Gewinn tötet

„In den USA sind Zehntausende Menschen durch opioidhaltige Schmerzmittel süchtig geworden. Später wechselten sie meist zu Heroin und Fentanyl. 2017 wurde in den USA der nationale Notstand erklärt: In dem Jahr starben dort 47.000 Menschen an Opioiden, umgerechnet 130 pro Tag.

Am 21. Oktober beginnt in Cleveland im Bundesstaat Ohio ein Modell-Zivilprozeß gegen mehrere Pharma-Konzerne und Großhändler, bei dem mehr als 2000 Klagen gebündelt werden. Den Unternehmen wird vorgeworfen, die Suchtgefahr der Schmerzpillen bewusst verschleiert und die Medikamente aus Gewinnstreben aggressiv vermarktet zu haben.

Die klagenden Städte, Gemeinden und Bundesstaaten hoffen auf hohe Entschädigungssummen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Laut einer Schätzung der Klägerseite belaufen sich die Folgekosten der Epidemie auf 453 Milliarden Dollar im kommenden Jahrzehnt. Verschiedene Hersteller haben bereits Vergleiche geschlossen, um Gerichtsverfahren zu entgehen.“

https://www.tagesschau.de/ausland/opioid-krise-101.html

Der Auftakt der Gerichts-Welle wg. Opiod und in einem anderen Fall die kurz darauf folgende Anhörung des Boeing-Vorstandschefs Dennis Muilenburg wg. zweier Flugzeug-Abstürze zeigt deutlich, dass die Skrupellosigkeit wg. zusätzlichen Gewinns ohne ein massives Einschreiten des Staates nicht einzudämmen ist. Leider ist dieser auch auf seinen Gewinn bedacht.

Wg. Gewinn-Strebens gehen die Menschen über Leichen.

 

Opioide: Der Verlauf

 

Samuel Misteli: „Die Zahlen erzählen eine amerikanische Tragödie. Alle 11 Minuten stirbt in den USA jemand an einer Opioid-Überdosis. 2017 erlagen 47 600 Menschen der Epidemie. In den letzten 20 Jahren sind über 400 000 Amerikanerinnen und Amerikaner an Opioid-Überdosen gestorben. Laut offiziellen Angaben richtet die Krise jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von 500 Milliarden Dollar an. Ein Ende ist nicht in Sicht: Die Zahl der Überdosistoten ist in den letzten Jahren wegen der zunehmenden Verbreitung des besonders gefährlichen Opioids Fentanyl weiter gestiegen …

Die Krise begann mit der rasanten Zunahme bei der Verschreibung von Opioid-basierten Schmerzmitteln in den 1990er Jahren. Medizinische Studien behaupteten, dass rund 100 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner, also ein Drittel der Bevölkerung, an chronischen Schmerzen litten. Medikamentenhersteller begannen mit der aggressiven Vermarktung der Schmerzmittel. Bis dahin waren Ärzte zurückhaltend gewesen bei der Verschreibung von Opioiden – unter anderem wegen des Stigmas, das an dem ursprünglich als Medikament entwickelten Opioid Heroin haftete …

Zwischen 1991 und 2011 verdreifachten sich die Verschreibungen von Schmerzmitteln in den USA von 76 Millionen auf 219 Millionen pro Jahr. 2016 händigten Ärzte über 289 Millionen Verschreibungen für Opioid-basierte Schmerzmittel aus. Das macht die USA zu dem Land, in dem mit Abstand am meisten Opioide konsumiert werden (ein Drittel des globalen Marktes). Mit fatalen Folgen.

70 200 Amerikanerinnen und Amerikaner starben 2017 an Überdosen. In 68 Prozent der Todesfälle waren Opioide im Spiel. Im Durchschnitt starben somit täglich 130 Amerikanerinnen und Amerikaner an Opioid-Überdosen. Zwischen 1999 und 2017 hat sich die Zahl der Todesfälle durch Opioid-Überdosen versechsfacht. Sie sind noch vor Verkehrsunfällen die häufigste Ursache für nicht natürliche Todesfälle. Die Opioid-Epidemie gilt auch als Hauptgrund dafür, dass die Lebenserwartung in den USA ab 2015 erstmals seit den 1960er Jahren zu sinken begann …

Die Schmerzmittel, die ab den 1990er Jahren millionenfach verschrieben wurden, sind nicht allein verantwortlich für die dramatische Zunahme der Überdosen. Man spricht von drei Wellen der Opioid-Epidemie: Als erste Welle wird die Schmerzmittel-Schwemme bezeichnet, die in den 1990er Jahren begann. Eine zweite Welle brachte ab 2010 einen rasanten Anstieg der Todesfälle durch Heroin-Überdosen. Mehrere Faktoren hatten diese zweite Welle ausgelöst: Opioid-basierte Schmerzmittel waren weniger leicht zu erhalten, weil die Behörden begonnen hatten, die fahrlässige Verschreibungspraxis zu erschweren. Viele Abhängige, die keine Rezepte mehr erhielten, stiegen um auf das illegale – und günstigere – Opioid Heroin. Heroin war an vielen Orten leicht erhältlich, weil die kriminellen Organisationen die Nachfrage früh erkannten und gezielt bedienten. Die Produktion von Heroin in Mexiko vervielfachte sich nach der Jahrtausendwende. Zwischen 2005 und 2018 stieg sie um mehr als das Zehnfache.

Der Heroin-Boom wurde aber von der dritten Opioid-Welle noch überholt. Seit 2013 ist die Zahl der Überdosis-Todesfälle durch illegale synthetische Opioide explodiert. Das hängt vor allem mit der Verbreitung von Fentanyl zusammen, einem Opioid, das bis zu 50-mal stärker wirkt als Heroin. Die Produktion von Fentanyl ist günstiger als jene von Heroin, da es im Labor hergestellt werden kann (für die Produktion von Heroin wird Schlafmohn als natürlicher Rohstoff benötigt). Wegen seiner Potenz kann Fentanyl zudem viel stärker gestreckt werden als Heroin – das macht das Opioid für kriminelle Organisationen lukrativer. Viele Opioid-Abhängige können das brandgefährliche Fentanyl schlecht dosieren – tödliche Überdosen sind die Folge.

Ein Ende der Opioid-Epidemie ist nicht absehbar. Die jährlichen Verschreibungen von Opioid-Medikamenten sind im letzten Jahrzehnt zurückgegangen, doch 2017 wurden pro 100 Amerikaner immer noch 58 Opioid-Rezepte ausgegeben. 2017 schätzten Gesundheitsexperten, dass im nächsten Jahrzehnt über 500 000 Personen der Epidemie zum Opfer fallen.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

 

Opioide: Der große Reibach

 

Pharma-Industrie

 

Samuel Misteli: „Die Pharmafirmen, die Opioid-Schmerzmittel produzieren und damit Milliarden verdienen (Purdue Pharma allein machte mit Oxycontin zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2016  31 Milliarden Dollar Umsatz) bestreiten vehement, die Krise mitverursacht zu haben. Ihr Argument lautet: Nicht die Medikamente seien das Problem, sondern die Menschen, die Opioide missbrauchen.

Doch die Beweislage ist eindeutig. Am besten dokumentiert ist abermals das Beispiel Purdue. Unter anderem belegen interne Dokumente, an die die Rechercheplattform Pro Publica gelangte, dass die Firmenspitze bereits 1997 um die Gefährlichkeit von Oxycontin wusste. Doch die Marketing-Offensive – die die Vorzüge des Medikaments übertrieb und das Suchtpotenzial verharmloste – ging ungebremst weiter. Purdue bezahlte Tausende von Medizinern, die bei Ärzten, Kliniken und Pflegepersonal für Oxycontin warben. Die Firma verfügte auch über ein internes Kontrollsystem, das Ärzte und Apotheker identifizierte, die ungewöhnlich grosse Mengen Oxycontin verschrieben. Diese wurden von Purdues Vertretern gezielt angegangen.

Purdue und die anderen Opioid-Produzenten konnten auf willige Helfer zählen. Korrupte Ärzte und Apotheker stellten Rezepte ab Fliessband aus, in dubiosen Schmerzkliniken gingen Millionen von Tabletten ohne Kontrolle über den Verkaufstisch. Diese sogenannten «pill mills» (Pillenfabriken) lagen oft in der Nähe von Autobahnen, damit sie für Dealer und Konsumenten, die von weit her anreisten, bequem erreichbar waren.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

Katharina Kort: „Ärzte haben mit ihren Verschreibungen teilweise genauso mitgespielt wie Pharmavertriebe, die keinen Alarm schlugen, wenn die Lieferungen der Medikamente an einigen Orten die Zahl der Einwohner weit überstieg.“

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/opioid-krise-us-pharmaindustrie-steuert-auf-einen-milliarden-vergleich-zu/25142334.html?ticket=ST-41039383-sBwyECMfWQKDZAaxu9t9-ap5

 

Familie Sackler

 

Samuel Misteli: „Das Unternehmen Purdue Pharma, das als einer der Hauptverursacher der Krise gilt, hat Mitte September Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Ein Insolvenzantrag nach Chapter 11 bedeutet, dass dem Unternehmen eine Zeit lang Schutz vor den Gläubigern gewährt wird, um sich zu reorganisieren. Die Firma soll in eine Stiftung der öffentlichen Hand überführt werden. Damit will sich Purdue vor über 2000 hängigen Klagen schützen.

Die Familie Sackler, die Purdue besitzt, soll auch Konten bei einer Schweizer Bank benutzt haben, um Millionen-Überweisungen vom Unternehmen in die eigene Tasche zu verschleiern. Das schreibt die Generalstaatsanwältin des Teilstaats New York in einer Gerichtseingabe. Um welche Schweizer Bank es sich handelt, ist nicht bekannt. Mehrere amerikanische Teilstaaten gehen davon aus, dass die Sacklers seit 2007 mehr als vier Milliarden Dollar von Purdue abgezogen und einen Grossteil davon offshore verlagert haben, um zukünftige Ansprüche zu vermeiden.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

 

Ärzte

 

Winand von Petersdorff-Campen: „Von 1996 bis 2001 hatte Purdue mehr als 40 nationale sogenannte Schmerzmanagement-Konferenzen in Hotelanlagen in Florida, Arizona und Kalifornien veranstaltet und dabei mehr als 5000 Ärzte, Apotheker und Krankenschwestern durchgeschleust durch all-inklusive-Symposien: Purdue übernahm die Rechnung. Es ist wissenschaftlich gut dokumentiert, dass derartige Symposien Wirkung auf das Verschreibungsverhalten der Ärzte haben. Die einzigen, die nicht an den Einfluss solcher Events aufs Rezepte schreiben glauben, sind die Ärzte selbst. Auch das ist wissenschaftlich belegt.

Die Rolle der Ärzte in der verheerenden Opioide-Krise harrt noch der Aufarbeitung: Waren sie selbst Opfer eines unbezwingbaren Manipulationsapparat der Pharma-Industrie oder gehörten sie zu einer Koalition der Willigen, die ethische Bedenken einfach fallen ließen wegen finanzieller Anreize? Dass nicht alle Ärzte sauber sind, ist eine triviale Erkenntnis, kann jedoch keine Berufsgruppe schwarze Schafe vermeiden. Gerade vorige Woche wurde in New York ein greiser Familiendoktor zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er erkennbar Drogenabhängige mit dem verschreibungspflichtigen Oxycontin versorgt hatte. Bei mehreren Razzien in den vergangenen Jahren nahm die Polizei Ärzte und Schwestern fest.

Die Moral der Ärzte wurde im Jahr 2010 gewissermaßen einem Realitätstest unterzogen. Es hatten sich in den Jahren davor Meldungen gehäuft, denen zufolge Oxycontin nicht nur süchtig macht, sondern häufig injiziert wurde, um ein besonderes Hochgefühl auszulösen. Nicht nur Patienten, sondern auch deren Angehörigen und gelegentliche Kunden verschafften sich so besondere Rauschmomente. Die Firma Purdue trug wachsenden Besorgnissen schließlich Rechnung und veränderte Oxycontin so, dass das Mittel nicht mehr injiziert werden konnte. Das verminderte die Gefahr deutlich, dass Oxycontin von Personen im Umfeld des Schmerzpatienten das Mittel für ihren Drogenkonsum missbrauchten.

Man hätte also erwarten können, dass Ärzte diese Anti-Sucht-Version häufiger verschreiben als das alte Oxycontin. Tatsächlich aber gingen die Verschreibungen deutlich zurück. Die Stanford-Ökonomin Molly Schnell hat Zugang zu Verschreibungen von 100.000 Patienten gefunden und ein bemerkenswertes Muster herausgearbeitet: Ein Drittel der Ärzte zeigte sich seiner moralischen Pflicht bewusst. Sie verschrieben das Anti-Sucht-Oxycontin und gaben seltener Rezepte für andere Opioide. Doch 40 Prozent der Ärzte halbierten die Verschreibung von Oxycontin und verschrieben stattdessen andere Opioide, die leichter zu missbrauchen waren. Die Mediziner verzichteten auf das Schmerzmittel, das für Patienten und ihr Umfeld weniger gefährlich war. Molly Schnell konnte überdies einen Zusammenhang zwischen Ärzten mit umstrittener Verschreibungsmoral und der Sterblichkeit in verschiedenen Regionen nachweisen.“

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/opioid-krise-in-den-usa-wenn-aerzte-suechtig-machen-16176287.html

 

Private Kranken-Versicherungen

 

Samuel Misteli: „Die Opioid-Flut wurde begünstigt durch die Beschaffenheit des amerikanischen Gesundheitssystems. Private Krankenversicherer sind oft nicht bereit, längerfristige Therapien zu finanzieren. Sie fördern stattdessen kurzfristige Massnahmen wie die Verschreibung von Pillen, gerade bei ärmeren Versicherten. Auch die laxe Regulierung des Medikamentenmarktes förderte die Opioid-Schwemme.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

 

Wissenschaft

 

Juliane Schäuble: „Dabei nutzten die Pharmaunternehmen ein tatsächlich existierendes Problem: Als Purdue 1996 Oxycontin auf den Markt brachte, gab es viele chronische Schmerzpatienten, denen nicht geholfen wurde. Medizinische Studien, die von der Industrie unterstützt wurden, behaupteten aber, dass rund 100 Millionen Amerikaner an chronischen Schmerzen litten – ein Drittel der Bevölkerung. Darunter fielen die Leiden von Krebspatienten, aber auch alltägliche Probleme wie Rückenschmerzen.“

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/400-000-tote-durch-opioide-amerikas-gier-amerikas-schmerz/25024930.html

 

Versagen von Staat und Behörden

 

a) Desinteresse von Behörden

 

Winand von Petersdorff-Campen: „Die nächsten, die über ihre Rolle nachdenken sollte, sind die amerikanischen Regulierer. Das Mittel Oxycontin gibt es in vielen Ländern, aber nur in Amerika war es zeitweise für die Therapie harmloser Schmerzen erlaubt.“

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/opioid-krise-in-den-usa-wenn-aerzte-suechtig-machen-16176287.html

 

b) Personelle Verflechtungen

 

Samuel Misteli: „Auch die Aufsichtsbehörden drückten oft mindestens ein Auge zu, was unter anderem mit persönlichen Verflechtungen zu tun hatte. So nahm etwa der Prüfer der Food and Drug Administration (FDA), der die Zulassung von Oxycontin verantwortet hatte, zwei Jahre nach der Einführung des Medikaments einen Job bei Purdue Pharma an.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

 

c) Zweckentfremdung von Geldern

 

Ines Zöttl: „Die Fronten verlaufen nicht nur zwischen Klägern und Beklagten. Auch zwischen den Staaten ist umstritten, wie man am besten vorgeht und mit welcher Summe man sich zufriedengeben soll. So kritisiert der Generalstaatsanwalt von Ohio, Dave Yost, dass vier seiner Länderkollegen, die die Verhandlungen maßgeblich führen, sich nicht ausreichend rückkoppelten. "Der Mangel an Rücksprachen mit anderen Generalstaatsanwälten" könnte dazu führen, dass diese eine Vereinbarung am Ende ablehnten, warnte Yost. Das habe man bei dem vom Oxycontin-Hersteller Purdue Pharma mit seinen Klägern im Alleingang abgeschlossenen Vergleich erlebt.

Vor allem aber mauern die Kommunen. Man sei "tief enttäuscht, dass die Städte und Bezirke sich weigern, den Deal anzunehmen", schimpfte North Carolinas Chefjurist Josh Stein nach dem Scheitern der großen Verhandlungsrunde in Cleveland. Doch die Gemeinden haben Angst, dass das Geld am Ende nicht bei ihnen ankommt, sondern in den Haushalten der Finanzminister der Bundesstaaten versickert.

Es ist eine Art Déjà-vu: Als die Zigarettenindustrie in den Neunzigerjahren nach langen Kämpfen 206 Milliarden Dollar lockermachte, kam am Ende nur ein Bruchteil in der Suchtbekämpfung an. Stattdessen stopften die Staaten Haushaltslöcher.“

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/opioid-krise-in-den-usa-das-grosse-feilschen-kommt-erst-noch-a-1292657.html

 

Opiode: Klage

 

Samuel Misteli: „Nach der Jahrtausendwende wurden die ersten Klagen gegen Purdue eingereicht. 2007 willigte die Firma in Virginia in eine Straf- und Schadenersatzzahlung von rund 600 Millionen Dollar wegen betrügerischen Marketings ein. In den Jahren darauf verdiente die Firma mit Oxycontin weiterhin Hunderte von Millionen Dollar.

In den vergangenen Jahren haben sich die Klagen gegen Hersteller und Vertreiber der Opioid-Schmerzmittel gehäuft. Ende August 2019 verurteilte ein erstinstanzliches Gericht im Gliedstaat Oklahoma den Pharmakonzern Johnson & Johnson zu einer Entschädigungszahlung von 572 Millionen Dollar, weil die Firma die Opioid-Epidemie mitverursacht habe. Vermutlich im Oktober müssen sich etwa zwei Dutzend Unternehmen vor einem Gericht in Cleveland einer Klage von rund 2000 Städten, Bezirken und Indianerstämmen stellen. Das Vorbild für die Klage ist ein Vergleich, den die Tabakindustrie 1998 mit mehreren Dutzend Teilstaaten schloss: Die Industrie willigte damals in Entschädigungszahlungen im Umfang von 246 Milliarden Dollar ein.

Purdue Pharma bemühte sich, es nicht bis zum Prozess in Cleveland kommen zu lassen. Die Firma verhandelte mit den Klägern über einen Vergleich. Im September wurde bekannt, dass Purdue eine Einigung mit der Mehrheit der Kläger erzielt habe. Der Vergleichsvorschlag sah Zahlungen von bis zu 12 Milliarden Dollar vor. Der Konzern soll in einen Trust zum Nutzen der Öffentlichkeit («public beneficiary trust») umgewandelt werden, was erlauben würde, die Gewinne für die Entschädigung der Opfer zu verwenden.

Kurz darauf beantragte Purdue Gläubigerschutz nach Chapter 11. Der Schritt war Teil des Vergleichsvorschlags und soll dem Konzern ermöglichen, alle Klagen auf einmal abzuschliessen. Allerdings lehnen zwei Dutzend Gliedstaaten, unter ihnen New York und Massachusetts, den Vergleichsvorschlag ab. Sie wollen den Insolvenzantrag gerichtlich bekämpfen.“

https://www.nzz.ch/international/pharmakonzern-purdue-beantragt-glaeubigerschutz-auch-soll-es-millionen-ueber-schweizer-bankkonten-versteckt-haben-die-neuesten-entwicklungen-und-hintergruende-zur-opioid-krise-in-den-usa-ld.1504775

Katharina Kort: „In der sogenannten Opioid-Krise könnten sich die US-Pharmakonzerne und Großhändler schon bald auf einen Vergleich in zweistelliger Milliardenhöhe einigen. Grund dafür ist ein am Montag im Bundesstaat Ohio geschlossener Vergleich, der den Weg für Verhandlungen auf Bundesebene geebnet hat.

Ähnlich wie bei den Tabakklagen um die Jahrtausendwende zeichnet sich damit auch im Fall stark süchtig machender Schmerzmittel eine Einigung ab, um die mehr als 2600 Klagen landesweit beizulegen.

Familien, Bundesstaaten und Gemeinden werfen den Pharmafirmen vor, das Suchtpotenzial der Opioide verschwiegen zu haben und die Menschen von den Schmerzmitteln abhängig gemacht zu haben. Ohio ist einer der am stärksten betroffenen Bundesstaaten und galt auch als wichtiger Umschlagplatz für die Medikamente.

Am Montag hatten die drei Pharmavertriebe McKesson, Amerisource Bergen und Cardinal Health und der israelische Medikamentenhersteller Teva dort zugestimmt, 260 Millionen Dollar zu zahlen, umgerechnet etwa 234 Millionen Euro.

Damit wurde der erste Opioid-Prozess, der eigentlich am Montag in Cleveland beginnen sollte, in letzter Minute abgewendet. Dabei wären verschiedene Dokumente über die Geschäftspraxis der beteiligten Unternehmen offengelegt worden.

Die Tatsache, dass sich beide Seiten in Ohio auf einen Vergleich geeinigt haben, statt weiter zu prozessieren, werten viele als gutes Omen, dass auch auf Bundesebene eine Einigung möglich ist. „Das hier ist eine nationale Krise, die eine nationale Lösung braucht“, sagte der Generalstaatsanwalt von North Carolina, Josh Stein.“

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/opioid-krise-us-pharmaindustrie-steuert-auf-einen-milliarden-vergleich-zu/25142334.html?ticket=ST-41039383-sBwyECMfWQKDZAaxu9t9-ap5

Ines Zöttl: „Der Prozess fiel aus, aber einen klaren Gewinner gibt es trotzdem: die Anwälte. Bis ein Uhr morgens feilschten rund 60 Juristen der Pharmaindustrie und der Kläger miteinander. Dann stand der Deal: Die Pillenvermarkter erklärten sich bereit, für ihre Mitverantwortung an der verheerenden Opioidkrise in Amerika 260 Millionen Dollar an zwei Bezirke in Ohio zu zahlen - selbstredend ohne explizites Schuldeingeständnis. Richter Dan Polster blies daraufhin die für Montag an seinem Gericht in Cleveland anberaumte Verhandlung ab.

Die Prozessvertreter dürften in dieser Nacht die ein oder andere Million verdient haben. Wie lukrativ der Beruf sein kann, lässt sich an ähnlichen Fällen der Vergangenheit studieren: Der Bundesstaat West Virginia hatte sich als erster in vier Vergleichen mit Herstellern und Großhändlern der suchtgefährdenden Schmerzmittel geeinigt: Von den insgesamt 94 Millionen Dollar Entschädigung gingen nach Berechnung der "Washington Post" 24 Millionen Dollar für die vom Staat angeheuerten Anwälte drauf - ein Viertel der Gesamtsumme.

Was nach viel Geld klingt, sind Peanuts verglichen mit dem, was noch kommen dürfte. Der in Cleveland ausgehandelte Vergleich betrifft lediglich zwei von rund 2500 Klagen gegen die Pharmaindustrie. Die Gemeinden warfen den drei führenden Großhändlern McKesson, Cardinal Health und AmerisourceBergen sowie der Apothekenkette Walgreens und dem israelischen Arzneimittelhersteller Teva eine Mitschuld an der Suchtepidemie vor, die mit der massenweisen Verschreibung des Schmerzmittels Oxycontin in den Neunzigerjahren begann …

Für beide Seiten hat der Deal Vorteile: Den Pharmafirmen bleibt erspart, dass Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen, die mutmaßlich kein gutes Licht auf ihre Geschäftspraktiken werfen …

Doch auch die Kläger haben ein Interesse an einer Einigung. Während sich Gerichtsprozesse oft jahrelang hinziehen, bekommen sie schnell Geld, das sie dringend für die Suchtbekämpfung brauchen.

Nun wird über den ganz großen Deal verhandelt, der sämtliche Klagen der Bundesstaaten, Bezirke, Städte und Indianerstämme auf Bundesebene in einem Aufwasch beilegen soll. Die Pharmabranche hat 48 Milliarden Dollar angeboten: 22 Milliarden Dollar Cash, weitere 26 Milliarden Dollar sollen in Form von Medikamenten und Hilfen gegen die Abhängigkeit fließen.“

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/opioid-krise-in-den-usa-das-grosse-feilschen-kommt-erst-noch-a-1292657.html

 

Boeing

 

Bryan Dyne: „„Es gibt bestimmte Männer auf dieser Welt, die lieber alle anderen hängen sehen, bevor sie selbst Schuld auf sich nehmen.“ - Arthur Miller: „Alle meine Söhne“.

Der amerikanische Schriftsteller Arthur Miller schrieb diese Worte im Jahr 1947 als Teil eines Dramas, das auf wahren Ereignissen basierte: Die Wright Aeronautical Corporation verabredete sich im Zweiten Weltkrieg mit militärischen sowie zivilen Gutachtern zu einem Komplott, um Genehmigungen für den Einsatz fehlerhafter Flugzeugtriebwerke zu erhalten. Die illegalen Absprachen erfolgten zwischen 1941 und 1943 und wurden – nachdem Arbeiter die Verschwörung aufgedeckt hatten – zum Gegenstand eines Untersuchungsausschusses unter Vorsitz des damaligen Senators und späteren US-Präsidenten Harry Truman. Eine Reihe von Führungskräften wurde zu Haftstrafen verurteilt.

In Millers Stück schiebt der Hauptschuldige, Joe Keller, die Verantwortung einem Untergebenen zu und erfährt später, dass 21 Piloten an den Folgen seiner Handlungen starben, darunter einer seiner Söhne. Aus Scham und Reue begeht Keller Selbstmord.

Derlei menschliche Gefühle kamen bei Boeing-Vorstandschef Dennis Muilenburg nicht zum Ausdruck, als er am Dienstag vor dem Wirtschaftsausschuss des Senats und am Tag darauf vor dem Ausschuss des Repräsentantenhauses für Verkehr und Infrastruktur erschien. In dem Wissen, dass er von den demokratischen und republikanischen Politikern, die ihn ehrfurchtsvoll befragten, nichts zu befürchten hatte, mauerte er und wich aus. Er verteidigte seine Entscheidung, sich über die Warnungen von Ingenieuren und Piloten hinwegzusetzen und diese zu verbergen und die tödliche Boeing 737 Max 8 im Jahr 2017 schleunigst in Dienst zu stellen.

Er rechtfertigte sogar die Tatsache, dass die Aufsicht durch die staatlichen Regulierungsbehörden an Boeing selbst „ausgelagert“ wurde, und forderte eine weitere „Aktualisierung“, d.h. den Abbau von Vorschriften.

Innerhalb von zwei Jahren nach der Indienststellung des neuen Flugzeugtyps waren zwei 737 Max 8 Flugzeuge abgestürzt. Die Ursache war eine Fehlfunktion bei der Automatik zur Verhinderung von Strömungsabrissen, das sogenannte Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS). Die Piloten wussten nicht einmal von dem System, weil Boeing es vor ihnen verheimlichte. Insgesamt starben 346 Männer, Frauen und Kinder.

Bei den Anhörungen in dieser Woche bestätigte Muilenburg, dass er über die Gefahren Bescheid wusste. Dennoch stellte kein einziger Abgeordneter oder Senator die Forderung auf, dass er oder seine Mitverschwörer in der Federal Aviation Administration (FAA) strafrechtlich verfolgt werden. Auch in den Leitmedien wurde diese Forderung nicht erhoben.

Die erste Katastrophe ereignete sich vor etwas mehr als einem Jahr, als Flug 610 der Lion Air vor Jakarta, Indonesien, ins Meer stürzte und dabei 189 Menschen starben. Die zweite ereignete sich fünf Monate später, als Flug 302 der Ethiopian Airlines in der Nähe von Addis Abeba am Boden aufschlug und weitere 157 Menschen in den Tod riss.

Bei der Anhörung am Mittwoch nahm Muilenburg noch nicht einmal die Anwesenheit von Angehörigen der Verstorbenen zur Kenntnis, die hinter ihm standen und Fotos ihrer Ehepartner, Kinder, Eltern und Geschwister hochhielten, die sie verloren hatten. Er drehte sich erst um, als ein Mitglied der Gruppe verlangte, er möge ihnen „ins Gesicht sehen, wenn Sie sagen, dass es Ihnen leid tut“.

Die Abstürze der Max 8 waren nicht einfach Unfälle, sondern Verbrechen. Sie waren das Ergebnis des immer kriminelleren Charakters der herrschenden Klasse in der US-Wirtschaft.

Untersuchungen sowohl indonesischer als auch äthiopischer Flugsicherheitsbeamter haben ergeben, dass sowohl Boeing als auch die FAA die Verantwortung für die Abstürze tragen.

Inzwischen sind Fakten aufgetaucht, von denen einige in den Anhörungen zum Thema wurden. Diese zeigen unbestreitbar, dass Boeing wissentlich ein Flugzeug in Dienst gestellt hat, das nicht sicher war. Dazu gehören:

- E-Mails von Piloten und Ingenieuren, die vor den Gefahren warnen, darunter eine von Mark Forkner, dem Chief Technical Pilot von Boeing. Forkner stellt darin fest, dass das MCAS während eines Testlaufs auf einem Flugsimulator außer Kontrolle geraten war. Das System sei „entsetzlich“ und sei praktisch „Amok gelaufen“.

- Eine E-Mail an Muilenburg von einem Senior Manager, der empfiehlt, das gesamte Max-8-Programm abzuschalten, weil die Standard-Sicherheitsprotokolle bei den Bemühungen ignoriert wurden, den Flugzeugtyp im Eilschritt an den Start zu bringen, bevor Boeings europäischer Konkurrent Airbus einen Teil seines Marktanteils eroberte. Er schrieb: „All meine inneren Alarmglocken gehen los. Und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Zweifel, ob ich meine Familie in ein Boeing-Flugzeug setzen sollte.“

- Eine Warnung der Professional Aviation Safety Specialists Union, die die Angestellten der FAA vertritt, an den Kongress im Jahr 2016. Darin hieß es, die Deregulierung habe einen Punkt erreicht, an dem die Regulierungsbehörden bei Problemen mit einem Flugzeug erst dann eingreifen könnten, wenn „ein Unfall passiert ist und Menschen getötet würden“.

- Jegliche Erwähnung des MCAS wurde aus den Ausbildungshandbüchern gestrichen und die Pilotenausbildung an dem neuen Flugzeug auf ein einstündiges Video auf einem iPad beschränkt.

- Boeings Erweiterung der Leistung und des Umfangs von MCAS kurz vor Indienststellung der Max 8, ohne dass die FAA, andere Regulierungsbehörden, Piloten oder Fluggesellschaften darüber informiert wurden.

- Boeings Entscheidung, ein neues und größeres Triebwerk an einer fünf Jahrzehnte alten Flugzeugzelle anzubringen, anstatt das Flugzeug neu zu konstruieren. Die Entscheidung diente dem Zweck, Kosten zu senken, Arbeitsplätze abzubauen sowie die Produktion und die Zertifizierung zu beschleunigen. Die daraus resultierende Anfälligkeit der Max 8 für Strömungsabrisse, die durch MCAS korrigiert werden sollte, machte den neuen Typ laut dem ehemaligen Piloten und Flugsicherheitsexperten Chesley "Sully" Sullenberger zu einem „auf fatale Weise mangelhaften“ Flugzeug.

- Die Weigerung von Boeing und der FAA, den Flugbetrieb der 737 Max 8 nach dem Lion Air Crash im Oktober 2018 einzustellen, obwohl Boeing bereits vor dem Absturz von Problemen mit MCAS wusste. Selbst nach dem Absturz des Fluges 302 der Ethiopian Airlines fünf Monate später weigerten sich Boeing und die FAA so lange, dem Flugzeug die Fluggenehmigung zu entziehen, bis alle anderen entsprechenden Behörden der Welt dies getan hatten.

Alle diese Verbrechen, die entweder aus direkten Anweisungen oder Unterlassungen resultierten, folgten daraus, dass Boeing sämtliche Überlegungen dem Profit unterordnet, einschließlich jener, die die Flugsicherheit betreffen. Das ist keine Eigenschaft, die allein dem Luft- und Raumfahrtkonzern anhaftet, sondern die Grundlage des gesamten kapitalistischen Systems. Die Menschenleben, die dabei auf der Strecke bleiben, werden lediglich als Kosten des Geschäfts gesehen.

Während der Entzug der Fluggenehmigung für die Max 8 und die Klagen von Piloten und Angehörigen der Opfer Boeing voraussichtlich 8 Milliarden Dollar kosten werden, stieg der Wert des Unternehmens in der Zeit von 2011 – als Boeing den Flugzeugtyp, der zur Todesfalle wurde, ankündigte – bis zum Zeitpunkt des Startverbots um fast 200 Milliarden Dollar.

Die Deregulierung der Luftverkehrsindustrie – und aller anderen Sektoren der kapitalistischen Wirtschaft – ließen der Anarchie und Irrationalität des kapitalistischen Marktes freien Lauf. Diese Entwicklung begann 1978 unter dem Demokraten Jimmy Carter und wurde in den letzten vier Jahrzehnten sowohl unter Demokraten als auch unter Republikanern fortgesetzt. Zusammen mit der Finanzialisierung und Deindustrialisierung der Wirtschaft und der Zerstörung von Arbeitsplätzen, Löhnen und Sozialdiensten ist die Deregulierung Teil eines Ganzen.

Muilenburg seinerseits entließ in den Jahren 2016 und 2017, seinen ersten beiden vollen Jahren als Vorstandschef, 16.000 Mitarbeiter. Als Belohnung bezieht er ein Gehalt von 30 Millionen Dollar pro Jahr. In diesem Jahr floß fast ein Drittel seiner Bezüge aus dem Verkauf eines beträchtlichen Teils seiner Boeing-Aktien einen Monat vor dem Absturz der Boeing der Ethiopian Airlines.

Wie viele Mega-Konzerne nimmt Boeing eine strategische Position in den globalen Operationen des amerikanischen Imperialismus ein und ist eng in den staatlichen Militär- und Geheimdienstapparat integriert. Boeing ist der größte US-Exporteur und zweitgrößte Rüstungskonzern. Das Unternehmen steht beim wachsenden Handelskonflikt mit Europa, in dem sich Boeing gegen den europäischen Airbus-Konzern positioniert, an vorderster Front. Seit der Wahl von Trump stieg der Aktienkurs des Konzerns um mehr als das Dreifache und stand damit an der Spitze des massiven Kursanstiegs des Dow Jones, der der amerikanischen herrschenden Elite die Taschen füllte.

Boeing ist nur ein Beispiel für die Gesetzlosigkeit, die bei den Geschäftsoperationen von Großunternehmen herrscht. Die jüngste Vergangenheit zeigt weitere Beispiele: die BP-Ölkatastrophe, die Bleiverseuchung des Trinkwasser der Stadt Flint (Michigan), die Opioidepidemie, die Waldbrände und Stromausfälle im Zusammenhang mit dem Energieversorger PG&E und der Wall Street Crash von 2008. Kein einziger Konzernchef ist wegen dieser Katastrophen, die durch Gier und Kriminalität der Unternehmen verursacht wurden, ins Gefängnis gekommen. Wie es Obamas Generalstaatsanwalt Eric Holder 2013 gegenüber dem Kongress ausdrückte, sind Amerikas Firmenbarone und ihre Geschäftsimperien „zu groß für das Gefängnis“.“

https://www.wsws.org/de/articles/2019/11/01/pers-n01.html

 

So ziemlich am meisten Geld verdient wird übrigens in der Waffen-Industrie, die alles Interesse hat, dass ihre Gerätschaften tatsächlich eingesetzt werden.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm