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Mit „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ lief ein aufwändig verfilmter Mehrteiler in der ARD: https://www.ardmediathek.de/serie/herrhausen-der-herr-des-geldes/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4/1
Der Mord an Alfred Herrhausen ist bis heute nicht aufgeklärt. Bei der aktuellen Verfilmung handelt es sich um ein Geheimdienst-Komplott. Die Verdächtigen werden genannt und so bleibt jedem selbst überlassen, was er damit anfängt.
Die Serie
Elmar Krekeler: „„Herrhausen – Herr des Geldes“ erzählt die Geschichte des legendären Vorstandsprechers der Deutschen Bank, den 1989 die RAF ermordete. Als spektakuläre Geisterbahnfahrt durch alle Themen, die uns heute noch angehen. Vier Stunden, die jeden Beitrags-Euro wert sind.
Es gibt Momente, da ist er ganz bei sich und sichtbar für alle da, wo er sein will, sein muss, wo er nicht nur in seinen Augen eigentlich ist. Ganz vorne. Auf dem Rad. Da ist er weit hinter ihm, der Pulk der Personenschützer. Da ist auch immer Sonne. Da scheint er zu fliegen. Unbeschwert.
Bis eines Tages ein Lieferwagen neben ihm auftaucht und Männer so lange versuchen, ihn während der Fahrt vom Rad zu zerren, bis aus dem Libanon einer den Abbruch der Aktion befiehlt. Alfred Herrhausen, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, der „Herr des Geldes“, wie der „Spiegel“ titelte, der „gute Mensch auf dem Bankenturm“, so die „Süddeutsche Zeitung“, soll nun doch nicht von der RAF entführt werden.
Nicht lange später wird er ermordet. Am 30. November 1989 geht in einer Straße von Bad Homburg eine Sieben-Kilo-Bombe hoch. Der gepanzerte Wagen fliegt durch die Luft, bleibt quer zur Fahrbahn stehen. Herrhausen stirbt, nachdem ein Splitter seine Oberschenkelarterie durchtrennt hat.
Die Bilder von dem Wrack des Mercedes hat jeder Boomer aus dem Westen noch im Kopf, so wie die Fahndungsplakate mit den falben Schwarz-Weiß-Fotos der letzten Terroristen-Generation. Wer wirklich dabei war an diesem Donnerstag, gerade mal drei Wochen nach dem Fall der Mauer, konnte nicht bis heute geklärt werden. Die im Februar verhaftete Daniela Klette steht unter Verdacht und der immer noch gesuchte Burkhard Garweg auch.
„Herrhausen – Herr des Geldes“ erzählt die Geschichte der letzten beiden Jahre im Leben des Mannes, dessen Schatten noch heute auf jeden an der Spitze von Deutschlands wichtigstem Geldinstitut fällt. Thomas Wendrich hat sie aufgeschrieben, Pia Strietmann hat sie in Bilder gesetzt. Wendrich wurde für den Mehrteiler beim SeriesMania-Festival in Lille mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet. Mit einigem Recht.
Sein Biopic, das auf ziemlich spektakuläre Art das Porträt eines Gehetzten verquickt mit Agententhriller, Kolportage, Zeit- und Politik- und Wirtschafts- und Terroristengeschichte, ist in seiner Struktur ein perfektes Abbild jener Figur, um die es kreist. Und „Herrhausen“ irrlichtert nicht nur durch das Wesen eines schillernden Mannes der Zahlen, der Philosoph war, Visionär, der Veränderungen mit einem ganz feinen Gespür schon wahrnahm, bevor andere sie auch nur ahnten, der sich überforderte wie alle anderen um ihn herum auch, von Alpträumen gejagt, von Traumata und Ängsten.
Es ist eine Geisterbahnfahrt durch eine Achsenzeit und ihre Phänomene, die unserer Gegenwart ähnlicher ist, als sie denkt, und vielleicht mehr prägt, als ihr bewusst und lieb ist. „Stillstand ist der Tod“ lautete (neben „Macht muss man wollen“) eines der zentralen Lebensmottos des 1930 in Essen geborenen Seiteneinsteigers ins Bankenwesen. Stillstand gibt es auch keinen in Wendrichs Serie. Das ist ihre Qualität und vielleicht ihr einziges Problem.
Mit einem Alptraum des konservativen Anarchisten (oder anarchistischen Konservativen) geht es los. Herrhausen träumt von einer Weihnachtsfeier, auf der er den Nikolaus geben soll und die Terroristen in ein Blutbad verwandeln. Und mit einer realen Vision. 1987 erklärt Herrhausen in New York, dass den Ländern, die man heute als „globalen Süden“ bezeichnet, zum Vorteil aller die Schulden erlassen werden sollten.
Das macht ihn auch außerhalb Frankfurts einigermaßen weltberühmt. Verschafft ihm aber nicht mal in Frankfurt und im Vorstand seiner Bank viele Freunde. Die hat er eh nicht. Die Konferenzen im halbdunklen, fensterlosen Eichenholzsarg von Sitzungssaal, wo sich das offenbart, wo Oliver Masucci als Herrhausen mit seinen Kollegen spielt, deren Chef er ja gar nicht war, sind schon jetzt Höhepunkte der Fernsehgeschichte.
Für alle Nachgeborenen und ihre Selbstverständlichkeiten ist „Herrhausen“ – übrigens auch ästhetisch – geradezu ein Volkshochschulkurs in Zeitgeschichte. Sie lernen auf elegante, niemals moralisierende, niemals pädagogische Weise, wo sie (respektive ihre Eltern) herkommen. Digitalisierung, Globalisierung, Nachhaltigkeit, Investmentbanking, die Politisierung, Moralisierung von Geld, die Notwendigkeit von Frauen in Führungsetagen nehmen Ende der Achtziger nur Menschen mit dem Vorstellungsvermögen und der geistigen Beweglichkeit Alfred Herrhausens wahr.
Herrhausen setzt bei Helmut Kohl einen Kredit für Gorbatschows sich auflösende Sowjetunion durch. Auch die kafkaeske Geschichte von Herrhausen im Zentrum des ehemals Bösen ist eine Fernseh-Sternstunde.
Dass Ost und West, Kapitalismus und Kommunismus fein säuberlich getrennt sind, finden eigentlich nur noch die Geheimdienste, die CIA und die Stasi, ziemlich tofte, die in Echtzeit jedes Wort abhören, das Herrhausen mit Kohl und anderen wechselt. Und die verhindern wollen, was Herrhausen vorhat. Und sich – hier tanzt „Herrhausen“ auf dem schmalen Grat zur Spekulation – beide der naiven deutschen Linksterroristen bedienen, die im abgewrackten Trainingslager im Libanon in ihrer Verblendung gar nicht merken, wie sie instrumentalisiert werden.
„Herrhausen“ zieht in einen zeitgeschichtlichen, biografischen und dramaturgischen Mehrfrontenkrieg. Da müssen Verluste gemacht werden. Die ersten Opfer sind wie immer die Nebenfiguren.
Die sind – von Thomas Loibl als Chefgegenspieler Herrhausens im Deutsche-Bank-Vorstand, über Sascha Nathans herrlich pfälzernden Helmut Kohl, Ursula Strauss als Herrhausens Sekretärin, Julia Koschitz als Herrhausens Frau Traudl und dem besonders coolen Franz Hartwig als Herrhausens Stasi-Begleiter, der sich mit den Unterlagen zur CDU-Parteispendenaffäre ins neue System rettet – zwar so besetzt, dass sie sich auch mit halben Minuten Fernsehzeit noch ins Gedächtnis brennen. Und trotzdem – kurioserweise gerade weil sie so gut besetzt sind – möchte man mehr von ihnen wissen, kommen sie über die Funktion, die sie erfüllen sollen in dem Herrhausen-Epos kaum hinaus.
Jetzt müssen wir doch noch ein paar Worte über Oliver Masucci verlieren. Der war mal der zurückkehrende Führer in „Er ist wieder da“ und der von den Nazis in den Wahn getriebene Verwalter jüdischer Konten in Philipp Stölzls „Schachnovelle“ . Roman Polanskis „The Palace“ konnte er als Hotelmanager nicht retten. Masucci sieht Herrhausen, diesem eher schlanken, geraden Mann im ewigen Zweireiher mit dem stets messerscharfen Seitenscheitel, überhaupt nicht ähnlich. Er ist körperlicher, viriler.
Wie er es allerdings schafft, dass man sich – selbst als Boomer – Herrhausen bloß noch in Masuccis Physiognomie vorstellen kann, in seiner Art der Artikulation, seiner Art des Augenaufschlags, des explosiven Betretens eines Raumes – das ist schon einen Fernsehpreis wert. Wie eigentlich der Rest von „Herrhausen“ auch.“
Herrhausens Ende
https://www.youtube.com/watch?v=eMJCNoT28RA
Dirk Pohlmann, Vortrag "Tiefer Staat". Der Fall Herrhausen und weitere politische Morde.
https://www.youtube.com/watch?v=1ICbGqTDgro
„«in meinen Gesprächen mit dem ehemaligen Bundeskanzler Kohl spielte der Herrhausen-Mord eine große Rolle. Gerade deswegen darf ich Ihnen die überzeugend recherchierte ARD Serie bestens empfehlen. Bezüge zur aktuellen Lage sind zwingend.»
Mit diesen Worten zur Weiterverbreitung empfiehlt uns Willy Wimmer diese Serie.
Zu der Spielfilmserie: Wenn man "zwischen den Zeilen" lesen kann, macht dieser Film klar, dass die USA bzw. das Neocon "Team" Herrhausen weggebombt hat, um die sich anbahnende neue Ostpolitik von Kohl zu verhindern. Aber natürlich: das ist ARD (will sagen: Langley-Drehbuch): Das RAF-Märchen wird breitgetreten, Palästinenser als Bombenbastler und die CIA-Beteiligung wird weggewedelt. Das Sandmännchen in voller Aktion. Geradezu lachhaft ist die DDR-RAF-Achse, wonach sogar der Stasi Agent, der Herrhausen wegbomben wollte und angeblich die Palästinenser dafür bezahlt haben soll (um die Gorbatschow-Politik zu verhindern) und der am Schluss (mit den Stasi-Akten über die Kohl-Spendenaffaire, die Kohl zu Fall gebracht haben) zum BND überläuft und damit von dort aus seine Stasi-Aktivität fortsetzen kann (nach der Wende). - Absurdes Theater für's deutsche Publikum: "Haltet den Dieb!" - ruft der Dieb...
Aber: Willy Wimmer meint wahrscheinlich die tragische Rolle von Kohl, der leider viel zu spät verstanden hat, dass der "kollektive Westen" niemals eine Deutschland-Russland Achse, noch dazu mit starker Realwirtschaft, tolerieren wird. Damit sind wir bei Alexander Dugin, der nicht müde wird, zu betonen, wie wichtig eine geopolitische Bildung ist (die er z.B. auch bei der bisherigen russischen Militärführung schmerzlich vermisst …“
Bereits vor 10 Jahren hatte sich der Wurm ausführlich mit Alfred Herrhausen und dessen Ende beschäftigt, siehe https://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/372-herrhausens-ende
Warnung vor deutsch-russischer Annäherung
Dirk Müller ab der 5. Minute: „… 4d-Schach möchte man sagen und es bleibt am Ende, wenn Sie den Film gesehen haben, verarbeitet haben, bleibt eine Frage im Raum stehen: warum wurde der überhaupt gedreht? Warum jetzt mit einem solchen Aufwand, mit einem Millionenbudget, so detailliert, so genau und so heiße Eisen anzufassen, wo man sich sagen würde: boah, von jedem anderen würde man sagen „Verschwörungstheorie“ und hier bringen die das in einer Detailschärfe, einer Klarheit, und benennen hier oder zeigen hier die wahren Hintergründe auf in einer solchen Klarheit und das in einer so großen Dimension mit fünf-teilig und einem solch großen Aufwand - dann müssen wir doch fragen: warum?
Das ist ja nicht nur ein künstlerisches Thema, sondern sowas wird ja ein solches Budget und eine die Freigabe für solche Themen und für solch ein komplexes Ding - das muss ja wirklich von ganz oben erfolgen, dass sowas freigegeben wird. Und dann muss man sich fragen: hat dann wie so oft, medial auch einen Hintergrund, warum das gebracht wird? Und man könnte es durchaus auch als Warnung sehen, als Warnung an jeden Politiker, Industriemagnaten oder sonstigen Teilnehmer an diesem Spiel, wie sehr man sich mit sich Moskau jetzt und in Zukunft annähern möchte oder nicht.
Also man kann es durchaus auch als mediale Warnung an die sehen, die es betrifft. Schauen Sie es sich selbst an, machen sich Ihr eigenes Bild dazu. Mich hat es sehr, sehr fasziniert: höchst interessant auf verschiedenen Ebenen zu betrachten.“
https://www.youtube.com/watch?v=E3MZPpi-b78
Das kann so sein, muss es aber nicht.
Zur deutsch-russischen Annäherung siehe unter anderem:
„Stratfor“-Chef George Friedman: zum Wohl der USA werden Deutschland und Russland aufeinander gehetzt
http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/397-teile-und-herrsche
Die Sprengung von North Stream 1 + 2 als Akt des Staats-Terrorismus
https://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/1286-seine-schiffe-hinter-sich-brennen-sehen
Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm
Das Böse verlachen
- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -
Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider | 05.10.
"Kickl darf nicht Kanzler werden!" - Im neuen Wochenkommentar widmen wir uns heute natürlich der Nationalratswahl und ihrem schockierenden Ergebnis und was das nun für unsere Demokratie bedeutet!
https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa3hhw3146wpge4h8eew/
Die Lügen des Tim Walz (Vizepräsidentschaftskandidat der US-Demokraten)
https://www.youtube.com/watch?v=wUI3ydjBF_A
Sahra Wagenknecht vs. Realität
https://www.youtube.com/watch?v=JyTILgxlI4k
Simone Solga: Einheit für Arme | Folge 134
https://www.youtube.com/watch?v=ufTbJyv14uI
Russische Botschaften / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 161
https://www.youtube.com/watch?v=ZlspgczQnFg
HallMack Aktuelle Kamera 80 - P. Diddy Skandal (Hintergründe)
https://www.frei3.de/post/6e2f2451-7c36-478b-be99-602b6065e705
HallMack Aktuelle Kamera 81 - Habeck: Ich bin der Beste!
https://www.frei3.de/post/5122b081-6b98-4f09-90fa-a214a28d0b6c