Aus dem Nichts in den Mittelpunkt

https://www.youtube.com/watch?v=Gp-kpteTdoE

 

„Ministerpräsident Boris Rhein hat aus Anlass des 100. Geburtstages des 2014 verstorbenen hessischen Entertainers Heinz Schenk an dessen außergewöhnliches Lebenswerk erinnert.

„Heinz Schenk war nicht nur ein herausragender Showmaster, sondern auch ein Symbol für die Unterhaltungskultur in Deutschland“, sagte Ministerpräsident Rhein am Dienstag in Wiesbaden und ergänzte: „Sein Charisma, sein Humor und seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern, haben Generationen geprägt und das Fernsehen in unserem Land nachhaltig beeinflusst. Heinz Schenk hat die deutsche Fernsehlandschaft mit seinen Beiträgen bereichert.“

Heinz Schenk wurde am 11. Dezember 1924 in Mainz geboren, verbrachte aber einen Großteil seines Lebens in Hessen. Gemeinsam mit seiner Frau wohnte der Sänger in Wiesbaden-Naurod. Schenk fing 1951 beim Hessischen Rundfunk als Radiomoderator an, große nationale Bekanntheit erlangte er durch Fernsehsendungen wie „Zum Blauen Bock“, die er über 21 Jahre lang und insgesamt 134 Mal moderierte. Auch als Schauspieler, Textdichter und Sänger war er erfolgreich.

„Heinz Schenk war eine Institution. Mit seinem einzigartigen Stil und seiner herzlichen Art schaffte er es, Zuschauerinnen und Zuschauer über viele Jahre hinweg zu fesseln. Seine Programme waren nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Stück Heimat für viele Menschen in Hessen und darüber hinaus“, sagte Ministerpräsident Rhein und fügte hinzu: „Über Jahrzehnte im Radio und Fernsehen erfolgreich zu sein hat heute Seltenheitswert.““

https://hessen.de/presse/heinz-schenk-war-ein-herausragender-showmaster

 

Um Heinz Schenk kam mensch nicht herum, wenn er in Deutschland in den 1960er / 1970er Jahren sozialisiert wurde. Zu jener Zeit gab es nur zwei Fernseh-Programme, die sich keine Konkurrenz machten. Also keine zwei Unterhaltungs-Sendungen gleichzeitig.

Auch, wenn „Zum Blauen Bock“ heutzutage keine großen Erfolge mehr hätte – damals war die Sendung (sie lief meistens Samstag nachmittags) fast konkurrenzlos. Nicht vergessen seien die Sketch-Partner Lia Wöhr (gleichzeitig Produzentin der Sendung) und Reno Nonsens.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Zum_Blauen_Bock

 

https://www.youtube.com/watch?v=ew7PHqMjNoA

 

Rheinhessisches Original

 

https://www.youtube.com/watch?v=iX6UTet4alk

 

Ludger Fittkau: „Frau: „Er hat die Menschen froh gemacht und dabei schimmerte immer durch, dass er auch ernsthaft war. Er war ein Großer. Und hat genau das immer so leichtfüßig weg gebabbelt. Denn er war ‚der Hesse‘. Wer, wenn nicht er.“

Schenk: „130 Mal ‚Blauer Bock‘. Wir haben ein Jubiläum. Da haben wir gesagt: Keine Feier ohne Steyr. Das ist die richtige Stadt.“

Keine Feier ohne Steyr und kein „Blauer Bock“ ohne Heinz Schenk – zu Gast gerne auch in der Provinz, ob in Deutschland oder in Österreich. Dass Heinz Schenk auch noch über seinen Tod hinaus gewissermaßen der idealtypische Hesse ist, hat nicht nur mit seiner jahrzehntelangen Fernseh-Präsenz zu tun. Sondern vor allem mit der Konzeption seiner Show „Zum Blauen Bock“. Die Sendung war eine ganz bewusst angelegte Mischung aus hessischer Provinzialität und Weltoffenheit. So sieht sich der Hesse gerne: Einerseits gemütlich und heimatverbunden, mit Liebe zur Stammkneipe um die Ecke, aber auch mit Sinn für die große weite Welt, die ja gerne über den Frankfurter Flughafen zu ihm zu Besuch kommt. Um dann in einer gemütlichen Äppelwoi-Kneipe in Sachsenhausen das „Stöffche“, wie der Südhesse den Apfelwein zärtlich nennt, zu sich zu nehmen.

Schenk: „Wir Hessen sind wirklich … doch, wir wollen wirklich nicht unbescheiden sein, Aber wir sind die Preußen. Heute genau auf den Tag, ist der 170zigste blaue Bock. Wir haben gesagt, da gibt es nur eine Stadt für uns: Hadamar.“

Selbstironie – auch das sich lustig machen über die hessische Provinz, das gehörte zum Unterhaltungsstil des Heinz Schenk.

Heinz Schenk schaffte es viele Jahre, in seinem „Blauen Bock“ diese Mischung aus vertrauter Nachbarschaft und großer weiter Welt zustande zu bringen. Gemeinsam mit der deutsch-britischen Schlagersängerin Ireen Sheer präsentierte er etwa einen gesungenen Sprachkurs „Hessisch-Englisch“:

„girl heißt ‚Mädsche‘, soup heißt ‚Süppsche‘,

sweet heißt ‚Sies‘ und pot heißt ‚Dippche‘,

spoon heißt ‚Löffel‘, glas heißt ‚Glas‘,

nose heißt ‚Kummer‘ oder ‚Nas‘.“

Immer wieder lud Heinz Schenk internationale Stars in den „Blauen Bock“ ein, die das Fernsehen zwischen den 60er- und 80er-Jahren hervorbrachte. Ob Rudi Carell oder Roberto Blanco, ob Costa Cordalis oder Peggy March. In der hessischen Provinz-TV-Kneipe konnte man sich also am vertrauten Griff des Apfelwein-Bembels festhalten und gleichzeitig lernen, wie erstaunlich multikulturell auch schon die junge Bundesrepublik geworden war. Zumindest auf den TV-Show-Bühnen. Das gefiel trotz aller Fremdenangst im Alltag dem deutschen Fernsehzuschauer, besonders aber gefiel das den Südhessen. Denn die hatten rund um die alte Handelsmetropole Frankfurt am Main ja schon seit Jahrhunderten von den zugereisten Händlern und Messebesuchern gelebt – zu viele Ressentiments konnte man sich da nie leisten:

Schenk:

Ach, was haben wir doch alles, hier im schönen Hessenland,

Äbbelwoi, de guude Handkäs, die gri Sos, die is bekannt.

Bretsel, Wörschte, Haarte Kuche, auch des Frizche mit dem Kraut,

tun sie alles das versuche, sind sie so wie ich gebaut.

Und wir haben auch den Goethe, na wer hat den schon, ihr Leut.

Sein Zitate passen heut noch hier in unsere schöne Zeit.

Niebergall und Schopenhauer, ei da kriegste doch die Kränz,

alle haben hier Gedichtet, sogar ein gewisser Schenk.

Kulinarisches und Literarisches, Handkäs und Goethe – so vielschichtig sehen sie sich gerne, die Hessen. Heinz Schenk verstand es bisweilen sogar, vordergründig harmlose, scheinbar unpolitische Unterhaltungsauftritte sanft subversiv zur Schule der Toleranz zu machen – ohne offen über Politik zu reden. Etwa bei einer Büttenrede vom Anfang der 80er-Jahre mit dem Titel „Ich red´ nicht über Politik“.

Schenk:

"Vom Frieden reden hat kein Zweck,

es knallt ja doch an jeder Eck.

Schwätz nicht von Schornsteinen, verrußten.

Und was die in die Gegend pusten.

Was Schlesiens Landsmannschaft so treibt,

an Mottos und Artikel schreibt.

Das machen andere publik,

ich red nicht über Politik …“

Heinz Schenk redet angeblich nicht über Politik, greift aber in seiner „Nicht-Rede“ ganz nebenbei die damals noch beinahe rechtsradikal agierenden Vertriebenenverbände an, spricht von den ökologischen Krisen der Zeit und vieles mehr.

Mann: „Willkommen beim ‚Blauen Bock‘, der für viele Jahre beliebtesten Gastwirtschaft im Deutschen Fernsehen.“

Wahrscheinlich wird es einen idealtypischen Hessen mit dem Bekanntheitsgrad eines Heinz Schenk nie wieder geben. Einfach deswegen, weil es das Fernsehen nicht mehr so geben wird, wie es zu den Glanzzeiten des „Blauen Bocks“ war. Mit nur drei Kanälen und Unterhaltungssendungen, die die halbe Nation vor der Mattscheibe versammelten.

Schenk singt:

"Es ist alles nur geliehen, hier auf dieser schönen Welt,

es ist alles nur geliehen, aller Reichtum, alles Geld.“

Auf dem Grab von Heinz Schenk lag vor einem Jahr ein Kranz mit der Aufschrift: „Von Hape“. Dass Hape Kerkeling an den „Musterhessen“ denkt, zeigt das Gespür des Showmasters aus dem Ruhrgebiet. Heinz Schenk war in gewisser Weise in den 60er- und 70er-Jahren ein Vorläufer von Hape Kerkeling. Volksnah und gleichzeitig ein bisschen schrill, braver Schwiegersohn-Typ und gleichzeitig auch bereit zu beißender Selbstironie.

Heinz Schenk babbelte den vertrauten Dialekt und schottete sich gleichzeitig nicht Pegida-artig gegen fremde Kulturen ab. Dafür sind ihm in Hessen auch ein Jahr nach seinem Tod noch viele dankbar.

Schenk singt:

„Es ist alles nur geliehen, jede Stunde voller Glück,

Musst Du eines Tages gehen, lässt Du alles hier zurück.““

https://www.deutschlandfunkkultur.de/heinz-schenk-der-idealtypische-hesse-100.html

 

https://www.youtube.com/watch?v=RkHVkOOJDeg

 

Ununterbrochen gequasselt

 

https://www.youtube.com/watch?v=u0jozUdcebw

 

Weshalb der Wurm Heinz Schenk einen Beitrag widmet, hat damit zu tun, was Dieter Wedel über ihn ab der 33. Minute zu sagen hat.

„Ich weiß, dass ich damals die Geschichte „Villa Westen“ geschrieben habe und da wollte ich auch einen, der einen typischen Dialekt spricht. Nun, weil ich Hesse bin, kann ich nur Hessisch schreiben. Also habe ich natürlich auch einen Hessen in diese Reisegesellschaft mit reingenommen …

Die sind ja hochprofessionell, solche Leute, und er war präzise und er hat das sehr gut gemacht.

Das Problem war mehr, dass er so einen Minderwertigkeitskomplex hatte gegenüber den berühmten Schauspielern und er versuchte den zu kompensieren, indem er dauernd hinter uns herlief und ein neues Gedicht oder einen neuen Witz sagte. Er quasselte ununterbrochen, wirklich ununterbrochen.

Ich habe ihn dann später noch mal getroffen, da hatte er schon beim Hessischen Rundfunk aufgehört, und dann hat er mich mal eingeladen zu sich nach Hause. Das war aber viele Jahre später, dann haben wir so ein bisschen geplaudert.

Ich war da in diesem Haus und dann hatte er diese Traurigkeit und Verlorenheit eines Mannes, der plötzlich so aus dem Beruf heraus ist, ein bisschen in das Nichts-Tun fällt, ich glaube ein schwieriger Mensch.

Auch leidend ein bisschen unter seiner Erscheinung. Jeder von uns würde gerne aussehen wie George Clooney und man nimmt es dann hin, dass man es nicht ist.

Aber ein kleiner Mann, der vielleicht in diesen Beruf gegangen ist und auch Komiker geworden ist, weil, wenn man schon so aussieht und so klein ist und so eine Stimme hat, da muss man wenigstens damit Geld verdienen.“

 

Bedauernswerte Gestalten

 

Die Bewohner des Erdreichs haben des Öfteren mit Menschen zu tun, die lustig oder „gut drauf“ sind, die scheinbar alles können und alles wissen und gerne im Mittelpunkt stehen.

Solche Leute gibt es tatsächlich – allerdings handelt es sich bei den mit Abstand meisten von ihnen um jämmerliche Menschen, die ein oberflächliches, belangloses Leben führen, sich mit oberflächlichen, belanglosen Menschen abgeben und oberflächliche, belanglose Dinge reden.

Das Wort „Tiefe“ kennen sie nicht. Wehe, wenn sie mal alleine sind und mit sich selbst zurechtkommen müssen. Dies gilt es unter allen Umständen zu vermeiden und so stürzen sie sich in den Trubel.

Der Wurm hat schon mehrere Leute vor seiner Nase gehabt, die den ganzen Tag über reden, reden, reden – und dann den Wurm volljammern, dass sie niemanden zum reden hätten.

Wer es nötig hat, sich aufzuspielen als jemand, der alles kann und allwissend ist – der hat es auch nötig. Bei so gut wie allen, die so tun, handelt es sich um jämmerliche Gestalten, die ein jämmerliches Leben führen, sich die Dinge schön reden und teilweise selbst daran glauben, auch, dass sie die Größten sind.

Wer selbst nicht lustig ist, nicht alles kann und nicht alles weiß, und eine realistische Einschätzung von sich selbst und seinem Leben hat, sollte sich von solchen Leuten weder beeindrucken noch einschüchtern lassen. Sondern selbstbewusst seinen eigenen Weg gehen.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider | 30.11.

"Der ganz normale Wahnsinn!" - Im neuen Wochenkommentar geht es heute um den ganz normalen Wahnsinn dieser Tage: sei es bei der Regierungsbildung, der Steiermark-Wahl, bei der erfolgreichen Performance von WKStA und Thomas Schmid, oder bei den aufmunternden Worten von Wahl-Verliererin Kamala Harris.

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aasmb1majwvs8f79drpe/

 

Karl Lauterbach und die „Pandemie der Ungeimpften“

https://www.youtube.com/watch?v=K3DOtqGwc8A

 

Verhindert Trump den Weltkrieg?

https://odysee.com/@NikolaiBinner:4/verhindert-trump-den-weltkrieg:5

 

Olaf „Pinocchio“ Scholz WACHT AUF !! Wahrhaftigkeit zählte niemals zu den politischen Tugenden !

https://www.youtube.com/watch?v=cxyDbxCeGcg

 

Simone Solga: Heilige Heuchler | Folge 142

https://www.youtube.com/watch?v=6HF8vhtsHWg

 

Demut-kratie / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 169

https://www.youtube.com/watch?v=BMplgdBWZgU

 

HallMack  Aktuelle Kamera 93 - SPD Wahlsieg-Konferenz

https://www.frei3.de/post/9f4ebd20-4a3e-411f-b207-282cfabd9fc3