aber ist seiner Fähigkeit zur Diplomatie geschuldet. Und darüber hinaus dem, was die Bundesregierung nur vorgibt zu wollen: Echter Begegnung auf Augenhöhe ohne koloniale Allüren.“

https://test.rtde.tech/meinung/161417-von-augenhoehe-und-umgangsformen-deutschlands/

 

Zur Hunger-Propaganda des Westens siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/795-hunger-als-instrument-von-politik-und-propaganda

 

Gerne erinnert der Wurm an einen früheren Beitrag, in dem es unter anderem um Chinas Auftreten in Afrika geht:

„Aus „Wikipedia“: „Chinas Entwicklungsfinanzierung für Afrika erfolgt nach einer eigenständigen Entwicklungsstrategie, die sich deutlich von der westlichen Entwicklungszusammenarbeit unterscheidet. Auf der einen Seite handelt es sich um klassische Entwicklungshilfe in Form von verbilligten Krediten und kostenlosen Leistungen. Auf der anderen Seite geht es typischerweise um Tauschgeschäfte, über die afrikanische Rohstoffe gegen von chinesischen Firmen erstellte Infrastruktur-Projekte getauscht werden. Als dritte Komponente der Zusammenarbeit kommt der gegenseitige Handel hinzu, der in Richtung China durch die Abschaffung von Zöllen auf mehr als 400 Produkte gefördert werden soll, jedoch überwiegend aus in der Gegenrichtung gelieferten billigen chinesischen Artikeln besteht.

Lange Zeit hat das chinesische Engagement im Verdacht gestanden, einseitig zur Sicherung der Rohstoff-Versorgung und unter dem Stichwort Land-Grabbing zur Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittel-Versorgung der chinesischen Bevölkerung zu dienen.

Von Anfang an wurde Kritik an der politischen Neutralität und der damit einhergehenden Unterstützung fragwürdiger Regime durch China geäußert. Parallel zu dieser Kritik gibt es mittlerweile vor dem Hintergrund der bescheidenen Effektivität westlicher Entwicklungshilfe einen großen Respekt für den chinesischen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Infrastruktur-Aufbau in Afrika. Deshalb wird der chinesische Ansatz in einem erweiterten Sinn der Entwicklungszusammenarbeit zugerechnet und steht als Gegenmodell zur westlichen Entwicklungspolitik.

Afrika war der „vergessene“ Kontinent, den die westlichen Länder seit Jahren chronisch vernachlässigt, wenn nicht gar aufgegeben hatten.

Wenn Afrika sein Dasein als Armutskontinent hinter sich lassen will, müsse es sich aus der Position des Lieferanten von Rohstoffen und unverarbeiteten Lebensmitteln lösen, die Wertschöpfung ausweiten, eine industrielle Basis aufbauen und für ausländische wie inländische Investitionen interessant werden, so die Meinung vieler Fachleute.

Leider wurden Investitionen in den Infrastrukturbereich lange vernachlässigt, da sich die „traditionellen“ Geber in den vergangenen Jahren auf die soziale Infrastruktur konzentriert haben …

Maßgeblich für den seit dem Jahr 2000 rasch fortschreitenden Ausbau der Beziehungen zu Afrika war die „going global“ Strategie, mit der zu chinesischen Direktinvestitionen außerhalb Chinas aufgerufen wurde. In der Folge hat sich das Volumen des Güteraustausches von 2000 bis 2015 von knapp zehn Milliarden Dollar auf über 200 Milliarden mehr als verzwanzigfacht.

Während viele amerikanische und europäische Investoren nach Ausbruch der Finanzkrise ab 2007 Geld vom afrikanischen Kontinent abzogen bzw. ihren Investitionsversprechen nicht mehr nachkamen, nutzten chinesische Staats- wie auch Privatbetriebe die sinkenden Preise.

Die Projekte werden häufig über das sogenannte „Angola-Modell“ abgewickelt. Dabei werden von chinesischen Unternehmen Krankenhäuser, Straßen, Häfen etc. erstellt und als Gegenleistung Rohstoffe geliefert bzw. Abbaulizenzen gewährt. Die Vorhaben sind oft gekoppelt an die Kondition, dass die Arbeiten ganz oder größtenteils von chinesischen Firmen ausgeführt werden.

Zugute kommen China seine Erfahrungen mit großen Infrastruktur-Projekten und seine eigene Entwicklung vom Entwicklungs- zum Schwellenland.

China lenkt nicht nur Geld nach Afrika, sondern sorgt auch dafür, dass es dort nicht versickert.

Bei Infrastrukturprojekten und beim Ressourcenabbau kommen hauptsächlich große Staatsbetriebe zum Zuge. In der Folge kommen chinesische Privatunternehmer ins Land, die im Gegensatz zu den Staatsbetrieben auch einheimische Arbeitskräfte beschäftigen. Dadurch sind viele neue Arbeitsplätze in Afrika entstanden. In einigen Ländern wurden auch Joint Ventures gegründet. So werden beispielsweise in Kenia und in Mosambik Autos in chinesisch-afrikanischer Koproduktion hergestellt. In Äthiopien produzieren Chinesen Schuhe und in Lesotho Kleider für den US-Markt.

Mittlerweile leben mehr als eine Million Chinesen in Afrika.

Private chinesische Unternehmen leisten mittlerweile 55 % aller chinesischen Investitionen in Afrika und engagieren sich im Industrie- und Dienstleistungssektor.

Dass sich China nicht in die inneren Angelegenheiten der unterstützten Länder einmischt, ist eine Leitlinie der staatlichen Entwicklungspolitik, die es ermöglicht, dass chinesische Firmen in praktisch allen Ländern Afrikas präsent sind. Im Unterschied dazu konzentrieren sich westliche Firmen auf die gut regierten Regionen …

Im Jahr 2011 verdrängte die Volksrepublik China die USA als größten Handelspartner des afrikanischen Kontinents. Insgesamt kauft die Gruppe der Schwellenländer mehr afrikanische Ausfuhren als die entwickelten Staaten.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Chinas_Entwicklungsfinanzierung_f%C3%BCr_Afrika

Ob die westliche Politik der afrikanischen Bevölkerung mehr schadet als nutzt, mag dahin gestellt sein. Auf jeden Fall bringt die chinesische Politik weitaus mehr Nutzen.

Während westliche Politiker und sogar Gutmenschen oft „von oben herab“ kommen und erzählen, wie es geht und was gemacht werden muss, agieren die Chinesen auf Augenhöhe.

Es ist gut und schön, Schulen zu bauen und Brunnen zu bohren – sehr viel effektiver ist es jedoch, Straßen, Zugverbindungen, Häfen zu bauen, die der gesamten Bevölkerung zugute kommen. Zudem sind sich chinesische Arbeiter nicht zu schade, die gröbste Drecksarbeit selbst zu erledigen.

Die unideologische Herangehensweise der Chinesen ist ebenso zum Vorteil der afrikanischen Bevölkerung. Zum einen, dass in manchen Ländern überhaupt Projekte zustande kommen und zum anderen, dass keine Forderungen aufgestellt werden, der eigenen Bevölkerung zu schaden (wie es der Westen mit seinen Hilfs-Organisationen und deren Forderung nach Subventions-Abbau tut – siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/269-machtinstrument-der-finanzelite-iwf.html ). Wer wie die westlichen Länder keine Probleme mit solchen Ländern wie Saudi-Arabien hat (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/222-1000-peitschenhiebe.html ), sollte das Wort „Menschenrechte“ lieber nicht in den Mund nehmen.

Letztlich schadet der Westen trotz aller gut gemeinten Entwicklungs-Hilfe bewusst und massiv den afrikanischen Ländern. Aus einem früheren Beitrag des Wurms:

„Zerstörung der Landwirtschaft

„So könnte die EU dem Export der von ihr subventionierten Agrarprodukte nach Afrika einen Riegel vorschieben, die die Märkte dort überschwemmen, und mit deren Dumpingpreisen die Bauern vor Ort nicht konkurrieren können, und wodurch ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird. Das wäre eine Maßnahme, die wirklich dem Kampf der Fluchtursachen dienen würde. Aber was wiegt schon das Elend der afrikanischen Landbevölkerung gegenüber den Profitinteressen europäischer Konzerne? Und so wird es nicht lange dauern, bis EU-Regierungsvertreter nach der nächsten Katastrophe im Mittelmeer erneut mit Krokodiltränen in den Augen die „Tragödie“ beklagen, die sie selbst mitverursacht haben.“

http://www.hintergrund.de/201504203508/politik/politik-eu/massensterben-im-mittelmeer-farce-statt-tragoedie.html

„Die afrikanische Wirtschaft boomt, doch die Mehrheit der Bevölkerung spürt davon nichts. Täuschen die guten Zahlen über die Schattenseiten hinweg?

Heiner Geißler: Wir dürfen den afrikanischen Staaten nicht ökonomisch Konkurrenz machen. Wenn zum Beispiel auf den Wochenmärkten in Senegal 70 Prozent der Tomaten aus Holland kommen und 80 Prozent der Gurken aus Belgien, dann haben die einheimischen Bauern keine Chance. Der Rübenzucker zum Beispiel ist in Europa jahrelang derart hoch subventioniert worden, dass der Rohrzucker aus Honduras oder den Philippinen auf dem Weltmarkt nicht mehr abgesetzt werden konnte. Das gleiche machen die Amerikaner mit der Baumwolle. Zum Teil leisten sie Entwicklungshilfe, indem sie Baumwolle exportieren. Sie tun also genau das Gegenteil vom dem, was sie eigentlich tun müssten, um nachhaltig zu handeln. Kurzum: Wir müssen auch unsere Handelspolitik ändern.

Sie gehören also auch zu denjenigen, die sagen, der Kapitalismus sei am Ende?

Heiner Geißler: Der Kapitalismus, der im Wesentlichen so definiert werden kann, dass die Kapitalinteressen wichtiger sind als humane Lebensinteressen, muss ersetzt werden durch eine Weltwirtschaftsordnung, die sozial und ökonomisch Verantwortlichkeiten kennt. Wir brauchen eine internationale öko-soziale Marktwirtschaft. Derzeit fehlt das ethische Fundament. Das Flüchtlingsproblem in Afrika ist das Symptom einer Krankheit, durch die die Gier nach Geld die Hirne regelrecht zerfrisst.“

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42046/2.html

… Nicht vergessen werden sollte, dass statt landwirtschaftlicher Produkte zum Essen, in beträchtlichem Maße Blumen (!) für Europa angebaut werden:

„Jede dritte Valentinstag-Rose stammt aus Kenia. Blumen gehören neben Tourismus und Tee zu den wichtigsten Wirtschaftsgütern des Entwicklungslandes. Sie ernähren eine halbe Million Menschen - und gefährden ein einzigartiges Ökosystem.“

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rosen-aus-kenia-ostafrikas-gefaehrliche-blueten-1939203.html

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/154-krokodilstraenen-der-internationalen-verbrecherbande.html

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/554-schwerpunkt-verlagerung

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

28. Jänner – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„So gemeinsam ist Weihnachten!“ - Im neuen Wochenkommentar geht es diesmal darum, das aktuelle Zeitgeschehen positiver zu betrachten: Waffenlieferungen, Korruptionsbekämpfung, Klimawandel – all das ist kein Anlass zur Sorge!

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aafqlamauntv35qjw04s/

 

Scholz zu Leopard-Kampfpanzer-Lieferung: "Vertrauen Sie mir."

https://www.youtube.com/watch?v=3oMkWuMNl-w

 

Franca Lehfeldt: "...die Rote Armee Fraktion..."

https://www.youtube.com/watch?v=bssp1ds7BqE

 

Sensationell: Britisch-russischer Komiker zerlegt brillant den Fanatismus der "woken" Klima-Jünger

https://www.youtube.com/watch?v=9Y0bYUFuilw

 

Warum auch DU ein NAZI bist...

https://odysee.com/@NikolaiBinner:4/warum-auch-du-ein-nazi-bist...:5

 

Warum ich russisches Gas will...

https://odysee.com/@NikolaiBinner:4/warum-ich-russisches-gas-will...:f

 

SARAH WAGENKNECHT ÜBER BÄRBOCK:"DAS IST WIEDER IN EINER VÖLLIGEN HIRNLOSIGKEIT DAHINGEPLAPPERT"

https://www.bitchute.com/video/Rw5jOrrKqFTr/

 

Uwe Steimle / Sind wir im Krieg / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 92

https://www.youtube.com/watch?v=ieixJNz4HhI

 

Zehn kleine Klimakleber…

https://www.youtube.com/watch?v=anlhP_RSXiM

 

HallMack  Predigt - Kriegsmesse

https://www.frei3.de/post/644a94c5-4a25-49b9-9ee8-9c0bcc205d49

 

HallMack  Brasilianische Schwurbler

https://www.frei3.de/post/65758427-faff-4aaf-8449-005203e96f2e