Raketen-Einschlag in Polen: plumpe Inszenierung

https://www.youtube.com/watch?v=rHXjVYVq2DQ

 

Es war schnell klar, dass eine ukrainische Luftabwehr-Rakete in Polen eingeschlagen ist.

Entweder versehentlich oder absichtlich.

Die Reaktion der ukrainischen und anfangs auch der polnischen Regierung lassen darauf schließen, dass dies absichtlich geschah, um Russland weiter anschwärzen zu können und die NATO nun auch offiziell in den Krieg zu ziehen.

Entweder war die Aktion nicht abgestimmt oder es ist etwas schiefgelaufen (etwa die Veröffentlichung des Fotos der Überreste der Rakete), so dass NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Präsident Joe Biden schnell einräumten, dass da nichts sei.

 

Über die Unmöglichkeit einer russischen Provokation und viele Zufälle

 

Dagmar Henn: „Nicht einmal das Pentagon kann noch die antirussischen Reflexe bremsen. Gestern Abend noch war eigentlich klar, dass die in Polen eingeschlagene Rakete eine ukrainische war. Die wirkliche Frage lautet jedoch: War das tatsächlich ein Versehen?

Reden wir einmal über Sorgfalt. Oder die Zurückhaltung, die eigentlich angemessen wäre, wenn eine Eskalation zwischen Russland und der NATO im Raum steht. Oder über die Fragen, die eigentlich im Raum stehen müssten.

Zwischen der ersten Meldung polnischer Medien über die Explosion nahe der ukrainischen Grenze und der Pressekonferenz des Pentagon lagen gerade eineinhalb Stunden. Die Aussage des Pentagon, es gebe keine Belege dafür, dass die Explosion durch russische Raketen ausgelöst worden sei, erfolgte bereits vor 20:30 Uhr Berliner Zeit.

Davor hatte sich zwar die polnische Presse in Spekulationen über russische Raketen ergangen, aber selbst die polnische Regierung, der man gewiss keine übertriebene Zurückhaltung bei der Beschuldigung Russlands vorwerfen kann, bat explizit darum, keine unbestätigten Informationen zu verbreiten.

Etwa gleichzeitig mit der Pressekonferenz in Washington konnte man in russischen Telegram-Kanälen bereits Aufnahmen von Fragmenten eines bestimmten Raketentyps der S-300 sehen, die mit den Bildern aus Polen übereinstimmten. Wie gesagt, das waren die Informationen, die zu diesem Zeitpunkt bereits vorlagen. Und schon die erste Meldung, die die Behauptung enthielt, es seien russische Raketen gewesen, die des polnischen Radiosenders ZET, gab auch die Bitte des polnischen Regierungssprechers wieder und machte noch kenntlich, dass es sich um Vermutungen handele.

Dieser Zeitablauf ist deshalb wichtig, weil ungeachtet dessen sogleich Beschuldigungen gegen Russland lanciert wurden. Von Marie-Agnes Strack-Zimmermann beispielsweise, die um 22:12 Uhr (also fast zwei Stunden nach der Pressekonferenz des Pentagon) twitterte:

„Nicht nur haben russische Raketen offenbar Polen und damit Nato-Gebiet getroffen, sondern auch zu Toten geführt. Das ist das Russland, mit dem hier einige offenkundig und absurderweise immer noch ‚verhandeln‘ wollen. Der Kreml und seine Insassen müssen sich erklären.“

Eine solche Erklärung seitens des russischen Verteidigungsministeriums gab es übrigens bereits um 21:20 Uhr deutscher Zeit:

"Polnische Massenmedien und Regierungsvertreter begehen eine gezielte Provokation, um mit ihrer Aussage zum vermeintlichen Einschlag 'russischer' Raketen bei Przewodów die Lage zu eskalieren. Es gab keine russischen Schläge gegen das Gebiet an der ukrainisch-russischen Grenze. Die Überreste, die von den polnischen Massenmedien aus Przewodów veröffentlicht wurden, haben keinen Bezug zu russischen Waffen."

Tatsächlich hat die russische Armee zwar noch S-300-Systeme in Betrieb, dieses spezifische Raketenmodell, das als 5V55K identifiziert wurde, aber schon längst außer Dienst gestellt. Die 5V55K ist die erste Rakete, die für die S-300 entwickelt wurde.

Strack-Zimmermann hat ihren gestrigen Tweet inzwischen gelöscht, brauchte dafür aber bis heute um 10:26 Uhr. Währenddessen erschienen eine Reihe von Zeitungen mit Überschriften von "russischen Raketen", und selbst Die Zeit erging sich in Spekulationen, ob das nun ein Fall für Artikel 5 des NATO-Statuts wäre (auch wenn zumindest darauf hingewiesen wurde, dass das kein Automatismus sei).

Nachdem sowohl US-Präsident Joe Biden als auch der polnische Präsident Andrzej Duda im Verlauf der Nacht erklärt hatten, es habe sich um eine Rakete aus einer S-300 gehandelt und die maximale Reichweite selbst der neueren Raketen für die S-300 120 Kilometer beträgt, die Einschlagstelle aber von Weißrussland weiter entfernt liegt, von Russland ganz zu schweigen, wurden dann, erkennbar widerwillig, die Schlagzeilen angepasst.

Nun ist es einer der wichtigsten Grundsätze der Berichterstattung, Informationen, die erst aus einer Quelle vorliegen, mit Vorsicht zu behandeln. Erst recht, wenn daran womöglich Entscheidungen hängen, die massive Folgen haben könnten. Massivere Folgen als ein offener Krieg zwischen der NATO und Russland hätte wohl nur noch ein Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde; ein wenig Nachdenken und Recherche sollte da wohl drin sein.

Der Reflex ist stärker. Selbst die sichtlichen Bemühungen des Pentagon, bei der ganzen Affäre zur Vorsicht zu mahnen (auch dort dürfte die Identifikation des Raketentyps nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen haben), wurden nicht wirklich zur Kenntnis genommen; die Beschuldigung Russlands erfolgt schon geradezu als Reflex.

Wirklich interessant an der ganzen Geschichte ist allerdings eine andere Frage, und man kann davon ausgehen, dass vielen der westlichen Verantwortlichen die Antwort darauf bekannt ist – warum ist diese Rakete dort eingeschlagen?

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat zwar erklärt, auch wenn es eine ukrainische Rakete gewesen sei, sei letztlich Russland dafür verantwortlich. Immerhin habe es ukrainische Städte "unterschiedslos" (keine Stellungnahme ohne Lüge, weil die russischen Raketenschläge sehr präzise auf auch militärisch genutzte Infrastruktur zielen) mit Raketen beschossen. Diese Aussage geht von der Annahme aus, die ukrainische Rakete sei abgeschossen worden, um eine russische Rakete abzuwehren, und nur in Polen eingeschlagen, weil sie ihr Ziel verfehlt habe.

Es gibt einige Punkte, die daran zweifeln lassen. Der erste: Die S-300 ist ein Luftabwehrgeschütz, das zur Abwehr von Flugzeugen, nicht zur Abwehr von Raketen entwickelt wurde. Die Abwehr feindlicher Flugzeuge ist eine defensive Handlung und erfolgt meist über eigenem Gebiet oder eigenen Truppen. Deshalb werden Luftabwehrraketen in der Regel so konstruiert, dass sie nicht am Boden explodieren, sondern in der Luft.

Die 5V55K, die ab 1978 verwendet wurde, trifft Ziele auf einer Höhe von 25 Metern bis 27 Kilometern. Sie müsste, wenn sie ihr Ziel verfehlt, spätestens auf einer Höhe von 25 Metern explodieren. Die Bilder aus Polen passen aber nicht zu einer Explosion in der Luft; dann wäre ein beladener Anhänger nicht zur Seite gekippt.

Es soll Möglichkeiten geben, die Raketen so zu manipulieren, dass sie gegen Bodenziele eingesetzt werden können, und es gab wohl Berichte, dass die ukrainische Armee bereits S-300 in dieser Weise gegen die Bevölkerung des Donbass eingesetzt hat; aber ohne Manipulation ist ein solches Ergebnis unwahrscheinlich.

Nun kann man natürlich bei Raketen, die bereits Jahrzehnte auf dem Buckel haben und womöglich nicht optimal gelagert wurden, eine Fehlfunktion nicht ausschließen. Für Raketen, die in der Abschussröhre gelagert sind, beträgt die Garantiezeit gerade einmal zehn Jahre. Aber es gibt noch ein weiteres Detail, das in diesem Zusammenhang interessant ist. Das ist die Steuerung der 5V55K.

Im Gegensatz zu späteren Raketentypen für die S-300 hat die 5V55K keine eigenständige Steuerung. Es handelt sich um eine kommandogelenkte Rakete, die ihre Zielvorgaben über Funk, nicht über Radar erhält und bis zur Detonation im Funkkontakt mit der Steuerungseinheit bleibt, weshalb sie auch ferngezündet werden kann.

Das bedeutet, nur in dem nun wirklich ziemlich unwahrscheinlichen Fall, dass die Zündung in der Luft und der Funkkontakt zur Steuerungseinheit gleichzeitig versagt hätten, wäre der Einschlag dieser ukrainischen Rakete auf polnischem Boden ein Zufall gewesen. Selbst wenn, aus irgendeinem Versehen, eine für Bodenziele manipulierte Rakete abgeschossen worden wäre, wäre es dem Personal in der Steuerungseinheit möglich gewesen, die Rakete in der Luft zur Explosion zu bringen, ehe sie am Boden Schaden anrichten kann.

Bei Luftabwehrraketen, die in Städten einschlagen, nachdem sie ihr eigentliches Ziel verfehlt haben, mag das anders sein, schlicht, weil zwischen dem Moment des Verfehlens und dem Aufschlag zu wenig Zeit vergeht, um eine Reaktion zu ermöglichen. Denn selbst wenn in der Steuerungseinheit erkannt wird, dass da etwas schiefgegangen ist, würde eine schnelle Reaktion ein, zwei Sekunden in Anspruch nehmen. Die maximale Geschwindigkeit dieser Rakete liegt aber bei zwei Kilometern pro Sekunde.

Die Rakete, die in Polen aufschlug, hatte jedoch, sofern sie tatsächlich gegen ein Luftziel abgefeuert wurde, dieses Ziel in einer Entfernung von etwa 50 Kilometern von ihrem Einschlagsort verfehlt. Das ergibt eine Reaktionszeit von mindestens 25 Sekunden, in denen erkennbar war, dass sie in eine unerwünschte Richtung fliegt und die Möglichkeit bestanden hätte, sie zu zünden, ohne Schaden anzurichten.

Nachdem ein doppeltes technisches Versagen unwahrscheinlich ist, bleibt selbstverständlich noch die Möglichkeit, dass das Bedienpersonal der S-300 so wenig Ahnung vom bedienten Gerät hat, dass weder die Flugrichtung erkannt noch die nötige Schlussfolgerung gezogen wurde. Das ist natürlich nicht völlig auszuschließen. Aber man kann ebenso wenig ausschließen, dass hier eine auf Bodenziele eingerichtete 5R55K von einer ukrainischen Einheit absichtlich gegen ein Ziel auf polnischem Grund abgefeuert wurde, um auf diese Weise eine direkte Beteiligung der NATO am Krieg zu erzwingen.

Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass selbst US-Präsident Joe Biden zu diesem Vorfall Stellung nahm. Denn üblich wäre nur eine Stellungnahme des Pentagon. Die erstaunlich schnell erfolgte, weshalb man fast vermuten könnte, dass die Ukraine sich, sofern es um eine absichtliche Handlung geht, nicht abgesprochen hatte. Und die seit Monaten auf Frontstellung gegen Russland ausgerichtete Westpresse reagierte mit derart viel Schaum vor dem Mund, dass es selbst der US-Regierung unheimlich wurde und sie die Medien mit Einsatz des maximalen Mittels, eben einer Aussage des US-Präsidenten selbst, wieder an die Leine legen wollte.

Das wäre nicht der erste ukrainische Versuch, die NATO unmittelbar an dem Krieg zu beteiligen, den Kiew vor über acht Jahren begonnen hat. Der Beschuss des Kernkraftwerks in Energodar hatte ein ähnliches Ziel. Würden die westlichen Medien zu diesem Raketeneinschlag in Polen die richtigen Fragen stellen, müsste irgendwann eine Debatte beginnen, ob man sich solche Partner leisten kann. Aber sie werden es nicht tun.“

https://test.rtde.tech/meinung/154570-ukrainische-rakete-russische-schuld-oder/

 

Ukrainische Provokationen und die Reaktionen darauf

 

Thomas Röper: „Nachdem eine von der Ukraine abgefeuerte Rakete in Polen eingeschlagen ist, hat Selensky Russland die Schuld gegeben. Er will offensichtlich einen großen Krieg in Europa provozieren. Wie lange lässt sich der Westen das noch gefallen?

Der ukrainische Präsident Selensky will Europa und die NATO unbedingt in seinen Krieg hineinziehen. Das mag aus seiner Sicht verständlich sein, weil sein Land den Krieg ohne westliches militärisches Eingreifen verlieren wird, denn trotz der massiven Waffenlieferungen verliert die Ukraine zu viele Soldaten und hat kaum militärische Erfolge vorzuweisen. Um den Westen in einen heißen Krieg mit Russland zu verwickeln, ist Selensky jedes Mittel recht. Wie länge lässt sich der Westen dieses brandgefährliche Spiel noch gefallen?

Die Rakete kam aus der Ukraine

Dass die Rakete, die in Polen eingeschlagen ist und dabei zwei Menschen getötet hat, aus der Ukraine gekommen ist, wird inzwischen auch vom Westen eingestanden, obwohl Polen zuerst Russland beschuldigt und sogar mitten in der Nacht den russischen Botschafter vorgeladen hat. Dass die Rakete von der Ukraine abgefeuert wurde, war fast sofort klar, denn die Fotos der Überreste der Rakete zeigten, dass es sich um eine Flugabwehrrakete vom Typ S-300 gehandelt hat, was beweist, dass die Rakete von der ukrainischen Armee gestartet worden ist. Die S-300 hat eine zu geringe Reichweite von maximal 150 Kilometern, um von der russischen Armee zu stammen.

Außerdem hat das russische Verteidigungsministerium immer wieder mitgeteilt (und das auch dieses Mal wieder betont), dass es keine Ziele angreift, die näher als 30 Kilometer an der ukrainisch-polnischen Grenze sind. Russland hält diesen Sicherheitsabstand ein, um zu verhindern, dass versehentlich NATO-Territorium getroffen wird.

Ukrainische Lügen

Dass der ukrainische Präsident Selensky die NATO in einen Krieg gegen Russland ziehen will, ist nicht neu. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der ukrainischen Führung – und namentlich Präsident Selensky – jedes Mittel recht. Schon oft hat Selensky gelogen, oder seine Leute lügen lassen, und anti-russische Horrormeldungen frei erfunden. Das bekannteste Beispiel waren die Meldungen über massenhafte Vergewaltigungen, die russische Soldaten angeblich begangen haben sollen, was jedoch frei erfunden war und nur den Zweck hatte, den anfänglichen Widerstand in Ländern des Westens gegen Waffenlieferungen an die Ukraine zu brechen.

Der ukrainische Präsidentenberater Arystowitsch sagte sogar ganz offen:

„Die nationale Idee der Ukraine ist es, sich selbst und andere so weit wie möglich zu belügen. Denn wenn man die Wahrheit sagt, bricht alles zusammen.“

Selensky will den großen Krieg

Die Rakete, die in Polen abgestürzt ist, war für Selensky ein weiterer Anlass für Lügen. Wie so oft kam der Vorfall für Selensky zum „richtigen“ Zeitpunkt, denn das ist unmittelbar vor dem G20-Gipfel passiert, weshalb er seine Vorwürfe gegen Russland in seiner Videobotschaft an den G20-Gipfel breit thematisieren konnte. Der Spiegel berichtete schon kurz nach dem Absturz der Rakete:

„Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj legte sich fest: Er erklärte, es seien russische Raketen, die Polen getroffen hätten. Die Ukraine habe seit Langem davor gewarnt, dass sich die russischen Aktionen nicht auf die Ukraine beschränken würden. Der russische Raketenangriff auf Nato-Gebiet bedeute eine gravierende Eskalation der Lage. Darauf müsse es eine Reaktion geben: »Es besteht Handlungsbedarf.«“

Auch der Zweck dieser gelogenen Anschuldigungen gegen Russland wurde offen genannt:

„Die ukrainische Regierung forderte zudem eine geeinte Reaktion gegen Russland. Ein Nato-Gipfel unter Teilnahme der Ukraine sollte weitere Schritte ausarbeiten, schlug der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor. An den Vorfall knüpfte er die Forderung nach besserer Flugabwehr und US-Kampfjets der Typen F-15 und F-16 für Kiew. »Heute bedeutet Schutz für den Himmel der Ukraine auch Schutz für die Nato«, schrieb Kuleba auf Twitter.“

Selensky baute die Lüge auch in seine Videoansprache beim G20-Gipfel ein, wie der Spiegel berichtet hat:

„In einer Videoansprache kurz vor Ende des G20-Treffens machte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut Russland für den Einschlag verantwortlich. Der Raketeneinschlag sei eine »Botschaft Russlands an den G20-Gipfel« gewesen. Mit Russland gehöre den G20-Ländern auch ein »terroristischer Staat« an, gegen den sich die Ukraine verteidigen müsse. Das sei die »Realität«. Selenskyj hatte Russland bereits am Dienstagabend beschuldigt, die Rakete auf Polen abgefeuert und damit eine »sehr erhebliche Eskalation« herbeigeführt zu haben.“

Ukrainische Provokation?

Selensky musste wissen, dass es seine eigene Rakete war, die in Polen eingeschlagen ist. Immerhin hat CNN gemeldet:

„Das ukrainische Militär teilte den USA und ihren Verbündeten mit, dass es versucht habe, eine russische Rakete in der Zeit und in der Nähe des Ortes des polnischen Raketeneinschlags abzufangen, so ein US-Beamter gegenüber CNN.

Es ist nicht klar, ob es sich bei dieser Luftabwehrrakete um dieselbe Rakete handelt, die Polen getroffen hat, aber diese Informationen sind in die laufende US-Bewertung des Angriffs eingeflossen.“

Trotzdem hat Selensky die Lüge verbreitet, es hätte sich um eine russische Rakete gehandelt. Worüber in Deutschland nicht berichtet wird, ist die Reaktion aus Ungarn. Der Chef der Kanzlei des ungarischen Premierministers sagte zu Journalisten:

„Die Ukrainer sind verantwortlich dafür, dass der ukrainische Präsident unverantwortlich gehandelt und sofort die Russen für diese Handlungen verantwortlich gemacht hat.“

Man müsste also zumindest die Frage stellen, ob die Ukraine die Rakete absichtlich in Richtung Polen geschossen hat, um das bei den G20 für PR zu nutzen oder sogar weitere westliche Länder in den Krieg zu ziehen. Aber diese Frage wird im Westen nicht einmal gestellt.

Die westlichen Reaktionen

Die westlichen Medien stellen die nötigen Fragen nicht einmal, sondern schieben die Schuld trotzdem auf Russland. Die Linie, wie von der ukrainischen Schuld abgelenkt werden soll, hat NATO-Generalsekretär Stoltenberg vorgegeben, der erklärt hat, dass Russland trotzdem Schuld ist, weil die Rakete ohne den „russischen Angriffskrieg“ nicht abgefeuert worden wäre.

Die polnische Regierung hat sofort Russland beschuldigt. Sogar der russische Botschafter in Polen wurde mitten in der Nacht vorgeladen und es wurde gemeldet, dass Polen darüber nachdachte, Artikel 4 des NATO-Vertrages zu aktivieren. Der Artikel sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht.

Inzwischen hat Polen seine Meinung dazu geändert und will Artikel 4 nicht mehr aktivieren. Der polnische Botschafter bei der NATO sagte, dass „Artikel 4 seine Voraussetzungen in Bezug auf die politische Unabhängigkeit und die territoriale Integrität“ eines NATO-Staates hat. Nichts davon sei bei diesem Vorfall gegeben, fügte er hinzu.

Am entspanntesten haben Vertreter der USA reagiert, die sich mit Schuldzuweisungen zurückgehalten haben. In den USA hat man kein Interesse an einem heißen Krieg mit Russland, sondern man will Russland in dem Stellvertreter schwächen. Auch in Polen dürfte man sofort gewusst haben, woher die Rakete gekommen ist, denn das Militär hat die Rakete auf dem Radar gesehen. Das zeigt die Aussage von US-Präsident Biden, der davon gesprochen hat, die Flugbahn der Rakete spreche gegen eine Rakete aus Russland.

Die polnische Regierung ist auf Eskalation aus, wurde aber offenbar von Washington zurückgepfiffen. Anders ist die 180-Grad-Wende, die die polnische Regierung innerhalb von 24 Stunden hingelegt hat, nicht zu erklären.

Die russische Reaktion

Maria Sacharowa, die für ihre spitze Zunge bekannte Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat auf Telegram über Selensky und seine Intrigen geschrieben:

„Selenskij sitzt in einem Bunker und kann nicht verstehen, warum seine Version über eine ‚russische Rakete in Polen‘ selbst von den schärfsten Russophobikern geleugnet wird. Der Eingebunkerte kann nicht begreifen, dass man ihn an die Spitze einer Bande von Schlägern in der Ukraine gesetzt hat, um die Drecksarbeit zu erledigen, aber nicht, um seinen Kuratoren zu diktieren, was sie zu tun haben.“

Auch über das merkwürdige Verhalten Polens und seine 180-Grad-Wende hat sich Sacharowa auf Telegram geäußert:

„Der polnische Präsident hat den Absturz der Rakete als „Unfall“ bezeichnet. Noch gestern haben wir die Hysterie polnischer Beamter und Politiker gehört. Wollen sich die polnischen Ministerien, die sich anti-russische Verleumdungen erlaubt und Botschafter Andrejew um Mitternacht vorgeladen haben, nicht entschuldigen?““

https://www.anti-spiegel.ru/2022/selensky-will-einen-grossen-krieg-in-europa-provozieren/

 

Gescheiterte Inszenierung?

 

Dagmar Henn: „Erst ging es um die Frage, welche Reaktionen die ukrainische Rakete in Polen nach sich zieht und was dafür sprechen könnte, dass es sich womöglich doch nicht um ein Versehen handelte. Inzwischen kamen weitere Puzzleteile hinzu, die auf eine gescheiterte Inszenierung hindeuten.

Die Geschichte der ukrainischen Rakete und des polnischen Traktors scheint noch nicht zu Ende geschrieben zu sein. Nachdem der Raketentyp einwandfrei identifiziert wurde und klar war, dass dieser Typ jederzeit hätte ferngezündet werden können, was ein Hinweis auf einen absichtlichen Abschuss sein kann, erachtete es die NATO als nötig, auf dieses Detail einzugehen.

Der Focus berichtete unter Berufung auf das NATO-Hauptquartier in Brüssel, es habe sich um einen Unfall gehandelt. "Doch statt die Flugabwehrrakete – was technisch offenbar möglich ist – noch in der Luft per Fernsteuerung zu zerstören, sei die Rakete weitergeflogen und auf polnischem Gebiet eingeschlagen. Im Dauerbeschuss der russischen Armee sei der ukrainischen Luftwaffe das Verfehlen des russischen Geschosses offenbar schlicht untergegangen, heißt es – 'ein tragischer Unfall'."

Wie fürsorglich. Und wie bemüht darum, den Verdacht zu zerstreuen, dass es dabei nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen sei. Allerdings gibt es inzwischen weitere Auffälligkeiten, wenn auch nicht in Bezug auf die Technik der 5V55K.

Etwas eigenartig wirkte, dass Kiew so beharrlich an der Version einer russischen Rakete festhielt. Nicht nur Selenskij, auch der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats – unisono erklärten sie, Hinweise für die Schuld Russlands zu haben, und forderten, an der Untersuchung beteiligt zu werden. Das mit der Beteiligung eines möglichen, wenn nicht gar wahrscheinlichen Schuldigen an einer Untersuchung hatten wir schon einmal im Zusammenhang mit der Ukraine, damals ging es um den Flug MH-17. Aber dazu kommen wir später.

Während aus der Ukraine nach wie vor die Behauptung kam, nichts mit dieser Rakete zu tun gehabt zu haben, murmelte selbst US-Präsident Joe Biden, als ihm dies vorgetragen wurde, ins Mikrofon, "das widerspricht den Belegen". Es ist auch ausgesprochen schwierig, nachdem die Reste der Rakete schon kurz nach dem Einschlag fotografiert worden waren, etwas anderes zu behaupten.

Nun, in Kiew wird eben etwas langsamer gedacht, könnte man jetzt meinen; sie haben eine Provokation versucht, sie versemmelt und weigern sich nun stur, ihr Versagen zur Kenntnis zu nehmen, während all ihre westlichen Partner sich große Mühe geben, trotzdem zu erklären, dass sie sie ganz, ganz lieb haben. Es könnte ja ein Kiewer Alleingang sein; dafür spräche die schnelle Distanzierung.

Aber vielleicht war die Geschichte doch ganz anders. Man erinnere sich an Kramatorsk, die Totschka-U, die am Bahnhof ein Blutbad anrichtete, das dann Russland in die Schuhe geschoben werden sollte, als Crescendo nach Butscha. Nur dass irgendjemand ein Foto des Raketenrests machte, einschließlich einer Seriennummer; damit nicht nur der Raketentyp, sondern auch der Eigentümer der Rakete belegbar war, und die ganze Geschichte daraufhin am nächsten Tag bereits in der Versenkung verschwand, in der zuversichtlichen Hoffnung auf das kurze Gedächtnis des westlichen Publikums.

Der ständige Vertreter Russlands im UN-Sicherheitsrat, wo eine erneute Sitzung zum Thema Ukraine stattfand, sagte etwas ausgesprochen Interessantes. "Wir müssen unseren albanischen und amerikanischen Kollegen unsere Wertschätzung dafür ausdrücken, dieses Treffen einberufen zu haben, auch wenn sie es bereits letzte Woche taten, ohne das Thema zu formulieren, und damit, wie wir jetzt sehen können, außerordentliche Weitsicht zeigten."

Eine Sicherheitsratssitzung, die im Voraus anberaumt wurde, ohne ein Thema zu nennen, einen Tag, nachdem die Rakete in Polen einschlug? Und nicht nur Selenskij, eine "ungenannte Quelle" in Polen und ein weiterer "hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter" in den USA die Geschichte von einer "russischen Rakete" verbreiteten und sämtliche westlichen Medien schon den Marsch zum dritten Weltkrieg bliesen? Welch ein Zufall. Nur damit man den Überblick nicht verliert, zur Erinnerung noch die beiden anderen Zufälle – die Rakete zündet nicht, ehe sie in Bodennähe kommt, und sie wird auch nicht per Fernzündung ausgelöst. Wir sind also bei Zufall Nummer drei.

Aber es gibt noch einen vierten Zufall. Das ist die gestrige Verkündung des Urteils zum Fall MH-17 in den Niederlanden. Richtig, die Nummer, bei der die Ukraine irgendwie immer mitbestimmen durfte. Da erging heute das Urteil, das, und das ist selbstverständlich kein Zufall, die abwesenden Angeklagten schuldig sprach. Auch sonst ist dieses Urteil skurril. Einer der Angeklagten wurde nur deshalb für schuldig befunden, weil er vom Abschuss ukrainischer Flugzeuge gewusst habe, aber nicht dagegen vorgegangen sei. Das klingt völlig bizarr, wenn man die nötigen Ergänzungen vornimmt, die darin bestehen, dass es sich um ukrainische Kampfflugzeuge handelte, die die Städte des Donbass bombardierten; das niederländische Gericht hat also im Grunde eine Verteidigung gegen das Bombardiertwerden für unzulässig erklärt.

Doch MH-17 ist nicht das Thema, hier geht es um eine ukrainische Rakete (gut, darum ging es bei MH-17 eigentlich auch, aber das ist eine längere Geschichte). Es mag reiner Zufall sein, aber erst eine angeblich russische Rakete auf polnischem Boden, dann eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats ohne Thema und am Tag danach die Verkündung des Urteils zu MH-17, das damals die Grundlage für die ganze Propaganda über die unmenschlichen Russen lieferte?

Man stelle sich einmal vor, der polnische Fotograf, der zufällig diese Raketenreste ins Bild bannte, hätte dies nicht getan. Das Gelände wäre abgesperrt worden, der Zugang durch die polnische Regierung kontrolliert, die Ukraine hätte "mituntersucht", wie sie lautstark forderte; das Ergebnis wäre die Beteuerung gewesen, es habe sich mit Sicherheit um eine russische Rakete gehandelt; dann hätte es am nächsten Tag, unter ohrenbetäubendem Kriegsgeschrei aus den westlichen Medien, anstelle einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats ein inszeniertes Tribunal gegen Nebensja gegeben, und am Tag danach als Fortissimo noch das Urteil zu MH-17. Das hätte genügt, um die fragmentarischen Reste von Vernunft hinwegzuspülen, und bald darauf hätten sich NATO-Truppen auf den Weg in die Ukraine gemacht.

Ist ein solches Szenario auszuschließen? Ein fertiges Drama, dessen Aufführung dann wegen dieses einen dummen Fotos abrupt abgeblasen werden musste? Was, aus welchem Grund auch immer, den ukrainischen Darstellern nicht mehr eindringlich genug vermittelt werden konnte?

Das Zusammenspiel der Zufälle ist jedenfalls beeindruckend. Als ginge man die Straße entlang unter einer Leiter durch, spränge dann über eine schwarze Katze, nur um auf einer Bananenschale zu landen und sich beim Sturz dann den Regenschirm eines Passanten in den Bauch zu rammen. Es gibt Anhäufungen von Zufällen, bei denen es Ockhams Rasiermesser, das stets die einfachste Erklärung verlangt, nahelegt, Absicht anzunehmen.

Sollte dem aber so sein, steht fest, wer den nächsten Friedensnobelpreis bekommen sollte: der polnische Fotograf der Raketenüberreste.“

https://test.rtde.tech/meinung/154713-ukraine-polen-urteil-und-rakete/

 

Kriegshetzer in Politik und Medien

 

Für eine gescheiterte Inszenierung spricht das zuerst einheitliche Verhalten des politisch-medialen Komplexes, vor allem in Deutschland.

 

Florian Warweg: „Kaum waren in der Nacht zum Mittwoch die ersten Informationen über den mutmaßlichen Niedergang einer Rakete auf polnischem Territorium durchgesickert, kannten deutsche Politiker, insbesondere von der FDP-Fraktion, und Medien kein Halten mehr: Ohne jede weitere Recherche oder den Versuch einer Verifikation titelte zum Beispiel das ZDF, obwohl zu diesem Zeitpunkt keinerlei entsprechende offizielle Stellungnahme aus Polen oder den USA vorlag, „Russische Raketen treffen polnisches Gebiet“. Dies griffen dann zahlreiche Politiker der Ampel-Koalition, unter anderem die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, ebenso unhinterfragt auf. Ein hysterisches Zitierkartell, basierend, wie wir jetzt wissen, auf Fake News.

Mit Verweis auf einen ZDF-Artikel twitterte der Vize-Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Sebastian Léonce Freiherr von der Wenge Graf Lambsdorff Folgendes:

„Polen bestätigt Einschlag russischer Rakete. Keine Flugabwehr der Ukraine, keine andere Ursache.“

Mehr als bezeichnend ist die Reaktion seiner Parteikollegin und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Diese versucht umgehend, den (nicht verifizierten) Vorfall um den angeblichen russischen Raketenbeschuss auf „Polen und damit NATO-Gebiet“ für eine komplette Absage an Verhandlungen mit Moskau zu instrumentalisieren:

„Das ist das Russland, mit dem hier einige offenkundig und absurderweise immer noch „verhandeln“ wollen. Der Kreml und seine Insassen müssen sich umgehend erklären.“

Übertroffen werden diese Aussagen noch vom ebenfalls FDP-Bundestagsabgeordneten und Leiter der „AG-Verteidigung“ Marcus Faber. Während Lambsdorff und Strack-Zimmermann wenigstens noch ein „wohl“ oder „offenbar“ in ihre Erklärungen einbauen, lässt er gar keinen Raum für Zweifel:

„Wie seit Monaten in #Charkiw und #Kyiv schlagen russische Raketen jetzt auch in #Polen ein. Eine klare Entschuldigung und Distanzierung des Diktators im #Kreml ist notwendig, um eine weitere Eskalation von #Putin|s #Angriffskrieg zu vermeiden.“

Aufschlussreich sind aber nicht nur die mehr als vorschnellen Schlüsse der gewählten Volksvertreter mit Schwerpunkt Verteidigungspolitik, sondern noch mehr die Grundlagen ihrer angeblichen „Quellen“, wie man exemplarisch an dem schon erwähnten ZDF-Artikel aufzeigen kann.

Der Artikel, dessen Ursprungstitel „US-Geheimdienst: Russische Raketen treffen polnisches Gebiet“ lautete, wurde im späteren Verlauf (ohne weitere Kennzeichnung) geändert auf „Botschafter einbestellt: Polen bestätigt Einschlag russischer Rakete“. Beide Headlines zeigen journalistische Abgründe auf.

Die einzige Referenz zum ursprünglichen Titel ist folgender Satz im ZDF-Artikel:

„Nach Angaben eines hohen US-Geheimdienstvertreters waren russische Raketen über die Grenze zum Nato-Mitgliedsland Polen geflogen und hatten zu Explosionen geführt.“

Diese Darlegung erfüllt noch nicht einmal im Ansatz journalistische Basisfragen wie: ‚Wer hat was, wo, wann, wie und warum‘ gesagt?

Doch wird nach der Überarbeitung des Titels die hier zutage tretende journalistische Fehlleistung (Manipulation?) noch dramatischer:

Halten wir fest: Das ZDF behauptet in Titel und Teaser, dass Polen den „Einschlag russischer Raketen“ bestätigt hätte.

Im Artikel selbst steht aber gar nichts von der angeblichen „Bestätigung“ durch offizielle polnische Quellen. Zitiert wird lediglich der polnische Präsident Andrzej Duda mit folgender Aussage:

“Wir haben keine eindeutigen Beweise dafür, wer die Rakete abgeschossen hat – vermutlich stammt sie aber aus russischer Produktion.”

Aus „keine eindeutigen Beweise“ und „russischer Produktion“ macht das ZDF „bestätigt“ und „russische Rakete“. Das lässt wahrlich tief blicken.

Doch mit dieser manipulativen Darstellung ist das ZDF nicht alleine. Noch weiter heraus wagt sich der NATO-Korrespondent der an sich recht renommierten österreichischen Tageszeitung Der Standard:

„Russische Raketen (bestätigt) schlagen in Polen ein: Putin eskaliert ohne Zweifel, sucht offenbar die große Konfrontation mit Europa. Wir müssen uns auf Krieg einstellen, so unvorstellbar das auch scheint.“

Der Tweet des Standard-Korrespondenten ist übrigens in dieser Form bis jetzt unkorrigiert und ohne jede weitere Ergänzung online:

7 Millionen Haushalte in der Ukraine ohne Strom, russische Raketen (bestätigt) schlagen in Polen ein: Putin eskaliert ohne Zweifel, sucht offenbar die große Konfrontation mit Europa. Wir müssen uns auf Krieg einstellen, so unvorstellbar das auch scheint.

— Thomas Mayer (@TomMayerEuropa) November 15, 2022

Das alles wurde wohlgemerkt in dieser Form veröffentlicht, obwohl weder Polen noch die USA diese Darstellung offiziell bestätigt hätten. Im Gegenteil. US-Präsident Joe Biden erklärte am Mittwoch:

“Es gibt Informationen, die dies [die russische Beteiligung an dem Angriff] bestreiten. Von der Flugbahn her gesehen ist es unwahrscheinlich, dass es von Russland aus gestartet wurde, aber wir werden sehen.”

Das ZDF greift diese Aussage unter dem Titel „Biden: Rakete wohl aus Ukraine abgefeuert“ auch auf, tut aber so, als ob es den anderen Artikel mit komplett gegenteiliger Aussage nicht gegeben hätte: Keine Richtigstellung, keine Ergänzung, nichts.

Mit diesem Vorgehen sinkt das ZDF auf Springer-Niveau herab. Bei der BILD wurde auch ohne weitere Richtigstellung aus „Russen-Rakete auf Polen – So kann NATO jetzt reagieren“ plötzlich „Hinweis auf ukrainische Flugabwehrrakete“. Und in der heutigen Printausgabe der BILD titelt man, als würde es die Aussagen Bidens nicht geben: „Putin feuert Raketen nach Polen“. Ergänzt um einen Kommentar des BILD-Chefredakteurs Johannes Boie: „Putin spielt mit dem Weltkrieg“.

Nach der Aussage des US-Präsidenten, dass es sich sehr wahrscheinlich um eine von der Ukraine abgefeuerte Rakete handelt, erfolgte eine Löschorgie auf Twitter. Beispielhaft sei auf Strack-Zimmermann und Carlo-Antonio Masala, Professor an der Universität der Bundeswehr München, verwiesen.

Eigentlich könnte man über dieses amateurhafte kommunikative Verhalten von Politik und „Leitmedien“ mit dem Kopf schütteln und die Sache vergessen. Doch bestimmen derzeit tragischerweise just diese Leute mit faktenfreien und übereilten Rückschlüssen sowie Forderungen den sicherheitspolitischen Diskurs in der Bundesrepublik Deutschland. Und das lässt wirklich nichts Gutes für die Zukunft erwarten.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=90458

 

Sabine Rennefanz: „Sorry, ich habe den dritten Weltkrieg ausgerufen

Wie sich Experten und Medien nach dem Raketeneinschlag in Polen blamierten.

Es war erschreckend, beängstigend, wie schnell nach dem Raketeneinschlag in Polen von Eskalation, »Bündnisfall« und drittem Weltkrieg die Rede war – obwohl keiner richtig wusste, was eigentlich passiert war. Dem Chefredakteur der auflagenstärksten deutschen Zeitung, »Bild«, genügten die ersten Meldungen, um einen aggressiven Kommentar zu veröffentlichen: »Putin spielt mit dem Weltkrieg«, schrieb Johannes Boie . »Die russische Armee hat Polen bombardiert«, behauptete er mit Bezug auf einen anonymen US-Geheimdienstmitarbeiter. Und er urteilte weiter: »Ob Versehen oder nicht: Dies ist ein bewaffneter Angriff auf Nato-Territorium.« Es las sich, als befände sich der »Bild«-Chefredakteur im Feldzug gen Osten. Nun könnte man zynisch sagen: Wenn man als »Bild«-Chef schon keinen Verdienstorden von der ukrainischen Regierung bekommt wie der Kollege und Stellvertreter Paul Ronzheimer, muss man wohl wenigstens einen bombigen Kommentar hinlegen.

Dabei war am Dienstagabend die Lage alles andere als klar. Russland hatte nicht Polen »bombardiert«, zwei Raketen russischer Machart waren in einem polnischen Dorf eingeschlagen, dabei starben zwei Menschen. Das hätte man durch eine schnelle Google-Recherche herausfinden können. Doch in der Debatte um den Krieg geht es offenbar immer weniger um Fakten, Aufklärung, Information, sondern um eine extrem verstandene Solidarität, die zu Blindheit und gefährlicher Zündelei führt. Nach dem Motto: Warum sollte man sich den klaren Blick durch Sachkenntnis trüben lassen?

Inzwischen hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg klargestellt, dass der Vorfall mit größter Wahrscheinlichkeit von einer ukrainischen Abwehrrakete ausgelöst wurde. Sie wurde abgeschossen, um sich gegen die russischen Angriffe zu verteidigen. Es sei ein Unfall gewesen, die Ukraine träfe keine Schuld. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Russen einen Angriff auf Nato-Gebiet vorbereiten.

Vorher hatten sich da schon viele Medien, aber auch Experten aus Politik und Forschung, ähnlich schnell festgelegt wie der »Bild«-Chef. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie Strack-Zimmermann (FDP), schrieb am Dienstagabend auf Twitter : »Nicht nur haben russische Raketen offenbar Polen und damit Nato-Gebiet getroffen, sondern auch zu Toten geführt. Das ist das Russland, mit dem hier einige offenkundig und absurderweise immer noch ‚verhandeln‘ wollen. Der Kreml und seine Insassen müssen sich erklären.« Sie hat den Tweet inzwischen gelöscht.

Es scheint unter deutschen Experten fast so etwas wie einen Überbietungswettbewerb zu geben, wer schneller die Positionen der ukrainischen Regierung übernimmt. Denn es war ja der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, der den Raketeneinschlag sofort schnell nutzte, um mehr westliche Unterstützung zu mobilisieren. Selenskyj hatte sich bereits am Dienstagabend festgelegt und von einem russischen Angriff auf Polen gesprochen. Wie oft habe die Ukraine schon gesagt, dass der terroristische Staat sich nicht auf sein Land beschränken würde. »Die Nato muss auf diesen gezielten Angriff Russlands in Polen mit sehr schmerzhaften Konsequenzen reagieren«, erklärte Andrij Melnyk, der ehemalige Botschafter in Deutschland und neue Vize-Außenminister.

Ohne die Solidarität mit der Ukraine infrage zu stellen: Die westlichen Verbündeten auf Basis von Gerüchten und Falschinformationen in den Krieg hineinziehen zu wollen, ist alles andere als verantwortlich. Man muss Präsident Joe Biden dankbar sein, der der These vom russischen Angriff widersprach und das Krisenmanagement von Bali aus übernahm.

Das Agieren der Regierung in Kiew kann man noch mit dem Druck und den verschärften Luftangriffen Russlands erklären, aber warum müssen sich deutsche Parlamentarier, Medien und Experten zum Sprachrohr der ukrainischen Propaganda machen? Wollen sie auch einen Orden dafür, weil sie endlich mal auf der richtigen Seite stehen? Passiert ja nicht allzu häufig in der deutschen Geschichte.

Die Ereignisse vom Dienstagabend bestätigen mich darin, dass es sinnvoll ist, sich nicht nur in deutschen Medien über den Krieg zu informieren, und schon gar nicht auf Twitter. Englischsprachige Nachrichtenseiten wie die BBC oder Reuters oder die »New York Times« berichten oft vorsichtiger, distanzierter, oft genauer. Woran liegt das? Sicher an der personellen Ausstattung, der größeren Erfahrung mit Kriegsberichterstattung. Aber vielleicht gibt es noch andere Gründe. Vielleicht ist es die in Deutschland noch mal stärkere Angst davor, dass der Worst Case (der Angriff der Russen) eingetreten ist. Vielleicht ist es aber auch ein Mangel an Neugier, an Erkenntnisinteresse, weil man das Gefühl hat, schon alles über diesen Krieg zu wissen.

Nehmen wir zum Beispiel die Diskussion über die Verhandlungen: Ich habe diese Woche in unzähligen Tweets und Meinungsbeiträgen gelesen, wie absurd es sei, derzeit Verhandlungen oder ein Einfrieren des Konflikts zu fordern. Dabei wird genau darüber in der amerikanischen Regierung nachgedacht. Der nationale Sicherheitsberater der amerikanischen Regierung, Jack Sullivan, war kürzlich in Kiew, um mit dem Präsidenten Selenskyj über realistische Forderungen in Friedensverhandlungen zu reden. Über seinen Geheimdienstchef, Bill Burns, lässt Biden mögliche Chancen auf Friedensgespräche mit Moskau ausloten. Das heißt nicht, dass Verhandlungen bevorstehen, das heißt auch nicht, dass die USA den Ukrainern irgendetwas vorschreiben. Es zeigt aber auch, dass die Lage längst nicht so statisch ist. Biden will keinen »Regime Change«, das hat er bereits im Mai dargelegt.

Am Mittwochmorgen, nachdem Biden Selenskyj widersprochen hatte, begann das Löschen von Nachrichten bei Twitter. »Ich habe mich auf gestrige Informationen bezogen, die unklarer sind, als sie bei der Übermittlung schienen«, schrieb die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als Erläuterung, warum sie ihren früheren Tweet, in dem sie Russland beschuldigte, gelöscht hat.

Wie das Eingeständnis eines Fehlers las sich das nicht. Auch ihr Parteifreund Alexander Graf Lambsdorff zog einen Tweet mit der Begründung zurück, dass der Vorspann einer Meldung mehr Klarheit suggeriert habe, als tatsächlich vorhanden war. Der Vorspann? Von jedem Zehntklässler erwartet man mehr Medienkompetenz. Lambsdorff schob ein »Sorry« hinterher. Sorry, ich habe den dritten Weltkrieg ausgerufen.

Wer aber abwartet, abwägt, zweifelt, ist feige, hat keine Ahnung oder ist besser noch: Putin-Strohmann. Diese Art der Kommunikation, emotional, einseitig, maximal auf Angriff gerichtet, folgt der Aufmerksamkeitsökonomie der sozialen Medien, deren zerstörerische Kraft oft genug beschrieben worden ist. Dazu braucht es gar keinen Elon Musk.

Das Bittere ist, dass diese Logik immer stärker in die klassischen Medien und in die Politik hineinwirkt. Erinnert sich noch jemand an die Außenministerin Annalena Baerbock, die ohne Not »Volksaufstände« im Herbst herbeiredete?

Ich bin echt froh, dass es im Herbst 1989 kein Twitter und Facebook gab. Sonst hätte es die Friedliche Revolution vielleicht nie gegeben.“

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/raketeneinschlag-in-polen-sorry-ich-habe-den-dritten-weltkrieg-ausgerufen-kolumne-a-200172fa-d764-43d4-9b72-9007627d81e4

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

12. November – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„Ein Zelt ist besser als ein Baum!“ - Im neuen Wochenkommentar geht es diesmal um eine positive Betrachtung dieser negativen Zeit. Wen kümmern 12% Inflation, kalte Dusche und Hunger, wenn die Werte stimmen?

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aaru2thn4it2axs2wz9i/

 

Triple Step gegen die Kälte

https://www.youtube.com/watch?v=kJh6fuqUzhw

 

Lindner und das Tempolimit

https://www.youtube.com/watch?v=qXIc93mhT4I

 

Uwe R. packt über seinen Job bei Lauterbachs „Ich schütze mich“-Kampagne aus

https://www.youtube.com/watch?v=iROsVc6-qZ4

 

ARD (Bericht aus Berlin) vs. Realität

https://www.youtube.com/watch?v=X54p-Veu-IA

 

Merkel und Friede Springer

https://www.youtube.com/watch?v=xjXHrmIM_bU

 

Vogel des Jahres / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 82

https://www.youtube.com/watch?v=kMCsHfxZfwI

 

Meine lieben Freunde der heiteren Satire

https://www.youtube.com/watch?v=XYFhyR_BMSk

 

HallMack  Der Fleischkäseffekt

https://www.frei3.de/post/2a1190a5-b9ff-4c93-9ae2-b99d95485120

 

HallMack  Schade, kein neuer Weltkrieg

https://www.frei3.de/post/2c04eebb-1f7e-4703-9a46-f25c6e2ba186