Sich vor aller Welt zum Deppen gemacht

„Das katarische TV hat die deutsche Mannschaft nach dem frühen Ausscheiden in der Gruppenphase verhöhnt. In einer WM-Sendung nach dem deutschen Aus winken die Gäste und die Moderatoren mit zugehaltenem Mund in die Kamera. „Und so verabschieden wir Deutschland von dieser WM“, sagte der Moderator. Damit deuten sie die Protest-Geste der deutschen Mannschaft im ersten Spiel gegen Japan an, als sich die Spieler beim Mannschaftsfoto die Hand vor den Mund hielten.“

https://www.youtube.com/watch?v=7NA_dpSJfOc

 

„Die DFB-Elf entscheidet sich für eine Protestgeste, für die sie nach dem Vorrunden-Aus nun verspottet wird. Der eigentliche Grund wird missverstanden und umgedeutet - Deutschland macht sich unbeliebt.“ – siehe im Artikel eingebettetes Video

https://www.sportschau.de/fussball/fifa-wm-2022/video-wm-2022-spott-in-katar-nach-wm-aus-100.html

 

WM 2022: Ganz Katar lacht - Hohn und Spott für deutsches WM-Aus

https://www.youtube.com/watch?v=TQlrrLv2Oco

 

Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Deutsche Arroganz und Besserwisserei, mittlerweile auch Spinnerei, von Politik, Wirtschaft, Medien, Bevölkerung und Fußball, haben mit zum Ausscheiden der „Mannschaft“ bzw. Diversschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar geführt.

Kopfschütteln und Verärgerung über die Deutschen im Rest der Welt war zu erwarten; die Schadenfreude ist berechtigt und hochverdient.

 

Das Aus

 

Benjamin Zurmühl: „Deutschland hat es tatsächlich geschafft. Zum zweiten Mal in Serie scheidet die DFB-Auswahl aus der WM-Gruppenphase aus. Dabei gewann das Team von Bundestrainer Hansi Flick mit 4:2 gegen Costa Rica. Das Ergebnis reichte nicht, weil parallel Spanien gegen Japan verlor. Jetzt muss Deutschland die Heimreise antreten. Und man muss sagen: selbst schuld.

Denn die deutsche Mannschaft wirkte bei diesem Turnier viel zu oft lethargisch und emotionslos auf dem Platz. Es fehlte ihr an innerer Spannung. Gegen Japan führte Deutschland mit 1:0 – und verlor dennoch, weil die Mannschaft nachlässig war und vom Gegner überrannt wurde. Offensiv ließ die DFB-Elf viel zu viele Chancen liegen, defensiv ließ sie sich auskontern.

Die Arroganz, die Ex-Trainer Joachim Löw bei der WM in Russland erkannte, sie war noch nicht ganz weg.

Und genau die gleichen Probleme hatte Deutschland auch gegen Costa Rica. Warum das Team um Kapitän Manuel Neuer nach der 1:0-Führung nach einigen Minuten aufhörte, auf das zweite Tor zu drängen, ist ein Rätsel. Es erforderte den zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand, um das Team wachzurütteln, damit es seine Chancen nutzt, um den Gegner wieder offensiv einzuschnüren und zu dominieren.

Doch das kam alles zu spät. Weltmeister, Vorrundenaus, Vorrundenaus. Das ist die Bilanz der vergangenen drei Weltmeisterschaften. Die Blamage für die deutsche Nationalmannschaft ist perfekt.“

https://www.t-online.de/sport/fussball/wm/id_100090786/wm-blamage-ist-perfekt-deutschland-scheidet-in-vorrunde-aus-selbst-schuld.html

 

So schlecht wie oft dargestellt, waren die deutschen Spiele nicht. Sicher fehlte es am Willen und die Verteidigung war alles andere als gut – aber die Substanz ist da, auf der sich in Zukunft aufbauen lässt.

 

Durchgeknallt: Wirtschaft und Fußball

 

Beatrice Achterberg: „Mit der Aufschrift «Diversity wins» auf ihrer Lufthansa-Maschine wollte die Fussballnationalmannschaft ein Zeichen für Vielfalt setzen. Bis zum WM-Gastgeberland hielt der gute Vorsatz allerdings nicht.

Die deutsche Nationalmannschaft möchte alles richtig machen. Doch je näher der Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar rückt, desto schwieriger wird es, das selbstauferlegte Gelöbnis des moralischen Sports einzuhalten.

Am Montag ging es für die Mannschaft von Frankfurt zunächst ins Trainingslager in Maskat, der Hauptstadt Omans. Der Schriftzug auf der eigens für den Flug lackierten Lufthansa-Maschine lautet: «Diversity wins», zu Deutsch: Vielfalt gewinnt. Ein Motto, das der Lebensrealität in Oman und Katar diametral gegenübersteht. In beiden Ländern steht Homosexualität unter Strafe, in Katar können homosexuelle Menschen nach dem Scharia-Recht zum Tode verurteilt werden.

Das fliegende Bekenntnis fand fix den Zuspruch deutscher Medien. «DFB setzt erstes Katar-Zeichen!», jubelte die «Bild»-Zeitung. Auch der «Spiegel» und die Münchner «Abendzeitung» berichteten freundlich über das «erste Zeichen» beziehungsweise die «nicht versteckte Botschaft». In einem Bericht des ZDF war zu lesen: «Die DFB-Elf tritt für Diversität ein – und alle sollen es sehen.» Die, die man begeistern wollte, waren begeistert.

Schade nur, dass die Botschaft in Katar niemand lesen wird. Denn bevor es an diesem Donnerstag von Maskat aus weitergeht, werden die Spieler in eine Regionalmaschine ohne Diversity-Sonderlackierung umsteigen. Doch das liegt laut dem Deutschen Fussball-Bund nicht etwa daran, dass die Vielfaltsbotschaft in Katar nicht gut ankäme – sondern an der fehlenden «Nachhaltigkeit».

Die war schon der Grund für den Linienflug nach Oman, wohlgemerkt im «Vielfaltsflieger», und sie soll nun auch der Grund für den Flugzeugwechsel in Oman sein. Denn: Ein «Weiterflug mit Lufthansa würde Leerflüge von Deutschland nach Maskat und zurück aus Doha bedeuten», so das DFB-Statement.

Die deutsche Mannschaft würde also gerne ein Zeichen für Vielfalt im Unrechtsstaat Katar setzen, doch der Umweltschutz verhindert das noble Anliegen. Eine Erklärung, die das ZDF sogleich übernahm – und einen redaktionellen Text dementsprechend anpasste."

https://www.nzz.ch/meinung/diversity-flieger-der-gratismut-der-nationalmannschaft-ld.1712308

 

Marcel Schwamborn: „Ob „One Love“-Kapitänsbinde oder „DiversityWins“-Mannschaftsflieger. Egal, welche Initiative die Nationalmannschaft im Vorfeld der WM präsentiert, die Kritik folgt prompt. DFB-Mediendirektor Steffen Simon (57) hat dies jüngst beklagt: „Die öffentliche Diskussion in Deutschland vor dieser WM ist überhitzt. Wir befinden uns in einer Empörungsspirale“.

Am Montag (14. November 2022) flog das DFB-Team mit einem Airbus A330 mit Sonderlackierung von Frankfurt los. Mit dem Slogan auf der Maschine sollte ein Statement für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt gesetzt werden. An Bord seien alle willkommen – unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Nationalität, sexueller Orientierung oder Identität, hieß es.

Allerdings brachte die Lufthansa Hansi Flick (57) und seine Truppe lediglich ins Mini-Trainingslager in den Oman, nicht ins WM-Gastgeberland. Für den Weiterflug nach Katar am Donnerstag wird eine Maschine ohne Diversitäts-Schriftzug genutzt.

Diese Tatsache brachte vor allem in den sozialen Netzwerken Kritik, zumal dort auch noch die (falsche) Behauptung aufgestellt wurde, das Flugzeug bliebe im Oman stehen, weil man sich damit nicht nach Katar traue. „Elende Heuchler“ und „Alles nur Augenwischerei“ war dort zu lesen.

EXPRESS.de sprach mit Verband und Fluggesellschaft. Im Gegensatz zu früheren Turnieren verzichtet der DFB auf eigene Chartermaschinen, denn diese hätten Leerflüge hin oder zurück zur Folge gehabt. Stattdessen nutzte man den Linienflug LH632, der normalerweise von Frankfurt nach Dubai geht. Für die Nationalspieler und Begleittross wurde ein Zwischenstopp in Maskat eingelegt.

Die rund 80-köpfige deutsche Delegation stieg dann im Oman aus, die restlichen Passagiere flogen weiter nach Dubai. Am Donnerstag nutzt die Nationalmannschaft dann einen Linienflug von Oman-Air für den kleinen „Sprung“ nach Doha. „Den Airbus für diesen kleinen Zubringer-Flug wieder in den Oman zu schicken, wäre aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht zu vertreten gewesen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Der „Diversity“-Flieger soll aber keine einmalige PR-Aktion gewesen sein. Die Maschine wird ab sofort auf Interkontinental-Flügen eingesetzt. Und da wird sie schon am Mittwoch (16. November 2022) doch Katar ansteuern. Für den Flug LH620 von Frankfurt nach Doha ist der besondere Airbus eingeplant.

Auch wenn bei der Ankunft um 23.35 Uhr sicherlich keine Kamerateams am Rollfeld warten werden, kommt die Botschaft so doch ins Land. Am Tag darauf landet die Maschine mit dem Diversitäts-Slogan in Kuwait. Und EXPRESS.de erfuhr schon jetzt, dass auch am 18. November die „Fanhansa“ wieder in Katar landen wird.

Die Lufthansa bietet zudem bis zum Finaltag 18 Fan-Flüge von Frankfurt nach Doha an. Auch auf diesen könnte der Airbus durchaus zum Einsatz kommen.

Während es im Netz von deutschen Fans Kritik gab, fiel die Aktion international durchaus auf. „Selbst in Australien und Neuseeland wurde über den Flieger mit der Botschaft berichtet. Und denen wäre es normalerweise egal, ob Deutschland losfliegt“, heißt es von der Fluggesellschaft.“

https://www.express.de/sport/fussball/wirbel-um-dfb-flieger-diversity-maschine-landet-doch-in-katar-2-371127?cb=1673361620214

 

Durchgeknallt: politisch-medialer Komplex und Fußball

 

https://www.youtube.com/watch?v=GVVz7Z7i2Hk

 

Bundestrainer Hansi Flick beklagte nach dem Turnier den Druck von Politik und Gesellschaft, sich positionieren zu müssen und die mangelnde Unterstützung von Fans vor Ort wie auch von zu Hause aus.

https://www.stern.de/sport/nationalmannschaft--flick-blickt-im-wm-kummer-zurueck-nach-vorn-33017946.html

 

Boris Reitschuster: „Ausgerechnet die Politisierung und der „Haltungs“-Wahn sind nach Ansicht von Kritikern für das sportliche Desaster bei der WM in Katar entscheidend mitverantwortlich.

Dennoch wünschen sich unsere Kulturkrieger in Politik und Behörden, dass auch die Weltmeisterschaft 2022 in die deutsche Geschichte eingeht. Und versuchen das künstlich zu erzwingen. Ganz offen gestanden: Als ich, mit etwas Verspätung, die entsprechende Nachricht las, dachte ich zuerst, das muss Satire sein. Ist es aber nicht. Leider.

Der „Spiegel“, einst Sturmgeschütz der Demokratie, jetzt Propaganda-Organ von Rotgrün, schrieb: „Ein Stück Stoff als Teil der Zeitgeschichte: Die ‘One Love‘-Armbinde, die Innenministerin Nancy Faeser beim WM-Spiel gegen Japan auf der Tribüne des Khalifa International Stadium trug, soll künftig im Haus der Geschichte zu sehen sein. Nach SPIEGEL-Informationen wird die SPD-Politikerin die Binde der Stiftung Haus der Geschichte überlassen.“

Die Überlassung solle angeblich auf Bitten der Stiftung geschehen, so das Innenministerium. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass die Stiftung vom Bund getragen und finanziert wird. Also genau von der Regierung, der sie auf diese Weise ein Denkmal setzen will. Ob da Beamten-Karrieren durch vorauseilende Ikonenmalerei befördert werden sollen?

Offiziell heißt es, das Haus „bemühe sich um Objekte, die »die vielfältigen Diskussionen um die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar und das Engagement für Vielfalt und Toleranz auf nationaler und internationaler Ebene visualisieren“. Also tatsächlich Ikonenmalerei. Und eine Quadratierung des Kreises.

Die Innenministerin trug die Binde im Stadion direkt neben Fifa-Präsident Gianni Infantino.

Auf einem Bild ist sie mit diesem in inniger, freundlicher Unterhaltung zu sehen. Was der Spiegel seinen Lesern logischerweise verschweigt. Ob dieses Bild im „Haus der Geschichte“ auch zu sehen sein wird? Ob auch dabei stehen wird, dass die gleiche Regierung mit einem Mega-Gas-Deal dem so sehr gescholtenen Katar Unsummen Geld in die Kassen liefert?

Faesers Binde als Museums-Exponat – was könnte die Doppelmoral, die Heuchelei, den peinlichen Gratismut, den Moral-Größenwahn und die geradezu absurde Selbstüberschätzung der eigenen Bedeutung und Gesinnung unseres polit-medialen Komplexes besser versinnbildlichen? Insofern ist die Binde im Museum vielleicht wirklich ganz gut aufgehoben – nur unter umgekehrten Vorzeichen. Mit einer Erläuterung für Besucher, die der anvisierten zu 180 Grad entgegenläuft.

Denn wenn dieses Turnier irgendwann in die deutsche Geschichte eingehen sollte, dann wohl als Beispiel dafür, wie Gesinnungsterror, neo-kolonialistischer Größenwahn und moralische Selbstüberschätzung ins Verderben führen.“

https://reitschuster.de/post/faesers-one-love-binde-soll-ins-museum/

 

Jürgen Hübschen: „Deutschland hatte – andere Länder natürlich auch – 12 Jahre Zeit, gegen die Entscheidung, die Fußballweltmeisterschaft in Katar auszutragen, vorzugehen, im Extremfall, die Veranstaltung zu boykottieren. Das ist nicht geschehen und jetzt überschlagen sich Politiker und Medien in ihren negativen Aussagen und Kommentaren zu dieser Weltmeisterschaft. Das könnte man noch als eine nicht unübliche Verhaltensweise beschreiben, nämlich „Verrat zu schreien“, obwohl man selbst daran beteiligt war. Das Schäbige an der aktuellen Vorgehensweise ist, dass man versucht, all denjenigen ein schlechtes Gewissen einzureden, die sich einfach nur auf eine Fußballweltmeisterschaft freuen. Man versucht den Gastwirten, den Veranstaltern von Public Viewings und vor allem den Fans einzureden, dass das Schauen von Fußballspielen im Rahmen dieser Weltmeisterschaft letztlich das Ignorieren der Menschenrechtslage in Katar ist, quasi ein ganz persönlicher Verstoß gegen die Menschenrechte. Mittlerweile sind wir in Deutschland fast so weit, dass sich niemand mehr traut zuzugeben, dass er sich diese Fußballspiele ansehen wird, weil er Angst haben muss, als jemand, dem die Menschenrechte egal sind, nicht nur ins fußballerische, sondern auch ins gesellschaftliche Abseits gestellt zu werden.

Viel mehr Pharisäertum seitens der Verantwortlichen ist für mich kaum vorstellbar.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=90561

 

Rainer Balcerowiak: „A- bis C-Promis outen sich täglich als WM-Gucker oder WM-Boykotteure, Kneipen werben vor allem in einschlägigen Szenevierteln damit, keine Spiele zu zeigen und viele Städte haben angekündigt, keine großen Public-Viewing-Veranstaltungen durchzuführen. Bekennende WM-Gucker werden zu politischen Parias erklärt, zu Helfershelfern einer brutalen Diktatur. Vor allem, nachdem der offizielle WM-Botschafter Khalid Salman neulich vor laufenden Kameras erklärt hatte, dass Homosexualität ein „geistiger Schaden“ sei. Auch viele eingefleischte Fangruppen verlangen einen TV-Boykott mit Losungen wie: „15.000 Tote für 5.760 Minuten Fußball! Schämt euch!“ oder „Nikolaus statt adidas, Pfefferkuchen statt FIFA.“ Und längst gibt es ein Gaststätten-Netzwerk mit dem Hashtag „Kein Katar in meiner Kneipe“.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=90331

 

Durchgeknallt: Bevölkerung und Fußball

 

Boris Reitschuster: „Ex-Profi Sandro Wagner hat das gestrige Spiel Deutschland gegen Spanien mit seinen Kommentaren im ZDF lebendiger gemacht und bereichert. In der 79. Minute sagte der frühere Nationalspieler: „Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ In meinen Augen eine witzige und spritzige Bemerkung.

Nicht so im woken Absurdistan, das offiziell noch Bundesrepublik Deutschland heißt. Die moralinsauren „Bessermenschen“, die in Politik, Medien und sozialen Netzwerken den Ton angeben, waren sofort am Hyperventilieren und verspritzten tonnenweise Hass und Hetze gegen den armen Wagner. Die Diffamierungs- und Denunzierungs-Maschine – bald wohl die einzige „made in Germany“, die noch funktioniert und zuverlässig Energie liefert, wurde sofort auf Hochtouren gestartet. Wagner wird „Rassismus“ vorgeworfen, und seine Entlassung beim ZDF gefordert. Die Mainstream-Medien apportieren brav und stellen den Fußballer massiv an den Rassismus-Pranger.

In ihrem Pawlowschen Moral-Beißaffekt übersahen die rotgrünwoken Gesinnungswächter aber offenbar, dass sie es sind, die seit Wochen, wenn nicht Monaten das betreiben, was man im Zweifelsfall viel eher als „Rassismus“ oder gar „Neokolonialismus“ bezeichnen könnte: Sie verhalten sich gegenüber den Gastgebern im Katar in einem ähnlichen Geist, wie einst die Kolonialherren: Sie tragen eine angebliche moralische Überlegenheit zur Schau und fordern von den Kataris, an ihren, westeuropäischen Werten ihre Welt genesen zu lassen.

Das ist aus Sicht der Kataris mit Sicherheit weitaus beleidigender und erniedrigender, als ein harmloser Spaß eines Fernseh-Moderators, über den die Scheichs im Zweifelsfall vielleicht sogar selbst lachen können – anders als rotgrünwoke Spießer im fernen Deutschland. Jedenfalls können sie da eher die Augen zudrücken als bei der Totalkritik an ihrer Kultur.

Der Philosoph Alexander Grau schreibt im „Cicero“ sehr treffend: „Besonders erstaunt an dieser Inszenierung vermeintlicher kultureller Überlegenheit, dass sie genau von jenen Milieus ausgeht, die sich sonst – zumindest, wenn es um innerdeutsche Belange geht – besonders kultursensibel geben. Kritik am Islam, Kritik an der Vollverschleierung, Kritik am islamischen Gewaltverständnis oder einschlägigen Rollenbildern – all das wird in der Regel umgehend als Rassismus gebrandmarkt. Nach außen allerdings gibt man sich weniger empfindsam.“

Es ist völlig legitim, die – auch in der islamischen Kultur begründeten – Besonderheiten des Katars und Verstöße gegen die Menschenrechte dort anzuprangern. Absurd wird es aber, wenn man diese im eigenen Land ignoriert und jede Kritik an ihnen tabuisiert. Und dann wegen eines „Bademantel“-Witzes hyperventiliert und „Rassismus“ schreit.

Dieser Widerspruch ist himmelschreiend. Umso mehr, wenn man bedenkt, wie der grüne Vize-Kanzler Robert Habeck erst vor gar nicht allzu langer Zeit brav Männchen machte vor den Scheichs, um an ihr Gas zu kommen. Oder wie der FC Bayern die Staats-Fluggesellschaft „Qatar Airways“ als Platin-Werbepartner präsentiert. Hypermoral hin oder her – Geld und Gas stinken nicht.

Sehr typisch und zu erwarten war auch das sofortige Einknicken des ZDF. Es ging in Büßerpose, entschuldigte sich und kündigte Konsequenzen an ...

Ein Erziehungsgespräch? Das hat etwas von Sozialismus. Ebenso wie die Tatsache, dass Ferda Ataman, nachdem sie Deutsche als „Kartoffeln“ beschimpft hat, Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung wurde – während Wagner nun wegen „Bademänteln“ am Pranger steht.

Selten haben sich unsere woken Hypermoralisten schöner selbst entlarvt. Dafür könnte man den Scheichs fast schon dankbar sein – wenn nicht wirklich Menschen dort leiden würden.“

https://reitschuster.de/post/fast-schon-schizophren-wm-heuchelei-erreicht-neues-ausmass/

 

Die allgemeine Spinnerei und Heuchelei lässt sich deutlich an den deutschen Spielern ablesen.

„Mit sieben Spielern stellt der FC Bayern den größten Block im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Kapitän Manuel Neuer, die Mittelfeldregisseure Joshua Kimmich und Leon Goretzka sowie die Offensivspieler Serge Gnabry, Leroy Sané, Thomas Müller und Jamal Musiala wurden von Bundestrainer Hansi Flick in den 26-Mann-Kader berufen.“

https://fcbayern.com/de/news/2022/11/diese-fc-bayern-profis-wurden-fuer-die-weltmeisterschaft-nominiert

Alle diese sieben Spieler, die sich und ihr Land vor aller Welt zum Deppen gemacht haben, fahren jedes Jahr zum Winterquartier ihres Vereins nach Katar und tragen auf ihrem Trikot den Schriftzug „Qatar Airways“ – Proteste dagegen sind dem Wurm nicht bekannt.

Eine viel größere Heuchelei ist kaum vorstellbar.

 

Marketing und Entfremdung

 

„Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft heißt künftig nicht mehr „Die Mannschaft“ und der Deutsche Fußballbund wird künftig nicht mehr aktiv mit diesem Beinamen werben. Mehrere Jahre versuchte man vergebens, „Die Mannschaft“ zu etablieren. Trotz der Euphorie des Sommermärchens 2006 und dem Wunsch nach Identität schaffenden Vorbildern scheiterte man. Das eher angestaubt und trocken wirkende Verbandswesen des deutschen Fußballs war hier sicherlich nicht hilfreich. Der Beiname hat zwar einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt, wurde er doch von Beginn an von Medien und Reporter:innen in der Berichterstattung aufgegriffen und penetriert. Er fand und findet auch im Ausland Anklang, erklärte unlängst DFB-Präsident Bernd Neuendorf. „Fakt ist aber auch, dass er in Fankreisen hierzulande mitunter kritisch gesehen und emotional diskutiert wird“, so der Hüter des bundesdeutschen Fußballs.

Der Beiname: ein Eigentor

Sehr viele Fans waren jedoch von Anfang an gegen „Die Mannschaft“. DFB-Direktor Oliver Bierhoff sorgte auf einer Pressekonferenz – auf der er mit Kritik an dem Namen konfrontiert wurde – für zusätzlichen Unmut an der Basis, als er von „Stakeholdern“ sprach und sich in Marketing-Buzzwords verzettelte. Dabei war der Versuch, diesen Namen zu etablieren, durchaus gut orchestriert und die Idee an sich keine schlechte. Immerhin haben auch andere Nationen schon lange geläufige Beinamen, beispielsweise „Gauchos“ oder „Albiceleste“ in Argentinien, „Three Lions“ in England oder „Équipe Tricolore“ in Frankreich. Nur in Deutschland tut man sich hier schwer.“

https://allisonpr.de/blog/die-mannschaft-%E2%80%93-wenn-brand-building-und-identit%C3%A4t-uberstrapaziert-werden----de_en/

 

Thomas Steinmann: „Bierhoffs Verdienste in den glanzvollen Jahren der Nationalmannschaft zwischen 2006 und 2017 sind unbestritten – als Cheforganisator, Fundraiser für den Verband, Architekt der neuen DFB-Akademie, Blitzableiter für Kritik. Den Anspruch an seine Amtszeit, den er 2005 in seinem Konzept für die Verbandsspitze formulierte, erfüllte Bierhoff zwar nicht bei der WM im eigenen Land, aber 2014: die Voraussetzungen abseits des Platzes schaffen, um Weltmeister zu werden. Glaubt man den Spielern, die in Rio den Titel holten, war ein wichtiger Faktor für den Triumph das Mannschaftsquartier Campo Bahia an einem abgelegenen brasilianischen Strand, das Bierhoff auswählte und mit seinem Stab organisierte. Wie wichtig die Wahl des richtigen Basecamps in solch einem Turnier ist, zeigte sich dann vier Jahre später bei der WM in Russland – als das Lager im tristen Watutinki zu einem Symbol für die schlechte Stimmung in der Mannschaft wurde.

Vor allem aber trug der Manager, der beim DFB zwischenzeitlich zum Geschäftsführer aufgestiegen ist, maßgeblich dazu bei, dass die Erlöse des Verbands in die Höhe schossen. Bierhoff pflegte enge Kontakte in die deutsche Wirtschaft, machte die Nationalmannschaft zu einer Hochglanzmarke, mit der sich viele Dax-Konzerne schmücken wollen. Dem DFB sicherte er so viel Geld, das zum großen Teil in den Amateurfußball floss. Auch die neue Akademie, in der die Nationalspieler und Trainer der Zukunft ausgebildet werden, würde es ohne die Millionen von Sponsoren und TV-Sendern wohl nicht geben.

Dass manche Fans den Manager als Symbolfigur für eine „Überkommerzialisierung“ des modernen Profifußballs sehen, ist richtig und falsch zugleich. Auch bei den meisten Bundesligaclubs spielt die Vermarktung heute keine geringere Rolle als bei der DFB-Elf – nicht nur bei den Marktführern FC Bayern und Borussia Dortmund, die einen smarten Spagat zwischen Traditionsclub und Aktiengesellschaft beherrschen. Dagegen wirkte Bierhoffs Marketingstrategie mitunter zu laut – etwa als er die Nationalmannschaft einmal als „vierte Macht im Staat“ präsentierte und später den Markennamen „Die Mannschaft“ einführte. In den vergangenen Jahren gewannen viele Fans irgendwann das Gefühl, dass das Verhältnis von Marketingauftritt und sportlicher Leistung nicht mehr stimmte. Ein Sinnbild dafür: Der Slogan „Best never rest“ bei der verkorksten WM vor vier Jahren.“

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/bierhoff-und-der-abschied-von-der-deutschland-ag-32981658.html

 

Malte Schindel: „„Schachbrettspieler“ statt „Käfigzauberer“, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein hausgemachtes Problem: Der deutsche Fußball bringt seit geraumer Zeit keine kreativen Köpfe mehr hervor, keine Individualisten. Stattdessen formt man sich in den Akademien der Republik den Nachwuchs so lange zurecht, bis er weiß, wann er „abzukippen“ hat, „Teil aktiv“ sein oder sich in ein „gekipptes V“ bewegen muss. Den Übersteiger hat er längst vergessen. Dies ist mitunter das Werk von Oliver Bierhoff.

Der DFB-Direktor ist schon lange nicht mehr tragbar. Zweifelsohne: Er hat einen großen Anteil an der bis zuletzt positiven Wahrnehmung der deutschen Nationalmannschaft im Ausland. Jedoch hat die deutsche Auswahl den Bezug zur Basis verloren: den Bürgern im eigenen Land. Stichwort: Überteuerte Eintrittspreise und familienunfreundliche Anstoßzeiten – um nur zwei Beispiele zu nennen …

Der DFB-Direktor hat selten bis nie Lösungsansätze präsentiert. Viel mehr verschwand er im Trümmerfeld, ließ 2018 eine ganze Nation auf Mesut Özil einhauen und zuletzt die „One Love“-Debatte auf dem Rücken der Spieler ausführen. Er ist für das WM-Debakel mindestens genauso mitverantwortlich wie die Mannschaft, die es in drei Gruppenspielen nur zu einem Sieg gebracht hat. Doch der kam zu spät – wie der herbeigesehnte Abschied von Oliver Bierhoff.“

https://www.ruhr24.de/bvb/borussia-dortmund-bvb-hans-joachim-watzke-oliver-bierhoff-wm-katar-dfb-kommentar-nationalmannschaft-91954165.html

 

Christian Ewers: „Bierhoff hat seine Verdienste am Titelgewinn 2014, sein Problem war allerdings, dass der Weltmeister in ihm nicht weichen wollte. Er versuchte aus der Mannschaft ein Edelprodukt zu machen, er legte sie wie einen Diamanten in eine Vitrine, obwohl sie, bei Licht besehen, nur noch ein Klunker aus Plastik war.

Auch das trug zur Entfremdung bei, die nun allenthalben beklagt wird. Viele Fußballfans haben sich abgewendet vom Nationalteam, die Spieler spüren das. "Wir bekommen nicht so den Support, wie wir uns das wünschen", sagte etwa Kai Havertz in Katar. Bierhoff und auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf schauten derweil zu, wie das Team in der Heimat immer stärker in Misskredit geriet. Die Debatte um die One-Love-Binde ließ Bierhoff weitgehend laufen. Den Anwürfen, die Deutschen kämpften bei der WM nicht entschlossen genug für Diversität und Menschenrechte, stellte er sich nicht entgegen. Dabei hätte er in die Offensive gehen können, er hätte zum Beispiel Robert Habeck attackieren können, der bei Lanz sagte, "ich würde die Binde jetzt tragen", der aber selbst das Thema Menschenrechte mit keinem Wort erwähnte, als er mit den Kataris einen Gas-Deal aushandelte.“

https://www.stern.de/sport/fussball/wm-2022/aus-fuer-oliver-bierhoff--der-dfb-verlaesst-endlich-den-weltmeister-modus-32981332.html

 

Fans vor Ort

 

Günter Klein: „Das daheimgebliebene Deutschland ist ziemlich glücklich mit dem 1:1 gegen Spanien – doch wie sieht es mit dem Deutschland vor Ort aus? Nun ja, am Sonntagabend und frühen Montagmorgen – bei Beginn 22 Uhr und satten Nachspielzeiten rutscht man leicht in den nächsten Tag hinein – hat das Stadion Al-Bayt nicht gerade gebrodelt.

Das liegt daran, dass weder die Deutschen noch die Spanier besonders grosse Fangruppen stellen. Die Europäer halten sich zurück, bei vielen Nationen gibt es eben Vorbehalte gegen diese WM: falsche Jahreszeit, gesellschaftspolitische Gründe. Die Südamerikaner hingegen sind in Zehntausender-Einheiten vertreten: Brasilianer, Argentinier. Dazu viele Mexikaner, Tunesier, Marokkaner, und zu den Spielen kommen aus dem Nachbarland Saudi-Arabien ganze Busladungen.

Der DFB hat wieder ein Fanlager organisiert: Günstige Unterkünfte, Gemeinschaftserlebnis, hat immer gut funktioniert, Tausende meldeten sich in Südafrika 2010 oder Brasilien 2014 an. Diesmal sind es nur einige Hundert. Das Fanlager befindet sich nicht mal in Katar, sondern in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Dubai. Zu den Spielen muss extra mit dem Flieger angereist werden; Doha kann nicht alle fassen, die Hotelkapazitäten sind knapp. Die deutsche Fanbotschaft, die Fanprojekte wie bei jedem Turnier als Anlaufstelle bei etwaigen Schwierigkeiten eingerichtet haben, bekommt wenig zu tun, weil kaum jemand da ist.

Und selbst wer hier ein Bett ergattert, der muss erst mal ins Stadion Al Bayt kommen. Die Arena, die das deutsche Architekturbüro Speer entworfen hat, liegt buchstäblich in der Wüste, weit vor der Stadt. Eine Metro gibt es hier nicht, nur Parkplätze. Aber wer mietet sich ein Auto? Wer Taxi oder Uber fährt, muss Glück haben, vom Fahrer auf der richtigen Seite abgesetzt zu werden. Sonst droht ein Fussmarsch.

Es war viel neutrales Publikum in Al-Bayt, und trotz seiner Klasse weckte das Spiel nicht die Emotionen, wie sie bei südamerikanischen Partien spürbar werden. Es war ein bisschen wie im Theater, bei gedämpfter Lautstärke. Weil die Organisatoren ja im Voraus wissen, wenn eine Fangruppe nicht stark vertreten ist, versucht sie, Stimmung zu kreieren. Da werden DJs aufgeboten und Einpeitscher. Der für Deutschland zuständige skandierte: "Deutsche, Deutsche."

Es war etwas mehr "Espana, Espana" zu hören als "Deutsche, Deutsche". Aber für die Spieler war die Unterstützung vernehmbar, und am Ende haben sie der weissen Kurve einen Besuch abgestattet und herzlich gedankt. Man sieht sich am Donnerstag wieder. Gegen Costa Rica. An gleicher Stelle, in der Wüste.“

https://web.de/magazine/sport/fussball/wm/tagebuch-katar-teil-4-stimmung-deutschen-fans-katar-37513806

 

Katar und die Deutschen

 

Günter Klein: „Katarer sind keine großen Fans der Deutschen. Das bekommt man hier gelegentlich auch als Deutscher zu spüren. Auf der Akkreditierung, dem Ausweis, den jeder bei der WM Beschäftigte um den Hals baumeln haben soll, ist die Nationalität verzeichnet.

Wer ein GER stehen hat, muss bei Kontrollen den Rucksack schon mal bis auf das letzte Teil ausräumen und nachweisen, dass die Flüssigkeit in der Trinkflasche auch wirklich Wasser ist. Die offensichtliche Aversion ist in den vergangenen Wochen allmählich gewachsen.

Die kritischen Dokumentationen im deutschen Fernsehen und die gesamte Vorberichterstattung der Zeitungen, die das katarische Gesellschaftssystem kritisieren und die Ausbeutung von Arbeitsmigranten thematisieren, sind beim WM-Gastgeber nicht gut angekommen. Zur muslimischen Kultur gehört mit an erster Stelle bedingungslose Gastfreundschaft, doch im Fall Deutschland wird sie relativiert. Katar ist genervt.

Und freut sich nun über die deutschen Steilvorlagen. Die erste war die Niederlage gegen Japan, es folgte jetzt noch das Ausscheiden. Katarische Influencer nutzen nun ihre Macht auf Social Media, um den DFB mit einem Denkzettel auf den Heimflug zu schicken. Da gibt es Videozusammenschnitte, wie die Scheichs in ihren Logen sich die Hand vor den Mund halten – wie die deutschen Spieler, als sie einen Maulkorb andeuteten, den die Fifa ihnen durch das Verbot der "One Love"-Binde auferlegt hatte.

Das kommt nun als Bumerang aus den VIP-Bereichen der Stadien zurück. Und auf den Rängen war ja auch schon diese deutliche Anspielung auf den Fall Mesut Özil zu sehen. Eine Hand hielt den Mund des deutschen Muslims zu. Es wurde sogar unterstellt, Özil sei wegen seines Einsatzes für die unterdrückte Minderheit der Uiguren in China aus der Nationalmannschaft genommen worden.

Falsch. Auf das Schicksal der Uiguren machte Özil 2019 aufmerksam – ein Jahr nach dem von seiner Seite aus vollzogenen Rücktritt. Doch die Geschichte ist nun in der Welt. Katars Rache, weil es sich von den Deutschen als Schurkenstaat dargestellt fühlt.

In diesem Kampf um Werte und Meinungshoheit geben freilich auch die Deutschen nicht die beste Figur ab. Bisher hatten sie bei Weltmeisterschaften stets versucht, eine Verbindung zu den Menschen aufzubauen. 2010 in Südafrika wurden Patenschaften für Township-Projekte übernommen, 2014 lud man die indigene Bevölkerung ein. Machte Selfies mit brasilianischen Polizisten, die das Quartier bewachten.

Und die Herzen der Leute am Ort gewann die Mannschaft, indem einige ihrer Spieler sich zum beliebtesten Vereinsteam der Region bekannten und beim Spaziergang am Strand deren Trikots trugen. In Katar kapselte sich der DFB komplett ab, wohnte als einziges von 31 Teams nicht in Doha. Die Begründung mutete snobistisch an: Man wolle ein Hotel für sich alleine haben und eines, so DFB-Manager Oliver Bierhoff, "wo man auch mal das Fenster aufmachen kann".

Katar nimmt genüsslich wahr, dass Menschenrechtsthemen, die vor allem von deutscher Seite aus angesprochen wurden, keine Rolle mehr spielen; das intensive Fußballgeschehen hat alles andere verschluckt. Und die Fifa unterstützt Katar, indem sie Einschaltrekorde aus allen Teilen der Welt publiziert. Die Botschaft lautet: Katar ist fantastisch, the best World Cup ever. Schlecht sind die Quoten nur in Deutschland.

Mit Fußball kennen sich die reichen Katarer nicht aus, er ist für sie nur ein Investitionsvehikel. Populäre deutsche Spieler gibt es derzeit nicht. Keiner, der den Ruf eines Ballack oder "Schweinstieger" hätte (am Namen scheitern auch die größten internationalen Fans). Hier kennt man Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, Luka Modric, Neymar. Die Deutschen sind die, über die man lacht.“

https://web.de/magazine/sport/fussball/wm/tagebuch-katar-teil-7-katarer-grossen-fans-deutschen-37528664

 

Blick zurück

 

Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, was der Wurm zu vergangenen Fußball-Weltmeisterschaften geschrieben hat.

 

2014

 

„Problem erkennen – Problem analysieren – Problem lösen. Wie im richtigen Leben: wer sich irgend wie halbwegs durchmogelt, wird das Problem nicht erkennen. Je knalliger die Niederlage, umso eher wird die Bereitschaft zu tiefen Schnitten da sein. Die sind erfolgt und der verdiente Weltmeister-Titel war die logische Konsequenz daraus. Qualitativ gute Spieler, die gezielt gefördert wurden und sich trotz aller Differenzen als Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Ziel verstehen. Wozu auch das passende Trainer-Team gehört und ein Verband, der dafür sorgt, dass alles Notwendige zur Verfügung steht. Alles nachvollziehbar, alles sehr rational.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/353-weltmeister

 

2018

 

„Jan Christian Müller zitiert den deutschen Kapitän Manuel Neuer: „Neuer sagte, sie seien nicht nur enttäuscht, „sondern auch sauer auf uns selbst“. Man müsse „ganz klar sagen, dass wir es einfach nicht verdient haben, denn in keinem der Spiele hat man gesehen, dass eine deutsche Mannschaft auf dem Platz war, vor der man Respekt hätte haben müssen“. Und der Kapitän wurde noch deutlicher: „Selbst, wenn wir jetzt weitergekommen wären, hätte doch jeder gerne gegen uns gespielt. So wenig Bereitschaft, wie wir hier bei der WM an den Tag gelegt haben, habe ich von uns allen noch nie gesehen. Man hat nicht bemerkt, dass wir hier eine Weltmeisterschaft spielen, dazu waren wir zu lethargisch und zu langsam.“

http://www.fr.de/sport/fussball-wm-2018/wm-aus-der-deutschen-manuel-neuer-spricht-gnadenlos-klartext-a-1533879

Das Ausscheiden war verdient und der Wurm hat sich für die Südkoreaner gefreut, für die es im letzten Spiel um nichts mehr ging, die aber tapfer gekämpft haben und überglücklich über ihren Sieg gegen Deutschland waren.

Allerdings waren die Chancen für die deutsche Mannschaft gegeben, weiterzukommen und viel hätte dazu tatsächlich nicht gefehlt. Die deutsche Mannschaft ist dafür berüchtigt, in den ersten Spielen eines Turniers einen Murks zusammenzuspielen, um dann immer besser zu werden. Der Ausdruck dafür lautet „Turnier-Mannschaft“.

Diesmal hat es nicht geklappt und es wurde schon beinahe das Ende der Welt ausgerufen. Das erste Mal, dass die deutsche Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde ausgeschieden ist!

Das mag sein, ist aber über-dramatisiert. Bei den Europameisterschaften 2000 und 2004 war auch schon nach der Vorrunde Schluss und bei der Weltmeisterschaft 1938 schon nach dem ersten Gegner (der Schweiz) – damals noch im KO-System. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin (damals einer Weltmeisterschaft gleichrangig) kam das Aus gegen Norwegen.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/588-identitaet

 

„Mesut Özil erklärt sein Erdogan-Foto und wie Teile der deutschen Öffentlichkeit incl. Sponsoren sich von ihm distanzierten und ihn beleidigten. Schwer ist er von DFB-Präsident Reinhard Grindel enttäuscht und zitiert ihn mit anti-islamischen Aussagen.

„Wegen der Behandlung durch den DFB und viele andere möchte ich das deutsche Trikot nicht länger tragen. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht gewollt bin und vergessen wurde, was ich seit meinem Debüt 2009 geleistet habe. Leute mit rassendiskrimierendem Hintergrund sollten nicht im größten Fußball-Verband der Welt arbeiten dürfen, der viele Spieler mit zwei Heimatländern hat. Solche Einstellungen spiegeln einfach nicht die Spieler wider, die sie vorgeben zu vertreten.

Schweren Herzens und nach gründlicher Überlegung werde ich wegen der zurückliegenden Vorkommnisse nicht länger für die deutsche Nationalmannschaft spielen, da ich Rassismus und fehlenden Respekt spüre. Ich habe früher das deutsche Trikot mit so viel Stolz und Begeisterung getragen, heute nicht mehr. Es war sehr schwierig, diese Entscheidung zu treffen, da ich immer alles für meine Teamkollegen, das Trainerteam und die guten Menschen in Deutschland gegeben habe.

Aber wenn hochrangige DFB-Offizielle mich so behandeln, wie sie es getan haben, meine türkischen Wurzeln nicht respektieren und mich aus selbstsüchtigen Gründen für politische Propaganda benutzen, dann ist genug genug. Dafür spiele ich nicht Fußball, und ich werde mich nicht zurücklehnen und in dieser Sache nichts tun. Rassismus darf niemals akzeptiert werden."

https://sport.sky.de/fussball/artikel/alle-oezil-statements-im-wortlaut/11445499/33896

Wie sieht die Zukunft „der Mannschaft“ aus? Wird sie wieder „Nationalmannschaft“ heissen? Der Wurm geht davon aus, dass in Zukunft die „deutschen Werte“ wieder hochgehalten werden und die heuchlerischen Hymnen-Singer die potentiellen Nicht-Singer dazu nötigen werden, die Hymne mitzusingen.

Auf die Gesellschaft übertragen: ausländer hat sich gefälligst anzupassen. Es geht nicht mehr darum, dass jeder auf seine Weise zum Gelingen beiträgt, sondern dass alle sich so verhalten müssen, wie es die Mehrheits-Meinung vorschreibt.

Vor 7 Jahren war Fremden-Feindlichkeit noch Spinnern am äußersten Rand der Gesellschaft vorbehalten. Jetzt ist sie inmitten der Gesellschaft und greift immer mehr um sich.

Nichtsdestotrotz: der Wurm bedankt sich bei Mesut Özil für seine Verdienste um den deutschen Fußball. Auch, wenn er sich größtenteils aus gesellschaftlichen Themen rausgehalten hat, hat er sich dennoch nicht verbiegen lassen.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/590-sieben-jahre

 

Die Wahrheit is auf’m Platz

 

Unsere WM-Schmach – warum sie leider auch für den Niedergang unseres ganzen Landes steht

https://www.youtube.com/watch?v=Sa8XticNKfI

 

Viele Jahre haben DFB und deutsche Politik Katar als Ausrichter der Fußball-WM unterstützt. Das liegt vor allem daran, dass in erster Linie deutsche Firmen für die entsprechende Infrastruktur sorgten und der Staat Katar massiv in Deutschland investiert.

Mittlerweile bestimmen Spinner das Meinungsbild im Land, so dass vor allem Politik und Wirtschaft gegen ihre eigenen Interessen agieren.

Deutscher Kultur-Imperialismus, der dem Rest der Welt aufzeigt, dass er am deutschen Wesen genesen soll, kommt dort überhaupt nicht gut an.

Vor allem in der arabischen Welt herrscht Empörung, dass ein Gast die Sitten und Gebräuche seines Gastgebers nicht respektiert und meint, ihn belehren zu müssen.

Es wird in der ganzen Welt aufmerksam registriert, was in Deutschland passiert und welche Narreteien hier vor sich gehen. Manche wundern sich, manche sind entsetzt, viele finden hierfür nur noch Verachtung.

„Problem erkennen – Problem analysieren – Problem lösen. Wie im richtigen Leben: wer sich irgend wie halbwegs durchmogelt, wird das Problem nicht erkennen. Je knalliger die Niederlage, umso eher wird die Bereitschaft zu tiefen Schnitten da sein.“

Im Fußball gibt es genügend vernünftige Menschen, die dafür sorgen können und wohl auch dafür sorgen werden, dass aus den begangenen Fehlern gelernt wird und sich vieles zum Guten wendet.

Für den Rest des Landes ist der Wurm eher pessimistisch. Nichtsdestotrotz bietet das Fußball-Debakel die Möglichkeit, inne zu halten und zur Vernunft zurückzukehren. Bzw. die Vernünftigen dazu zu bewegen, sich die Spinner vom Hals zu schaffen und in die Erfolgs-Spur zurückzukehren.

 

Jubiläum

 

Der Wurm freut sich über diese, die 500. Ausgabe seiner kleinen Kolumne und feiert in den Worten von Ion Creanga (siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/378-subversiver-maerchen-erzaehler ):

 

Und der Wurm hatte fertig und sah, dass es gut war.

 

Um sein Glück zu sehen, kam nun alle Welt,

Mond und Sterne lachten ihm vom Himmelszelt.

 

Zum Abendmahl hat er geladen

Eidechs, Habicht und Juchtenkäfer,

Hoher Tiere auch nicht wenig

Und auch der, der dies erzählt.

Armer Teufel ohne Geld.

Unter ihnen allen herrschte große Freude,

Aßen doch und tranken selbst die armen Leute.

 

Und dieser Jubel dauerte Jahre und hält auch heute noch an. Bei uns aber trinkt und ißt nur der, der Geld hat; wer aber keins hat, sieht zu und darbt.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

3. Dezember – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„Die Menschen zum Nachdenken bringen!“ - Im neuen Wochenkommentar geht es diesmal um neue Studien, die aufdecken, wer für Impfschäden wirklich verantwortlich ist. Wir werfen einen Blick auf die grandiosen neuen Impf-Werbespots der Stadt Wien und beleuchten das Blackout-Risiko!

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa5ayie866d6u0kx1yfe/

 

Simone Solga: Wir Moral-Weltmeister | Folge 60

https://www.youtube.com/watch?v=JhifT5nsKfA

 

Vor 1 Jahr: Scholz will die allgemeine Impfpflicht

https://www.youtube.com/watch?v=4H4YRXz1i0o

 

Die Mund-zu-Geste

https://www.youtube.com/watch?v=5_4PUTrTP3I

 

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil löscht seinen Twitter-Account

https://www.youtube.com/watch?v=ued6K4xhMbg

 

Die Ampel spricht... / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 85

https://www.youtube.com/watch?v=JokqhyUtLio

 

Entschuldigung… ich habe mitgelacht!

https://www.youtube.com/watch?v=7wrijIeVjSA

 

HallMack  Habeck's Kompetenz

https://www.frei3.de/post/0e5a2b30-3c8f-4375-9fa2-858fba505c2b

 

HallMack  Depressive Adventsgedanken

https://www.frei3.de/post/2bfee28e-4c38-46f8-a4cc-aded2e822651

 

HallMack  Weiterer Einzelfall

https://www.frei3.de/post/8cd42871-d7a5-49be-b9c0-85ce819acd50