https://www.youtube.com/watch?v=_3eaMNXnfDM
Aus dem Beitrag von vor zwei Jahren: „Sollte jemand denken, bei den Aussagen des Predigers Quinton Ceasar handele es sich um Satire, täuscht sich.
Mensch möge sich den Abschluss-Gottesdienst des Evangelischen Kirchentages ansehen, bei dem Quinton Ceasar ab der 28. Minute seinen Auftritt hat und der begeistert umjubelt wird.
Der Evangelische Kirchentag wie der Auftritt von Claudia Pechstein beim Grundsatzkonvent der CDU verdeutlichen, dass ehedem fortschrittliche oder konservative Ideen und Organisationen dem Zeitgeist hinterherhecheln, auch wenn dieser noch so gaga ist, und selbst nicht mehr ernst zu nehmen sind.“
Wer geglaubt hatte, der Höhepunkt der christlichen Narretei in Deutschland sei auf dem Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg erreicht, täuscht sich – in Hannover wurde es noch schlimmer.
„Gott ist queer!“
„Im Programm des Kirchentags standen unter anderem folgende Veranstaltungen und Workshops für Interessierte zur Verfügung (in der jeweiligen Originalschreibweise):
- "My body – my choice: Vom Lebensschutz und dem Recht auf sichere Abtreibung
- Queere, feministische, gendersensible Liturgie: Wie kann ich G*ttesdienstformate inklusiv gestalten?
- Straight to God?! Mutig für Vielfalt – beherzt gegen Konversionstherapien
- Seid mutig, stark und beherzt unterm Regenbogen: Ökumenischer Gottesdienst (nicht nur) für Queers
- Feministische und queere Held:innen
- Die Bibel queer gelesen: Wieso G*tt Fan von Vielfalt ist
- Queere Tiere auf der Arche: Ein interaktiver Gottesdienst unterm Regenbogen
- Namenssegnungsfeier: Für trans*, inter und nonbinäre Menschen
- Breaking roles and breaking bread: Feministischer Frühstücksgottesdienst für FLINTA*
- Gemeinschaft in (viel) Liebe: Ein Gottesdienst mit Segen für polyamore Menschen
- Einfach Nina: Ein Junge ist ein Mädchen? Trans als Kind"
https://freedert.online/inland/244164-woker-irrsinn-oerr-journalistin-ruhs/
https://www.kirchentag.de/programm-download
Julia Ruhs: „Der evangelische Kirchentag wirkt wie ein linkes Politfestival mit spirituellem Anstrich. Zwischen queerer Bibelauslegung und Klima-Aktivismus fragt man sich: Versuchen die Organisatoren eigentlich mit Absicht, Gläubige zu vergraulen?
Sollten Sie noch über evangelischen Restglauben verfügen, er könnte beim Lesen dieser Kolumne brüchig werden. Denn was die vergangenen Tage in Hannover unter dem Dach des Evangelischen Kirchentags abgefeiert wurde, ist leider nur schwer verdaulich.
Das Programm ist bunt, man könnte auch sagen: eine überzogen bunte Verbeugung vor dem Zeitgeist. So lädt etwa ein feministischer Frühstücksgottesdienst exklusiv für FLINTA* ein: Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinäre, Trans- und Agender-Personen. Männer müssen woanders beten. Danach geht’s zum Runterkommen in die „decolonial chill area“ – kein Witz – oder Sie suchen Gott* mit Yoga.
Ja, Gott* trägt hier neuerdings ein Sternchen im Wort. Oder ein Apostroph (G’tt). Oder eine Genderlücke (G*tt). Die Kirchentags-Organisatoren sind sich da nicht ganz einig, offenbar eine vertrackte Sache. Dabei dachte ich, niemand ist genderneutraler als der Allmächtige.
Die Themen Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung haben es den Organisatoren besonders angetan. Da plaudert eine Drag Queen aus ihrem Leben, Workshops widmen sich „queerer, feministischer, gendersensibler Liturgie“. Die Veranstaltung „Queer in der Klimakrise“ verbindet gleich zwei der hippen Zeitgeistthemen. Sogar eine Einführung in die queere Bibelauslegung hat der Kirchentag zu bieten.
Falls Ihnen das alles noch zu gewöhnlich klingt – es geht noch schräger. Mein persönlicher Favorit: Der Workshop „Queere Tiere auf der Arche“. Da stellt sich mir bloß die zoologisch-theologische Frage: Wie um Gottes Willen haben sich die intersexuellen Giraffen fortgepflanzt? Oder die schwulen Schimpansen?
Auch polyamore Beziehungen finden inzwischen ihren Platz im kirchlichen Programm: Es gibt sogar einen Gottesdienst mit Segen für Mehrfachverliebte. Das ist ja schon fast herzerwärmend, da stellt man entsetzt fest, dass auch Sadomaso-Jünger ihren Stand in Hannover haben. Der Arbeitskreis „BDSM und Christsein“ ist (nicht zum ersten Mal) mit dabei auf dem Kirchentag. Er will sadomasochistische Sexualpräferenzen – Peitsche, Handschellen und Sklavenspiele – aus der Schmuddelecke holen. Auweia. Auch das fällt hier nonchalant unter „sexuelle Vielfalt“.
Für etwas Aufklärung in der „sexpositiven Kirche“, so schreibt es das Programm, sorgt immerhin ein Workshop mit dem Titel: „LGBTIQ* – Blickst du noch durch?“ Eine kleine Erklärhilfe für all jene, die im Buchstabendschungel des Zeitgeists den Überblick verloren haben. Oder ihren Augen und Ohren nicht ganz trauen.
Natürlich wird auf dem Kirchentag auch die Welt gerettet. Man kämpft gegen den Klimawandel, gegen Rassismus und gegen „rechts“. Workshops wie „kritisches Weißsein“ für Erwachsene, „rechte Esoterik und Verschwörungsglaube“, oder „stark werden gegen Rechtsextremismus“ tun da ihr Möglichstes.
Klima-Heilige wie Luisa Neubauer von „Friday’s for Future“ und Carla Hinrichs von der „Letzten Generation“ referieren auf der Bühne. „Correctiv“ moderiert. Und man fragt sich sonst noch: „In welcher Nichtregierungsorganisation wäre Jesus?“ Halleluja.
Auch sonst gibt’s reichlich Haltung: eine Ausstellung zu antimuslimischem Rassismus, ein „politisches Nachtgebet zur Seenotrettung“. Und eine Bibelstunde mit Angela Merkel. Vorbildlich habe ich mir hierzu den Livestream angeschaut, zunächst durchaus interessiert. Bis zu der Stelle, an der Merkel ihr „Wir schaffen das“ verteidigte und der Saal in heftigen Applaus ausbrach. Ein Publikum wie auf einem grünen Parteitag.
Martin Luther würde sich im Grab umdrehen, schrieb mir eine Freundin, evangelisch, und überdurchschnittlich gläubig. Sie ist längst abgewandert zu einer Freikirche. Es gibt nun mal Grenzen des Erträglichen.
Dass es so kommen würde, war absehbar. Der letzte evangelische Kirchentag, vor zwei Jahren in Nürnberg, war schon denkwürdig. Damals fabulierte ein Pastor: „Wir alle sind die letzte Generation!“ Und setzte zum Entsetzen vieler in seiner Predigt noch einen drauf: „Gott ist queer!“. Zu essen gab es vor allem vegetarisch. Man wolle schließlich die „herrschende Esskultur verändern“, teilte der Kirchentag damals in bevormundender Manier mit.
Und vor ein paar Jahren in Dortmund malten die Teilnehmer in einem Workshop – kein Scherz – Genitalien. Genauer gesagt: Vulven. Das sorgte für einen soliden Twitter-Shitstorm. Und wer dachte, das sei schon nicht mehr zu toppen: Es gab noch einen weiteren befremdlichen Workshop, exklusiv für Frauen. „Schöner kommen“, hieß der. Bestimmt mit ganz viel Bibelbezug. Halleluja.
Man hätte ja hoffen können, dass in der Zwischenzeit eine gewisse Einsicht gereift ist – dass man mit Dauer-Wokeness keine Seelen gewinnt. Dass Kirche ein Raum auch jenseits linker Identitätspolitik und Klimabewegtheit sein muss. Ein Ort der Begegnung – wo sich auch mal ein AfD-Wähler und ein queerer Mensch mit Migrationshintergrund die Hand reichen, weil sie sich in einem Punkt einig sind: im Glauben. Das wäre für mich wahrhaft christlich gewesen.
Aber so? So schafft die evangelische Kirche sich selbst ab. Bietet nur noch denen Gemeinschaft, die sich in linken Gefilden wohl fühlen. Da kann man sich tatsächlich zurecht die Frage stellen, was die Kirche noch von einer linksverstrahlten NGO groß unterscheidet. Ich sage das wahrlich nicht oft, aber Gott sei Dank bin ich katholisch.“
Die Katholiken in Deutschland sind aber auch nicht besser! Der Wurm wartet mit Spannung auf den Artikel von Julia Ruhs vom nächsten katholischen Kirchentag.
https://www.youtube.com/watch?v=m-K91Gq5Aqg
Joelle Rautenberg: „Der evangelische Kirchentag ist eines der größten links-grünen Happenings der Republik. Die christliche Großveranstaltung, die schon 2023 durch die Abschlusspredigt des LGBTQ-Pfarrers Quinton Caesar und seinen bekannten Satz „Gott ist queer“ für Aufsehen gesorgt hatte, war auch in diesem Jahr wieder durch politische Forderungen und allerlei Skurrilitäten geprägt.
Von Gottesdiensten mit Namen wie „Queere Tiere auf der Arche“ oder „Fünf Jahre United4Rescue“, Veranstaltungen, bei denen wahlweise Menschen wegen ihrer weißen Hautfarbe oder ihres männlichen Geschlechts ausgeschlossen wurden, und zahlreichen politischen Events, bei denen über die Gefahr des Rechtsextremismus, der US-amerikanischen Politik oder des Klimawandels gesprochen wurde, war bei diesem evangelischen Kirchentag alles dabei.
Schon vor Beginn des diesjährigen evangelischen Kirchentags ließ sich aus dem früh veröffentlichten Programm des christlichen Happenings erahnen, worauf bei der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltungsreihe dieses Mal besonderes Augenmerk gelegt wurde. Der politische Charakter des in diesem Jahr unter dem Motto „mutig, stark, beherzt“ stattfindenden Kirchentags zeigte sich dabei in Veranstaltungsnamen wie „Eine Drag Queen erzählt aus ihrem Leben“, „Fünf Jahre United4Rescue“, „Politisches Nachtgebet zur Seenotrettung“ oder „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ mit linken Charakteren wie dem Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniels oder der Grünen-Politikerin Ricarda Lang.
Während sich die Meinungsbeiträge am ersten Tag des Kirchentages noch zurückhielten und es vor allem um Licht, Liebe und Liturgie ging, änderte sich der Inhalt des Kirchentags einen Tag nach dem Eröffnungsdienst schlagartig. Während Menschen zuvor noch fröhlich versammelt bei ca. 25 °C auf dem Platz der Menschenrechte in Hannover dem christlichen Rapper Noah Tendai lauschten und zu den Zeilen seines Liedes „Sonnengelb“ mitsangen und tanzten, zeigte sich bereits am nächsten Tag die volle identitätspolitische Breitseite des evangelischen Kirchentags.
Angefangen mit einer Bibelarbeit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihren berühmt-berüchtigten „Wir schaffen das!“-Satz wiederholte und das Publikum daran erinnerte, dass es stolz sein solle, während der Flüchtlingskrise „geholfen zu haben“, nahm das Thema Asylpolitik auch im Laufe des Tages eine große Rolle ein. Freilich jubelten die Besucher des Kirchentages frenetisch über Merkels Worte.
Beim „politischen Nachtgebet zur Seenotrettung“, das eine der begleitenden Pfarrerinnen, Christina Biere, als „Gottesdienst, in dem Raum ist für politische Informationen und für Gebet aber auch für das eigene Aktivwerden“ definierte, wurde zu Beginn des Gottesdienstes ein Nachbau eines „United4Rescue“-Rettungsbootes aus Pappe in den Raum getragen und betont, dass die Organisation den Gottesdienst mitorganisiert hat.
United4Rescue ist ein Bündnis aus verschiedenen Asyl-Lobbyorganisationen, die es sich zum Ziel gemacht haben, Migranten von der Küste Afrikas aufzulesen und nach Europa zu bringen – und somit zum Erfüllungsgehilfen von kriminellen Schleppern werden.
Kritiker werfen „United4Rescue“ vor, ein klarer Pull-Faktor für die Flucht von Migranten ins offene Meer zu sein, denn die Schiffe der Organisation warten oft an der Zwölf-Seemeilen-Grenze vor der Küste Nordafrikas, wo Migranten, mit dem Traum nach Europa zu kommen, auf sie warten.
Auch die Gründungsgeschichte von „United4Rescue“ ist verblüffend: Im Juni 2019 wurde auf dem Kirchentag die „nach wie vor größte und erfolgreichste Resolution des Kirchentags“ beschlossen: „Wir schicken ein Schiff“, in der sich die evangelische Kirche dazu entschied, an der Rettung von Migranten aus dem Mittelmeer mitzuwirken. Schon im November 2019 wurde „United4Rescue“ gegründet, wie die Vorständin und Gründungsmitglied Prof. Dr. Sandra Bils auf dem Seenotrettungsgottesdienst stolz erklärte. „Man hat sich zusammengesetzt mit Seawatch, mit Sea-Eye, mit all den Organisationen und die EKD hat unterstützt“, betonte sie.
Statt um Gott ging es in dem Gottesdienst vor allem um eines: Kritik an der aktuellen Politik, die laut den anwesenden Vertretern von Asyl-Lobbyorganisationen wie Prof. Dr. Bils oder dem flüchtlingspolitischen Sprecher von „Pro Asyl“ Tareq Alaows nicht „gerecht“ genug sei.
Dieser sagte in seiner Rede auf dem Gottesdienst unter anderem: „Ich will, dass Europa, dass Griechenland für das Nicht-Retten, für das Sterben-Lassen von Menschen bestraft wird“. Und auch Sandra Bils gab sich trotz der Spenden an „United4Rescue“ von „8,5 Millionen Euro seit der Gründung“ nicht zufrieden. Stattdessen bat sie die Gottesdienstbesucher am Ende noch einmal um Spenden für die Asylorganisation und predigte später „Barmherziger Gott, wir bitten dich für alle, die feindselig gegen Geflüchtete sind, die sich innerlich und äußerlich abschotten wollen“.
Dass beim 39. Evangelischen Kirchentag nicht mit identitätspolitischen Themen geknausert wurde, zeigte sich auch an der Anzahl „queerer“ Veranstaltungen auf dem Event. Ganze 39 Veranstaltungen hatten das Wort „queer“ im Namen, dazu zählten Veranstaltungen mit Titeln wie „Queere, feministische, gendersensible Liturgie“ oder auch „Von Schnabeltieren und genderqueeren Heiligen“.
Für besondere gesellschaftliche Aufregung sorgte dabei eine Veranstaltung namens „Queere Tiere auf der Arche“, über die mehrere Medienoutlets aufgrund ihres skurrilen Namens schon im Vorhinein berichteten. Die Veranstaltung fand am 2. Mai im Haus der Jugend in Hannover statt – einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, die verschiedene Sport-, Kultur und Beschäftigungsangebote für Kinder anbietet. Obwohl die Einrichtung staatlich finanziert ist, arbeitete sie für die Veranstaltung mit dem „befreiungstheologischen Netzwerk“ zusammen, einer Gruppierung innerhalb der Kirche, die sich selbst als linkspolitisch sieht und Teil des Netzwerks „antifaschistische Kirchen“ ist.
Bemerkenswert an der Veranstaltung war nicht nur die Zusammenarbeit mit vermeintlich „antifaschistischen“ Kräften oder dass im Gegensatz zu den anderen Kirchentagsveranstaltungen fast keine Journalisten anwesend waren, da ein striktes Filmverbot herrschte. Auch die Message hinter dem von einer großen Anzahl von Kleinkindern besuchten Gottesdienst war bizarr.
Die Kinder in der Veranstaltung wurden darauf aufmerksam gemacht, dass es Tiere ohne Geschlecht gibt, und später wurde ein Rapsong der linksextremen Musikerin „Sookee“ namens „Regenbogenhaus“ abgespielt, in dem es unter anderem hieß:
„Ich finde, wir sollten erstmal einen Eindruck von der Welt gewinnen,
dann zu einem freigewählten Zeitpunkt selbst bestimmen,
ob wir Mädchen, Junge, beides oder keins von beidem sind,
in die rosa-blaue Falle tappt tatsächlich manches Kind.“
Auch das Thema AfD nahm auf dem 39. Evangelischen Kirchentag eine zentrale Rolle ein. Egal ob bei Grünen-Politikerin Ricarda Lang, dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff oder bei dem CDU-Politiker Philipp Amthor. Immer wieder ging es darum, wie man in einem demokratischen System die AfD „bekämpfen“ könnte. Die Wortwahl der Politiker war dabei teilweise auffällig ähnlich.
So sprach der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff davon, dass man die AfD „und bestimmte Strömungen in Amerika“ bekämpfen müsse, „und zwar zu Wasser, zu Lande, zu Luft“.
Bei Philipp Amthor klang dies ähnlich. Auch er konkludierte auf der Bühne: „Diese Partei ist gesichert rechtsextrem und solche Parteien dürfen in Deutschland keine Verantwortung übernehmen.“ Und weiter: „Deswegen ist es auch eine wichtige Verantwortung, diese Partei zu bekämpfen.“
Auf der Veranstaltung „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ mit der Grünen-Politikerin Ricarda Lang, dem CDUler Philipp Amthor und dem Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniels – der mitverantwortlich für die Potsdam-Recherche war, die gerichtlich bestätigte Falschaussagen enthielt – wurde die Finanzierung des selbsternannten „Faktenchecker“-Portals kritisch hinterfragt.
Im Februar dieses Jahres stellte die CDU einen Fragenkatalog mit 551-Fragen zur Finanzierung verschiedener sogenannter „Nichtregierungsorganisationen“ (NGOs) an die Bundesregierung, um die Finanzierung von zwielichtigen, staatlich finanzierten Lobbyvereinen aufzudecken.
Als der Moderator Philipp Amthor in der Veranstaltung „Wem kann ich heute noch glauben? Desinformation und soziale Medien“ die Frage stellt „Sehen Sie Correctiv dann eher als NGO in so einer Einreihung?“, betont Amthor daraufhin, dass er Correctiv zwar als journalistisches Medium sehe, aber die „Frage der Finanzierung gewisser Organisationen“ beantwortet haben wollte, um zu wissen, wie die Bundesregierung „das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ausgibt“. Der Moderator fragt Amthor: „Hätten sie das nicht einfach auf der Homepage von Correctiv nachlesen können, wie die sich finanzieren?“ Daraufhin bricht ein hysterisches Klatschen im Publikum aus. Kritisches Hinterfragen bezüglich Correctiv in der Podiumsdiskussion oder vom Publikum? Fehlanzeige.
Während Correctiv auf dem ganzen evangelischen Kirchentag vier Panels hatte und vom Publikum unkritisch gefeiert wurde, sah es bei anderen Akteuren anders aus. Beispielsweise bei dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump oder seinem Vize JD Vance.
Trotz zahlreicher Predigten über „Vielfalt“, „Buntheit“ und „Diversität“ zeigte sich auf dem Kirchentag kein Platz für diverse Meinungen, wenn es um das Thema Amerika ging. So wurde in verschiedenen Veranstaltungen, beispielsweise dem Podium „Mit Gott gegen die Demokratie. Was das Beispiel USA uns in Deutschland lehrt“ immer wieder gegen den 45. und 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewettert und christlichen Trump-Wählern wurde per se „christlicher Nationalismus“ vorgeworfen. Die Stimmung während der ganzen Veranstaltung wirkte amerikafeindlich.
Trotz Vielfaltsvorsatz warf die Theologin Prof. Dr. Hanna Reichel JD Vance in ihrer Abschlusspredigt „erbärmlichen, kleinen Rassismus“ vor und sagte in Bezug auf Nächstenliebe:
„Nichts kann uns trennen? Uns trennen Gräben! Auch gesellschaftlich. Da können wir nicht einfach mit Liebe drüber bügeln. So nach dem Motto ‚Das musst du halt aushalten, dass ich ein faschistischer Kotzbrocken bin.‘“
Alexander Kissler: „Ein Evangelischer Kirchentag könnte die einfachste Sache der Welt sein. Der Name könnte bezeichnen, was da vor sich geht. Evangelische Christen treffen sich, um von ihrem Glauben zu erzählen. Weit gefehlt.
Heute treffen sich vor allem linke oder grüne Politiker, die an der Seite von linken oder grünen Aktivisten linken oder grünen Moderatoren erklären, warum das linke oder grüne Denken eine fabelhafte Sache ist. Ein Kirchentag ist insofern die perfekte ideologische Kreislaufwirtschaft. Das Christentum hat in dieser evangelischen Kirche schlechte Karten.
Je mehr Menschen die evangelische Kirche verlassen, desto trotziger beharrt sie auf ihrem Kurs. Die Nachfrage sinkt. Doch statt das Angebot zu verbessern, ordnet man die Ladenhüter neu an und wischt den Boden feucht durch. An den Produkten ändert man nichts.
Wo Evangelische Kirche drauf steht, soll auch in Zukunft der Kampf gegen Klimawandel und Rechtspopulismus drin sein. Als kostenlose Dreingabe gibt es Feminismus, Queerness und Gender-Deutsch: Ohne „Bläser:innen“ und „Pastor:innen“ kein Kirchentag!
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch die Kirche der grün-linken Gesinnung darf ihre Liturgien feiern. (DOCH) Einheitsbrei ist kein Manna. Wer Vielfalt behauptet, sollte nicht das Gegenteil praktizieren. Unheilige Einfalt. Das Milieu des Evangelischen Kirchentags verengt sich immer weiter.
Nun, in Hannover, geht es darum, wie man „rechtsextreme Codes erkennt und dekonstruiert“ und „mutig und beherzt gegen rechts“ vorgeht. Nicht mehr die Bibel ist die maßgebliche Schrift, sondern das Lexikon der Gutmenschen. Nur darin nämlich reicht es bereits, rechts zu sein, um ausgegrenzt zu werden. Der Evangelische Kirchentag ist ein Hochfest der Ausgrenzung.
Kein Wunder, dass Politiker der SPD und der Grünen gerne dabei sind. Nach Bundespräsident Steinmeier erklärte der niedersächsische Ministerpräsident und Sozialdemokrat Weil, was er sich wünsche: einen evangelischen Schulterschluss gegen sogenannte Hassprediger – und das sind immer die anderen.
Was für eine ideologische Kreislaufwirtschaft! Den anderen die Schuld an einer Krise geben, indem man ihnen vorwirft, den anderen die Schuld zu geben. Der Kopf dreht sich in Hannover, man wird schwindlig, wenn man darüber nachdenkt.
Das gilt auch vom Eingeständnis des linken Politikers Bodo Ramelow. Die Präsidentin des Kirchentags ist übrigens eine ehemalige grüne Kabinettskollegin Ramelows aus Thüringen – und Ramelow selbst spricht in Hannover an der Seite einer grünen Autorin über den Ausschluss der AfD.
Die AfD muss draußen bleiben. Ramelow und das Publikum finden das in Ordnung. Denn, so Ramelow, die AfD wolle gar nicht diskutieren. Da frage ich mich: Woher will man das wissen, wenn man niemanden einlädt? So müssen die Foren des Kirchentags ohne Vertreter der momentan stärksten Partei auskommen.
Anwesend sind hingegen: eine „Pfarrperson“, die über Geschlechtervielfalt aufklärt; Experten für „Intersektionalität“ und für „Polyamorie“; eine Prostituierte, die sich „Maria von Magdala“ nennt; außerdem die Antidiskriminierungs-Beauftragte Ferda Ataman, die Aktivistin Luisa Neubauer und jede Menge Migrationsbefürworter.
Katrin Hatzinger, Leiterin der Brüsseler Dienststelle der EKD, spricht es hier aus: Migration ist aus Sicht der evangelischen Kirche das Normale – und das schließt offenbar illegale Migration ein. Zuwanderung soll lediglich ausgestaltet, also gemanaget werden. Und zwar auf dem Weg der Gesellschaftspolitik.
Migration erscheint als Hebel für eine andere Gesellschaft. Auch in dieser Hinsicht dulden die grün-linken Dogmen keinen Widerspruch. Wer sich für das Christentum interessiert, macht um diese evangelische Kirche besser einen Bogen.“
https://www.youtube.com/watch?v=SOK4NPd9xHA
„Am Deutschen Evangelischen Kirchentag, der von 30. April bis 4. Mai in Hannover stattgefunden hat, zeige sich, warum die Gläubigen in Scharen austreten. Die Kirche sei eine NGO unter NGOs geworden und erfülle das Bedürfnis der Menschen nach Spiritualität nicht mehr, schreibt der Kolumnist und Schriftsteller Harald Martenstein in einem Kommentar für die Zeitung Welt.
Er sei schon auf einigen Kirchentagen gewesen, katholischen und evangelischen. Auf den diesjährigen evangelischen Kirchentag wollte er nicht. Er habe den „heimlichen Verdacht, dass sogar Gott sich bei deutschen Kirchentagen inzwischen nicht mehr blicken lässt. Es wäre ihm peinlich“, schreibt er wörtlich.
Zentrales Thema des Kirchentages war „Demokratie“. Demokratie bedeute Streit, Christentum bedeute unter anderem, sogar seine Feinde zu lieben. Eine christliche Veranstaltung, die diesen Namen verdiene, wäre beispielsweise ein Streitgespräch zwischen einem Vertreter der AfD und einem Vertreter des auf dem Kirchentag stark präsenten Medienunternehmens „Correctiv“ gewesen. Jesus habe kein Problem damit gehabt, mit den Verachteten seiner Zeit zu sprechen, erinnert Martenstein.
Veranstaltungen wie „BDSM und Christsein“ (BDSM umfasst eine Gruppe von Sexualpräferenzen, die mit Bondage, Disziplin, Sadismus und Masochismus zu tun haben) oder „Die Bibel queer gelesen“ wären vor 40 Jahren eine „Großtat der Toleranz“ gewesen. Heute seien sie nur noch eine „Anschleimerei an etwas, das die evangelische Kirche irrtümlich für den Zeitgeist hält“, schreibt Martenstein wörtlich.
Sein Fazit: Die Gläubigen laufen der Kirche davon, weil das Bedürfnis nach Spiritualität nicht ausreichend gestillt werde. Daher sei es kein Wunder, wenn Ersatzreligionen wie etwa die „Klimareligion“ mit ihrer „Weltuntergangserzählung, mit Heiligen, Sündenkatalogen und Bußritualen“, blühen.
Die „Großkirchen“, die katholische wie die evangelische, seien mehrheitlich fast immer auf der Seite der Mächtigen gestanden. Doch hätten sie noch etwas anderes geboten als die Herrschenden: Den Glauben an etwas Ewiges, an Erlösung, eine höhere Instanz, deren Urteil sich letztendlich auch die Mächtigen beugen müssen. „Eine Kirche ohne Glauben braucht kein Mensch“, schreibt Martenstein wörtlich.
Abschließend wagt er ein Gedankenexperiment: „Wenn es irgendwann bei uns ein gefestigtes ultrarechtes Regime gäbe, wäre die evangelische Kirche nach aller historischen Erfahrung unter den Ersten, die sich unterordnen.““
https://www.kath.net/news/87428
Keine Spur von Vielfalt, erst recht keine Feindes-Liebe
„Die Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextrem" durch die dem SPD-geführten Innenministerium unterstellte Verfassungsschutzbehörde hat auch die Teilnehmer des Kirchentags in Hannover beschäftigt. In einer Resolution fordern die Teilnehmer die Spitzen der evangelischen Landeskirchen auf, die Einleitung eines Verbotsverfahrens der Partei zu unterstützen. Zudem fordert der Resolutionstext der Gruppe der "Antifaschistischen Kirchen" Bundestag, Bundesrat und zusätzlich noch die Bundesregierung auf, das Verbotsverfahren durch das Bundesverfassungsgericht einleiten zu lassen.
Bei der Abstimmung über die Resolution im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Evangelischen Kirchentag übersprang die Zustimmung das notwendige Quorum und wurde angenommen. Unterstützt wird der Resolutionstext unter anderem vom ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.
In der Begründung für ihre Forderung nach einem Verbot der AfD führt die Gruppe das Argument der Nächstenliebe, des Einsatzes für Vielfalt und Demokratie der Kirchenmitglieder an. Die AfD stelle eine Bedrohung der christlichen Gemeinschaft dar, da sie Gewalt fördere.
"Unzählige Christ*innen, Gemeinden und Engagierte setzen sich täglich für Nächstenliebe, Vielfalt und Demokratie ein. Sie bieten oft unter persönlichem Risiko der extremen Rechten die Stirn. Die AfD ist eine Bedrohung für unsere Geschwister in- und außerhalb der Kirche, die durch die von der AfD geschürte Gewalt betroffen sind."
Konkrete Beispiele für die Gewalt werden in dem Resolutionstext nicht angeführt. Stattdessen unterstellt die Gruppe der AfD und ihren Mitgliedern generell Rassismus sowie die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten.
"Rassismus, Sexismus und Homophobie (besser: Queerfeindlichkeit!!!) widersprechen den Grundfesten unseres Glaubens."
Für die Gruppierung ist daher klar, dass an einem Verbot der AfD kein Weg vorbeiführt.
"Als Kirche und demokratische Zivilgesellschaft halten wir zusammen und sagen ganz klar: 'Die AfD ist gesichert rechtsextrem und gehört verboten. Punkt!'"
Unterstützung bekommt die Forderung von namhaften Grünen. Sowohl der ehemalige grüne EU-Parlamentarier Sven Giegold als auch die grüne Abgeordnete Katrin Göring-Eckardt begrüßen die Verbotsforderung.“
https://freedert.online/inland/244083-kirchentagsresolution-fordert-verbot-afd/
Krieg ist Frieden!
Marcus Klöckner: „Roderich „Der Krieg muss nach Moskau getragen werden“ Kiesewetter war zu Gast bei einer Podiumsveranstaltung beim Evangelischen Kirchentag. Er fragte das Publikum, ob es bereit sei, höhere Steuern für Hochrüstung zu akzeptieren. Auf dem Podium saßen weitere Vertreter einer Politik der harten Hand gegenüber Russland. Waffenlieferungen für den Frieden? Abschlachten auf dem Schlachtfeld für die vorgeblich „gute“ Sache? Mit dem Segen der Kirche? So kann die Botschaft verstanden werden. Die Evangelische Kirche sollte sich in Grund und Boden schämen.
Unter dem Titel „Deutsche Zerrissenheit – Mit Waffen Frieden schaffen?“ fokussierte der Evangelische Kirchentag bei einer Podiumsdiskussion auf den Ukraine-Krieg und Russland. Die Zusammensetzung der Runde ließ die Marschrichtung erahnen. Auf der Bühne saßen der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter, der Politikwissenschaftler Sönke Neitzel („Vielleicht ist das der letzte Sommer, den wir noch in Frieden erleben“), Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow („Ein überfallener Staat muss sich verteidigen können.“) und Bischof Franz-Josef Overbeck („Wir müssen kriegstauglich werden“). Moderiert hat die Runde Politikberater Nico Lange („Alle außer Putin wollen Frieden“).
Man muss es den Verantwortlichen lassen: Wer diese Auswahl getroffen hat, könnte reibungsfrei auch zur ARD oder dem ZDF wechseln. Wir wissen: Das Prinzip „vier Stühle – eine Meinung“ ist bei den Öffentlich-Rechtlichen längst Alltag. Hier und da eine Art „Pluralitätskasper“, der auf gefällige Weise eine „Gegenposition“ vertreten darf – und schon ist der Pluralismus im „Qualitätsfernsehen“ am Ende der Fahnenstange angekommen. Fundamentalkritische Opposition? Fehlanzeige. Und: So, wie es altbekannte Praxis im deutschen Polit-Talk ist, als Sendungstitel dämliche Fragen zu stellen, die die Antwort schon vorwegnehmen, so dockt auch der Titel der Podiumsdiskussion mit Kiesewetter an das „ÖRR-Prinzip“ an. Der Titel „Deutsche Zerrissenheit – Mit Waffen Frieden schaffen?“ macht einer von Kritikern verschrienen Kirche alle Ehre. Die Kirche – Wasser predigen, Wein saufen? Die Kirche – Scheinfrömmigkeit und Heuchelei? Vorwürfe dieser Art bekommen die großen Kirchen von ihren Kritikern immer wieder zu hören. Bei einem solchen Titel für eine Podiumsdiskussion darf sich eine Kirche, die sich bisweilen auf die Botschaft Jesu stützt, nicht wundern, wenn ihr Heuchelei vorgeworfen wird.
Denn: Bei dieser Zusammensetzung des Podiums dient die Frage nicht einer ergebnisoffenen Diskussion. Die Frage ist bei Lichte betrachtet ein Steigbügelhalter für die vorherrschende Politik. Diskurssimulation, Scheindiskussion – um der Öffentlichkeit die Illusion einer pluralistischen Debatte zu vermitteln. Das steckt hinter der Frage. Doch es ist ja noch schlimmer: Vonseiten einer Kirche, die beansprucht, das Wort Gottes zu vertreten, ist politische Gefälligkeit bei der Frage von Krieg und Frieden eine erbärmliche Schande. Eine Kirche, die hinter dem Frieden steht, würde sich mit dem Mut Jesu einer Politik des Krieges in den Weg stellen. Sie würde keine pseudooffenen Fragen für ihre Podiumsdiskussionen stellen und dann Waffenlieferungsbefürworter einladen. Eine Kirche, die bedingungslos für Frieden ist, hätte die Courage, einer solchen Podiumsdiskussion schon in der Titelgebung die Gottesbotschaft aufzudrücken, zum Beispiel: „Im Namen unserer christlichen Friedensmission: Die deutsche Politik muss zurück zur Diplomatie!“
Eine Diskussion unter diesem Motto wäre zwar nicht offen und für jeden ersichtlich „parteiisch“, aber eine Kirche hat nun mal parteiisch auf der Seite Gottes zu stehen – und nicht parteiisch auf der Seite der vorherrschenden Politik.
Ein Jeder möge sich vorstellen, was bei einer solchen Runde mit einer entsprechend kritischen Zusammensetzung auf dem Podium zu hören gewesen wäre.
Ramelow setzte zwar ein paar kritische Akzente wie etwa, dass nur noch von Aufrüstung und nicht mehr von Abrüstung gesprochen werde, aber eine wahrlich kritische Dekonstruktion des Krieges im Hinblick auf seine tiefen- und geostrategische Untermauerung erfolgte von dem Linken-Politiker nicht. Dafür ging Kiesewetter in die Vollen und fragte das Publikum:
„Sind Sie alle hier im Saal, sind Sie, Ihre Familie, Ihre Freunde bereit, etwas höhere Steuern zu zahlen oder auf Einkommen zu verzichten, wenn Sie wissen, unser Wohlstand in Frieden und Freiheit bleibt erhalten, wenn wir unsere Sicherheit mit Blick auf Finnland, Schweden, auf die baltischen Staaten, auf Tschechien und Polen, stärker durch uns mitfinanziert, tragen?“
Übrigens: Niemand in der Runde widersprach – auch nicht Ramelow und der Bischof. Es folgte ein Musikstück.
Bischof Overbecks Aussagen lavieren zwischen einem schier unendlichen ‚Frieden ja, aber…!‘. Er sagte gar: „(…) ohne die Sprache der Gewalt versteht die eine Seite dieses Krieges nicht, um was es geht – und das ist leider Russland (…)”.
Eine solche Aussage aus dem Munde eines „Mannes Gottes“? Overbeck klingt wie ein Politiker. Erinnert sei an eine Bibelstelle, bei der es um den „lauwarmen“ Menschen geht. „Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“
Auf einem ‚alternativen Kirchentag‘ wurde dann übrigens doch noch die Stimme des Friedens hochgehalten. Dieses Kontrastprogramm fand sich aber nicht im Evangelischen Kirchentag integriert. „Die Kirchentagsleitung habe befürchtet“, so heißt es in einem BR-Bericht, „der pazifistische Friedensruf könne als Verlautbarung des ganzen Kirchentags verstanden werden.“
Welch ein Trauerspiel!“
https://www.nachdenkseiten.de/?p=132526
Jona Gebhard und Jasper Riemann: „In den 80er Jahren war der Kirchentag die Heimat für die Friedensbewegung. 40 Jahre später sieht das anders aus. Auf dem Kirchentag in Hannover geht es um Waffenlieferungen. Christliche Friedensaktivisten veranstalten eine alternative Friedenssynode.
Halle 2 auf dem Messegelände in Hannover: Am Freitagvormittag diskutieren dort Roderich Kiesewetter (CDU), Bundestagsabgeordneter und Oberst a.D. der Bundeswehr, Militärhistoriker Sönke Neitzel, Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und der Militärbischof Franz-Josef Overbeck auf dem Podium des Kirchentags über Waffen. Der Titel: "Deutsche Zerrissenheit."
So eine Zerrissenheit spüre er, sagt Ramelow. "Persönlich würde ich mir wünschen, aus Deutschland würden keine Waffen geliefert", sagt der Linken-Politiker. Angesprochen auf die Ukraine fügt er hinzu: "Aber ein Staat muss sich verteidigen können." Applaus in der Halle.
Während Politiker, Vertreter der Militärseelsorge und Militärhistoriker auf dem offiziellen Podium des Kirchentags auf dem Messegelände sprechen, treffen sich die spezifisch pazifistisch Friedensbewegten woanders. In zwei Veranstaltungsräumen der Gewerkschaft Verdi in der Innenstadt von Hannover finden drei Tage lang Bibelarbeiten, Gebete, Vorträge, Diskussionen und Workshops statt – alle zum Thema Frieden.
Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann ist die Schirmherrin dieses quasi Parallel-Kirchentags. "In einer Zeit der stetigen Aufrüstungen haben wir als Christinnen und Christen noch was anderes zu sagen. Weil wir mit unserem christlichen Glauben von Feindesliebe sprechen, von selig sind die, die Frieden stiften", sagt Käßmann gegenüber dem BR. "Da wünschen wir uns eine hörbarere Stimme."
Hörbar wollen die 25 Friedensorganisationen sein, die sich an diesem Treffen beteiligen – darunter die internationale katholische Friedensorganisation Pax Christi und die evangelische Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden.
Gemeinsam haben sie einen "Friedensruf" verabschiedet: Sieben biblisch-theologisch begründete Argumente gegen den Krieg. "Für mich ist der wichtigste Ruf, dass wir uns der Aufrüstung entgegen stellen. Weil durch Aufrüstung kein Frieden entsteht", sagt Käßmann.
Merkwürdig finden manche Besucher, dass dieser Friedensruf nicht vom Kirchentag selbst ausgeht. "Das ist das 14. Mal, dass ich auf dem Kirchentag bin. Und ich find es eine Schande, dass dieses Programm nicht Teil des offiziellen Kirchentagsprogramms sein konnte, sollte oder durfte", sagt ein Besucher.
Mitorganisatorin Pfarrerin Susanne Büttner sagt, man sei nicht vom Kirchentag ausgeschlossen worden. Man habe etwas Eigenständiges machen wollen – und die Kirchentagsleitung habe befürchtet, der pazifistische Friedensruf könne als Verlautbarung des ganzen Kirchentags verstanden werden. Doch pazifistische Stimmen sieht sie auf dem Kirchentag unterrepräsentiert.
Das sei mal anders gewesen, erinnert sich Käßmann. Sie selbst hat schon beim Kirchentag in Hannover 1983 teilgenommen. Damals: lila Tücher, Zeichen des Protests gegen den Nato-Doppelbeschluss und die Stationierung von US-Raketen in Deutschland. Die Friedensbewegung fand auf dem Hannoveraner Kirchentag eine Heimat.
Beim Kirchentag 2025 scheint es ihr, als hätten sich Friedensbewegung und Kirchentag voneinander entfremdet. "Es ist deutlich, dass Pazifistinnen und Pazifisten in der Minderheitenposition sind", so Käßmann. "Die Friedensbewegung ist eine Aktion Silberlocke. Für die Jüngeren kann man Krieg nur mit Rüstung und Waffen bekämpfen. Da ist die Erfahrung unserer Generation anders."
Teil einer selbsternannten Aktion-Silberlocke war Bodo Ramelow bei einer Wahlkampagne seiner Partei. Er spricht auf dem offiziellen Kirchentags-Podium über Abrüstung: "Wir reden nur von Aufrüstung. Das Wort Abrüstung ist aus der öffentlichen Debatte verschwunden, das macht mir Angst."
Sein Bundestagskollege Roderich Kiesewetter (CDU) war 2009 abrüstungspolitischer Sprecher "und stolz darauf". Sein Damaskus-Moment sei der Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2014 gewesen. Denn man habe statt auf Aufrüstung der Ukraine und Verhandlungen fälschlicherweise auf Beschwichtigung Russlands gesetzt, etwa mit der Ostseepipeline Nord Stream 2. "Waffen sind notwendig, aber nicht hinreichend", sagt Kiesewetter. "Ein nachhaltiger Friede, ist einer der bewaffnet ist. Er muss stark genug abgesichert werden."
Nach der Podiumsdiskussion konnte das Publikum über einen Resolutionsantrag abstimmen. Die Forderung: Die Bundesregierung soll dem UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen beitreten und die Stationierung weiterer US-Atomwaffen verbieten. Vor der Abstimmung meldet sich ein junger Mann zu Wort: "Ich spreche mich dafür aus, dass wir diese Waffen haben. Waffen können Kriege verhindern und uns schützen." Lieber habe er diese Waffen und brauche sie nicht, als sie zu brauchen und nicht zu haben. Die Mehrheit im Saal stimmt anschließend gegen die Resolution und damit gegen ein Nein zu Atomwaffen.“
https://www.br.de/nachrichten/kultur/kirchentag-und-frieden-ist-da-noch-was,Uk22JC9
Michael Rau: „Ich bin evangelischer Pfarrer der württembergischen Landeskirche. Beim Durchlesen der Leserbriefe zum Artikel „Waffenlieferungen für den Frieden? Evangelischer Kirchentag als Steigbügelhalter der vorherrschenden Politik“ ist mir aufgefallen, dass bei aller Erregung über die von Politikern bestrittenen Veranstaltungen auf dem eigentlichen Kirchentag das „Ökumenische Friedenszentrum am Rand des Kirchentages in Hannover“ in seiner Bedeutung bisher nicht wirklich wahrgenommen wird.
Wobei Sie in den „Hinweisen des Tages“ am 2. Mai dankenswerterweise den Artikel von BR24 verlinkt haben, in dem das Friedenszentrum erwähnt wird und wo im Radiobeitrag Dekanin Susanne Büttner, die zum Kernkreis der Initiatoren gehört, ausführlich zu Wort kommt.
Um das Friedenszentrum mit der ökumenischen Friedenssynode wirklich zu verstehen, ist es wahrscheinlich notwendig, sich seine Geschichte zu vergegenwärtigen.
Der Anfang liegt schon im Sommer 2022, als Susanne Büttner, Ev. Dekanin im Justizvollzug, zusammen mit einem kleinen Kreis württembergischer Theologinnen und Theologen eine Erklärung „Christ*innen sagen Nein zu Waffenlieferungen und Aufrüstung“ verfasst hat. Diese Erklärung war ein Widerspruch gegen das Einschwenken der medial wahrnehmbaren Kirchenvertreter auf die Linie der von der Politik ausgerufenen Zeitenwende. Damals hat sie formuliert:
„Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine umfassende Krise für jegliche Form europäischer Friedenspolitik. Gerade deshalb ist es im Sinne der Botschaft Jesu, wenn wir als Christ*innen nicht der Logik und Ideologie des Krieges verfallen. Entgegen dem momentan herrschenden gesellschaftlichen Diskurs wollen wir weiter für Friedensbemühungen, gegen Waffenlieferungen und gegen Aufrüstung eintreten.“
Über innerkirchliche Kanäle verbreitet, wurde diese Erklärung bis April 2023 über 300-mal unterschrieben.
Ein Kreis von württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrern hat sich dann bis zum Herbst 2023 mehrfach getroffen, um eine grundlegende Stellungnahme zu erarbeiten, die, abweichend vom kirchlichen Mainstream, theologische Kritik an einer Politik der Waffen formuliert, um damit inner- und außerkirchlich sichtbar und aktiv werden zu können. Ende Oktober 2023 wurde die Erklärung als „Württembergischer Friedensaufruf“ veröffentlicht. Den sieben Thesen ist dabei immer ein Bibelzitat vorangestellt. Dann wird eine der in Medien, Politik und Kirche vertretenen Positionen zum Ukrainekrieg aufgegriffen und dem eine aus der Bibel begründete Haltung entgegengestellt. Zentral ist die Zumutung von Jesus, auch die Feinde zu lieben. Dabei nimmt der Friedensaufruf ernst, dass die Feindesliebe, zu der Jesus auffordert, nicht für harmlose Umstände gedacht ist, sondern gerade für die Auseinandersetzung mit wirklichen Feinden.
Über den Württembergischen Friedensaufruf wurde in der regionalen Presse berichtet, er wurde im Deutschen Pfarrerblatt publiziert, doch der erhoffte breitere innerkirchliche Dialog blieb aus.
Bei einem Treffen des Initiativkreises im Sommer 2024 zur Frage, wie es angesichts der spärlichen Reaktionen auf die bisherigen Äußerungen weitergehen sollte, entstand die Idee einer ökumenischen Friedenssynode auf dem Kirchentag in Hannover, 1. bis 3. Mai 2025. Nach ersten Sondierungen war im Herbst 2024 jedoch klar, dass die Kirchentagsleitung eine Veranstaltung, bei der Thesen auf der Linie des „Württembergischen Friedensaufrufs“ verabschiedet werden sollten, nicht mittragen würde.
So wurde der kühne Entschluss gefasst, unabhängig vom Kirchentag, aber zentral in Hannover, drei Tage lang ein ökumenisches Friedenszentrum zu veranstalten, bei dem eine Synode von Christen aus ganz Deutschland, unabhängig von kirchlichen Institutionen und Strukturen, einen Friedensruf beschließen würde.
Dazu sollten Räume in den Ver.di-Höfen angemietet werden, was sich auf Kosten von 20.000 Euro belaufen würde. Für die Veranstaltung gab es keinerlei amtskirchlichen Hintergrund. Die Summe musste vollständig aus Spenden aufgebracht werden. Somit war das Wagnis für die kleine Gruppe der Initiatoren enorm. Wie viele Christen würden überhaupt von dem Vorhaben erfahren, die Sache mittragen und sich nach Hannover aufmachen?
Es gelang, Margot Käßmann als Schirmfrau zu gewinnen und ein beachtliches Programm mit hochkarätigen Referenten auf die Beine zu stellen. Außerdem ließen sich ca. 25 Friedensorganisationen als Unterstützer gewinnen. Dabei bestand der harte Kern der Organisatoren aus einer sechsköpfigen Gruppe, die es schließlich geschafft hat, die drei Tage in Hannover hochprofessionell vorzubereiten und durchzuführen.
Die Friedenssynode am 1. Mai 2025 war dann ein voller Erfolg. Nach einer Bibelarbeit von Margot Käßmann diskutierten etwa 300 Teilnehmer in mehreren Räumen und verschiedenen Runden den vorgelegten Entwurf und brachten Ergänzungen ein. Am Ende des Tages wurde der „Friedensruf von Christinnen und Christen“ einstimmig verabschiedet. In Vorträgen und Diskussionen und bei Gesprächen am Rand der Veranstaltung wurde die Thematik während der folgenden zwei Tagen weiter vertieft.
Über die große Zahl der Besucher waren die Veranstalter des Friedenszentrums erstaunt. Immer wieder mussten Besucher wegen Überfüllung der Räume abgewiesen werden.
Der Text des Hannoverschen Friedensrufs führt den Württembergischen Friedensaufruf von 2023 weiter. Seine Bedeutung liegt darin, dass hier Christen von der Basis her ihre Stimmen erheben, indem sie sich direkt auf die Bibel berufen und den Anspruch und Zuspruch von dem, was sie als Gottes Wort hören, der vorgeblichen Rationalität von „Kriegstüchtigkeit“ entgegenstellen. Der ehemalige Landesbischof der badischen evangelischen Kirche, Jochen Cornelius-Bundschuh, wies in seinem Vortrag im Friedenszentrum darauf hin, dass die Bibelzitate des Friedensrufes ja keineswegs willkürlich ausgewählt seien, sondern als Spitzensätze die umfassende „Friedensbewegung Gottes“ markierten, mit der Gott durchgängig um die Erde und das Leben auf ihr ringe.
Der Friedensruf bezieht also eine Position konsequent auf der Seite der einzelnen Menschen und des Lebens. Damit wendet er sich gegen jede Ideologie, die irgendwelche Werte – und seien es Freiheit und Demokratie – über die Menschen stellt. Grundlage ist die Erkenntnis, dass sich der gewaltsame Kampf gegen Gewalt unweigerlich ad absurdum führt, weil der Kämpfer gegen Gewalt genau zu dem mutiert, was er zu bekämpfen vorgibt. „Es wird gesagt, Gewaltverzicht sei naiv, unrealistisch und unvernünftig. Jesus aber lehrt uns die Vernunft eines Gewaltverzichts, der die Spirale der Eskalation durchbricht“, formuliert die 5. These des Friedensrufes.
Ebenfalls bemerkenswert am Hannoverschen Friedensruf ist, dass er sich konsequent der Huldigung vor dem Narrativ von „Russlands unprovoziertem, ungerechtfertigten, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine“ verweigert. Seine Standhaftigkeit schöpft der Friedensruf aus der Verbundenheit mit Jesus Christus, der uns zumutet, unsere Feinde zu lieben und deshalb „verlangt, sich von vereinfachendem Gut-Böse-Denken zu lösen und die eigene Mitverantwortung für die Entwicklung von Konflikten zu erkennen“ (These 2).
Ein Problem der dominierenden Medien ist, dass sie nach prominenten Personen suchen, an denen sich Positionen festmachen lassen. Der Hannoversche Friedensruf lässt sich jedoch keiner Führungsperson zuordnen, sondern lebt allein von seinem Inhalt, was die mediale Vermittlung erschwert. Doch vielleicht ist das persönliche Weitertragen ja nachhaltiger als die mediale Vermittlung. Die Friedenssynode lebt von der Hoffnung, dass Christen, berührt von der Kraft der Worte, inmitten der Gewaltbereitschaft in Politik und Kirche als Salz der Erde und Friedensstifter wirken.“
https://www.nachdenkseiten.de/?p=132898
Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm
Das Böse verlachen
- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -
Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider | 03. Mai
Gesichert rechtsextrem! - Im neuen Wochenkommentar geht es heute um die für unsere sozialistische Gesinnungsgemeinde so erfreuliche Woche - von der Wien-Wahl über den Tag der Arbeit bis hin zum immer näher rückenden Verbot der AfD!
https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa93h0hjdmuvbl6cd8v8/
Hasstalavista - Serdar reagiert auf Jette Niehart
https://www.youtube.com/watch?v=7l0NSnyveI8
Hasstalavista Spezial - AfD und Phaser
https://www.youtube.com/watch?v=k6vThs3dRn8
Hasstalavista - Serdar reagiert auf das Cabinett
https://www.youtube.com/watch?v=lDHtyrNGZYg
Simone Solga: Gesichert gefaesert | Folge 163
https://www.youtube.com/watch?v=uoN5Q0WfHMQ
Schild und Schwert / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 188
https://www.youtube.com/watch?v=yFIqY1ZjNz0
HallMack Robot
https://www.frei3.de/post/dd0e3505-e523-4a73-a162-99846f16de3a
HallMack Aktuelle Kamera 131 - Die Wahl des Kanzlers
https://www.frei3.de/post/63c4cf0a-437e-4d22-bf95-33f2e78647c5
Olli hat echt Eier !Andere sprechen lassen #1
https://www.youtube.com/watch?v=weaE7zT6wkE
Verfassungsschutz…die AFD ist standhaft !!
https://www.youtube.com/watch?v=35-GRtr_YLI
AFD jetzt erst recht !!
https://www.youtube.com/watch?v=I0llhysuP_M
Markus Matzerath MdB für die AfD zum Krimi HEUTE
https://www.youtube.com/watch?v=UUTAc5-kVwE
Manuel Krauthausen 32 Jahre alt und MdB für die AfD ! Was sagt die Zukunft ?
https://www.youtube.com/watch?v=l0YHcV0QF6Y