Wollt ihr den totalen Krieg?

Was bedeuteten Taurus-Marschflugkörper für den Ukraine-Krieg? Nato-General Kujat erklärt

https://www.youtube.com/watch?v=jCMJPa9s2t4

 

Harald Kujat ab der 8. Minute: „Würden das deutsche Spezialisten machen, würde das aus meiner Sicht den direkten Kriegseintritt Deutschlands bedeuten. Denn das heisst, wir wären an der Planung und Vorbereitung eines solchen Einsatzes gegen Russland als Staat beteiligt.“

 

Hohe deutsche Offiziere besprechen Angriff auf die Krim-Brücke

https://odysee.com/@RTDE:e/Hohe-deutsche-Offiziere-besprechen-Angriff-auf-die-Krim-Br%C3%BCcke:7

 

- die schriftliche Aufzeichnung des Gesprächs befindet sich am Ende des Beitrags -

 

Oskar Lafontaine: „Deutsche Offiziere plauderten darüber, wie man die Kertsch-Brücke, die die Schwarzmeerhalbinsel Krim mit dem russischen Festland verbindet, mit deutschen Raketen zerstören könne. Das wäre ein ähnlicher Terrorangriff wie die Sprengung der Nord-Stream-Gasleitungen durch die USA. Es ist aber zu befürchten, dass die Russen einen solchen Angriff – im Gegensatz zu den US-Marionetten und Hasenfüßen in der deutschen Bundesregierung – nicht unbeantwortet ließen. Nach russischer Auffassung ist die Krim mittlerweile russisches Staatsgebiet und anders als die deutschen Kriegsgurgeln Scholz, Baerbock, Strack-Zimmermann, Merz, Hofreiter und Roth meinen, will die Bevölkerung der Krim zu Russland gehören und nicht zurück in die Ukraine. Zumal die Krim-Beauftragte Kiews, Tamila Taschewa, im Fall einer Eroberung 800.000 Russen von dort deportieren will. „Man nennt es Zwangsausweisung“, sagt sie. Das wäre doch ein Fall für Correctiv.

Der eigentliche Skandal besteht darin, dass deutsche Offiziere den Kriegseintritt Deutschlands planen und den Eindruck erwecken, als sei das für sie „business as usual“. Um davon abzulenken, verweisen die deutschen Kriegshetzer in Politik und Journalismus darauf, wie unverschämt es ist, dass Russen deutsche Offiziere abgehört haben. Der brave deutsche kriegstüchtige Verteidigungsminister Pistorius, der den Eindruck erweckt, als schlafe er mit den Händen an der Hosennaht, sieht in der Tatsache, dass die Russen die Planung eines Terrorangriffs mit deutschen Taurus-Raketen als einen unerhörten Affront ansehen, „Putins Desinformationskampagne“ am Werk.

Die geistige Verwirrung unserer Kriegshetzer fand in der Erklärung des CDU-Politikers Kiesewetter ihren Höhepunkt, als der dazu riet, Taurus-Raketen zu liefern, um russische Ministerien zu zerstören. Diese Wahnsinnsidee führte zu keinem Aufschrei in Politik und Medien und auch nicht dazu, dass die CDU sich von diesem völlig durchgeknallten „Verteidigungsexperten“ distanzierte. Es wird einem angst und bange, wenn man sich klar macht, welche verantwortungslosen Hasardeure mittlerweile darüber entscheiden, ob Deutschland im Ukraine-Krieg zur Kriegspartei wird.

Müssen wir die Russen wirklich so lange provozieren, bis sie in Antwort auf Kiesewetter auf die Idee kommen, man müsse den Krieg nach Deutschland tragen und Ministerien in Berlin zerstören?

PS: Man wäre versucht, Kanzler Olaf Scholz zu loben, nachdem er die Lieferung von Taurus-Raketen heute erneut kategorisch abgelehnt hat, wäre da nicht die in den vergangenen zwei Jahren häufig gemacht Erfahrung, dass er nach einiger Zeit wieder umfällt.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=111975

 

Mittendrin statt nur dabei

 

Florian Rötzer: „Die Inhalte des abgehörten und von RT-Chefin Simonjan veröffentlichten Gesprächs enthalten eigentlich nichts Neues. Letztlich könnte es für Putin schwierig werden.

Am 19. Februar unterhielten sich in einer Internetkonferenz auf der Plattform Webex vier Luftwaffen-Offiziere der Bundeswehr auch über eine mögliche Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine und wie sie dort eingesetzt werden könnten.  Das geschah in Vorbereitung eines Treffens mit dem Verteidigungsminister Pistorius über Bedingungen einer möglichen Lieferung der seit langem von der Ukraine geforderten Raketen mit großer Reichweite.

Es war ein geheimes Gespräch, das aber von den Russen zumindest 38 Minuten lang abgehört und am 1. März von Margarita Simonjan, der Chefredakteurin des RT-Fernsehsenders, veröffentlicht wurde. Das war ein Tag nach der Rede von Putin, in der er darauf hinwies, dass die russischen Nuklearwaffen in „voller Einsatzbereitschaft“ seien, dass die Fähigkeit, sie zu benutzen, sichergestellt sei, und dass neue Waffen wie die Hyperschallraketen Kinshal, Zircon und Avangard ebenfalls einsatzbereit seien.

Dass Russland keine Desinformation verbreitet, sondern dass tatsächlich dieses Gespräch stattgefunden hat und abgehört wurde, wurde vom Verteidigungsministerium nach einiger Zeit bestätigt. Am Gespräch beteiligt waren der Inspekteur der deutschen Luftwaffe Ingo Gerhartz, der Leiter der Einsatz- und Übungsabteilung Frank Gräfe im Kommando Luftwaffe in Berlin und Mitarbeiter des Weltraumkommandos namens Fenske und Frohstedte.

Nach dem von Simonjan veröffentlichten Transkript (Audio) sagte Gerhartz, dass niemand wisse, warum Bundeskanzler Scholz die Taurus nicht an die Ukraine liefert. Es werde viel Unsinn verbreitet. Gerhartz wollte wissen, welche Konsequenzen die politische Entscheidung haben könne, Taurus-Raketen zu liefern, welche Probleme bestünden und wie sie sich lösen ließen.

Nach Gräfe wären die Taurus-Raketen erst nach 8 Monaten einsatzbereit, damit es zu keiner fehlerhaften Nutzung kommt. Es würde alleine 6 Monate dauern, die erforderliche Befestigung an ein Kampfflugzeug anzubringen, was sowieso die Ukrainer machen müssten. Die Schulung von Ukrainern zur Wartung und zum Einsatz würde 3-4 Monate dauern. Man könne die Briten bitten, dabei zu helfen und ihnen Datenbanken, Satellitenbilder und Planungsstationen übermitteln.

Gerhartz warf ein, dass die Ausbildung schneller gehen könne, das habe man bei Patriot sehen können. Fenske bestätigte dies, er rechnet mit weniger als 12 Wochen. Man könne den Einsatz dann auch technisch über eine sichere Verbindung von Blüchel aus unterstützen. Mit der sicheren Verbindung scheint man aber bei der Bundeswehr, wie das abgehörte Gespräch zeigt, Schwierigkeiten zu haben.

Gerhartz warf ein, dass eine solche direkte Verbindung zwischen Büchel und der Ukraine bei Politikern die Sorge über eine Kriegsbeteiligung auslösen könne. Man könne aber mit dem „Trick“ arbeiten, die Informationen über den Rüstungskonzern MBDA in Schrobenhausen abzuwickeln. Zu dem könne man ein oder zwei Spezialisten schicken. Der Hersteller der Taurus-Raketen ist die Taurus Systems GmbH in Schrobenhausen, ein Gemeinschaftsunternehmen von MBDA und Saab Dynamics.

Gräfe sprach sich strikt dagegen aus, mit solchen Tricks zu arbeiten, Man müsse von Anfang an sicherstellen, dass Deutschland nicht zur Kriegspartei werde. Man müsse sich nur vorstellen, was passiert, wenn die Presse erfährt, dass „unsere Leute“ in Schrobenhausen sind oder wir in Polen Autos fahren. Das sei inakzeptabel.

Fenske erklärte, man könne die Zielinformationen, zu denen auch Satellitenbilder gehören, auch nach Polen übertragen oder mit dem Auto bringen. 6 Stunden nach Erhalt der Informationen könne bestenfalls ein Flugzeug den Auftrag ausführen. Man müsse weiter über die Organisation des Informationstransfers nachdenken. Satellitenbilder bekommen die Ukrainer bereits von der Bundeswehr. Fenske kündigte an, am 21. Februar in die Ukraine zu reisen, offenbar um die Ausbildung vorzubereiten.

Gerhartz meinte, die Taurus würden den Kriegsverlauf nicht ändern. Man könne erst einmal 50 Raketen liefern. Aber das sei eine politische Angelegenheit, die Briten und Franzosen würden jetzt Deutschland drängen, weil sie bereits Scalp- und Storm Shadow-Raketen geliefert hätten. Aber die Deutschen sollten „nicht Öl ins Feuer gießen, wie es andere mit Storm Shadow und Scalp tun“.

Dann wird darüber diskutiert, dass es zwei mögliche Ziele gibt: Munitionsdepots und vor allem die Krim-Brücke, die aber schwer zu treffen sei, weil sie so klein ist. Man müsse eventuell 10 oder 20 Raketen zur Zerstörung einsetzen. Alle würden wissen, dass die Ukrainer die Brücke zerstören wollen. Für die Depots sei nur eine kurze Ausbildung erforderlich, für die Brücke eine längere.

Aus dem Gespräch geht hervor, dass die Bundeswehr die Ukraine unterstützen will, die Krim-Brücke zu zerstören, auch wenn man direkt nichts damit zu tun haben will, wie dies der Bundeskanzler erklärte. Scholz hatte schon angedeutet, dass Frankreich und Großbritannien Personal in der Ukraine haben, um den Einsatz von Storm Shadow und Scalp zu unterstützen.

Dass sich schon längst CIA-Mitarbeiter in der Ukraine aufhalten und die ukrainischen Truppen vom Pentagon mit Satelliten- und Zieldaten versorgt werden, hat kürzlich die New York Times unwidersprochen herausgestellt, auch wenn vermieden wurde, konkret über Patriot zu sprechen, womit russische Flugzeuge auch über russischem Territorium abgeschossen worden sein sollen.

Auch die deutschen Luftwaffenoffiziere sagten wiederholt, man könne die Briten bitten, bestimmte Aufgaben beim Einsatz von Taurus-Raketen zu übernehmen. Daraus lässt sich auch schließen, dass britische Soldaten in der Ukraine tätig sind und dass Großbritannien – ebenso wie Frankreich und die USA, wahrscheinlich auch andere Nato-Länder – damit zur Kriegspartei geworden sind, auch wenn die Bodentruppen in zivil auftreten. Gerhartz meinte nach seiner Frage, ob die Ukraine alles alleine schaffen kann, es sei bekannt, dass es in der Ukraine „viele Menschen in Zivil gibt, die mit amerikanischem Akzent sprechen“. Zumindest hätten sie die Satellitenbilder, die auch von Deutschland kommen.

Das will der Bundeskanzler im Unterschied zu einigen Abgeordneten der Ampel-Koalition nicht. Tatsächlich dürfte es für Russen nach dem „Großen Vaterländischen Krieg“ gegen die Nazis auch provozierender sein, wenn deutsche Raketen russische Ziele angreifen, als wenn dies britische oder französische machen. Medwedew baute dies auch gleich aus:

„Schließlich sind unsere ewigen Gegner – die Deutschen – wieder zu Erzfeinden geworden. Schauen Sie sich an, wie sorgfältig und detailliert die Krauts über Angriffe auf unser Territorium mit Langstreckenraketen, die Auswahl der zu treffenden Ziele und die wahrscheinlichsten Möglichkeiten diskutieren, unserem Vaterland und unserem Volk größtmöglichen Schaden zuzufügen. Nicht zu vergessen ist die Verwendung falscher Rhetorik über die Nichtbeteiligung Deutschlands an dem Konflikt. Wer hätte sich das noch vor Kurzem vorstellen können? Wie kann man darauf diplomatisch reagieren? Ich weiß es nicht…“

Interessant ist auch, wie Offiziere für Pistorius Wege und Tricks zu finden versuchen, um Taurus liefern, Ukrainer ausbilden und die Raketen einsetzen können, ohne dass die Bundeswehr direkt am Einsatz beteiligt ist. Dass die Ukrainer mit Taurus nicht nur Ziele innerhalb der ukrainischen Grenzen von 1991 angreifen werden, liegt auf der Hand, da dies auch mit den Patriot-Systemen geschehen ist.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Ukraine Experten und Soldaten aus Nato-Staaten tätig sind, um das Land militärisch zu unterstützen. Ob sie an der Kriegsführung beteiligt sind, ist nicht bekannt, aber durchaus wahrscheinlich. Dass Russland das Gespräch der deutschen Offiziere abhören konnte – und dies nicht der einzige Hack sein dürfte, ist für die Bundeswehr ein großes Problem, auch im Verhältnis zu den Partnern, die ihr womöglich nicht mehr über den Weg trauen.

Das größere Problem hat allerdings Putin schon seit geraumer Zeit, nachdem eine rote Linie nach der anderen von den Nato-Staaten überschritten wurde, ohne dass Russland, abgesehen von Warnungen, wirklich darauf reagiert hat. Daher wird im Westen auch bereits argumentiert, dass man ruhig weitergehen könne, weil Russland es nicht wagen würde, gegen ein Nato-Land vorzugehen oder Atomwaffen einzusetzen. Das widerspricht zwar dem vielfach propagierten Feindbild vom imperialistischen Russland, das nach einer Niederlage der Ukraine weitere Nato-Länder angreifen werde, weswegen man die Ukraine mit allen Mitteln unterstützen müsse.

Aber bislang hat Putin jede militärische Unterstützung der Ukraine hingenommen. Wenn aber jetzt immer öffentlicher bekannt wird, dass Nato-Staaten durch die Mitwirkung von Soldaten in zivil und Geheimdienstmitarbeitern direkt die Ukraine mit Zieldaten und überhaupt bei Angriffen mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern unterstützen und damit zu Kriegsparteien werden, dann hat Putin, der propagiert, dass sich Russland in der Ukraine verteidigt, das Problem, Schwäche zu zeigen und nur zu bluffen, wenn nicht dagegen vorgegangen wird.

Dass Russland gegen eine durch den Ukraine-Krieg geschwächte Nato nicht antreten kann und daher einen direkten Konflikt vermeidet, liegt auf der Hand. Aber wenn sich die Angriffe auf Russland weiter häufen und dabei auch offen westliche Waffen eingesetzt werden, wird Putin an Rückhalt in Russland verlieren, wenn nicht militärisch reagiert wird. Der von Prigoschin inszenierte Aufstand war ein erstes Zeichen dafür. Mit der Veröffentlichung des abgehörten Gespräch der deutschen Offiziere könnte sich die russische Führung selbst geschadet haben – allein auch schon deswegen, weil nun die Bundeswehr versuchen muss, die Sicherheitslücke zu schließen. Möglicherweise ist hier Simonjan zu weit gegangen. Die Frage ist, ob die Veröffentlichung mit dem Kreml abgesprochen war. Sie sagt, sie habe die Aufnahme von „Kameraden in Uniform“ erhalten.“

https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/wem-schadet-das-abgehoerte-gespraech-der-deutschen-luftwaffenoffiziere-ueber-taurus-am-meisten/

 

Jens Berger: „Verteidigungsminister Pistorius hat einen schrägen Humor. Gestern schaffte er es doch tatsächlich, gleichzeitig die Authentizität des abgehörten und geleakten Gesprächs von vier hochrangigen Luftwaffenoffizieren zu möglichen Taurus-Lieferungen zu bestätigen und den Russen, die das Gespräch veröffentlicht – und wohl auch gehackt und aufgezeichnet – haben, „Desinformation“ zu unterstellen. Den großen deutschen Medien fiel dieser Widerspruch jedoch noch nicht einmal auf. Wie denn auch, sind sie doch voll und ganz damit beschäftigt, getreu dem Motto „Haltet den Dieb“ aus dem Abhören des Gesprächs einen Skandal zu machen und damit von den Inhalten abzulenken. Das ist zumindest erstaunlich, haben es die Inhalte doch in sich und sind der eigentliche Skandal.

Mitte letzter Woche gab es noch Ärger zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien, da Bundeskanzler Scholz angeblich „geheime Informationen verraten“ hatte. Es ging um den Einsatz von Marschflugkörpern, den Scholz ablehnt. Der Kanzler will Deutschland nicht zu einer direkten Kriegspartei machen. „Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden“, so Scholz wörtlich. Franzosen und Briten widersprachen Scholz, das britische Verteidigungsministerium warf ihm gar vor, Falschinformationen zu verbreiten. Wenn die Inhalte des abgehörten Gesprächs der vier deutschen Luftwaffenoffiziere korrekt sind, lügen jedoch die Briten.

Im Gespräch, in dem es um die möglicherweise später einmal nötige Vorbereitung und Durchführung der Taurus-Lieferungen in die Ukraine geht, sagt Lufwaffengeneral Ingo Gerhartz zu diesem Thema Folgendes:

„Also wenn’s zum Beispiel darum geht, die Missionsplanung zu machen, ich weiß wie es die Engländer machen, die machen es ja komplett im Reach-Back. Die haben auch paar Leute vor Ort, ähm, das machen sie, die Franzosen nicht. Also, sie „qc-en“ auch die Ukrainer beim Beladen des SCALP, ne, weil Storm Shadow und SCALPS sind rein vom technischen Aspekt relativ ähnlich. Da haben sie mir schon gesagt, ja, Herrgott, die würden auch den Ukrainern beim Taurus-Loading über die Schulter gucken. Ähm, die Frage wär‘ aber, wie lösen wir das dann? Mhm, lassen wir die die Missionsplanung machen und geben ihnen Reach-Back-mäßig die MBDA an die Hand und bringen dann halt einen unserer Leute zur MBDA?

Als Reach-Back-Verfahren wird in der militärischen Fachsprache die Einsatzoperation aus dem Heimatland bezeichnet. Bei Marschflugkörpern heißt das, dass die gesamte Programmierung der Einsatz- und Zieldaten nicht vor Ort in der Ukraine, sondern in diesem Falle von den Briten in Großbritannien vorgenommen wird. Zusätzlich unterstützen die Briten – so General Gerhartz – die Ukraine auch noch vor Ort. Das ist eine direkte Kriegsbeteiligung Großbritanniens. Wenn die Aussage Gerhartz korrekt ist, wurden die zahlreichen Einsätze der Storm Shadow Marschflugkörper – u.a. auf die russische Schwarzmeerflotte, Industrieanlagen in Luhansk, den Hafen von Sewastopol und eine Eisenbahnbrücke auf der Krim – von britischem Boden aus geplant.

Ingo Gerhartz ist nicht irgendwer. Der SPIEGEL nannte Gerhartz im letzten Jahr „den deutschen Top-Gun-General“. Gerhartz, der seit 2018 Inspekteur, also Chef, der Luftwaffe ist, gelte als Hoffnungsträger der deutschen Streitkräfte – ein moderner Krieger, der die immer wieder als rückständig bezeichnete Bundeswehr kriegstüchtig machen könne. Zumindest seine Kenntnisse in Sachen Kommunikationssicherheit scheinen jedoch dieses Image Lügen zu strafen. Doch darum soll es hier nicht gehen. Wenn Gerhartz in einem von deutscher Seite als authentisch bezeichneten Mitschnitt ausplaudert, dass die Briten aktiv im ukrainischen Krieg gegen Russland mitmischen, dann sollte das doch der eigentliche Skandal sein. Wer das Gespräch mitgeschnitten hat, erscheint da eher zweitrangig.

Doch es geht ja nicht nur um die Briten. Im Gespräch spekulieren die vier Luftwaffenoffiziere offen, wie denn die Luftwaffe im Falle eines politischen Entschlusses, der Ukraine Taurus-Flugkörper zur Verfügung zu stellen, dies praktisch begleiten und umsetzen könnte. Dazu muss man wissen, dass ein High-Tech-System wie Taurus vollkommen nutzlos ist, wenn man keine genaue Zieldaten hat. Folgt man den vier Luftwaffenoffizieren, gibt es verschiedene Optionen, dieses Problem zu lösen. Angedacht werden eine direkte Datenlieferung durch die Luftwaffe aus Büchel und eine indirekte Datenlieferung durch den Hersteller der Taurus-Raketen in Schrobenhausen durch dort eingeschleuste Luftwaffen-Experten. Dazu führt der am Gespräch beteiligte Oberstleutnant Udo Fenske vom Zentrum Luftoperationen Folgendes aus:

„Die Frage wird sein, wo kommen die Daten her. Jetzt gehe ich einen Schritt zurück. Wenn es um die Zieldaten geht, die idealerweise mit Satellitenbildern kommen, weil dadurch gibt es dann die höchste Präzision, dass wir also unterhalb von drei Metern Genauigkeit haben. Die müssen wir verarbeiten im ersten Set in Büchel. Unabhängig davon würde man aber in irgendeiner Art und Weise, denke ich, mit einem Datentransfer zwischen Büchel und Schrobenhausen was hinbekommen. Oder, was natürlich auch geht, dass man unter Umständen das Datenfile nach Polen schickt und man hat den Handover, Takeover in Polen irgendwo, und es fährt jemand mit dem Auto hin. Und ich denke, da muss man im Detail reingucken, und da wird es auch Lösungsmöglichkeiten geben.“

Diese Gedankenspiele werden jedoch im Lauf des Gesprächs von Brigadegeneral Frank Gräfe unter Verweis auf die roten Linien der Politik verworfen. Stattdessen sieht Gräfe es – neben einer Ausbildung der Ukrainer – als Option, die Briten mit ins Boot zu holen und ihnen die direkte Planung zu überlassen, mit der die rote Linie der Kriegsbeteiligung überschritten würde:

„Jetzt nochmal, was wir als rote Linie als Grundlage voraussetzen. Ich komme einfach nochmal darauf zurück, was ich ganz am Anfang meinte: Entweder wir müssen die Ausbildung aufteilen, dass wir sagen, wir machen einen Fast Track und einen Long Track. Und der Long Track – dann sind die da halt für vier Monate und lernen es komplett richtig, mit „Wie mach‘ ich’s mit ’ner Brücke“. Und in den Fast Track geht es erst mal um den schnellen Einsatz, nach zwei Wochen, wie weiß ich, was ich mit einem Munitions-Depot mache. Oder die andere Option: Wir fragen, ob in dieser Phase, bis die selber komplett ausgebildet sind, fragen wir die Briten, ob sie in dieser Phase übernehmen. Aber ich glaube, ein irgendwie gearteter Versuch einer Zwischenlösung – stell dir mal vor, das kommt an die Presse! Wir haben unsere Leute in Schrobenhausen oder wir fahren irgendwie mit dem Auto durch Polen – sind, glaube ich, beides keine akzeptablen Lösungen.“

Luftwaffeninspekteur Gerhartz sieht dieses Problem auch. Ihm fällt dazu ein weiterer Helfer ein – die Amerikaner, „Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten“:

„Und glauben Sie denn… Ja, man muss ja immer davon ausgehen, was die Ukrainer dann mittlerweile sonst alles machen. Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumlaufen. Das darf man sagen, dazu sind sie dann noch relativ schnell selbst in der Lage, weil die Satellitenaufnahmen, die haben sie alle. Da muss man auch davon ausgehen.“

Deutschland solle demnach die Ukrainer in zwei Geschwindigkeiten („Short Track“, um russische Munitionsdepots auf russischem Boden, und „Long Track“, um komplexe Ziele wie die Krimbrücke bei Kertsch zu zerstören) ausbilden und die Amerikaner würden dann die Zieldaten zur Verfügung stellen. Auch das ist eine – wenn auch indirekte – Kriegsbeteiligung. Doch davon ist in unseren Medien nichts zu lesen.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=111965

 

USA schon vorher informiert

 

Taurus-Affäre - Absprachen mit US-Generälen 4 Monate, bevor die deutsche Politik involviert wird?

https://www.youtube.com/watch?v=kt5EQxlkpIM

 

„Ein wichtiger Punkt fand im abgehörten Taurus-Gespräch bislang keine Beachtung. Die deutschen Offiziere besprachen ihre Angriffspläne mit US-Generälen, noch ehe sie sie ihrer eigenen Regierung vorstellten. Darauf verweist das Medium Free21 in einem aktuellen Gespräch.

Das alternative Medium Free21 hat auf einen interessanten und bislang nicht beachteten Aspekt des sogenannten Taurus-Leaks verwiesen. In einem auf der Plattform Invidious veröffentlichten Gespräch betonten Chefredakteur Dirk Pohlmann und der stellvertretende Chefredakteur Tobias Augenbraun, dass die deutschen Offiziere offenbar ihre Pläne zum Angriff auf die russische Krimbrücke mit den US-amerikanischen "Verbündeten" besprachen, noch ehe sie diese ihrer eigenen politischen Führung vorstellten – und zwar bereits im Oktober 2023.

Im Transkript des Gesprächs finden sich die Namen Schneider und Wilsbach. Bei diesen handelt es sich um die US-Generäle Kevin B. Schneider und Kenneth S. Wilsbach. Schneider ist seit Kurzem Kommandeur der US-Luftstreitkräfte im Pazifik, Wilsbach war sein Vorgänger.

Am Anfang des Gesprächs berichtet Brigadegeneral Frank Gräfe, Abteilungsleiter für Einsätze und Übungen im Kommando Luftwaffe in Berlin, Oberstleutnant Sebastian Florstedt von seinem derzeitigen Aufenthalt in Singapur. Dabei wird deutlich, dass die Offiziere den Gegenstand ihres Gesprächs auch mit den US-Generälen besprochen haben:

"Gräfe: Ja, aber deshalb hab ich jetzt auch, das ist natürlich das Geile bei so Veranstaltungen, da triffst du ja Gott und die Welt. Und ich hab diesen Schneider heute getroffen, das ist ja der Nachfolger von dem Wilsbach … und dem hab ich schon mal von unserem Plan erzählt.

Florstedt: Nice.

Gräfe: Und dann muss ich … wann ist jetzt, wann ist nochmal deine Reise nach Alaska?

Florstedt: Ähm, Showtime wird sein der 19. März. Ich reise am Wochenende an, 19. März, Dienstag, bin ich … Montag/Dienstag bin ich schon da. So …

Gräfe: Hm. Ja.

Florstedt: Solltest du da noch mal vorbeimüssen, meinst du, oder was?

Gräfe: Ja, ich muss da tatsächlich noch mal hin, wie gesagt. Der ist ja erst zwei Wochen im Amt und der wusste gar nicht, wovon ich rede. Und deshalb hab ich gesagt, dann komm ich lieber noch mal vorbei, weil das war ja Oktober, wo wir dem Wilsbach das alles vorgestellt haben."

Das geleakte Gespräch der deutschen Offiziere diente der Vorbereitung eines Treffens mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius, bei dem diesem das Thema der Lieferung der Taurus-Marschflugkörper ohne "irgendwie Show-Stopper" nahegebracht werden sollte. Für Pohlmann wirft die vorherige Abstimmung mit den US-Generälen die Frage auf, wer die Bundeswehr wirklich führt.

Pohlmann macht sich dabei über die Sprache der hohen Bundeswehroffiziere lustig, die offenbar auch viel über deren Denken aussagt:

"Wir müssen uns daran gewöhnen. Dieses Gespräch zwischen den deutschen Offizieren klingt, als wenn sich eine Runde Börsenmakler unterhält. Es ist halb Englisch. Die reden fast so einen Slang wie gegelte Jungs im Sportwagen, die an die Frankfurter Börse fahren, um dort Geschäfte zu machen. Es ist sehr amerikanisiert. Man sieht, wo die Leute ausgebildet wurden, mit wem sie es zu tun haben. Aus der Sprache, aus der ganzen Diktion, mit der sie reden, ist klar, dass wir es mit halb amerikanisierten Offizieren zu tun haben."

Pohlmann verweist auf den Umstand, dass die US-Generäle für den Pazifik zuständig sind, also den Schauplatz des von ihm erwarteten Krieges mit China.

Der Journalist verweist auch noch einmal auf das Agieren der deutschen Mainstreammedien und spricht in diesem Zusammenhang von einer "Haltet-den-Dieb-Technik". Man skandalisiere das "Abhören unter Feinden" und blende den Inhalt und die Bedeutung des Gesprächs vollkommen aus:

"Das Frappierende ist, vier Monate vorher unterhalten sich diese deutschen Offiziere bereits mit den Amerikanern darüber. Wir erfahren jetzt also, dass Scholz und Pistorius, Pistorius braucht ein Briefing, worum es da eigentlich geht, und er kriegt es vier Monate, nachdem uns deutschen, deutsch-amerikanischen Offiziere nenne ich sie jetzt mal, sich unterhalten haben mit ihren amerikanischen Counterparts. Und da ist jetzt die Frage: Wer ist eigentlich der Vorgesetzte von wem?"

Pohlmann weiter:

"Wir haben ja die politische Entscheidung in Deutschland, dass die Taurus-Flugkörper nicht geliefert werden sollen wegen der Kriegsgefahr von Deutschland. Wir reden hier über die Möglichkeit eines thermonuklearen Krieges, das ist nicht trivial. Was dahintersteht, die unterhalten sich mit Amerikanern, und die Frage ist: Ist Pistorius im Auftrag des Kanzlers unterwegs? Sind diese Offiziere im Auftrag des Kanzlers unterwegs oder im Auftrag von Pistorius? Ist das eine Insubordination innerhalb, also gegen die Militärs da? Haben die ihre eigene Suppe, die sie da kochen, zusammen mit den Amerikanern, ehe die deutsche Regierung etwas davon erfährt? Wie informiert ist die deutsche Regierung und hat sie die Kontrolle über ihre Militärs?" 

Eigentlich, so der Journalist, müsse jetzt ein Skandal in Deutschland losgehen, da sich Militärs offenbar über politische Vorgaben hinweggesetzt hätten. Das eigentliche Thema sei, wer hier in Wirklichkeit regiere. Dass die Medien sich in keiner Weise darum kümmern, dass hier etwas komplett schiefläuft, und stattdessen das Geschäft der Regierung betrieben, sei ein weiteres Versagen:

"Man kann hier davon sprechen, dass es mindestens ein Versagen und noch mehr ist, weil die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind zum Beispiel dem Publikum verpflichtet, nicht der Regierung. Sie sollen staatsfern sein."

Pohlmann verweist auf offene Fragen, die beim Anhören des Gesprächs bleiben. So wisse man nicht, warum Oberstleutnant Florstedt nach Alaska reist, und worum es sich bei der "anderen Sache" handelt, die die Offiziere an dieser Stelle am Anfang des Gesprächs nicht benennen wollen:

"Gräfe: Nee, nee. Ich mein wegen der anderen Sache.

Florstedt: Hm, meinst du Alaska jetzt? Welchen Dienst meinst du jetzt?

Gräfe: Naja, ich meine wegen [unverständlich – Kumalatra?].

lorstedt: Ahso, ja, ähm, das ist jetzt raus aus dem Geschwader. Und P. hat halt Meldefrist bis Ende des Monats noch. Ich hab noch überhaupt kein Feedback. Aber rein theoretisch hatte der Komo heute den Auftrag zu melden."

Pohlmann bittet seine Zuschauer daher um Mithilfe:

"Weiß jemand, worum es da geht? Weil, sie wollen es nicht benennen, und es ist offenbar wichtig."“

https://freedert.online/inland/198782-taurus-leak-uebersehene-detail/

 

Mirko Lehmann: „Gut eine Woche ist nun vergangen, seit die RT-Chefin Margarita Simonjan den Audio-Mitschnitt einer Besprechung deutscher Luftwaffengeneräle und -offiziere veröffentlicht hat. Passiert ist in Deutschland seither nichts Besonderes. Es folgte das übliche Aussitzen, Abwiegeln, Ablenken und Verharmlosen.

Von der Presse hatte die Bundesregierung, hatte der Bundesverteidigungsminister nichts zu befürchten. Die Bundeswehr und ihre Luftwaffe sowieso nicht: Der Mainstream steht Gewehr bei Fuß und Hände an der Hosennaht in Habachtstellung, schließlich geht es wieder gegen "den Russen". Da werden keine kritischen Fragen an die Truppe gestellt. Das Empörungsmanagement über die RT-Enthüllung lief wie geschmiert. Über den Inhalt der Telefonkonferenz war möglichst wenig zu hören, dafür umso mehr Abscheu über den "Informationskrieg gegen uns" und den "Leak", den man aber nicht so nennen darf, wie auf der Bundespressekonferenz regierungsamtlich dekretiert wurde.

Berlin konnte und wollte sich nicht zu einem klaren und unmissverständlichen Signal in Richtung Moskau entschließen, was bedeutet hätte, die Lieferung und den Einsatz von Taurus-Systemen klipp und klar abzusagen. Zu hören waren nur ein gewundenes Nein und Verweise auf frühere, ebenso halbherzige Erklärungen. Vor dem Hintergrund der bisherigen deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine kein vertrauenerweckendes Signal, schon gar nicht für Moskau.

Und die "Verbündeten" Berlins? In Washington wurde Victoria Nuland von der Resignation befallen. Manche Beobachter meinen, ihr Rücktritt sei nicht ganz freiwillig erfolgt – nicht nur wegen der immer aussichtsloseren Lage der Kiewer Truppen; sondern wohl auch als Reaktion auf den "Taurus-Leak".

Ungeachtet aller – schwachen – Berliner Dementis und mancher Brüskierungen durch die Deutschen, lässt London nicht locker und drängt seine Unterstützung für den Einsatz des Taurus in der Ukraine geradezu auf. Während die USA sich zumindest finanziell aus dem Ukraine-Abenteuer zurückziehen, will man Moskau auf europäischer Seite gern weiter provozieren und den Krieg gegen Russland in der Ukraine weiterführen. Möglicherweise auch mit Bodentruppen und Marschflugkörpern. Je mehr europäische Länder mitmachen, desto geringer das Risiko für die eigenen Soldaten, scheint man in Paris und London zu glauben.

In dieser Situation legt das Magazin Free21 nach und analysierte den Anfang des mitgehörten Gesprächs unter Luftwaffenoffizieren. Dank der Recherchen des Redakteurs Tobias Augenbraun konnten die beiden deutsch klingenden Namen, die während der ersten Minuten fallen, Schneider und Wilsbach, nun zugeordnet werden. Es handelt sich dabei nicht um Militärs der Bundeswehr, wie man beim flüchtigen Anhören vermuten könnte, sondern um zwei US-Generäle. Dies erläuterte Augenbraun in seinem Artikel und einem Video mit Chefredakteur Dirk Pohlmann.

Daraus geht hervor, dass die Planungen zum Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern in der Ukraine mindestens vier Monate zurückreichen. Wie sich herausstellte, hatte General Frank Gräfe ("quite humid") seinem US-amerikanischen Gegenüber, Kenneth S. Wilsbach, bereits im Oktober 2023 die deutschen Pläne vorgestellt. Bei seinem Besuch in Singapur im Februar 2024 traf Gräfe, wohl zufällig, Kevin B. Schneider, General der US Air Force und seit Kurzem Nachfolger von Wilsbach. Schneider ist "Commander Pacific Air Forces" und war, nach Gräfes Schilderung, offenbar noch nicht über die deutschen Taurus-Planungen informiert.

Wie auch immer: Die bereits ins Detail gehenden Überlegungen der deutschen Luftwaffe darüber, wie Cruise-Missiles gegen Ziele in Russland eingesetzt und die dafür zwingend notwendige deutsche Beteiligung verschleiert werden können, laufen offenbar seit vielen Monaten. Der Taurus-Leak zeigt, dass eben nicht bloß allgemeine Szenarien für einen möglichen deutschen Angriff auf Russland mit Lenkwaffen durchgespielt wurden, wie zur Entschuldigung gern behauptet wird; sondern dass bereits sehr konkrete Planungen angestellt wurden, wie die Krim-Brücke mit Taurus-Systemen zerstört werden könnte. Hinzu kommt, dass derartige Überlegungen umso befremdlicher erscheinen, als Deutschland sich nicht im Krieg mit Russland befindet (wie die Bundesregierung nicht müde wird zu betonen) und von Russland nicht angegriffen wurde.

Wenn das US-Militär spätestens seit Herbst des vergangenen Jahres von diesen Plänen weiß, sollten auch der deutsche Verteidigungsminister und der Kanzler darüber informiert sein. Dass Pistorius sich nun erst, wie durch den Leak zu erfahren war, näher mit dem Taurus-System beschäftigen will, spricht dagegen, dass er bereits im letzten Jahr über mögliche entsprechende Einsatzpläne für den Taurus im Bilde war. Da die Debatte über den Taurus-Einsatz schon viele Monate dauert, erscheint unwahrscheinlich, dass Pistorius, auch wenn erst Anfang 2023 ins Amt gekommen, nicht über mögliche Einsatzszenarien informiert gewesen sein soll. Wäre Pistorius in der Tat ahnungslos über das Treiben seiner Generäle und Offiziere, noch dazu im engen Austausch mit der US-Luftwaffe, wäre dies ein Zeichen dafür, dass der Verteidigungsminister sein Haus nicht im Griff hat und das Militär, an den Vorgaben der zivilen Politik vorbei, eigenmächtig handelt.

Allerdings steht der Verdacht im Raum, dass diese deutschen Offiziere und Generäle sich weniger der deutschen Politik und Bundesregierung verpflichtet sehen als vielmehr gewissen US-Interessen. Die Besprechung, in unsäglichem und schwer zu übersetzenden Denglisch geführt, lässt erahnen, wem die eigentliche Loyalität dieser Offiziere gilt. Dem einstigen Bundeswehr-Idealbild des "Bürgers in Uniform" und der "Inneren Führung" (falls beides denn jemals Realität und nicht nur dem geschönten Selbstbild während des Kalten Krieges geschuldet war) entsprechen die vier spätpubertierenden Plaudertaschen mit Manager-Allüren jedenfalls nicht im Geringsten. Von ihnen ist kein Widerspruch gegenüber der politischen Führung zu erwarten. Umgekehrt sind sie es, die ihren Minister ("den guten Boris") vom Einsatz des Taurus überzeugen wollen (bloß keine "Show-Stopper"). Von den politischen und militärischen Implikationen eines Taurus-Einsatzes scheinen diese geschichtslosen und -vergessenen Kretins keinen Schimmer zu haben. Sie möchten den Briten und US-Amerikanern mit dem Taurus imponieren, benötigen jedoch deren Hilfe dafür. In ihrem russophoben Technokraten-Wahn blenden sie die Möglichkeit völlig aus, dass Moskau mit verheerenden Gegenschlägen antworten könnte. Völlig realitätsfern nehmen sie an, dass ihre Bemühungen, die deutsche Beteiligung an einem völkerrechtswidrigen Angriff auf Russland zu verschleiern, Moskau auf Dauer verborgen bleiben würden.

Der Publizist und Spezialist für Geopolitik Alexander Mercouris hat bereits Ende Februar, noch vor Bekanntwerden des Taurus-Leaks, darauf aufmerksam gemacht, dass Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland vermutlich bereits in die Ukraine geliefert worden sind. Dies habe er aus sehr zuverlässiger Quelle erfahren. Später hat Mercouris diese Behauptung auf dem Portal The Duran wiederholt. Sollte die Taurus-Lieferung tatsächlich schon stattgefunden haben, würde dies exakt dem deutschen Muster entsprechen. Angefangen bei den Helmen über Haubitzen, die Flugabwehr- und Schützenpanzer bis hin zu den Kampfpanzern Leopard 1 und 2: Noch immer schien sich der Bundeskanzler zu sträuben, aber schließlich landeten die Waffen doch in der Ukraine. So ist zu vermuten, dass auch diesmal das Hin und Her nur der Ablenkung, Täuschung und dem Einlullen der Gesellschaft dient. Daher könnte es sein, dass, ungeachtet des Taurus-Leaks, in absehbarer Zeit vom ersten Abschuss eines Taurus in der Ukraine zu hören sein wird. Ein Hintertürchen hat sich die "Ampelkoalition" ja gelassen: Zwar hatte sie den Antrag der Union abgelehnt, Taurus an die Ukraine zu liefern; doch in einem eigenen Antrag beschlossen, "weitreichende Waffensysteme" an die Ukraine zu liefern.

Schließlich: Wenn ein Kanzler sein Nein erst damit zu bekräftigen sucht, dass er auf die Autorität seines Amtes verweisen muss und sich die Bürger daher auf sein Wort verlassen könnten, kann es mit der Haltbarkeit seiner Aussagen nicht sehr weit her sein. Aber möglicherweise kann er sich auch bloß nicht daran erinnern, seine Ablehnung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, noch jedes Mal revidiert zu haben. Mag sein, dass Scholz tatsächlich auf der Bremse steht – man kann leider nicht sicher sein, für wie lange. Einmal davon abgesehen, dass, wenn die Information von Alexander Mercouris über die bereits erfolgte Lieferung zutreffen sollte, sich die Frage stellen würde, ob die Marschflugkörper hinter dem Rücken des Kanzlers an die Ukraine geliefert wurden. Oder ob das Ganze nicht wieder nur ein Ablenkungsmanöver gewesen ist, siehe oben.“

https://freedert.online/inland/198849-taurus-leak-tollkuehne-piloten-politische/

 

Deutsche Medien

 

Thomas Röper: „Die deutschen Medien haben über zwölf Stunden gebraucht, bis sie über das in Russland veröffentlichte Telefonat der deutschen Luftwaffengeneräle berichtet haben. Die deutschen Leser erfahren allerdings nicht, worum es tatsächlich ging, weil die Medien vom eigentlichen Thema ablenken.

Vorweg sei gesagt, dass die deutschen Medien die Echtheit des abgehörten und in Russland veröffentlichten Telefonates, in dem deutsche Luftwaffengeneräle offen darüber sprechen, wie man die Krim-Brücke am besten mit deutschen Taurus-Raketen angreifen kann, in ihren Berichten bestätigt haben. Die Bild-Zeitung titelt beispielsweise "Unfassbare Bundeswehr-Panne – Russen hören Geheim-Gespräch deutscher Generäle ab" und anstatt über den Inhalt des Gespräches allzu viel zu berichten, entrüstet sich die Bild-Redaktion darüber, dass die Bundeswehr abgehört wurde. Und die Bild teilt mit, dass die Bundeswehr, "um den Schaden zu begrenzen", Zensurmaßnahmen durchgesetzt hat, indem sie X-Accounts, die den Mitschnitt verbreitet haben, in Deutschland blockieren ließ. Zensur als Schadensbegrenzung, sozusagen.

Welcher Schaden damit begrenzt werden soll, ist offensichtlich. Es soll verhindert werden, dass die Deutschen etwas über den Inhalt des Gespräches erfahren, denn aller anderer Schaden ist angerichtet: Das Gespräch ist weltweit bekannt und in viele Sprachen übersetzt worden. Nur die Deutschen sollen nichts davon erfahren, was die Bundeswehrführung im Geheimen zu tun gedenkt.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist es in Deutschland kurz nach 23:00 Uhr. Die Bild hat ihren Artikel um 21:51 Uhr veröffentlicht, der Spiegel hat seinen Artikel mit der Überschrift "In Russland geleaktes Audio von heikler Besprechung – MAD ermittelt wegen Spionage-Verdacht bei der Bundeswehr", den wir uns noch genauer anschauen werden, um 21:06 Uhr veröffentlicht. Auch die anderen deutschen Mainstream-Medien, die berichtet haben – und das sind bisher noch nicht viele – haben ihre Artikel, wie eine Google-Suche nach dem Begriff "Krim Brücke" ergibt, ab 21:00 Uhr veröffentlicht.

Das ist lustig und nicht neu, denn das habe ich schon öfter erlebt. Wenn es Nachrichten gibt, die Dinge aufdecken, von denen die deutsche Öffentlichkeit nichts erfahren soll, dann dauert es einige Zeit, bis man sich bei den deutschen Medien auf ein Wording geeinigt hat. Daher ist es wenig verwunderlich, dass alle deutschen Medien ab einem bestimmten Zeitpunkt (ab 21:00 Uhr) nur kurze Artikel veröffentlicht haben, in denen über den Inhalt des Gespräches fast nichts berichtet wird. Dafür wird jedoch breit berichtet, dass die bösen Russen das Gespräch abgehört haben und dass der Militärische Abschirmdienst nun ermittelt.

Bis man sich in Politik und Medien auf ein Wording geeinigt hatte, vergingen 14 Stunden, denn Margarita Simonjan, die Chef-Redakteurin von RT, hat die erste Meldung über das abgehörte Gespräch und seinen Inhalt bereits um 7:00 Uhr morgens auf Telegram veröffentlicht. Um 11:55 Uhr hat sie das schriftliche Transkript veröffentlicht und um 16:05 Uhr hat sie den gesamten Audiomitschnitt veröffentlicht.

Alle deutschen Medien berichten, dass die Echtheit des Mitschnittes nicht bestritten wird. Sie berichten stattdessen, dass der Militärische Abschirmdienst nun untersucht, wie Russland das Gespräch abhören konnte, weil befürchtet wird, dass die Russen Zugang zu internen Kommunikationskanälen haben könnten.

Das ist eine Behauptung für die dumme Presse, denn natürlich hätten die Russen, wenn sie so einen Zugang hätten, diesen nicht riskiert, indem sie ein Gespräch veröffentlichen, an das sie über den Weg gekommen sind. Stattdessen – das berichtet zum Beispiel der Spiegel – waren die deutschen Generäle einfach strunzdumm, denn sie haben über die relativ leicht abhörbare Plattform Webex miteinander gesprochen, wobei einer der Teilnehmer in Singapur war, womit es ohnehin recht leicht gewesen sein dürfte, ihn abzuhören, wenn er um die halbe Welt mit Deutschland telefoniert. Der Spiegel schreibt dazu:

"Angesichts der Brisanz der Themen hätte man in diesem Fall eine verschlüsselte Leitung benutzen müssen, die Vorschriften der Bundeswehr sind für solche Gespräche über militärische Interna eindeutig."

Das bedeutet, dass die Herren Sofa-Generäle wohl einen kräftigen Einlauf bekommen dürften, weil sie gegen alle Vorschriften verstoßen haben, indem sie das vertrauliche Gespräch quasi öffentlich geführt haben.

Dass die Bundeswehr dafür gesorgt hat, dass X-Accounts, die das Gespräch verbreitet haben, in Deutschland blockiert werden, habe ich schon erwähnt. Aber auch alle deutschen Medien, die bisher berichtet haben, haben über den Inhalt des Gespräches praktisch nichts berichtet. Und natürlich wurde das Gespräch selbst in keinem Artikel der deutschen Mainstream-Medien verlinkt.

Die Deutschen sollen nicht erfahren, was die Generäle besprochen haben. Dass die Bundeswehr das möchte, mag verständlich sein, aber dass die deutschen Medien bei der Geheimhaltung mitspielen, zeigt ein weiteres Mal, wem sie tatsächlich dienen – jedenfalls nicht ihren Lesern.

Der Spiegel-Artikel zum Beispiel umfasst zwölf Absätze, aber um den brisanten Inhalt des Gespräches geht es nur in zwei Absätzen. Der Spiegel-Leser erfährt über den Inhalt des Gespräches lediglich:

"Auf dem geleakten Band besprechen die Offiziere detailreich, wie die Luftwaffe die Lieferung des weitreichenden Waffensystems nach einer politischen Entscheidung des Bundeskanzlers technisch unterstützen könnte. Unter anderem geht es darum, wie man bei der Ausbildung von ukrainischen Piloten und der Programmierung der Systeme helfen könnte.

Am Ende des Bands spricht die Runde auch über mögliche Ziele, die die Ukrainer mit dem Taurus zerstören könnten. Unter anderem werden Munitionsdepots und die strategisch wichtige Kertsch-Brücke erwähnt, welche die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit dem Festland verbindet."

Schauen wir uns das einmal Satz für Satz an. Dass es in dem Gespräch darum geht, die Taurus-Lieferung, wenn sie denn beschlossen wird, technisch zu unterstützen, stimmt. Und es geht auch darum, "wie man bei der Ausbildung von ukrainischen Piloten und der Programmierung der Systeme helfen könnte", auch das stimmt.

Aber: Der Spiegel verschweigt seinen Lesern, dass die Generäle bei der Frage der Programmierung bereits Bauchschmerzen haben, weil dies eine direkte Kriegsbeteiligung Deutschlands bedeuten würde. Sie suchen in dem Gespräch nach einer Möglichkeit, die Kriegsbeteiligung Deutschlands irgendwie zu umgehen oder zumindest zu verschleiern. An einer Stelle des Gespräches sagt Herr Gräfe sogar ganz deutlich:

"Beteiligt ist beteiligt."

Davon erfährt der Spiegel-Leser allerdings kein Wort. Er erfährt nicht, dass sie diskutieren, die Kriegsbeteiligung Deutschlands zu verschleiern, indem sie bei der Kommunikation mit der Ukraine den Hersteller zwischenschalten, um die Beteiligung der Bundeswehr zu verbergen, oder indem Daten mit einem Auto in die Ukraine gebracht werden, oder indem man die Drecksarbeit der Kriegsbeteiligung durch Programmierung der Raketen von den Briten machen lässt, die das für den Einsatz ihrer Storm-Shadow-Marschflugkörper ohnehin schon tun, wie sie ganz offen sagen.

Nur um das deutlich zu sagen: Die deutschen Generäle sagen damit ganz deutlich, dass Großbritannien damit bereits am Krieg gegen Russland beteiligt ist.

Kommen wir zum nächsten Satz. Dass in dem Gespräch auch über mögliche Ziele gesprochen wird, ist richtig.

Aber da muss man genau sein, denn indem der Spiegel schreibt, dabei wären "unter anderem" Munitionsdepots und die Krim-Brücke ("Kertsch-Brücke") "erwähnt" worden, belügt er seine Leser. Die Spiegel-Redaktion suggeriert, es wäre sehr unkonkret um ganz viele mögliche Ziele gegangen, darunter auch Munitionsdepots und die Krim-Brücke.

Das jedoch stimmt nicht, denn es ging nicht nur ausschließlich um Munitionsdepots und die Krim-Brücke, sondern wie man diese angreifen kann, wurde sehr detailliert besprochen. Die Luftwaffenoffiziere haben das sehr genau analysiert und für die Krim-Brücke einen praktisch fertigen Angriffsplan besprochen, wobei das einzige Problem für sie war, wie sie diesen Plan den Ukrainern erklären sollten, solange selbige nicht sehr ausführlich und viele Monate lang an der Taurus ausgebildet sind und die Taurus-Raketen selbst programmieren können.

Der Spiegel hat seine Leser durch Weglassen belogen, denn worum es in dem Gespräch ging und wie heikel es in Wahrheit war, erfahren Spiegel-Leser nicht. Das gilt für die Leser aller deutschen Mainstream-Medien – sie werden dumm gehalten.

Stattdessen lenken die Artikel der deutschen Medien vom Inhalt des Gespräches ab. Die Bild-Zeitung tut das, indem sie sich darauf konzentriert, dass Russland das Gespräch abgehört hat. Der Spiegel tut das Gleiche, fügt aber noch ausführlich hinzu, dass das alles nur "russische Propaganda" sei. Dass sich der Spiegel in seinem Artikel auf diese beiden Narrative stützen würde, machte schon die Einleitung deutlich:

"Russische Propaganda-Kanäle haben eine Aufzeichnung einer internen Besprechung von Luftwaffen-Offizieren veröffentlicht. Die Aufnahme ist vermutlich authentisch, der Militär-Geheimdienst hat Ermittlungen eingeleitet."

Über den Inhalt des Gespräches und über seine Brisanz erfährt der Spiegel-Leser nichts, er wird stattdessen sofort vom eigentlichen Thema abgelenkt.“

https://freedert.online/meinung/198041-wie-deutsche-medien-ueber-telefonat/

 

Alexej Danckwardt : „Das Verschweigen hat nicht funktioniert, die Authentizität des abgehörten Gesprächs steht inzwischen fest. Nun versuchen viele deutsche Medien, mit allerlei propagandistischen Tricks vom Kern des Skandals abzulenken: Deutschland wäre Mittäter eines geplanten Terroranschlags mit potenziell hunderten Toten.

Auch am dritten Tag nach Bekanntwerden der detaillierten Planungen deutscher Luftwaffengeneräle, der Ukraine die Zerstörung der Krim-Brücke mittels deutscher Taurus-Marschflugkörper zu ermöglichen, lassen die Medien des Mainstream nichts unversucht, um das Publikum vom eigentlichen Kern der Enthüllung und dem wahren Skandal abzulenken.

Inzwischen musste das Bundesministerium der Verteidigung in Berlin die Echtheit der Aufzeichnung einräumen. Die Beratung der vier hochdekorierten Offiziere hat genau so stattgefunden, wie es RT berichtet. An der Authentizität der Aufzeichnung gibt es keine Zweifel mehr.

Doch der Fokus der Berichterstattung in deutschen Medien wird von der Tatsache, dass die Bundeswehr der Ukraine Taurus-Marschflugkörper in perfekter Kenntnis der Absichten Kiews sie zur Zerstörung der Krim-Brücke zu verwenden, liefert, auf Nebensächlichkeiten verschoben. Nicht die geplante vorsätzliche Beihilfe zu einem Terrorakt (den die deutsche Luftwaffe "vorsorglich" auch noch bis ins Detail durchgeplant hat, weshalb man sogar von einer Mittäterschaft sprechen kann), sehen deutsche "Qualitätsjournalisten" als skandalös an, sondern den Umstand, dass man aufgeflogen ist.

Das, was die Offiziere besprochen haben, wird in allen Berichten verharmlosend heruntergespielt. Der Spin, auf den die Redaktionen großer deutscher Medien festgelegt wurden, lautet allgemein, die Generäle hätten die "theoretischen Möglichkeiten" der Taurus besprochen. Dass dies eine Lüge ist, wird jeder feststellen, der sich die Aufzeichnung der abgehörten Beratung selbst anhört. Jedem der vier beteiligten Offiziere ist bewusst, dass Kiew das Taurus-"Supertool" (O-Ton des Inspekteurs der Luftwaffe Ingo Gerhartz) nutzen will, um die Krim-Brücke zu zerstören. Wie es gehen könnte, haben sie bereits durchmodelliert und wollen ihre Berechnungen den ukrainischen Streitkräften überlassen, um den Erfolg der Mission zu garantieren. Man unterhält sich darüber, wie man diesen Wissenstransfer bewerkstelligt: über eine viermonatige Ausbildung zur Bedienung der Taurus "inklusive der Brückenoption", über die Briten oder über den Taurus-Hersteller.

Die Aufzeichnung selbst bekommt der Zuschauer oder Hörer deutscher Sender wieder einmal gar nicht zur Kenntnis, der Leser deutscher Presseerzeugnisse darf das wörtliche Transkript weiterhin nicht lesen. Beides steht dem mündigen deutschen Bürger nur bei RT DE zur Verfügung, alle anderen Medien schirmen ihn von dem brisanten Inhalt der direkten Quelle wie ein Kleinkind von Süßem ab.

Kommentare zu der Enthüllung werden nur von ausgewiesenen Kriegstreibern und "Falken" unter den Politikern eingeholt: Fast überall werden Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), der Lithium-Lagerstätten-Eroberer aus der CDU Roderich Kiesewetter und die FDP-Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann ausgiebig zitiert. Kriegsskeptische Stimmen sind in der laufenden Berichterstattung und Kommentierung des Eklats kaum zu vernehmen.

Die Kriegstreiber haben sich inzwischen einen weiteren Spin einfallen lassen. Die Aufzeichnung enthülle nach ihrer Darstellung nur eines: Der Bundeskanzler Olaf Scholz lüge ja, wenn er auf die zwingende Beteiligung deutscher Soldaten im Falle von Taurus-Einsätzen hinweise und die Lieferung des "Supertools" mit Blick auf diesen Umstand ablehne. Das ist allerdings nur insoweit richtig, als statt deutscher Soldaten britische oder US-amerikanische (O-Ton Gerhartz: "Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten") die Leitung der Taurus-Einsätze übernehmen könnten. Die Ukrainer selbst würden – so verrät ausdrücklich der Inhalt der abgehörten Beratung – nur nach einer längeren Ausbildung und auch dann nur auf Grundlage von Deutschland überlassener Rohdaten (die bislang "For German Eyes Only" – "nur für deutsche Augen" sind) die Taurus erfolgreich einsetzen.

Insgesamt ist die Tiefe des deutschen Falls kaum in Worte zu fassen. Von dem heilig hochgehaltenen Tabu "Keine deutschen Waffen in Kriegsgebiete" bis zur unmittelbaren Planung eines glasklaren Terroraktes innerhalb von nur zwei Jahren – so schnell ist Deutschland in Abgründe herabgestiegen. Dass all diese Tabubrüche ausgerechnet dann erfolgen, wenn es gegen Russland geht, spricht Bände darüber, wessen Geistes Kinder da agieren.

Wenn ein Waffenhändler einem Kunden eine Pistole verkauft, ohne zu wissen, was dieser damit vorhat, ist es das eine. Kommt dagegen ein Kunde zum Waffenhändler und sagt:

"Ich will meine Frau töten! Hast du 'was Passendes, am besten mit Schalldämpfer?",

dann ist das etwas ganz anderes – nämlich Beihilfe zu Mord durch den Waffenhändler. Und etwas wieder anderes ist es, wenn er dem Kunden auch noch anbietet, ihn an der Waffe auszubilden, ihm einen Plan skizziert, wie und wo er seiner Frau am besten auflauert und wohin genau er zu zielen hat. Alternativ könne er einen professionellen britischen Auftragskiller vermitteln, der sich ohnehin schon in der Gegend herumtreibt.

Wenn sich dann auch noch herausstellt, dass unser Waffenhändler selbst einen persönlichen Groll gegen diese Frau hat, weil sein Opa sie in jungen Jahren vergewaltigen wollte und einen deftigen Tritt ins Gemächt bekommen hat, dann ist es nach jeder Rechtsprechung aller Gerichte glatte Mittäterschaft.

Was wir in dem abgehörten Gespräch hörten, ist nämlich genau dies: der Verkauf einer Waffe in dem vollen Bewusstsein, dass damit ein Verbrechen begangen werden wird. Und es ist die Mittäterschaft durch volle Tatherrschaft: Planung, Ausbildung, Ausspähen des Opfers, Vermittlung ausführender Profis.

All das ist übrigens nur möglich, weil der deutsche Journalismus degeneriert ist und zu dieser Art Verbrechen auch noch lautstark anstachelt. Und wenn es doch öffentlich wird, dann verschleiert er:

"Es war ja nur eine Diskussion der technischen Möglichkeiten."

Ich habe nur noch eine Frage: Sind die Deutschen heute wirklich so dumm, wie es die Mainstream-Propaganda-Meute in ihrem Land glaubt?“

https://freeassange.rtde.me/meinung/198134-taeuschen-ablenken-relativieren-umgang-deutscher-medien-mit-taurus-leak/

 

Angriffspläne auf Krimbrücke: Transkript und Audio-Aufzeichnung des Gesprächs deutscher Offiziere

 

„Die RT-Chefredakteurin hat den Audio-Mitschnitt eines mutmaßlichen Gesprächs hoher Offiziere der deutschen Bundeswehr veröffentlicht, in dem diese unter anderem über Angriffe auf die Krimbrücke reden. Hier finden Sie die Aufzeichnung und das vollständige Transkript.

00:00-04:30

Hallo.

Moin-moin, Herr General, Hauptmann Irrgang (???) hier.

Servus.

Ich würde Sie hinzufügen, wenn Sie möchten.

Ja, na klar.

Alles klar.

[Robostimme] Sie treten nun der Konferenz bei.

Hallo.

Hauptmann Irrgang hier. Es ist jetzt dabei der General Gräfe (?), der Oberstleutnant Florstedt (???) und Oberstleutnant Fenske (???). Und wir warten noch 2-3 Minuten, dann kommt der … dann nehmen wir den Inspekteur dazu.

Ja.

Gut, copy.

[Unverständlich]

Hast du bis zum … was hast du gesagt?

Ich hab … [unverständlich]

Ja, ja, ja. Hast du bis zum Schluss noch zugehört?

Yes, Sir.

Hab ich noch irgendwas verpasst?

Nee, ich denk nicht, du hast doch … ah, ich dachte, nachdem du hier gesagt hast, jetzt willste auflegen, hab ich auch aufgelegt.

Ah so, nee, nee. Hahaha. Also … [Unverständlich] … und ich hatte gesagt, ich übergebe an Hassmeister (???).

Ah, da hab ich auch aufgelegt, da hab ich mich hier parallel hier bezüglich des Themas, was wir hier haben, vom [unverständlich] briefen lassen.

Aha.

Und das kam mir ganz gelegen, dass du gesagt hast Ciao-Kakao. Nee, da hab ich nicht zugehört.

Naja, kein Problem, aber du warst dann mit deinem Teil auch durch … und bis dahin war es ja doch relativ ruhig.

Ja, ich hab auch schon die Dinger hab ich dich CCt im TBK (???) … [unverständlich]

Ja.

So, paar mehr Ding …

Gut.

Bist du Mittwoch auch dabei?

Nee, also eigentlich wär der Inspekteur ja gar nicht mit, wenn ich da gewesen wäre, dann hätte ich das gemacht, aber ich bin ja gerade in Singapur. Und hier ist es jetzt … hier ist es gerade 23:57. Nice. Ja.

Hast du vorgeschlagen …

It was a long day, ich wollte heute zwischendrin, ich wollte heute … [unverständlich] … ich hätte heute mal kurz meine Kamera vom Fernseher hochheben sollen, mit dem View den man da aus meinem Hotelzimmer hat. Ich schick dir vielleicht nachher mal ein Foto.

Ja mach mal, bin ich auch gespannt.

Ja, das ist schon mega.

Hast du dieses Hotel mal gesehen da, ist das nicht dieses mit den drei Säulen und der Platte obendrauf?

Nee, nochmal, was bitte?

Gibt's doch so'n Hotel, wo so drei Türme sind, und oben ist da so ne …

Ja, da war ich gerade … da war ich gerade was trinken und da ist ja auch dieser berühmte Swimingpool, wo du dann praktisch direkt da rumhängst

Ja, geil.

Ja.

Not too shabby.

Aber it is quite humid here.

Hmm, das glaub ich.

Ja, aber deshalb hab ich jetzt auch, das ist natürlich das Geile bei so Veranstaltungen, da triffst du ja Gott und die Welt. Und ich hab diesen Schneider heute getroffen, das ist ja der Nachfolger von dem Wilsbach … und dem hab ich schon mal von unserem Plan erzählt.

Nice.

Und dann muss ich … wann ist jetzt, wann ist nochmal deine Reise nach Alaska?

Ähm, Showtime wird sein der 19. März. Ich reise am Wochenende an, 19. März Dienstag bin ich … Montag-Dienstag bin ich schon da. So …

Hm. Ja.

Solltest du da nochmal vorbeimüssen meinst du, oder was?

Ja, ich muss da tatsächlich nochmal hin, wie gesagt. Der ist ja erst 2 Wochen im Amt und der wusste gar nicht, wovon ich rede. Und deshalb hab ich gesagt, dann komm ich lieber nochmal vorbei, weil das war ja Oktober wo wir dem Wilsbach das alles vorgestellt haben.

Ja, wenn du Begleitung brauchst weißt du Bescheid, ne?

Yes, yes.

Hahaha.

Hast du eigentlich schon Feedback von deinem Komo. Ist dein Antrag bei dem schon durchgelaufen, oder?

Ich hab schon den Flug gebucht, ich hab alles in Tüten, ja.

Nee, nee. Ich mein wegen der anderen Sache.

Ähm … meinst du Alaska jetzt?

Hm?

Welchen Dienst… meinst du jetzt?

Naja, ich meine wegen [unverständlich].

Ahso, ja, ähm, das ist jetzt raus aus dem Geschwader. Und P (???) hat halt Meldefrist bis Ende des Monats noch. Ich hab noch überhaupt kein Feedback. Aber rein theoretisch hatte der Komo heute den Auftrag zu melden.

Okay, aber du hast nicht gesehen, was …

[Unverständlich]

Ja, du weißt aber nicht, was er reingeschrieben hat?

Mmh, kann ich dir besorgen und dir whatsappen.

Ja, das wär' super.

… [Unverständlich] … den General Gerhartz dazuholen.

Ja.

04:56-07:43

Ja, schönen guten Tag zusammen. Ähm, Gerhartz hier. Soweit ich weiß haben, wir den Kamerad Tscheffen (???) mit dabei, Kamerad Florstedt und Kamerad Fenske (???). Richtig?

Genau.

Jawohl.

Alles klar.

Wunderbar. Frank, du aus Singapur.

Ja.

Sehr gut, sehr gut. Ja, ich wollte mal einmal ganz kurz, dass wir uns vorher … ähhhhm … ja, nicht im Sinne von wer was sagt, aber dass wir uns kurz mal so abstimmen und das insbesondere auch hier die beiden Kameraden Florstedt und Fenske (???) wissen, wie das Ganze entstanden ist. Weil, wenn man hört, der Verteidigungsminister will mal, will mal wirklich auch wirklich tief in Taurus einsteigen, wobei der Termin ist 'ne halbe Stunde so wie ich es gesehen habe, also … wir werden das Ding nicht zum Fliegen bringen können, um es mal so auszudrücken. Ich seh da keinen … im Moment da nicht ein Auslösungsmomentum dahinter. Also es ist nicht so, dass der Kanzler ihm gesagt hat "Hey, mach dich da nochmal schlau und dann lass uns mal morgen entscheiden." Ähm, das hab ich jedenfalls nicht erkannt, sondern dass er nochmal Pistorius gesehen hat durch diese ganze Diskussion, die da immer und immer kommt, und sie kommt natürlich, weil keiner so richtig weiß, warum blockt der Kanzler hier? Ähm, kommen natürlich abenteuerlichste Gerüchte auf. Ich will mal eins nennen. Ich bin gestern angerufen worden von 'ner Journalistin, die extrem nah am Kanzler dran ist, ähm ja, sie hätte in München gehört, der Taurus würde gar nicht funktionieren.

Haha.

Ich sag halt, ok, wer erzählt dir so 'ne Scheiße? Dachte, die hat das irgendwie politisch aufgeschnappt. Da sagt sie: "Das hat mir jemand in Uniform erzählt." Die gibt natürlich nicht ihre Quelle preis, völlig klar, aber die ist natürlich voll drauf angesprungen und wollte da schon die Megaschlagzeile draus machen, nach dem Motto: "Jetzt haben wir endlich den Grund, warum der Kanzler nicht liefert. Weil das Ding gar nicht funktioniert." Hab ich ihr natürlich ausgeredet, ich sag totaler Schwachsinn. Wir machen da sogar alle Nase lang Verschusskampagnen, die letzte ist noch nicht so ewig lange her. Ne? Und aber man kann da mal sehen, was da mittlerweile immer für ein Gelaber im Raum ist und vor allen Dingen für ein Blödsinn erzählt wird. So, und da wollt' ich eben ganz kurz mal ... mich mit euch abstimmen, dass das da nicht in die falsche Richtung läuft. Also erstmal wär meine Frage mal an Frostedte und Fenske. Hat euch mal jetzt jemand direkt gesprochen oder hat der General Freuding (???) sich mal irgendwie bei euch gemeldet?

07:43-09:50

Ähm, negativ von meiner Seite aus nee, ich hab nur von Frank gehört.

Ah, okay.

Bei mir auch negativ. Hab nur mit dem General Gräfe zusammen kommuniziert.

Ah ja, alles klar. Und … [unverständlich] … ich hab ihm am Sonntag beide Nummern der beiden gegeben und er hat gesagt, dass er mal [unverständlich]. Ja, okay, dann kommt das vielleicht noch. Nee, das ist jetzt halt noch nicht passiert, ähm, also was ich gesehen habe, ist dass der 'ne halbe Stunde … und es könnte jetzt doch durchaus sein, ähm, dass ich vielleicht gar nicht dabei bin. Sondern ich muss eventuell in den Haushaltsausschuss, weil wir ja noch so ein kleines issue haben mit 'ner … Preissteigerung der … [unverständlich] … Infrastruktur in Büchel, was mega sauärgerlich ist, weil es ist nicht wirklich 'ne Preissteigerung, sondern (???) hat einfach zu niedrig geschätzt, ähm, und jetzt haben die Firmen halt ihre Angebote abgegeben und die liegen weit drüber über das was (???) geschätzt hat. Und jetzt ist natürlich der Ärger groß. Ähm ... Und ich hab denen jetzt gesagt, dass müssen sie jetzt selber wissen. Ob ich mit euch mitgehen soll oder ob ich in den Haushaltsausschuss gehen soll. Das muss am Ende der Minister entscheiden, weil das fast zeitgleich ist. Ähm, also es könnte dann durchaus sein, dass ihr dann auch alleine seid. Und ich würde empfehlen, also ich werde mich da gar nicht … werd da gar nicht großartig … ich werd nur sagen, hier, das sind unsere zwei Experts. Der eine im Verband, der andere im ZLO (???) und dann … dann you have it. Ähm, und ich würde aber empfehlen, das hab ich ja schon über Frank euch zukommen lassen, so paar Slides dabei zu haben, ne? …Vorlagen, wie man das so schön nennt, damit man bisschen was visualisieren kann. Also, ihr müsst euch halt einfach in seine Lage reinversetzen, der hat … ja, wir haben dem mal gezeigt bei so 'ner Demoshow, da war da 'ne Taurus, stand auch im Waffen … auf dem Träger neben dem Tornado, aber zum Beispiel wie das angebaut aussieht am Tornado oder wie zum Beispiel so 'ne Missionsplanungsanlage aussieht, also der kann sich da sehr wenig vorstellen.

09:51-11:52

Okay. Udo hast du … du hast da doch 'nen Haufen Slides zu, oder?

Ja. Ja, hab ich verfügbar.

Aber auf der anderen Seite jetzt auch nicht ihn zuballern mit 'ner Slideshow mit 30 Slides. Einfach im Kopf haben, der Termin ist 'ne halbe Stunde. Ähm, ich würd mal sagen, so'n kurzen Aufschlag machen, Freuding (???) wird sich ja hoffentlich nochmal melden. Klar geht es auch ein bisschen um die Funktionsweise, was kann der Taurus, wie wird der eingesetzt? Aber natürlich spukt bei ihm immer noch im Hinterkopf … ähm … wenn wir uns denn mal politisch entscheiden würden, die Ukraine zu supporten damit, wie könnte denn die ganze Nummer am Ende laufen? Und da wäre ich euch echt dankbar, dass wir ja … die Herausforderung, nach dem Motto: "Was ist daran nicht einfach?" Aber dass wir nicht nur ein Problem in den Raum stellen, sondern dass wir auch immer die Lösung dazu nennen.

Aha.

Ne? also wenn's zum Beispiel darum geht, die Missionsplanung zu machen, ich weiß wie es die Engländer machen, die machen es ja komplett im Reachback. Die haben auch paar Leute vor Ort, ähm, das machen sie, die Franzosen nicht. Also, sie coachen (???) auch die Ukrainer beim Beladen des SCALP, ne, weil Storm Shadow und SCALPS sind rein vom technischen Aspekt relativ ähnlich. Da haben sie mir schon gesagt, ja, Herrgott, die würden auch den Ukrainern beim Taurus-Loading über die Schulter gucken. Ähm, die Frage wär' aber, wie lösen wir das dann? Mhm, lassen wir die die Missionsplanung machen und geben ihnen reachback-mäßig die MBDA an die Hand und bringen dann halt einen unserer Leute zur MBDA? Da würd' ich jetzt nochmal einmal bitten, vielleicht Frank nochmal, wie hatten wir uns immer positioniert wie wir's denn machen würden, und dann natürlich sagen wir Fenske, Florstedt, wenn ihr beiden mal aufzeigt wie ihr das aus eurer Sicht seht.

11:53-13:24

Ja.

Ich fang vielleicht mal an mit dem: "Was ist denn das Sensitivste oder das Kritischste, was jetzt passieren kann?" Ähm, mit der ganzen Diskussion, das läuft ewig hin und her, und ich glaub, die zwei Punkte, die sensitivsten, sind zum einen Timing, so nach dem Motto, ähm, "Jetzt sagt der Kanzler, wir geben es doch ab", und man kommt aus der Bundeswehr: Ja toll, aber in 8 Monaten sind wir dann soweit, den ersten Einsatz zu [unverständlich]. Und das Zwote ist natürlich, wir können die Zeit auch nicht verkürzen, wenn es nach einem Falscheinsatz geht und das Ding auf 'nen Kindergarten drauffällt und es zivile Opfer gibt. Deshalb sind das so die beiden ... links und rechts 'ne Grenze, zwischen denen man abwägen muss. Wenn man das so runterbricht, die eine Bahn ist die Auslieferung der Flugkörper. Da haben wir eigentlich gar nichts mit zu tun, und der wichtige Punkt wäre dann in dem Gespräch … Ich muss da auch nochmal drauf hinweisen … ohne die Firma (???) können wir gar nichts machen und es wäre dann schon … [unverständlich] … wie es auch bei den Raketen von IRIS-T ist, dass man relativ zügig erste Flugkörper ausrüstet, umrüstet und ausliefert. Aber da müssen halt dann so rudimentäre Sachen gemacht werden, nochmal 'ne kleine Überholung, das deutsche Hochheitsabzeichen runter und so. Aber das muss ja nicht dann warten, bis man 20 hat, da könnte man theoretisch die ersten 5 abgeben. Also, das wär' so die erste Bahn, die erste Linie, wie lange können die ausgeliefert werden? Aber das liegt eigentlich komplett in der Hand der Industrie und da stellt sich noch die Frage, wer bezahlt das, weil das ist ja mit Kosten verbunden.

13:24

Gräfe: Die zwote Frage ist dann die Frage der Schnittstelle: Wie hängt man das an welches Waffensystem dran? Und das ist jetzt wiederum auch eine Sache, die müsste dann eigentlich irgendein Bastler aus der Ukraine mit der Firma machen, weil… oder, Herr Fenske oder…

Da haben wir ja keine Aktien drin, wenn es um die Integration in 'ne Su [Suchoi], zum Beispiel geht, oder?

13:46

Gerhartz: Ich denke nicht, wobei die TSG, der Hersteller, sagt, dass sie das machen können mit 'nem Zeitansatz von ungefähr sechs Monaten, also entweder Su [Suchoi] oder F-16.

13:55

Gräfe: Genau, das war jetzt was, da an *Übergaben* haben wir eigentlich gar keine Aktien drin, aber wenn da jetzt dann halt die Message rüberkommt, "klasse, der Bundeskanzler hat sich doch entschieden", und dann die andere Message "Aber es dauert alleine für die Schnittstelle sechs Monate", na, dann ist die positive Nachricht ganz schnell zur Negativnachricht.

Und der dritte Teil ist der, der uns dann theoretisch betreffen könnte, nämlich die Ausbildung. Das heißt, da hatten wir ja mal gesagt, dass wir in Zusammenarbeit mit der Industrie so ähnlich wie bei IRIS-T – die Industrie bildet aus, wie bedient man das System und wir stellen Leute dazu, die das ganze taktisch supporten. Und dann hatten wir ja auch mal so im dünnsten Falle von drei-vier Monaten gesprochen. Und das wäre dann der Teil, den wir in Deutschland machen. Und dann müsste man natürlich jetzt mal überlegen, um jetzt ganz schnell mit gleich ersten *Flugkörpern* zu einer schnellen Lösung zu kommen, ob man da nicht sowohl mit der Schnittstelle als auch mit der Ausbildung auf die Briten zurückgreift, wenn die deswegen mit ihrem Know-How gucken, wie haben die die Storm Shadow drangekriegt – kann ja nicht so ein großer Unterschied sein – und die vielleicht die Bedienung am Anfang mitmachen, während in der Zwischenzeit die Besatzungen bei uns ausgebildet werden. Damit das einfach nicht so lange dauert. Und dann sind da jetzt noch so ein paar Sachen: Können wir eine Datenbank liefern? Können wir Satellitenbilder liefern? Können wir Planungsstation liefern? Das müsste dann neben den reinen Flugkörpern, die wir haben, ja alles über die Industrie oder über die IABG laufen.

15:30

Gerhartz: Also, wir müssen uns ja immer, immer vergegenwärtigen – die haben Flugzeuge, von denen sie wie Taurus den Storm Shadow einsetzen. Na, das heißt, die Engländer waren da, haben die Flugzeuge verkabelt, also sind sie gar nicht so weit davon entfernt, dass sie auch den Taurus von diesen Flugzeugen [einsetzen]… Ne? Ne F16, reden wir jetzt nicht von. Die haben es ja an der MiG-23, und darum ging es jetzt mal… Ich kann nur sagen, die Erfahrung aus Patriot – ich weiß noch, was unsere eigenen Experten am Anfang für Zeitlinien aufgemalt haben. Und wir haben das Ding in wenigen Wochen beherrscht, und setzen es mittlerweile ein in einem Ausmaß, wo unsere Leute sagen: "Oh, wow, das hätten wir ja gar nicht erwartet!" Also, die sind teilweise in einer Kriegsführung gerade unterwegs, die mehr High Tech ist wie unsere gute alte Luftwaffe. All das gebe ich immer zu bedenken bei allen Timelines, die wir da so aufmachen, dass man sich da gar nicht so verschätzen sollte. Aber jetzt will ich natürlich auch mal, Kamerad Fenske, Florstedt, einfach von euch mal euer Picture sehen und hören, einfach jetzt auch mit Blick auf eine mögliche Lieferung an die Ukraine.

16:55

Fenske: Ich würde nochmal den Punkt Ausbildung aufnehmen. Wir haben da ja schon mal geguckt. Wenn entsprechendes Personal kommt und parallel ausgebildet werden kann, dann liegen wir bei ungefähr drei Wochen Industrieschulung und einer Trainingsphase, die dann durch uns, durch die Luftwaffe, in ungefähr vier Wochen gemacht werden kann. Das heißt, wir sind da schon mal deutlich unter den zwölf Wochen – unter der Voraussetzung: entsprechend qualifiziertes Personal, wir können das ohne Dolmetscher machen und dergleichen mehr, also, da sind noch ein paar andere Daten dabei.

Wir hatten mit der Frau Friedberger schon mal gesprochen. Wenn es nachher um den Einsatz geht, dann wäre tatsächlich die Empfehlung, dass wenigstens die ersten Missions-Unterstützungen durch uns erfolgen werden, da die Planung doch sehr komplex ist. Wir brauchen selber bei der Schulung von unserem Personal ungefähr ein Jahr. Also um das jetzt quasi herunterzudrücken auf, wie sage ich mal jetzt, zehn Wochen, mit der Erwartung, dass sie in einem Formel-1-Rennwagen im Gelände und auch in Formel-1-Strecken auch fahren können. Also wäre eine mögliche Variante, planungstechnisch zu unterstützen. Das kann man theoretisch sogar aus Büchel machen mit einer sicheren Leitung in die Ukraine rüber, den Datenfile rübertransferieren, und dann wäre er verfügbar und man könnte es gemeinsam planen.

Also, das wäre das Worst-Case-Szenario, das Minimum das Ganze unterstützend durch die Industrie mit einem User-Helpdesk, die also bei Software-Fragen unterstützen können, so, wie wir das im Grunde genommen in Deutschland auch haben.

18:34

Gerhartz: Sekunde, ich hak da jetzt mal ein, Herr Fenske. Wenn man jetzt politisch Sorge hätte, dass diese Line von Büchel direkt nach Ukraine eine zu direkte Beteiligung ist, im Grunde *undeutlich* alles, könnte man dann auch sagen: Ok, das Datenfile wird bei MBDA gemacht, und wir schicken unsere ein-zwei Experts nach Schrobenhausen. Ist zwar totaler Schwachsinn, aber jetzt mal so gesehen, aber politisch jetzt halt vielleicht was anderes, wenn der Datenfile von der Industrie kommt, wird er… der kommt ja bei uns nicht aus dem Verband.

19:09

Fenske: Ja. Die Frage wird sein, wo kommen die Daten her. Jetzt gehen wir einen Schritt zurück. Wenn es um die Zieldaten geht, die idealerweise mit Satellitenbildern kommen, weil dadurch gibt es dann die höchste Präzision, dass wir also unterhalb von drei Metern Genauigkeit haben. Die müssen wir verarbeiten im ersten Set in Büchel. Unabhängig davon würde man aber in irgendeiner Art und Weise, denke ich, mit einem Datentransfer zwischen Büchel und Schrobenhausen was hinbekommen. Oder, was natürlich auch geht, dass man unter Umständen das Datenfile nach Polen schickt und man hat den Handover, Takeover in Polen irgendwo, und es fährt jemand mit dem Auto hin. Und ich denke, da muss man im Detail reingucken, und da wird es auch Lösungsmöglichkeiten geben.

Also, in dem Moment, wenn wir den Support haben, im schlimmsten Fall muss ich halt mit dem Auto sogar hin- und herpendeln. Das schmälert dann nur die Reaktionszeit, also, und dann eben nicht innerhalb von Stunden reagieren. Wobei wir dazu sagen müssen, dass, wenn man ganz schnell reagieren will, nicht soweit sind, dass wir uns zutrauen, innerhalb von sechs Stunden die – ich sage mal, von Auftrag bis… ja, Luftfahrzeug, ja, airborne eigentlich das machen zu können… wohingegen sind wir dann… Und da haben wir aber auch nur mit Präzision… die liegt dann eben leider größer drei Meter, was durchaus bei einem entsprechenden Ziel ausreichen kann. Und wenn ich die höhere Präzision haben will, also dann mit Satellitenbildern arbeiten und das Ziel modellieren muss, dann ist natürlich die Zeit nachher maßgeblich, und da bin ich auch schnell bei zwölf Stunden. Das ist dann jeweils abhängig von dem Ziel, also so habe ich im Detail noch nie geguckt, aber ich denke, möglich wird das auch sein. Da muss man nur sagen, wir brauchen eine Datenleitung, die das leisten kann.

21:07

Gerhartz: Und glauben Sie denn… Ja, man muss ja immer davon ausgehen, was die Ukrainer dann mittlerweile sonst alles machen. Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumlaufen. Das darf man sagen, dazu sind sie dann noch relativ schnell selbst in der Lage, weil die Satellitenaufnahmen, die haben sie alle. Da muss man auch davon ausgehen.

21:38

Fenske: Jetzt mal aber ganz kurz dazu, die Frage wird dann sein: Ich muss, damit ich mich entsprechend geschickt durchsetzen kann, mich gegen die Luftverteidigung durchsetzen, die in einer Vielzahl dann da… Das können wir sehr gut, gehen wir davon aus, weil wir natürlich im Tiefstflug arbeiten können und dafür von der IABG und der NDK Daten haben. Die müsste man definitiv denen zu Verfügung stellen, damit ich eben 'ne 21 unterfliegen kann, damit ich hier das Optimum an Planung rausholen kann und nicht wie bei Storm Shadow über Waypoints planen kann, sondern tatsächlich über Umfliegen oder Unterfliegen der jeweiligen Systeme.

Wenn ich das bereitstelle, dann wird es da auch wahrscheinlich schneller Lerneffekte geben und da komme ich nur wieder in den Bereich rein, wo ich nachher auf die Anzahl der Flugkörper komme. Also, sehr schnell, wenn ich jetzt von 50 rede, dann sind sehr schnell 50 Flugkörper verschossen.

22:40

Gerhartz: Jaja, klar. Das ist natürlich, dass es klar sein muss, das wird nicht den Krieg ändern. Dafür haben wir gar nicht… Wir würden ja auch nicht alle, wir wollen wir ja auch nicht abgeben, und nicht alle sind bei uns auch gleich. Das muss ich euch nicht sagen. Also, man könnte sagen, 50 in der ersten Tranche, und wenn sie uns dann nochmal würgen würden, für die nächsten 50, und da wär' aber auch Ende Gelände. So, das ist völlig klar.

So, das wäre jetzt mal wieder große Politik, und dann können wir selber nochmal wieder eintakten an dem Punkt… Ich vermute mal, es könnte schon ein Momentum dahinter sein, weil ich weiß – von meinen britischen und französischen Kollegen – dass die so gut wie Winchester sind mit ihren Storm Shadow und SCALPs. Und dann, wenn die natürlich sagen, bevor wir jetzt hier die nächsten liefern – und wir hatten hier ja schonmal nochmal geliefert – soll sich jetzt Deutschland auch mal einmal anstrengen. Aber, das wäre jetzt auch nochmal, kann man jetzt vorstellen, wollte jetzt klar noch mal sagen….

23:39

Florstedt: Ich habe mich heute mal reingesetzt mit einem pragmatischen Ansatz. Ich habe mir überlegt, was das Alleinstellungsmerkmal gegenüber jetzt den Storm Shadows [ist]. So wie Air Defense, *Obus*zeit, Flughöhe, etc. – und da komme ich dann drauf, dass es so zwei interessante Targets halt gibt: einmal so eine Brücke im Osten und einmal Mun-Depots, wo wir reinkommen. Die Brücke im Osten ist halt schwer zu erreichen, und die Pfeiler sind relativ klein, und das kann halt der Taurus darstellen, und die Mun-Depots – da kommen wir halt durch. Und wenn ich das jetzt berücksichtige und vergleiche, wie viele Storm Shadows und *Mauls* abgeschossen wurden, da hat man halt ein ganz guts Alleinstellungsmerkmal. Da habe ich mir so drei Routen rausgesucht, wo ich sagen würde, geht's da um die Brücke oder geht's da um Mun-Depots? Is it reachable mit den current cap, die Red-*undeutlich* haben und der Patriot?

Und dann komme ich quasi zu dem Entschluss – ja, ist gut, es ist machbar. Der limitierende Faktor ist die Su-24, wie viel die davon überhaupt noch übrighaben. Das wäre dann in einem einstelligen Bereich. Und ich habe mir da so ein paar *Leadpoints* mal ausgesucht, und gesagt, pass auf, im Grunde genommen ist es doable, und wie bringt man den Ukrainern die TTPs bei, um das Ding zu schießen? Ich würde sagen, den Pilots – unter einer Woche. Und wie *plottet* man die? Mission planning, und da kommt es nämlich genau darauf an, was machen wir jetzt eigentlich? Wir müssen überlegen, einmal diese Missionsplanung und die zentralisierte Planung. Und die Missionsplanung – die ist bei uns im Verband, die Ausführung ist zwei Wochen, und ich glaub', wenn man jetzt mal nicht auf das ZV abgeht, geht das relativ schnell, und in drei Wochen ist die im Verband. That's being set.

Wenn ich aber mir so eine Brücke anguck', da, wo ich drauf kommen wollte, ist, dass der CEP von Taurus nicht ausreicht, um die einfach so zu targeten – das heißt ich brauch da Bilder von, wie der Taurus arbeiten kann, und da brauchen wir die Missionsdaten. Und ich weiß es nicht, ob wir in adäquater Zeit – natürlich wenn wir in Monaten reden, [unverständlich] – aber in adäquater Zeit die Ukrainer ausbilden können… die Missionsdaten, wie sieht ein Brückenpfeiler für den Taurus aus, wie wir denen das beibringen. Das heißt, für mich ist es erstmal aus der operativen Perspektive nicht bewertbar, wie schnell bringt man Ukrainern diese Image-Planung, sage ich mal, bei, und wie schnell geht die Integration. Aber man wird sich sonst targets *undeutlich*, und das sind nämlich die Brücke und die Mun-Depots, und da sehe ich grundsätzlich Skrupel, den Leuten das sehr schnell beizubringen.

26:13

Fenske: Ich würde gern nochmal schnell ergänzen wegen der Brücke, weil wir uns die intensiv angeguckt haben. Und die Brücke ist leider – aufgrund ihrer Größe – wie ein Flugplatz. Das heißt, es kann durchaus sein, dass ich dafür zehn oder 20 Flugkörper brauche.

26:27

Florstedt: Ich habe durchgeschätzt, nämlich da, wo sie aufklappt, wenn du die Pfeiler nimmst.

26:30

Fenske: Ja, da sind es *undeutlich* der Pfeiler, da machen wir unter Umständen nur ein Loch rein. Und dann stehen wir da… Um datenvalide Aussagen zu haben, müssten wir wirklich selber mal…

26:43

Florstedt: Ich wollte euch gar nicht die Brücke definieren, ich will nur sagen, dass war also der pragmatische Ansatz, was wollen die überhaupt haben, und wie schnell kann ich die dafür ausbilden? Und am Ende zeigt sich: Was bleibt, ist, dass wir denen die imagezentralisierte Missionsplanungsdaten geben müssen. Wir müssen denen grundsätzlich die *Semobi* geben, wenn wir die selber haben. Und die Tagesdaten, die haben wir ja, aber das müsste man denen auch irgendwie zu Verfügung stellen. Weil wenn es um so kleine Ziele geht, dann muss da halt ein bisschen genauer ausgeplant werden, als nur auf einem Sat-Picture [Satellitenbild]. Wenn es auf gehärtete Ziele geht, dann ist es sehr fairly easy und relativ schnell geplant, wenn wir vor allem das exploiten, dass der in zweistelliger Fußhöhe fliegen kann.

27:22

Gerhartz: Du bringst es ja schon ganz gut auf den Punkt: Wir alle wissen ja, dass sie die Brücke rausnehmen wollen. Das ist klar, wissen wir auch, was es am Ende bedeutet… Dann hast du, ist die Versorgung dieser so wichtig – nicht nur militärisch, strategisch wichtig, auch so ein bisschen politisch ist die gute Insel da ja ihr Herzstück. Jetzt nicht mehr ganz so... ganz so fatal, wo sie ja quasi ihre Landbrücke mehr oder weniger dahin haben, aber... Und da hat man eben Angst, wenn da der direkte Link der Streitkräfte in die Ukraine geht. Und da wäre halt dann immer die Frage: Kann man im Grunde genommen den Krieg pullen, dass man unsere Leute abstellt zu MBDA, dass nur eine Direct Line zwischen der MBDA und der Ukraine ist? Dann ist es weniger schlimm, wie wenn die Direct Line unser Luftwaffe zu ihnen ist.

28:26

Gräfe: Ich glaub das macht keinen Unterschied, Ingo. Wir müssen halt aufpassen, dass wir nicht gleich zu Beginn im Kriegskriterium formulieren. Wenn wir dem Minister jetzt sagen, ich überspitze mal ein bisschen, wir planen die Daten und fahren sie dann von Polen aus mit dem Auto rüber, damit es keiner mitkriegt – das ist ein Kriegskriterium. Wir werden es nicht schaffen, dass wir mit einer irgendwie gearteten Beteiligung von uns das Ganze umsetzen. Also erstmal indem ... wenn das von der Firma kommt, müsste erstmal die MBDA dem zustimmen, ob die das machen. Ja, aber dann macht es auch keinen Unterschied, ob wir das unsere Leute in Büchel das planen lassen, oder in Schrobenhausen. Beteiligt ist beteiligt, und ich glaube, über die Hürde werden wir nicht drüberkommen.

Jetzt nochmal, was wir als zweite Linie als Grundlage voraussetzen. Ich komme einfach nochmal darauf zurück, was ich ganz am Anfang meinte: Entweder wir müssen die Ausbildung aufteilen, dass wir sagen, wir machen eine Fast Track und einen Long Track. Und der Long Track – dann sind die da halt für vier Monate und lernen es komplett richtig, mit "Wie mach' ich's mit 'ner Brücke". Und in den Fast Track geht es erst mal um den schnellen Einsatz, nach zwei Wochen, wie weiß ich, was ich mit einem Munitions-Depot mache. Oder die andere Option: Wir fragen, ob in dieser Phase, bis die selber komplett ausgebildet sind, fragen wir die Briten, ob sie in dieser Phase übernehmen. Aber ich glaube ein irgendwie gearteter Versuch einer Zwischenlösung – stell dir mal vor, das kommt an die Presse! Wir haben unsere Leute in Schrobenhausen oder wir fahren irgendwie mit dem Auto durch Polen – sind glaube ich beides keine akzeptablen Lösungen.

(30.04)

Nee, sind das nicht.

(30.09)

Gerhartz: Man kann's natürlich so drehen, dass man sagt, also wenn der politische Wille jetzt mal da ist, dann müssen wir erst mal sagen: "So, soll einer aus der Ukraine mal hier hinkommen." Und dann müssen wir wissen, ist die politische Vorgabe – keinerlei direkte Beteiligung mehr an der Missionsplanung? Dann muss klar sein: Die Ausbildung dauert schon etwas länger. Und die Komplexität und auch am Ende der Einsatzerfolg nimmt natürlich ab, aber ist auch nicht unmöglich. Weil ist ja nicht so, dass jetzt nicht schon eine gewisse Erfahrung darin gesammelt haben, und wir sehen selbst, was wir gerade noch so an High-Tech-Zeug einsetzen. Und dann müsste man sehen: Wenn es die Vorgabe ist – gibt ja keine direkte Beteiligung, wir können nicht die Missionsplanung in Büchel machen und sie rüber schicken, da könnt' ich mir fast vorstellen, dass das für Deutschland eine Rote Linie ist… Ja, da muss halt klar sein – man muss sie etwas länger ausbilden, dann geht's halt paar Monate, und man kann auch nicht alles damit machen. Aber ist nicht so, dass man sagt, man kann nichts damit machen. Man kann dann eher vielleicht sogar von ausgehen, dass sie es doch dann relativ schnell im Griff haben. Dann müssen wir nur gucken, dass wir die ganze Datenbasis, die Missionsdaten, dass sie die selber dann auch bearbeiten können, oder? Also ich mein'… 

(31.25)

Gräfe: Dann würde ich das auch so machen, wie Seppl das gerade gesagt hat, dass man einen Quick Track und einen Long Track macht. Es geht ja darum, einen schnellen Effekt zu erzielen. Und wenn es nur darum geht, mit einem ersten Effekt die Munitions-Depots und jetzt nicht die Komplexität der Brücke, dann könnte man ja sagen, man macht für einen gewissen Preis diesen Short Track, damit man einen schnellen Effekt erzielen kann. Und diese IABG-Daten sehe ich jetzt nicht so kritisch, weil die sind ja nicht auf eine spezifische Stellung bezogen, das müssen die ja selber erkunden. Sondern das wäre generisch die Leistungsfähigkeit für das System. Das wäre ein Punkt, über den wir schon mal in dem Kreis geredet haben, was ich durchaus vorstellen könnte, die zu übergeben. Es sind im Moment halt German Eyes Only.

(32.00)

Gerhartz: Das wird  der Dreh- und Angel-Punkt bleiben, weil es gibt im Grunde auch mit einem Munitions-Depot, gibt es ****** dem Environment (?) keinen easy Plan, aufgrund der massiven Anzahl von der Luftverteidigung. Das heißt, da wird man so tief einsteigen müssen… Bei unseren Leuten glaube ich, dass wir einen Weg finden werden, und gut wäre auch, in dem Moment wenn wir sagen "Lasst es uns probieren", um auch politisch besser beraten zu können. Wie gesagt, da brauchen wir nur das GO und wir müssen anfangen. Wobei es wird bei uns scheitern, dass das KSA keine saubere Lagedarstellung hat, wo die ganzen Luftverteidigungssysteme stehen.

(32.51)

Das haben aber die Ukrainer, da kannst du davon ausgehen, dass die….

(32.56)

Gerhartz: Genau. Die werden das hoffentlich haben. Weil ich seh das bei uns – bei uns wird ständig nur das Radargerät dargestellt. Aber damit wir eine saubere Planung haben, da müssen wir wirklich gucken, wo stehen die Radargeräte und wo stehen die Startgeräte. Je mehr wir abspecken, umso ungenauer wird unser Plan und umso… Also wir haben ein Super-Tool, das heißt, wenn wir die Daten haben, können wir relativ präzise sein, wenn wir uns durchsetzen können. Alles, was ich irgendwo wegstreiche aus Zeitgründen oder auch Komplexitätsgründen, oder weil ich noch die Ausbildung nicht so weit habe, heißt dann immer auch eine Schmälerung bei der Durchsetzungsfähigkeit. 

(33.33)

Ja ja, klar. Aber es gibt jetzt keinen Grund, wo man sagt: "Das ist der Show-Stopper", bei dem man sagt: "Das kann man nicht machen." Es gibt verschiedene Abstufungen, je nachdem wo die politisch Rote Linie ist, wird man's mal eventuell… Ach, nebenbei, diese Short-Track / Long-Track gefällt mir auch ganz gut. Da gibt es unterschiedliche Zeitschienen und unterschiedliche Möglichkeiten der komplexen Nutzung, die mit der Zeit für die Ukraine besser handhabbar wird.

(34.04)

Definitiv, weil sie es täglich machen können – die Praxis.

(34.07)

Also ich denke, dass selbst wenn ich jetzt nicht dabei sein sollte, da wird der ****** Minister *** sowieso ein total cooler Typ im Umgang. Also von daher….. Ihr seid die Experts. Mir war nur eben wichtig, dass wir einfach nüchtern da auftreten und nicht irgendwie Show-Stopper reinknallen, die man uns einfach… die nicht glaubwürdig sind, wenn andere Nationen Storm Shadows und SCALP liefern.

So, "Hurra" schreie ich auch nicht. Ich mein, wir haben jetzt 3 ***radare von zwölf abgegeben. Da sind bei **** lange Gesichter gewesen. Aber im Moment schießen sie die Flugzeuge und Raketen ab, die und schon mal nicht treffen können.

(35.08)

Gräfe: Ne, also ich denk', man muss ganz klar sagen: Je länger ihr wartet mit einer Entscheidung, umso länger dauert es hinterher, um es umzusetzen. Entweder die Abstufung: erst mal was Einfaches, später mal was Größeres. Oder die Frage an die Briten: "Könnt ihr uns am Anfang unterstützen und diese Planung übernehmen?" Könnte das, was in unserer Verantwortung liegt, beschleunigen. Aber wie gesagt, die Schnittstelle ist überhaupt nicht unsere Verantwortung, das müssten die Ukrainer mit der Firma selber machen.

(35.50)

Okay, von euch beiden noch Ergänzungen?

(35.55)

Keine, keine Ergänzungen.

(36.00)

Bei mir nur, der Komo, der *Pfenni* schreibt gerade "Bitte Inspektor ausrichten, dass das Interview heute mit SZ/Süddeutsche ****** problemlos gelaufen ist, keine Komplikationen, unterrichte ihn morgen in Lage."

(36.10)

Wunderbar, sehr gut, sehr gut.

(36.17)

Na ja, weil der Hintergrund ist natürlich der: Wir wollen jetzt nicht, dass der Ausschuss Probleme macht. Weil wenn er jetzt nicht durchwinken würde, diese – ich nenne sie mal "Preissteigerung" in Anführungszeichen, dann hätten wir das Problem, dass schon die Bauarbeiten sich schieben würden. Das würde vielleicht den Baubeginn der Hochbauarbeiten dieses Jahr schon unmöglich machen. Und jeder Tag zählt in dem Programm. Deswegen ist so gut, dass das gut läuft, das Interview.

Und am Ende, denke ich, wenn wir jetzt am Mittwoch die Entscheidung bekommen, dass wir dann quasi weiter mit den zwei Konsortien verhandeln, mit den Generalunternehmern. Und wie gesagt, es könnte echt sein, dass Minister entscheidet, komm', den Gerhartz schicke ich in den Ausschuss. Die Experts, die sind sowieso da.

Naja, müssen wir gucken. Deswegen war es auch umso wichtiger, dass wir uns da vorher abgestimmt haben.

Bastelt was zur Visualisierung – nicht zu viel, immer dran denken: Die kommen aus einer ganz anderen Welt, aus einer ganz anderen Gedankenwelt, als wir, die wir uns hier grad unterhalten. Also… ja, dann passt das schon.

Jut, alles klar. Dann bedanke ich mich für die Runde und wünsche jedem frohes Schaffen und dann hoffe ich euch beide in Berlin zu sehen. Und dich dann, Frank, wenn du zurück aus Singapur bist. Und wenn ich nicht dabei sein kann, dann kann sich ja einer von euch beiden dann einfach mal anschließen ... mit mir contacten, weil's mich dann natürlich interessiert, wie es gelaufen ist beim guten Boris.“

https://freedert.online/europa/197981-angriffsplaene-auf-krimbruecke-transkript-gespraechs/

 

Hohe deutsche Offiziere besprechen Angriff auf die Krim-Brücke

https://odysee.com/@RTDE:e/Hohe-deutsche-Offiziere-besprechen-Angriff-auf-die-Krim-Br%C3%BCcke:7

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

2. März – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„Kein Platz für rääächts!“ - Im neuen Wochenkommentar beschäftigen wir uns heute einmal mehr mit dem intensiven Kampf gegen rechts, mit dem digitalen Euro und mit verantwortungsvollem Kinderfernsehen.

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa97lpl9xpmm1rjak6pw/

 

„Vielleicht gelingt es ja auch.“

https://www.youtube.com/watch?v=0gqw0ipIYGM

 

Simone Solga: Von Olaf zum Horst gemacht | Folge 104

https://www.youtube.com/watch?v=o78HpEjOvnU

 

Albtraum Berlin – wie sich Menschen im Ausland entsetzt die Augen reiben über unser Hauptstadt

https://rumble.com/v4gsfko-albtraum-berlin-wie-sich-menschen-im-ausland-entsetzt-die-augen-reiben-ber-.html

 

Wir müssen dringend andere Wege gehen !!

https://www.youtube.com/watch?v=LZ8pBKS20JQ

 

2024: Woke KI-Odyssee | Redaktionsschluss mit David Boos

https://www.youtube.com/watch?v=mpFxhuEwWd4

 

Freunde / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 141

https://www.youtube.com/watch?v=XTGgH4ZF8as

 

HallMack  Aktuelle Kamera 43 - Angriff der "Hessen"

https://www.frei3.de/post/2d37c018-29a6-4293-aaad-ae981e47f48a

 

HallMack  Aktuelle Kamera 44 - Der Feind hört mit

https://www.frei3.de/post/e1e95721-a42d-47ba-b41c-e0835fd85ce5