Kommunikations-Geräte werden Waffen

„Mit einem Schlag wurden am Dienstagmittag mehr als 2.700 Mitglieder der Terror-Miliz Hisbollah im Libanon verwundet – und das durch präparierte Pager. Wie ist das möglich und was passiert bei solchen Missionen in Geheimdiensten? Fragen, die wir nun klären werden mit dem Friedensforscher und Experten für Nachrichtendienste, Erich Schmidt-Eenboom.

„Was der israelische Auslandsnachrichtendienst da geleistet hat, war eine sehr erfolgreiche, technisch komplizierte Operation“, sagte Schmidt-Eenboom. Eine solche Aktion müsse von langer Hand vorbereitet werden, könne aber in kurzer Zeit durchgeführt werden. Der taiwanesische Hersteller der Pager habe jede Verantwortung von sich gewiesen, eine ungarische Leasingfirma stehe im Verdacht, die Geräte manipuliert zu haben. Schmidt-Eenboom vermutet daher, dass die Manipulation auf ungarischem Boden stattgefunden hat.

Der Friedensforscher zog Parallelen zu früheren Mossad-Operationen wie der Manipulation von Steuerungselementen in der iranischen Urananreicherungsanlage im Jahr 2010, die in Luxemburg von israelischen und amerikanischen Spezialisten manipuliert worden seien.

Hassan Nasrallah, der Chef der Hisbollah, hatte seine Kämpfer vor einigen Monaten davor gewarnt, Smartphones zu benutzen, da diese abgehört und verfolgt werden könnten. Stattdessen setzte die Hisbollah auf Pager, die nun explodierten. „Der israelische Auslandsnachrichtendienst macht natürlich ständig so etwas wie eine Schwachstellen-Analyse der Hisbollah“, erklärte Schmidt-Eenboom. Der Mossad habe die Verwundbarkeit der Pager erkannt und ausgenutzt.

Psychologisch sei die Explosion der Pager ein schwerer Schlag für die Hisbollah. Die Kämpfer würden nun alle Kommunikationsgeräte vernichten und müssten auf anfällige Handys oder Satellitentelefone zurückgreifen. „Im Augenblick ist natürlich die gesamte militärische Kommunikation der Hisbollah total am Boden“, so Schmidt-Eenboom. Er gehe davon aus, dass der Iran der Hisbollah in Kürze militärische Funkgeräte schicken werde, um die Kommunikationsstrukturen wiederherzustellen.

Abschließend betonte Schmidt-Eenboom, dass die Hisbollah und der Iran nun nicht mehr umhin kämen, massiv Vergeltung zu üben. Dies könne in Form von neuen Raketenlieferungen oder Kommandoaktionen gegen israelische Einrichtungen weltweit geschehen. „Die israelische Flugabwehr kann viel abwehren, aber nicht alles“, warnte er.

Die komplexe und technisch anspruchsvolle Operation des Mossad, die auf den Erfahrungen früherer Einsätze aufbaue, könne daher weitreichende Folgen für die Stabilität in der Region haben.“

 

https://www.youtube.com/watch?v=oZNXOULTFag

 

Explodierende Geräte

 

Jens Berger: „Es hört sich an wie der Plot eines Hollywood-Actionthrillers – gestern um 15.00 Uhr Ortszeit explodierten im Libanon gleichzeitig tausende Pager. Schnell wird klar, dass diese Pager von Mitgliedern der Hisbollah getragen werden; ein Großteil der gestern getöteten und teils schwerstverletzten Opfer gehörte demnach offenbar zur islamistischen Miliz, die den Libanon als „Staat im Staate“ regiert. Verantwortlich zeichnet der israelische Geheimdienst, der laut New York Times erst vor wenigen Wochen die Pager-Lieferung abfing und Hochleistungssprengstoff in den Geräten verbaute. In den sozialen Netzwerken wurde der filmreife Coup sogleich vor allem von der politischen Rechten in Deutschland gefeiert. Doch die reale Welt ist kein Film. Die zugegebenermaßen spektakuläre Anschlagsserie war Staatsterrorismus, die Zahl der zivilen Opfer dürfte hoch sein. Vor allem: Mit dieser Aktion hat Israel einmal mehr die Gefahr einer außer Kontrolle geratenen Eskalation in der Region erhöht.

Erst vor wenigen Wochen lief auf Netflix der Spielberg-Film „München“. In diesem Film werden die Anschläge der Mossad-Einheit „Caesarea“ erzählt. Die Israelis wollten damals, in den 1970ern, Vergeltung für das Münchner Olympia-Attentat üben, bei dem elf israelische Olympiateilnehmer von der palästinensischen Terrorgruppe „Schwarzer September“ ermordet wurden. Unter anderem wird im Film ein PLO-Repräsentant, der einer der Planer der Anschläge von München gewesen sein soll, von den Mossad-Agenten mit einem präparierten Telefon in die Luft gesprengt. Wer „München“ gesehen hat, dürfte gestern ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt haben.

Doch „München“ ist kein tumber Heldenfilm mit Happy End. Mit der Zeit steigt im Film die Zahl der vom Mossad getöteten Unschuldigen, die als „Kollateralschaden“ verbucht werden, und es wird immer unklarer, ob und in welcher Form die Getöteten überhaupt für den Anschlag in München verantwortlich waren. Am Ende verlässt der von Eric Bana gespielte Protagonist von Zweifeln geplagt den Mossad und landet selbst auf dessen Abschussliste.

Derartige Zweifel sind auch bei den gestrigen Pager-Anschlägen im Libanon dringend angebracht. Eines der ersten Todesopfer soll libanesischen Medien zufolge ein 10-jähriges Mädchen gewesen sein. Wie viele der fast 3.000 zum Teil schwerstverletzten Zivilisten Frauen und Kinder sind, ist zurzeit unmöglich zu sagen. Die wenigen Filmaufnahmen und Bilder, die gestern die Folgen der Anschläge zeigten, lassen Schlimmes erahnen. Da sind Explosionen auf Marktplätzen zu sehen und Autos, deren Fahrer offenbar so schwer verletzt wurden, dass sie in dichte Menschenmengen rasten. Meldungen zufolge sind die ohnehin nur prekär ausgerüsteten Krankenhäuser im Libanon am Rande ihrer Leistungsfähigkeit angelangt – Verletzte wurden offenbar bereits zur Notfallversorgung ins Ausland gebracht. Mit einem Heldenmärchen á la Hollywood hat das nichts zu tun. Die Anschläge waren ein Akt des Terrorismus – Staatsterrorismus.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=121455

 

Karin Leukefeld: „Während dieser Debatte im Plenum der Vereinten Nationen explodierten im Libanon und in Syrien Tausende Personenrufgeräte, so genannte „Pager“, zeitgleich in den Händen oder Taschen ihrer Benutzer. Es war der 18. September (NY Ortszeit). In Syrien war die Zahl der Verletzten gering, doch im Libanon wurden 12 Personen getötet und 2.800 Menschen wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.

Bei einer zweiten Explosionswelle am folgenden Tag (19. September) explodierten zeitgleich Hunderte Walkie-Talkies und Funkgeräte. 20 Personen wurden getötet, mehr als 600 Menschen wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Die Geräte explodierten auf Balkonen, Küchentischen und in Autos und lösten Brände aus. Die Zahl der Toten beider Angriffe stieg auf 39, mehr als 3.000 Menschen wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Viele sind verstümmelt und werden ein Leben lang gezeichnet und auf Hilfe angewiesen sein.

Da es sich bei den Personenruf- und Funkgeräten um Gegenstände handelt, die im Alltag von Rettungsdiensten, in Hotels oder am Flughafen und in großen Unternehmen, aber auch von Mitgliedern, Angehörigen oder Unterstützern der Hisbollah genutzt werden, um das Abhören und Überwachen von Mobiltelefonen durch Israel zu vermeiden, hielten die Benutzer die Geräte in den Händen oder transportierten sie in Taschen. Die Explosionen wurden durch eine gesendete Botschaft ausgelöst. Verletzungen gab es im Gesicht, den Augen, den Händen, Fingern, Bauch, Beinen und Füßen. Ärzte berichteten, sie hätten noch nie so grauenhafte Verletzungen gesehen. Die Verletzten seien junge Männer gewesen, einige junge Frauen, aber auch Kinder. Viele hätten Verletzungen im Gesicht, an den Augen gehabt, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur AP. Ärzte operierten rund um die Uhr und konnten doch oft die Augen der Verletzten nicht mehr retten.

Im Libanon machte man den israelischen Geheimdienst Mossad verantwortlich. Die US-Administration erklärte, nichts gewußt zu haben. Die New York Times lieferte eine Geschichte, die – hinter einer Bezahlschranke – um die Welt ging. Danach soll der Mossad eine komplette Produktionskette aufgebaut haben und mit einer eigenern Firma als Subunternehmen von der taiwanesischen Firma Gold Apollo den kompletten Auftrag abgewickelt haben. Bei Gold Apollo in Taiwan hatte die Hisbollah 5.000 Personenrufgeräte (Pager) bestellt, daher ist naheliegend, dass der Mossad den Angriff geplant, vorbereitet und durchgeführt hat. Die NYT-Geschichte kursiert inzwischen international mit Varianten.

Libanon forderte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates, die auf Antrag Algeriens, einem nicht-ständigen Mitglied im UNSR, für Freitag, den 20. September (New York, Ortszeit) einberufen wurde.      

Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk nannte die Angriffe eine „neue Entwicklung der Kriegsführung. Kommunikationsgeräte werden Waffen.“ Zeitgleich tausende Menschen mit den manipulierten Geräten anzugreifen, ohne zu wissen, wer das jeweilige Gerät benutze, sei ein Verstoß gegen das internationale humanitäre Recht. Die „tragische Situation“ dürfe nicht isoliert gesehen werden, denn sie hänge direkt mit dem Krieg in Gaza und der anhaltenden israelischen Besatzung von palästinensischem Territorium zusammen. Türk forderte einen sofortigen Waffenstillstand, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im gesamten Gaza-Streifen, bedingungslose Freilassung aller Geiseln in Gaza und ein Ende der willkürlichen Inhaftierung von Tausenden Palästinensern durch Israel. Entsprechend der UN-Rolle forderte Türk sowohl Israel als auch die Hisbollah auf, die Feindseligkeiten zu reduzieren.

Unerwähnt blieb, was doch alle Beteiligten sehr wohl wissen: die Hisbollah hat wiederholt ein Ende ihrer „Unterstützungsfront“ für den Gaza-Streifen erklärt, sobald es einen Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel gibt.

Der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib sagte, nach „diesen abgründigen“ elektronischen Angriffen sei „niemand mehr sicher in dieser Welt“. Sollte der Sicherheitsrat diesen „Terrorangriff“ nicht als solchen benennen und den Verursacher verurteilen, stehe die Glaubwürdigkeit des Gremiums auf dem Spiel. „Wenn man so ein Vorgehen akzeptiert, öffnet man die Büchse der Pandora“, sagte Bou Habib. Staaten und extremistische Gruppen werden dem Beispiel folgen und Zivilisten in aller Welt mit tödlicher Technologie angreifen. Seit 1948 habe Israel keine UN-Sicherheitsratsresolution eingehalten, so sei aus dem Land ein „Schurkenstaat“ geworden, der den ganzen Mittleren Osten mit Krieg überziehen werde. Er forderte den Sicherheitsrat auf, Israel, das die Souveränität des Libanon verletzt habe, zu verurteilen. Der syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen betonte, dass die Staaten, die Israel unterstützten, volle Verantwortung für dessen Aggression trügen. Die brutalen israelischen Angriffe seien für die arabischen Länder nicht neu. Neu sei allerdings die Manipulation von modernen technischen Geräten, die den Menschen nutzen sollten, in tickende Zeitbomben.

Der israelische UN-Botschafter forderte den UN-Sicherheitsrat auf, Hisbollah und die iranischen Revolutionsgarden zu „Terrororganisationen“ zu erklären. Dem libanesischen Außenminister warf er vor, einer „Terrororganisation erlaubt zu haben, einen Staat innerhalb des Libanon“ gegründet zu haben. Israel werde sich verteidigen und nicht zulassen, dass „die Hisbollah libanesisches Territorium als Abschussrampe für Gewalt“ benutzt. Die US-Vertretung stellte sich hinter Israel, das sich gegen die täglichen Angriffe verteidigen müsse. Malta forderte eine Untersuchung. Russland regte ein internationales Gesetz gegen die Nutzung von Alltagsgegenständen als Waffen an. China forderte, wie auch der Iran, eine Verurteilung Israels. Eine Entscheidung gab es nicht.“

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Verstoß gegen Völkerrecht

 

Sarah Platz, ntv.de, im Interview mit dem Völkerrechtler Matthias Goldmann:

„Sollte Israel hinter den Explosionen im Libanon stecken, wie wäre dieses Vorgehen völkerrechtlich zu bewerten?

Das hängt zunächst einmal von der Frage ab, ob es sich um einen internationalen bewaffneten Konflikt oder einen nicht-internationalen bewaffneten Konflikt handelt. Im ersten Fall hätten wir es mit einem Konflikt zwischen zwei Staaten - Israel und Libanon – zu tun. Die Frage ist also, ob man die Hisbollah als Agentin des Staates Libanon sieht oder sie eher als nicht-staatliche Organisation fungiert. Da die Hisbollah auch in die libanesische Regierung eingebunden ist und teilweise sogar Territorialherrschaft ausübt, würde ich sie Stand jetzt als verlängerten Arm des Staates ansehen. Damit gelten die Prinzipien der Genfer Konventionen.

War die Manipulation von Pagern und Walkie-Talkies nach den Regeln der Genfer Konventionen erlaubt?

Stand jetzt würde ich sagen nein. Denn nach den Genfer Konventionen gilt das Prinzip der Unterscheidung. Angegriffen werden dürfen ausschließlich Kombattanten, also Personen, die Teil des waffentragenden Militärs der gegnerischen Partei sind. Damit musste sich die Partei, die die Geräte manipuliert hat, mehrere Fragen stellen. Zum einen: An wen wurden die Pager und Walkie-Talkies ausgegeben? Offenbar handelte es sich um Kommunikationsgeräte der Hisbollah. Allerdings hat diese eben auch eine zivile Komponente. Die Hisbollah ist zudem nicht so streng reguliert wie ein Staat, wo es eine klare Unterscheidung zwischen Zivilisten und Militär gibt. Realistisch gesehen, konnte man also zumindest nicht ausschließen, dass auch Sanitätspersonal oder andere nicht-bewaffnete Personen in den Besitz der Geräte gekommen sind. Die dürfen allerdings ausdrücklich nicht angegriffen werden.

Sie sprachen von mehreren Fragen. Was hätte man vor der Manipulation noch bedenken müssen?

Wichtig ist nicht nur, an wen sie ausgegeben wurden, sondern auch, wo die Geräte zum Zeitpunkt der Explosion waren. Konnte man mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie während der Detonation am Körper der jeweiligen Person waren? Oder lagen sie möglicherweise zu Hause rum, wurden weitergegeben oder verkauft? All diese Eventualitäten müsste man vor der Manipulation ausschließen können.

Das wird in der Praxis kaum möglich sein. Was ist also, wenn man zwar davon ausgeht, nur Hisbollah-Kämpfer zu treffen, am Ende aber doch Zivilisten unter den Opfern sind?

Dann läge ein Völkerrechtsbruch vor. Entscheidend ist, ob das Ziel ein Kombattant und damit ein legitimes militärisches Ziel war oder nicht. Das muss objektiv feststehen - das Risiko für einen Irrtum trägt der angreifende Staat. Man darf also nicht auf gut Glück schießen oder angreifen. Auch eine hohe Wahrscheinlichkeit reicht nicht aus. Das darf bei Kriegseinsätzen nicht anders sein, beispielsweise wenn die Artillerie schießt. Da muss ganz genau geschaut werden, ob das gegnerische Ziel eine Waffe trägt oder nicht. Das muss beobachtet und an die Kommandozentrale weitergegeben werden. Nur, wenn man sich ganz sicher ist, darf geschossen werden. Diese Kontrolle ist bei der Manipulation von Pagern und Walkie-Talkies aber gar nicht möglich.

Müsste diese Taktik, also Präparierungen für spätere Explosionen, dann nicht grundsätzlich verboten sein?

Ich halte diesen Einsatz grundsätzlich für problematisch, ja. Da besteht kaum ein Unterschied zu anderen, ähnlich undifferenzierten Waffen, deren Einsatz von vielen Staaten in den meisten Fällen mittlerweile als nicht mit den Genfer Konventionen vereinbar angesehen wird. Ein Beispiel sind die sogenannten Booby Traps, also Sprengfallen, die versteckt werden und dessen Zünder zum Beispiel bei dem Öffnen einer Tür ausgelöst werden. Auch dabei kann man vorher kaum unterscheiden, ob ein Militärangehöriger die Tür aufmacht oder ein Kind. Genau diese Unterscheidung ist aber eben relevant.

Konfliktparteien sind nach dem Völkerrecht auch verpflichtet, die Zahl der zivilen Opfer möglichst klein zu halten. Man könnte argumentieren, dass das durch manipulierte Pager von Hisbollah-Mitgliedern besser funktioniert als durch den Raketenbeschuss ganzer Stadtteile.

Natürlich kann man sagen, dieser quasi zielgerichtete Einsatz ist eine raffinierte Methode und immer noch besser als ganz Libanon in Schutt und Asche zu legen. Allerdings geht es darum beim Prinzip der Unterscheidung nach dem humanitären Völkerrecht nicht. Da geht es einzig darum, ob das Ziel zu dem geschützten, also nicht-bewaffneten, oder zu dem nicht-geschützten Personenkreis zählt. Das kann man nun übertrieben formalistisch finden. Aber am Ende verfolgt das humanitäre Völkerrecht mit diesen Regeln das Ziel, die Zivilbevölkerung zu schützen. Die Prinzipien sollen im besten Fall dafür sorgen, dass Zivilisten gar nicht zum Opfer werden. Um das zu erreichen, zwingt es das Militär, bei jedem Angriff eine exakte Unterscheidung vorzunehmen und außerdem auch die Mittel vorsichtig zu dosieren. Vor diesem Hintergrund gibt es noch einen zweiten Grund, warum ich die Manipulation der Pager als völkerrechtswidrig ansehe.

Welchen Verstoß gegen das Völkerrecht durch die Explosionen sehen Sie noch?

Der Einsatz könnte vor dem Hintergrund von Verletzungen von Zivilisten auch unverhältnismäßig gewesen sein. Selbst, wenn das eigentliche Ziel in diesem Moment der Hisbollah-Kämpfer war, der den Pager am Körper trug, muss der Einsatz verhältnismäßig sein, um völkerrechtskonform zu bleiben. Nun weiß man, dass einige der Pager auch in Supermärkten explodiert sind, man las von Kindern, die getötet worden sind. Noch weiß man nichts Genaues, aber es gibt Berichte über libanesische Ärzte, die ihr Entsetzen darüber äußern, dass eine große Zahl an Zivilisten getroffen wurde.

Allerdings gibt es im Völkerrecht den Begriff des Kollateralschadens. Nicht alle Angriffe, bei denen auch Zivilisten zu Schaden kommen, sind automatisch völkerrechtswidrig.

Das ist richtig. Allerdings darf der Kollateralschaden nicht außer Verhältnis zu dem legitimen militärischen Ziel stehen. Es klingt makaber zu fragen, wie viele Kinder sterben dürfen, um eine Hisbollah-Kommunikationsstruktur auszuschalten. Aber auch diese Überlegung muss vor dem Einsatz stattfinden. Objektive Zahlen, wann ein Einsatz verhältnismäßig ist und wann nicht, gibt es nicht. Auch bei dieser Überlegung kommt es auf den Zeitpunkt vor dem Einsatz an. Und da derjenige, der die Pager manipuliert, bei dieser undifferenzierten Waffe, gar nicht wissen kann, wo sie explodiert, kann er auch nicht von einem verhältnismäßigen Einsatz ausgehen. Auch hier reicht das blinde Vertrauen nicht. Aus meiner Sicht war der Einsatz auch aus diesem Grund völkerrechtswidrig.

Unabhängig von den Kampfmethoden: Inwiefern wäre ein Angriff auf die Hisbollah-Kämpfer im Libanon durch Israel überhaupt vom Völkerrecht gedeckt?

Grundsätzlich gilt nach Artikel 2 der Charta der Vereinten Nationen das Gewaltverbot - Staaten dürfen nicht gegeneinander militärisch Gewalt ergreifen. Hier herrscht nun offensichtlich die Situation, dass von beiden Seiten Gewalt geübt wird. Damit würde sich die Frage stellen, wer Angreifer und Angegriffener in diesem Konflikt ist. Der Angegriffene darf sich verteidigen, die Verteidigungshandlung ist dann gerechtfertigt. Der Angreifer, der dann wiederum zum Ziel der Verteidigungshandlung wird, darf nicht mehr zurückschlagen. Denn der ist sozusagen weiterhin im Unrecht.

Wer ist in diesem Konflikt Angreifer, wer Verteidiger?

Das ist die große Frage, die gerade in diesem Konflikt nicht leicht zu beantworten ist. Denn die Antwort hängt sehr stark davon ab, wie weit man in dem Konflikt zurückgeht, wo man den Beginn des Konfliktes definiert. Man könnte den Beginn bis auf den Libanonkrieg vor einigen Jahrzehnten zurückführen. Ich würde den Zeitraum enger ziehen. Denn andernfalls wären Verteidigungshandlungen seit Jahrzehnten erlaubt. Ich würde den Zweck des Gewaltverbotes in den Mittelpunkt stellen: Verteidigungshandlungen sind erlaubt, um sich vor einem konkreten, gegenwärtigen Angriff zu schützen. Nicht erlaubt wären demnach Angriffe auf Kämpfer in einem latenten Konflikt, von dem im Moment kein Angriff ausgeht, sondern möglicherweise erst wieder in ein paar Wochen. Ich würde das Verhältnis zwischen Angriff und Verteidigung auch deshalb so eng ziehen, da das Risiko einer Eskalation andernfalls immer größer wird.

Allerdings war es die Hisbollah, die ihre Attacken auf Nordisrael als Unterstützung für die Hamas seit dem 8. Oktober vergangenen Jahres verstärkte. Mittlerweile kommt es auf dem israelisch-libanesischem Grenzgebiet stetig zu wechselseitigen Angriffen.

Genau deswegen ist die Antwort auf die Frage, wer in diesem Fall angreift und wer sich verteidigt, so schwer. Im Prinzip müsste der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über diese Frage entscheiden. Dieser kommt heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass er über diese Frage entscheiden wird.“

https://www.n-tv.de/politik/Experte-Pager-Attacke-war-Voelkerrechtsbruch-aus-zwei-Gruenden-article25239928.html

 

Palästinensische Realität

 

Der Wurm hatte sich mehrfach mit dem Palästina-Konflikt beschäftigt, unter anderem in folgenden Beiträgen:

Vertreibung der Palästinenser aus Israel: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/579-nakba

Radikalisierung von Politik und Gesellschaft in Israel: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/1314-armageddon

Beginn des aktuellen Mordens: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/1341-auf-zum-letzten-gefecht

 

Karin Leukefeld: „Diplomatie hat seit bald einem Jahr Krieg gegen Gaza nur einmal etwas erreicht. Im November 2023 schwiegen – ausgehandelt von Ägypten, Katar und den USA – die Waffen für eine Woche. Israelische Gefangene wurden aus dem Gaza-Streifen gebracht, während im Gegenzug palästinensische Gefangene – Kinder, Frauen, Kranke – freigelassen wurden. Seitdem hat Israel nahezu alle zivile Infrastruktur im Gaza-Streifen zerstört und täglich Dutzende Menschen getötet: Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Universitäten, Kliniken, die Strom- und Wasserversorgung des Gaza-Streifens wurden unter dem Vorwand zerbombt, sich „verteidigen“ zu müssen. Als UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates am 23. Oktober 2023 daraufhin hinwies, dass der Angriff der Hamas und ihrer Verbündeter auf israelische Dörfer und Orte am 7. Oktober 2023 „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden habe, forderte der Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen seinen Rücktritt. Guterres rechtfertige Terror und Mord und sei „völlig abgekoppelt von der Realität in unserer Region“, so der israelische UN-Diplomat.

Guterres hatte genau auf die Realität des palästinensischen Volkes hingewiesen, das „56 Jahre lang einer erdrückenden Besatzung ausgesetzt“ sei. Es habe miterlebt, wie sein Land durch Siedlungen dezimiert und von Gewalt heimgesucht worden sei. Es habe erlebt, wie Menschen vertrieben und Häuser zerstört wurden, so Guterres. Die Hamas-Angriffe könnten die „kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen“.

Allein im ersten Monat – Stand 1. November 2023 – bedeutete die „kollektive Bestrafung“ der Palästinenser im Gaza-Streifen, dass von Israel pro Stunde 42 Bomben abgeworfen wurden. Pro Stunde wurden 12 Wohnhäuser zerstört, 15 Personen getötet, 6 davon waren Kinder. Pro Stunde wurden 35 Menschen verletzt. Um die Wucht der israelischen Angriffe zu verdeutlichen, veröffentlichte damals, am 1.11.2023, der katarische Nachrichtensender Al Jazeera basierend auf Angaben der israelischen Armee diese Zahlen …

Am vergangenen Sonntag (22.9.2024) lag die Zahl der getöteten Palästinenser im Gaza-Streifen bei mehr als 41.421, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde (Gaza) mit. Mehr als 16.000 der Toten sind demnach Kinder. Mindestens 10.000 Menschen gelten als vermisst unter Trümmern. Die meisten der Toten, zwei Drittel, seien Frauen und Kinder, sagte der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk im August. Seitdem ist die Zahl der Toten täglich gestiegen.“

https://globalbridge.ch/der-schmutzige-krieg-gegen-die-palaestinenser-wird-auf-den-libanon-ausgeweitet/

 

Missachtung des internationalen Rechts

 

Karin Leukefeld: „Am 10. Juni 2024 hatte der UN-Sicherheitsrat die Resolution 2735 verabschiedet, die einen Waffenstillstand in Gaza anordnete.

Der Resolutionstext basierte auf einem von den USA eingereichten Textvorschlag, weswegen die USA zustimmte. Bis dahin hatten die USA jede Resolution für einen Waffenstillstand mit ihrem Veto verhindert. Vorgesehen war es ein Drei-Phasen-Plan, wie die Hamas ihn über ihre Vermittler bereits Anfang des Jahres vorgelegt hatte. Die Hamas stimmte also zu, doch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab den israelischen Unterhändlern immer neue Vorbedingungen mit. Schließlich wurde auch dem letzten klar, dass er an einem Waffenstillstand und an dem Abzug der israelischen Armee aus dem palästinensischen Gaza-Streifen nicht interessiert war. Gegenüber den Angehörigen der Geiseln ließ er erklären, dass er den Krieg nicht beenden werde, um die Geiseln zu befreien.

Am 18. Juli verabschiedete das israelische Parlament (Knesset) eine Resolution, mit der die Zwei-Staaten-Lösung abgelehnt wurde.

Am 19. Juli gab der Internationale Gerichtshof (Den Haag) das Ergebnis seiner jahrelangen Begutachtung bekannt, wonach die Besatzung palästinensischer Gebiete unrechtmäßig sei und gegen internationales Recht verstoße. Israel müsse die Besatzung „so schnell wie möglich beenden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte daraufhin, die „israelischen Siedlungen in allen Gebieten unseres Heimatlandes … sind rechtmäßig. Das jüdische Volk ist kein Eroberer in seinem eigenen Land.“

Der UN-Sicherheitsrat kann sich nicht einigen, wie er mit Israel und seinen absichtlichen und aggressiven Zurückweisungen von allen UN-Resolutionen und Entscheidungen umgehen soll. Sprachlos bleibt der UNSR gegenüber den Drohungen gegen die UN-Organisation für die Unterstützung der palästinensischen Flüchtlinge UNRWA, deren Mitarbeiter bei Angriffen der israelischen Streitkräfte getötet werden, deren Lager, Schulen, Kliniken, Suppenküchen, Fahrzeuge und Hilfsgüter ganz oder teilweise zerstört werden. Schulen, in denen die UNRWA Inlandsfamilien untergebracht hat, werden gezielt von der israelischen Luftwaffe und der Artillerie angegriffen und zerstört. Die Armeeführung behauptet regelmäßig, die Hamas habe in den Notunterkünften für Inlandsvertriebene Kommandozentralen unterhalten, Belege für diese Behauptung werden nicht vorgelegt.

Am 20.09.2024 schreibt Philippe Lazzarini, Leiter der UNRWA, die Drohungen gegen UNRWA-Mitarbeiter und die Verbreitung von „unvollständigen und Falschinformationen“ müssten aufhören. Dazu gehöre auch, dass gerechtfertigt werde, UNRWA-Personal zu töten, weil sie „Kämpfer bewaffneter Gruppen wie Hamas“ seien. Für so gefährliche Behauptungen gäbe es keine Beweise, es schüre Angst unter den Mitarbeitern und deren Familien. Solche Behauptungen hätten nichts mit UNRWA zu tun, sondern sollten von den „Grausamkeiten in diesem Krieg ablenken“. Sie sollten Unerträgliches rechtfertigen, die UNRWA solle „unglaubwürdig und eliminiert“ werden, so Lazzarini.

In einer weiteren Erklärung am gleichen Tag machte Lazzarini darauf aufmerksam, dass Israel für Leiter und Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen keine Visa mehr ausstelle. Die Organisationen arbeiteten seit Jahren mit der UN zusammen, um die Menschen humanitär zu unterstützen. Diejenigen, die über die Gräuel des Krieges und deren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung berichteten, sollten verschwinden.

Dazu gehören auch die Angriffe auf Medien und Journalisten. Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera wurde in Israel im Mai verboten und musste nach Amman (Jordanien) ausweichen. Vor wenigen Tagen stürmten israelische Soldaten mitten in der Nacht das Büro von Al Jazeera im besetzten Westjordanland, in Ramallah. Den Journalisten wurde ein Schließungsbefehl für 45 Tage übergeben. Sie hätten 10 Minuten, um persönliche Sachen zu packen und zu gehen. Wenn sie mehr wissen wollten, sollten sie sich an die Militärbehörde wenden.

Der Vorgang wurde von Kameraleuten des Senders gefilmt und live übertragen. Zu sehen waren zahlreiche Bilder und Zeichnungen von Shireen Abu Akleh, die überall an den Wänden hingen. Die Soldaten, die das Büro stürmten und schlossen, rissen ihre Bilder herunter. Die Journalistin hatte 25 Jahre für Al Jazeera gearbeitet und war am 11. Mai 2022 von einem Scharfschützen der israelischen Armee von hinten erschossen worden, als sie mit Kollegen über eine Razzia der israelischen Armee in Jenin berichtete.

173 Journalistinnen und Journalisten, Kameraleute und Medienmitarbeiter wurden seit dem 7. Oktober 2023 bei israelischen Angriffen getötet. Diese Zahl stammt von der palästinensischen Medienbehörde. «Reporter ohne Grenzen» spricht von 130 getöteten Journalisten, die internationale Journalisten Föderation nennt 127 getötete Journalisten in Gaza, 4 getötete Journalisten in Israel und 3 getötete Journalisten im Libanon.

Die Netanjahu-Regierung scheint sich ihrer Sache sicher. Waffen, Munition, Ersatzteile, Aufklärungsdaten und Geld werden von Israels engsten Partnern USA, Großbritannien und Deutschland geliefert. Im Scheinwerferlicht internationaler Medien fordern die Außenminister Verhandlungen, doch die Unterstützung für Israel bleibt „eisern“. Forderungen nach politischen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen Israel, weil es UN-Resolutionen missachtet, oder nach einem Stopp von Waffenlieferungen stoßen in Washington, Berlin, London und Paris auf taube Ohren. In Deutschland könnten sie gar noch juristisch und/oder polizeilich verfolgt werden. In Berlin jagten kürzlich Polizisten und Polizistinnen sogar einem Jungen hinterher, der eine Palästinaflagge schwenkte.

Die UN-Staatengemeinschaft in ihrer Mehrheit ist da weiter. Am 18. September 2024 befasste sich die UN-Vollversammlung mit einer Resolution, die den Gutachterspruch des Internationalen Gerichtshofes vom 19.07.2024 stärken sollte. Gefordert wurde, dass Israel innerhalb von 12 Monaten und ohne Verzögerungen „seine unrechtmäßige Anwesenheit in den besetzten palästinensischen Gebieten beenden“ müsse. Israel müsse seine Armee zurückziehen, alle neuen Siedlungsaktivitäten einstellen, alle Siedler aus dem besetzten Land abtransportieren und Teile der Mauer, die innerhalb des Westjordanlandes errichtet worden war, abbauen. Land und anderes nicht bewegliches Eigentum müsse (an die Palästinenser) zurückgegeben werden, das gleiche gelte für Kulturgut. Die vertriebenen Palästinenser müssten zurückkehren können oder entschädigt werden. Ausdrücklich bezog sich die Erklärung auf das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes. Die Generalversammlung nahm die Resolution mit 124 Stimmen an. 14 Staaten votierten dagegen, darunter die USA und Argentinien. 43 Staaten enthielten sich, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Einige weitere waren gar nicht anwesend.

In der UNO-Vollversammlung, in der es im Gegensatz zum Sicherheitsrat kein Vetorecht einzelner Staaten gibt, stimmten – neben Israel selbst – 13 Staaten zugunsten der israelischen Besatzungspolitik, darunter natürlich die USA und ein paar US-abhängige Kleinstaaten, aber aus Europa auch die Tschechische Republik und Ungarn. Die große Mehrheit, 124 Staaten, darunter aus Europa Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Irland, Luxemburg, Malta, Monaco, Norwegen, Portugal, San Marino, Slowenien und auch Spanien, hießen die Resolution gut, mit der Israel aufgefordert wird, ihre Besatzungspolitik zu beenden.“

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Die Medien sind mitschuldig an den Verbrechen Israels

 

Jonathan Cook: „Die Berichterstattung über israelische Soldaten, die drei Palästinenser in der Stadt Qabatiya im Westjordanland von einem Dach stoßen – es ist unklar, ob die Männer tot oder fast tot sind – wird von den westlichen Medien kaum wiedergegeben, obwohl das Video aus mindestens drei verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen wurde und ein Reporter der wichtigsten US-Nachrichtenagentur Associated Press habe es miterlebt.

Auf den Newsfeed von AP haben alle etablierten westlichen Medien Zugriff, daher sind sie alle im Bilde.

[Bericht von AP enthält ein Video einer vierten Leiche, die von drei israelischen Soldaten von einem benachbarten Dach geworfen wurde.]

Wieder einmal haben die Medien beschlossen, israelische Kriegsverbrechen zu ignorieren, unterlassen sie die Beschreibung als „Kriegsverbrechen“, selbst wenn es eindeutige Beweise dafür gibt, dass sie stattgefunden haben. (Oder vielleicht genauer gesagt: noch mehr, wenn es eindeutige Beweise dafür gibt, dass sie stattgefunden haben.)

Man darf nicht vergessen, dass dieselben Medien es nie versäumen, auf die den Palästinensern zur Last gelegten Verbrechen aufmerksam zu machen – oder sie einfach erfinden –, wie etwa die nicht existierenden „geköpften Babys“.

AP selbst tut nicht so, als wäre diese jüngste Gräueltat im Westjordanland eine große Sache. Sie berichtet lediglich, dass es sich möglicherweise um ein „Muster exzessiver Gewaltanwendung“ israelischer Soldaten gegenüber Palästinensern handele.

Dieser Kommentar, ohne Anführungszeichen und einer Menschenrechtsgruppe zugeschrieben, ist mit ziemlicher Sicherheit die von AP bevorzugte Charakterisierung des Verweises der Gruppe auf ein Muster nicht „exzessiver Gewalt“, sondern von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.

AP gibt Israels Vorwand für seine Kriegsverbrechen ausdrücklich an: „Israel sagt, die Razzien seien notwendig, um die Aufstände auszumerzen.“

Doch wird auch hier wieder vergessen zu erwähnen, warum diese „Militanz“ existiert: weil Israel seit Jahrzehnten mit Gewalt eine illegale Militärbesetzung der palästinensischen Gebiete durchsetzt und im Rahmen dieser Besetzung – wiederum illegal – eine Armee von Siedlermilizen einberufen hat, um die einheimische palästinensische Bevölkerung zu vertreiben.

AP vergisst außerdem zu erwähnen, dass die Palästinenser nach internationalem Recht jedes Recht haben, den israelischen Besatzungstruppen Widerstand zu leisten, auch „militant“.

Westliche Regierungen mögen es als „Terrorismus“ bezeichnen, wenn Palästinenser auf israelische Soldaten schießen. In den internationalen Rechtskodizes, die westliche Staaten vor Jahrzehnten ausgearbeitet haben und an die sie sich angeblich halten, wird dies jedoch nicht so gesehen.

Bemerkenswert ist auch, dass der Bericht des lokalen palästinensischen Reporters, der Zeuge dieses Verbrechens war, von „Julia Frankel, einer Reporterin der Associated Press in Jerusalem“ umgeschrieben wurde.

Wie bei vielen anderen westlichen Medien wird die Redaktion von AP von Jerusalem aus betreut, wo die Redaktion überwiegend mit israelischen Juden besetzt ist.

Es besteht kein Zweifel daran, dass sich westliche Nachrichtenagenturen dies insgeheim als kluge Vorsichtsmaßnahme rechtfertigen, um sicherzustellen, dass ihre Texte „sensibel“ auf die Perspektive Israels eingehen und nicht so leicht den Zorn der israelischen Regierung und der Israel-Lobby auf sich ziehen.

Und genau darin besteht das Problem. Die Voreingenommenheit der westlichen Berichterstattung ist fest verankert. Sie ist darauf angelegt, Israel – das sich laut dem Internationalen Gerichtshof mitten in einem „plausiblen Völkermord“ befindet – nicht zu verärgern. Das heißt, sie ist völlig verzerrt und absolut unglaubwürdig.

Dadurch werden unsere Medien zu Mittätern der israelischen Kriegsverbrechen, auch wenn israelische Soldaten Palästinenser von Dächern werfen.

AKTUALISIEREN: Mit großer Verspätung hat die BBC dies auf einem ihrer Nachrichtenkanäle gemeldet. Beachten Sie, dass ein völlig unnötiger Haftungsausschluss hinzugefügt wurde, wonach das Filmmaterial nicht „unabhängig überprüft“ wurde – was auch immer das bedeuten mag.

Mittlerweile gibt es mindestens drei separate Videos, alle aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen, die dasselbe Kriegsverbrechen zeigen. Sogar das israelische Militär hat bestätigt, dass der Vorfall stattgefunden hat.

Auch die BBC geht davon aus, dass die drei Palästinenser tot sind. Für diese Annahme gibt es absolut keinen Grund: Sie verstößt gegen die grundlegendsten Regeln der Berichterstattung.

Und die Moderatorin, die sichtlich nervös ist, wie sie die Männer nennen soll, die von einem Dach gestoßen werden, endet mit der Bemerkung, das Filmmaterial sei „ein weiteres Beispiel für die Spannungen und die vielen Fronten, an denen Israel kämpft.“

Nein, es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie israelische Soldaten Kriegsverbrechen begehen und die Medien versuchen, die Aufmerksamkeit von dieser Tatsache abzulenken.“

https://consortiumnews.com/de/2024/09/25/media-complicit-in-the-crimes-of-israel/

 

Johlende Unholde: Reaktion in Deutschland

 

Wiebke Diehl: „Wenn Israel Menschen tötet, sind es immer Terroristen. Das ist offenbar das Credo von Leuten wie Ulf Poschardt, der am Dienstag von »Next Level Terrorbekämpfung« fabulierte. Zwar waren zwei der Opfer Hunderter im Libanon explodierter Pager, die Israel mit Sprengstoff versehen hatte, Kinder. Und Bilder und Videos verdeutlichen, dass die manipulierten Funkgeräte größtenteils unter Zivilisten – auf offener Straße oder an der Supermarktkasse – explodierten. Aber wer die israelische Kriegführung in Gaza allen Ernstes als »Verteidigung« verharmlost, findet auch solche »Kollateralschäden« akzeptabel. Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden hingegen bezeichnete Israels Vorgehen auf X als »rücksichtslos«. Es sei »nicht von Terrorismus zu unterscheiden«. Snowden schrieb zudem, es sei ein »schrecklicher Präzedenzfall« geschaffen worden.“

https://www.jungewelt.de/artikel/484070.wertebasierte-perspektive.html

 

„Bisher gibt es von der Bundesregierung keine Verurteilung der israelischen staatsterroristischen Anschläge gegen die Bevölkerung des Libanon. In deutschen Medien äußern sich Experten, Journalisten und Politiker von anerkennend für die Leistung des Mossad bis hin zur Verhöhnung der Opfer.

Die Reaktionen in Deutschland auf die staatsterroristischen Anschläge, die von Israel im Libanon durchgeführt wurden, lassen erheblichen Zweifel an der moralischen Integrität sowohl deutscher Politiker als auch der mit deutscher Politik verflochtenen Medien aufkommen.

Während ein Regierungssprecher am Mittwoch ein von Georgiens Regierung erlassenes Gesetz verurteilt, das öffentliches Werben für gleichgeschlechtliche Partnerschaften verbietet, gibt es auf den Anschlag mittels präparierter Pager im Libanon, bei dem Tausende Menschen verletzt und Dutzende getötet wurden, bisher keine offizielle Reaktion der Bundesregierung. Daran lassen sich die Gewichtungen ermessen, nach denen die Bundesregierung ihre Außenpolitik gestaltet.

Auch vom Außenministerium gibt es bisher keine konkrete Verurteilung des Angriffs, dem auch Kinder zum Opfer fielen. Im Gegenteil. Während Außenministerin Annalena Baerbock Kinder als Opfer gern in ihre Betroffenheitsrhetorik einbaut, veröffentlichte sie hinsichtlich der koordinierten Anschläge im Libanon einen bizarren Tweet, in der sie sich selbst zum Opfer stilisiert. In den Mittelpunkt des Tweets rückt sie ihre und die Finger ihrer Kollegen, die vom vielen Telefonieren im Bemühen um Frieden bereits wund seien. Sie mahnt alle Parteien zur Zurückhaltung und unterlässt eine klare Verurteilung der Anschläge.

Ebenfalls am Mittwoch hat sich Deutschland bei einer Abstimmung zu einer Resolution in der UN-Generalversammlung enthalten. Die Resolution fordert die Umsetzung eines Urteils des Internationalen Gerichtshofs (IGH) vom Juni, das Israel zur Beendigung des Besatzungsregimes verurteilt. Mit 124 Ja-Stimmen wurde die Resolution angenommen.

In einer Pressemitteilung hebt das Auswärtige Amt hervor, dass es sowohl den IGH als auch internationales Recht respektiere. Die Enthaltung Deutschlands begründet das Baerbock-Ministerium damit, dass den israelischen Besatzern für den Rückzug eine Frist von zwölf Monaten eingeräumt wurde. Zudem lasse die Resolution Israels Recht auf Selbstverteidigung unberücksichtigt.

"Die gestern zur Abstimmung gestellte Resolution ging in mehreren wichtigen Punkten über das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs hinaus. So setzt sie für die Beendigung der Besatzung eine unrealistische Frist und lässt außer Acht, dass es zu einer nachhaltigen Lösung direkte Verhandlungen zwischen den Parteien braucht. Und die Resolution lässt legitime Sicherheitsinteressen Israels unerwähnt und berücksichtigt sein Selbstverteidigungsrecht nicht hinreichend."

In der deutschen Presse wurde der Terroranschlag als genialer Schachzug gefeiert. Der Politiker Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) verhöhnte ebenso wie der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer die Opfer des Anschlags. Beide rücken Kastrationen durch in der Hosentasche explodierte Pager in den Mittelpunkt ihres Spotts. Beck verhöhnt zudem noch Menschen muslimischen Glaubens. In diesem Zusammenhang muss hervorgehoben werden, dass Volker Beck als Gesicht der LGBT-Bewegung in seiner aktiven Phase als Politiker Respekt und Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten eingefordert hat – meist lautstark bis schrill. Sowohl an Respekt als auch Toleranz mangelt es ihm jedoch offenkundig selbst.

Im wichtigsten deutschen Nachrichtenmagazin, der Tagesschau, erschien ein Beitrag, der sich indifferent zur völkerrechtlichen Einordnung des Anschlags verhält. Dabei ist die Situation klar. Israel konnte nicht steuern, wer zum Zeitpunkt der Explosionen in unmittelbarer Nähe der Pager war, und hat damit eine hohe Zahl ziviler Opfer billigend in Kauf genommen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verwies darauf, dass Alltagsgegenstände nicht zur Waffe gemacht werden dürften. Zudem waren die Pager so programmiert, dass sie erst mehrere Sekunden nach einem akustischen Signal explodierten, das den Eingang einer Textnachricht anzeigte. Damit sollte eine möglichst hohe Zahl an Augenverletzungen und Erblindungen erreicht werden.

Der vom offiziellen Deutschland zur Schau gestellte Mangel an Empathie und das Ausbleiben einer Verurteilung des staatsterroristischen Akts wird absehbar weiter zum Ansehensverlust Deutschlands beitragen. Vor allem in arabischen Ländern befindet sich das Ansehen Deutschlands angesichts der einseitigen Haltung im freien Fall. Aber auch andere Länder vor allem des Globalen Südens werfen Deutschland seit geraumer Zeit Unaufrichtigkeit und das Messen mit zweierlei Maß vor.“

https://freedert.online/inland/219860-reaktionen-auf-pager-anschlaege-im/

 

Gewalt und noch mehr Gewalt

 

Karin Leukefeld: „Wenn Israel mit Gewalt nicht erreicht was es will, lautet seine Antwort: noch mehr Gewalt. Dieses geflügelte Wort kursiert unter Diplomaten, wenn die Mikrophone ausgeschaltet sind. Israel hat im Krieg gegen die Hamas zwar den Gaza-Streifen zerbombt, aber nicht die Vernichtung der Hamas erreicht. Geschweige denn wurde das Unrecht wieder gut gemacht, das zu den Angriffen am 7. Oktober 2023 geführt hat. Der Krieg gegen Gaza wurde mit mehr Gewalt auf das besetzte Westjordanland ausgeweitet. Nun setzt Israel mit noch mehr Gewalt auf einen weiteren Krieg und will die Hisbollah im Libanon vernichten.

Der amtierende Ministerpräsident des Libanon, Najib Mikati, sagte seine Reise zum UN-Gipfel in New York ab und erklärte in Beirut, die internationale Gemeinschaft und das menschliche Gewissen müssten „eine klare Position zu den grauenhaften Massakern einnehmen“, die im Libanon verübt worden seien. Internationales Recht müsse aktiviert werden, um zu verhindern, dass zivile Technologie als Waffe genutzt werden könne. Alles müsse getan werden, „um die vielen Arten von Kriegen, die der Feind Israel verübe, zu stoppen“, so Mikati.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Reise zum UN-Gipfel verschoben. Aktuell wird er vermutlich erst am Freitag in New York sprechen. Sollte das tatsächlich so sein, werden voraussichtlich viele Staatenvertreter den Plenarsaal am Sitz der Vereinten Nationen aus Protest gegen Israels Kriege verlassen.

24.09.2024 Nachtrag:

Israel hat am Nachmittag erneut ein Wohnhaus im Süden von Beirut bombardiert. Die „Dakhiye Doktrin“, die bereits in Gaza und im palästinensischen Lager im besetzten Westjordanland eingesetzt wurde. Der israelische General Gadi Eisenkot hatte diese „Doktrin“ im Krieg 2006 gegen Libanon und gegen die Hisbollah entwickelt. Dabei wird unverhältnismäßig große Gewalt eingesetzt, um größtmögliche Zerstörung ziviler Infrastruktur zu erreichen. Damit soll die Hisbollah unter Druck gesetzt werden, die massenhafte Vertreibung der Bevölkerung wird zur Kriegswaffe.

Der Gesundheitsminister meldet nach einem ersten Rettungseinsatz bei dem zerstörten Wohnhaus 6 Tote und 15 Verletzte. Die Zahl der Toten durch israelische Luftangriffe auf Libanon ist damit auf 558 gestiegen, darunter 50 Kinder und 94 Frauen. Die Zahl der Verletzten wird nun mit 1.835 angegeben. Hunderte Menschen sind über die Grenzen nach Syrien geflohen.“

https://globalbridge.ch/der-schmutzige-krieg-gegen-die-palaestinenser-wird-auf-den-libanon-ausgeweitet/

 

Aufruf zur Mäßigung

 

Lutz Herden: „Israel verliert seit zwölf Monaten ein ums andere Mal den Krieg der Bilder und kann und will gerade deshalb nicht aufhören. Als ob es nicht mehr darauf ankäme. Als ob man nicht wüsste, dass für die Hamas wie die Hisbollah die eigenen Toten um vieles wertvoller sind als jeder getötete israelische Soldat. Das Vermächtnis der Märtyrer macht es den Überlebenden zur Pflicht, die Rächer von morgen zu sein.

Will Israel nie mehr zur Ruhe kommen inmitten all der Feindschaft, die es Generationen seiner Nachbarn einpflanzt? Fragt sich niemand, warum es der Hisbollah gelingt, Hunderttausende von Kämpfern zu rekrutieren, die zwar verwundbar, aber kaum zu schlagen sind? Wer mit stiller Genugtuung zusieht, wie die israelische Armee Gaza und den Libanon so schwer trifft, sollte nicht allen Ernstes glauben, damit sei den Juden in Israel geholfen.“

https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/hunderte-tote-im-libanon-als-sei-es-das-selbstverstaendlichste-der-welt

 

Jens Berger: „Die derzeitige Situation im Nahen Osten gleicht der eines Pulverfasses. Erst vor ziemlich genau einem Monat konnte durch Verhandlungen durch das Emirat Katar ein Explodieren dieses Pulverfasses noch einmal abgewendet werden. Ob die gestrigen Anschläge der Funke sind, der das Pulverfass explodieren lässt, ist zurzeit ebenfalls schwer zu sagen. Fest steht jedenfalls, dass Israel einmal mehr durch seinen Staatsterrorismus zündelt und die Gefahr eines großen Krieges, bei dem auch zahlreiche Israelis sterben würden, durch die Anschläge deutlich gestiegen ist. Erst vorgestern hatte der US-Sondergesandte Amos Hochstein die Israelis davor gewarnt, den Konflikt mit der Hisbollah zu eskalieren. Wer solidarisch mit Israel ist, sollte diese Anschläge daher aufs Schärfste verdammen.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=121455

 

Wiebke Diehl: „Wer es gut mit Israel meint, sollte allerdings – unabhängig davon, welch schizophrene Sicht er einnimmt – endlich auf Mäßigung drängen. Denn Tel Aviv unterschätzt, dass die Zeit des Schaltens und Waltens längst vorbei ist. Der israelische General der Reserve, Jitzhak Brik, der lange vor dem 7. Oktober vor einem entsprechenden Szenario gewarnt hatte, wies am Dienstag in einem Kommentar in Haaretz erneut darauf hin, dass die Hisbollah »hundertmal mächtiger als die Hamas« sei, die Israel auch nach fast einem Jahr Krieg nicht habe besiegen können. Eine Bodenoffensive im Libanon werde zudem wahrscheinlich zu Bodenkriegen an fünf Fronten führen – an der jordanischen und libanesischen Grenze, auf den besetzten syrischen Golanhöhen, im Westjordanland und im Gazastreifen. Tel Aviv streue der Öffentlichkeit nicht nur »Sand in die Augen«, es gefährde auch »unsere Existenz«, so Briks eindringliche Warnung, die Israels Freunde ernst nehmen sollten, wenn sie es ehrlich meinen."

https://www.jungewelt.de/artikel/484070.wertebasierte-perspektive.html

 

Leben und Sterben als Video-Spiel

 

Oleg Jassinski: „Was auch immer die Gründe für die heutige Pager-Massenexplosion im Libanon sein mögen, es handelt sich um eine High-Tech-Militäroperation, die erste ihrer Art.

Das chronische wahllose Anvisieren von Zielen militärischer Aktionen durch Israel, bejubelt von johlenden Unholden, ist ein bekanntes Phänomen im Nahen Osten. Der jüdische Staat hat sich in einen regelrechten Völkermord-Fächer verwandelt, der großzügig und gleichmäßig den Tod über alle benachbarten Gebiete verteilt. Abgesehen vom freudigen Gejohle der Idioten ist es ganz offensichtlich, dass die an der Oberfläche sichtbaren Machthaber nicht übersehen können, was die unvermeidlichen Kosten und Folgen dieser Aussaat sein werden. Ethisch gesehen ist das nicht einmal mittelalterlich, es ist die Wildnis des Jura-Zeitalters.

Die Tragödie im Libanon erinnert uns daran, dass für Hightech-Wilde nichts unmöglich ist, und so, wie es zahlreichen Gadgets in den letzten Jahren gelungen ist, Millionen von Nutzern auf sanfte Weise den Rest ihres Verstandes und ihrer kritischen Fähigkeiten zu rauben, werden sie auch in der Lage sein, Leben zu nehmen, einschließlich derer, die immer noch nicht an unsere bösartigen "Verschwörungstheorien" glauben wollen.

Hinzu kommt der Abgrund an Möglichkeiten, den die Künstliche Intelligenz und die natürliche Hirnlosigkeit ihrer Nutzer bieten.“

https://freedert.online/meinung/219638-zur-anschlagserie-im-libanon-jurassic-parc-im-hightech/

 

In den letzten Jahren konnte mensch davon ausgehen, durch moderne Elektronik aus Alltags-Gegenständen wie Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine oder Auto geortet und abgehört zu werden. Von Computer und Handy sowieso.

Steht mensch im Verdacht oder trifft sich mit den falschen Leuten, wird ihm vorgeworfen, sein Handy nicht dabei gehabt zu haben. Andrej Holm kann ein Lied davon singen, siehe https://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/514-der-geheimdienst-die-stadt-und-die-not

„Die Konspirativität der Treffen wurde Medienberichten zufolge daraus abgeleitet, dass die beiden Beschuldigten sich geheimnisvoll verhielten und ihre Mobiltelefone nicht mitgenommen hatten. Über den Inhalt der Gespräche sei der Bundesanwaltschaft aber nichts bekannt …“

https://www.sueddeutsche.de/politik/wie-man-unter-terrorverdacht-geraet-die-gedanken-sind-freiwild-1.881719

 

Bislang war es möglich, durch seine eigenen elektronischen Geräte aufgespürt und abgehört zu werden.

Ab jetzt muss mensch damit rechnen, durch diese getötet zu werden.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

21. September - Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

"Hilfe, mein Kind rutscht nach rechts!" - Im neuen Wochenkommentar widmen wir uns heute der Flutkatastrophe und einem möglichen Zusammenhang mit dem Klimawandel, und natürlich auch diesmal unserem Kampf gegen räächts!

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa2yjecz1fmc4h7cug0u/

 

Kanzler, Gott, Musik | Die Echse und der Runde Tisch | Folge 11

https://www.youtube.com/watch?v=ErmEVr9B_sw

 

Simone Solga: Feinste Volkserziehung | Folge 132

https://www.youtube.com/watch?v=Nl4PErrqZK8

 

Schlecht regiert - Leben riskiert / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 159

https://www.youtube.com/watch?v=L-TzVTQU_U8

 

HallMack  Aktuelle Kamera 78 - Ampel genießt vollste Zustimmung

https://www.frei3.de/post/96e46216-94a0-42c8-8036-996153978fad

 

HallMack  Aktuelle Kamera 79 - Der Rücktritt

https://www.frei3.de/post/82c93b84-c690-4a59-817a-1f6cfbe72631