Hass und Rassismus sind wieder salonfähig, Spinnerei sowieso

Sollte es in diesem Lande jemanden gegeben haben, der noch an das Gute im Kulturschaffenden geglaubt hatte, sollte das seit letzter Woche nicht mehr tun.

Auf der Frankfurter Buchmesse traf sich die geistige Elite des Landes. Wie in jedem Jahr, wurden auch diesmal Preise vergeben, die zeigen sollen, wo diese geistige Elite steht und wo sie hin will.

Die Verleihung des Deutschen Buchpreises an Kim de l'Horizon und vor allem des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Serhij Schadan stellt ein katastrophales Zeugnis der Intellektuellen dieses Landes aus – auch ob des mangelnden Protestes gegen diese Entscheidungen.

 

Die genderfluide nichtbinäre schweizerische Person

 

Deutscher Buchpreis 2022 | Kim de l’Horizon erhält die Auszeichnung für den Roman „Blutbuch“

https://www.youtube.com/watch?v=YzFe_npPu8I

 

Kim de l'Horizon gewinnt Deutschen Buchpreis

https://www.youtube.com/watch?v=zO2P-0aG7-w

 

Aus „Wikipedia“: „Kim de l’Horizon (* 9. Mai 1992 in Ostermundigen bei Bern) ist eine genderfluide nichtbinäre schweizerische Person, die unter diesem Pseudonym Lyrik, Prosa und Theaterstücke verfasst. Ihr Roman Blutbuch wurde 2022 sowohl mit dem Deutschen Buchpreis als auch dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet ...

Bei der Buchpreisverleihung in Frankfurt am Main bedankte sich de l’Horizon bei der Mutter mit einer Liebeserklärung, sang a cappella das Lied Nightcall von Kavinsky und rasierte sich als Zeichen der Solidarität mit den protestierenden Frauen im Iran («Dieser Preis ist nicht nur für mich») das Haupthaar.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_de_l%E2%80%99Horizon

 

Kai Rebmann: „Im Jahr 2022 wurde der Debütroman „Blutbuch“ des Schweizer Autors Kim de l’Horizon mit dem Deutschen Buchpreis bedacht. Diese Auszeichnung ist Wasser auf die Mühlen aller Kritiker des ohnehin schon umstrittenen Literaturpreises. Das Werk des Berners, der sich als „nicht binär“ identifiziert, gleicht einer Vergewaltigung der deutschen Sprache, die sich über 336 Seiten erstreckt. Selbst die einst so konservative „Welt“ kann sich dem Geist der Zeit nicht erwehren und freut sich, dass in dem Buch „man“ zu „mensch“ und die „eindeutige Geschlechtsordnung“ durch die Verwendung von Gendersternchen aufgebrochen wird. Auch Sätze, die sich über eine ganze Seite hinziehen, ohne jedes Satzzeichen auskommen und in denen wild zwischen Deutsch, Schweizerdeutsch und Englisch gewechselt wird, finden die Zustimmung der „Welt“.

Zwei Beispiele aus „Blutbuch“ scheinen es der Kollegin Marie-Luise Goldmann ganz besonders angetan zu haben: „Ich wurde ein Werwolf, ein Wenwolf, ein Wenfickeichheute-wuff.“ Und: „Wie unglaublich sanft und lebendig sich ein penetrierter Arsch anfühlt. Als wäre mensch ganz aus Seide gezimmert.“ Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Die „Welt“ verkauft solche Ergüsse als „virtuosen Wechsel aus gefühlvoller Poesie und knallharter Materialität“. Dabei sind diese Sätze noch vergleichsweise harmlose Beispiele für die in „Blutbuch“ betriebene Verherrlichung von sexueller Gewalt in ihren abartigsten Formen, bei denen Blut, Kot und Spucke eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

In einer anderen Zeit wären Bücher wie „Blutbuch“ mit einiger Wahrscheinlichkeit auf dem Index gelandet, zumindest jedoch von jedem halbwegs seriösen Verlag abgelehnt worden. Heute gewinnen sie stattdessen den Deutschen Buchpreis. Es würde wohl kaum überraschen, wenn sich der eine oder andere bisherige Gewinner dieser Auszeichnung jetzt dazu entschließen sollte, seinen Preis nach Frankfurt zurückzuschicken. Kim de l’Horizon schreckt auch nicht davor zurück, sich mit einem der größten deutschsprachigen Dichter und Denker anzulegen. Mit Bezug auf Johann Wolfgang von Goethe, der ausgerechnet in der Mainmetropole das Licht der Welt erblickt hat, schreibt der Schweizer: „Wie sehen Texte aus, wenn nicht ein menschliches Meistersubjekt im Zentrum steht und die Welt begnadet ins Förmchen goethet?“

Im Mittelpunkt des Buches, dessen Titel sich auf einen Baum bezieht (Schweizerdeutsch für „Blutbuche“) steht der nicht binäre Protagonist namens Kim, mutmaßlich das Alter Ego des Autors. Der DuMont-Verlag, in dem das Werk erschienen ist, bewirbt den Gewinner des Deutschen Buchpreises als „eine Lektüre, die an der Körperwahrnehmung und an den eigenen Gewissheiten rüttelt“. Dieser Roman sei ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen wie etwa Geschlechter, Traumata oder Klassenzugehörigkeiten. Davon scheint auch die Jury in Frankfurt überzeugt gewesen zu sein. In der Begründung ihrer Wahl heißt es unter anderem: „Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l‘Horizons Roman ‚Blutbuch‘ nach einer eigenen Sprache.“ Oder: „Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?“

Auch wenn die Mitglieder der Buchpreis-Jury das offenbar anders sehen, so bleibt festzuhalten: Die deutsche Sprache ist ein hohes Kulturgut, das es zu schützen gilt und nicht auf dem Altar der Beliebigkeit und des Zeitgeistes geopfert werden darf. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Erich Klein (Publizist und Übersetzer), Frank Menden (Buchhändler), Uli Ormanns (Buchhändler), Isabelle Vonlanthen (ehem. Präsidentin der Literaturkommission der Stadt Zürich), Selma Wels (Verlegerin und Kulturvermittlerin), Jan Wiele (Literaturredakteur FAZ) und Miriam Zeh (Literaturredaktion Deutschlandfunk). Diese Herrschaften könnten eines Tages als Totengräber des Deutschen Buchpreises in die Geschichte eingehen. Denn ein Literaturpreis ist nur so lange etwas wert, wie er in der Fachwelt als solcher wahrgenommen und anerkannt wird. Das war beim Deutschen Buchpreis seit seinem Bestehen noch nie ohne Abstriche der Fall und dürfte nach der jüngsten Preisverleihung auch in Zukunft nicht einfacher werden.“

https://reitschuster.de/post/deutscher-buchpreis-vor-dem-aus/

 

Der Rassist

 

Harald Neuber: „Für einige Aufregung sorgte dieser Tage ein Kommentar des langjährigen Fernsehjournalisten Franz Alt zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Die Wahl des verantwortlichen Börsenvereins des deutschen Buchhandels war auf den ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan gefallen. Franz Alt hielt das wegen aggressiver antirussischer Kommentare für skandalös.

Der Ansicht Alts, dessen Kolumnen Telepolis seit Jahren bisweilen von dessen Homepage sonnenseite.com übernimmt, stand im krassen Widerspruch zu einem Bericht des medialen Mainstreams. Tagesschau.de etwa stellte Zhadan als "Schriftsteller, Musiker und freiwilligen Helfer im Krieg" vor. Für sein Werk und seinen humanitären Einsatz sei er mit dem Friedenspreis geehrt worden. Zu den antirussischen Kommentaren: nichts weiter.

Daher noch mal einige Worte zum journalistischen Umgang: Zunächst hat Telepolis die Kolumne übernommen und als Kommentar kenntlich gemacht. Die Zitate Zhadans, die maßgeblich aus einem Artikel der Wochenzeitung Die Zeit wiedergegeben waren, wurden verifiziert. Eine umfassendere Darstellung, wie sie im Telepolis-Forum mitunter eingefordert wurde, ist immer anstrebenswert, war aber in diesem Fall nicht notwendig.

Was zu einigen notwendigen Worten zur inhaltlichen Einordnung führt: Zhadans entmenschlichende Rhetorik über "die Russen" ist abzulehnen. Punkt. Das gilt in diesem Fall ebenso wie entsprechende und stärker werdende Tendenzen in Russland gegenüber "den Ukrainern".

Wenn Zhadan "die Russen" als "Horde", "Verbrecher", "Tiere", "Unrat" bezeichnet, dann kann er das als Vertreter eines attackierten Landes tun. Auch das muss von der sicheren deutschen Redaktions- und Forenperspektive aus eingestanden werden. Aber es disqualifiziert ihn eben für einen Friedenspreis. Dafür muss man nicht sein Tagebuch "Himmel über Charkiw" lesen. Diese und weitere Äußerungen stehen für sich und zeigen, dass dem Börsenverein der moralische Kompass verlorengegangen ist.

Das gilt auch angesichts des Umstandes, dass der Börsenverein einem unguten Zeitgeist folgt. Der hat schließlich auch begünstigt, dass der telegene Drohnenmörder Barack Obama den Friedensnobelpreis verliehen bekommen hat. Ebenso wie der Tigray-Völkermörder Abiy Ahmed.

Diese Widersprüche zu thematisieren, ist und bleibt journalistische Pflicht.“

https://www.heise.de/tp/features/Skandalpreis-statt-Friedenspreis-Warum-sich-der-Boersenverein-des-Buchhandels-moralisch-verrannt-hat-7322495.html?seite=2

 

Franz Alt: „"Brennt in der Hölle, ihr Schweine!", schreibt der ukrainische Schriftsteller Zhadan. Heute hat er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekommen. Warum das ein dreifacher Skandal ist. Ein Kommentar.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an einen Schriftsteller, Serhij Zhadan, der die Russen hasst. "Darf das sein?", fragt die Wochenzeitung Die Zeit, und beantwortet die Frage gleich mit: "Leider ja."

Sind wir tatsächlich so weit gekommen, dass ein Völkerhasser einen renommierten deutschen Friedenspreis bekommen muss? Ist das nicht ein Skandal?

In seinem Buch "Himmel über Charkiw" bezeichnet Zhadan die Russen laut Zeit als "Horde", "Verbrecher", "Tiere", "Unrat". Sie haben richtig gelesen. Aber es geht noch weiter in diesem Ton.

Der Friedenspreisträger schreibt: "Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten." Und er schreibt auch: "Brennt in der Hölle, ihr Schweine."

Und dieser Russenhasser bekommt jetzt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Man traut seinen Augen und seinem Verstand nicht, wenn man das liest. Hat uns unsere Solidarität mit dem von Putin überfallenen ukrainischen Volk moralisch blind gemacht?

Ein Friedenspreis für einen Dichter, der nicht zwischen einem Kriegsverbrecher Putin und dem russischen Volk unterscheiden kann? Müssten nicht gerade Dichter, Schriftsteller, Journalisten aus Verantwortung für ihren Beruf diese Unterscheidung kennen und benennen? Und jetzt ein Friedenspreis, der den Völkerhass stärkt und schürt?

Für einen, der schreibt: "Brennt in der Hölle, ihr Schweine!" Was für ein "Dichter" ist das, der das gemeinsame Menschliche aller Menschen ganz offensichtlich vergessen, verdrängt und verloren hat?

Ein Friedenspreis für Unmenschlichkeit?

Im Krieg ist Hass gegen den Aggressor verständlich. Aber muss ein Dichter dafür mit einem Friedenspreis geehrt werden? Die vielen Fragen in diesem Kommentar zeigen mein Unverständnis, meine Ratlosigkeit, aber auch meine Wut über diesen Skandal. Alle früheren Preisträger sollten aus Protest ihren Preis zurückgeben!

Der diesjährige Preisträger schreibt, dass er seit dem 24. Februar, dem Beginn des Putin-Krieges, eine Waffe bei sich trägt. Er bekennt: "Diese Erfahrung ist in unserer Welt leicht zu erwerben, aber danach schwer wieder loszuwerden." Ein bemerkenswertes und mutiges Stück Selbsterkenntnis. Aber dafür einen Friedenspreis, wenn er gleichzeitig alle Russen hasst?

Für mich ist diese Preisverleihung ein dreifacher Skandal.

Erstens: Dass ihn dieser Autor bekommt.

Zweitens: Dass der Börsenverein einen Friedenspreis an einen Völkerhasser vergibt.

Und drittens: Dass eine renommierte deutsche Wochenzeitung in einem Leitartikel zwar die Frage stellt: Darf das sein? Aber darauf antwortet: "Leider ja".

Die Begründung der Zeit ist dann auch mehr als verwunderlich:

Der Skandal ist nicht der Dichter und nicht sein Buch. Der Skandal ist der russische Überfall auf die Ukraine und das tägliche Töten. Die Literatur wehrt sich mit ihren Mitteln. Und kämpft für nichts anderes als Frieden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Zeit: Seit wann ist Völkerhass eine Hilfe für den Frieden?“

https://www.heise.de/tp/features/Friedenspreis-fuer-Russen-Hass-7317325.html?seite=all

 

Tobias Riegel: „Kulturpropaganda: Extremisten sind die Guten, wenn sie auf „unserer“ Seite stehen. Die Preisverleihung am Sonntag fungierte als ein Lagerfeuer jener westlichen Akteure, die den Krieg durch Waffenlieferungen und das Ablehnen von Verhandlungen möglichst in die Länge ziehen wollen. Dieser Opportunismus gegenüber der offiziellen Deutung des Ukrainekriegs wird dem „widerständigen“ Ruf der Kulturszene einen weiteren Schlag versetzen.

Am Sonntag wurde der ukrainische Autor Serhij Zhadan in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet: „für sein herausragendes Werk sowie seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft“, so der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in der Begründung.

„Unrat, der aus dem Osten über uns hergefallen ist“

Was schreibt der Preisträger, dass er sich für einen Friedenspreis qualifiziert? Laut einem Kommentar der „Zeit“ bezeichnet Zhadan in seinem soeben im Suhrkamp Verlag erschienenen Buch „Himmel über Charkiw“ die Russen als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“. Er schreibt: „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“ Er schreibt: „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“ Die „Junge Welt“ ordnet Zhadans Werk folgendermaßen ein:

„In seinem frisch erschienenen Band ‚Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg’ betrachtet er die Invasoren als ‚Barbaren‘ und ‚Unrat, der aus dem Osten über uns hergefallen ist‘; er wünscht ihnen den Tod. Der Krieg habe das ‚wahre Wesen‘ der Russen offenbart, auch die russische Kultur als Stützpfeiler der ‚russischen Welt‘ sei verantwortlich, verkündete er auf seinem Facebook-Kanal. ‚Ist Puschkin daran schuld, dass Kriegsverbrecher in Russland geboren werden? Ja, er ist schuldig. Natürlich ist er schuldig. Sie sind alle schuldig.’“

Ein solches Pamphlet in der gegenwärtigen Zeit prominent auszuzeichnen, finde ich skandalös. Es ist das Gegenteil von der angeblich auszuzeichnenden „humanitären Haltung“.

Zhadan würde ich bei dem befremdlichen Vorgang noch eher in Schutz nehmen, als die Akteure, die ihn nun ausgezeichnet haben: Vielleicht kann der Schriftsteller nur bedingt etwas dafür, dass er zum Maskottchen der westlichen Kulturpropaganda auserkoren wurde? Auch mit seiner sprachlichen Verrohung möchte ich nicht zu hart ins Gericht gehen – als direkt mit einer Kriegspartei verbundener Künstler, unter dem subjektiven Eindruck der Erlebnisse an der Front und unter Einfluss der harten ukrainischen Propaganda kann er sich gegen eine solche Verrohung vielleicht nicht mehr wehren. Es ist aber etwas völlig anderes, ob man sprachliche Entgleisungen wegen schlimmer Erlebnisse des Autors gerade noch nachvollziehen kann – oder ob man diese teils rassistischen Entgleisungen dann auf einer großen Bühne auszeichnet.

Mit dieser Auszeichnung und mit der größtenteils verniedlichenden Berichterstattung machen sich die Juroren und die jeweiligen Journalisten die Tiraden von Zhadan zu eigen. Man kann den Börsenverein nicht mit „der Literaturszene“ gleichsetzen, aber es ist bisher auch kein angemessener Einspruch aus der Literaturszene gegen die Verleihung zu vernehmen.

Symbol gegen die Verständigung

Dieser Preis ist ein hartes Symbol gegen die für eine friedliche Entwicklung Europas unverzichtbare Verständigung mit Russland – schließlich stellen sich die Verantwortlichen und die lobenden Kommentatoren hinter die Aussage, dass „die Russen“ als „Barbaren“ und „Unrat“ zu bezeichnen sind: Was wird das wohl bei vielen russischen Bürgern auslösen gegenüber Deutschland und seinen Dichtern und Denkern? Die Auszeichnung ist außerdem ein deutliches Zeichen der Unterwerfung der Jury unter die sehr dominante und falsche offizielle Deutung des Ukrainekonfliktes durch Politik und viele Medien unter Leugnung einer langen Vorgeschichte.

In vielen Medienkommentaren zur Preisverleihung werden die rassistischen Tendenzen von Zhadans Text nicht angemessen thematisiert. Da ist also der eingangs zitierte „Zeit“-Artikel noch als positive Ausnahme zu bezeichnen – allerdings nur im Einstieg, wo treffende Fragen (leider nur rhetorisch) gestellt werden, etwa diese:

„Ist es nicht einfach nur fatal, in diesen grauenvollen, hasserfüllten Zeiten den Hass mit literarischen Mitteln noch zu verstärken?“

Ja, selbstverständlich ist es das. Doch diese Verstärkung des Hasses sei dann eben doch durch Zhadans schlimme Kriegserlebnisse begründet und darum indirekt preiswürdig, so die „Zeit“:

„Es ist passiert, dass er Kinder im Luftschutzkeller sah und sah, wie das die Kinder verändert. Es ist passiert, dass er einen gefallenen Freund nicht richtig beerdigen konnte, weil dessen Kopf nicht zu finden war. Es ist passiert, dass er über eine Kreuzung ging, und zehn Minuten später wurde diese Kreuzung beschossen. Der Krieg ist passiert. (…) Es ist der richtige Ort, diesen Preisträger zu ehren. Es ist auch der richtige Preis.“

Wie gesagt: Die rassistischen Ausfälle des Autors finde ich unter dem Eindruck eines Bombenhagels zwar nicht akzeptabel, aber gerade noch erklärbar – aber auch nur dann. Wer solche Ausfälle allerdings aus der Distanz auch noch lobt und auszeichnet, handelt eindeutig gegen den Frieden.

Der Mythos von der mutigen Kulturszene

Aus der Wahl des Preisträgers und aus der ganzen Inszenierung des Vorgangs spricht viel Opportunismus der Beteiligten. Das ist ein weiterer Schlag gegen den Mythos einer mutigen Kulturszene, die es mit den Mächtigen im eigenen Land aufnimmt. Dieser „engagierte“ Ruf vieler Künstler hat bereits während der Corona-Politik starken Schaden genommen, als von vielen Kulturschaffenden kein Einspruch gegen die Verhetzung und den Ausschluss von Andersdenkenden zu hören war.

Andererseits gab und und gibt es viele Ausnahmen in der Kulturszene – und diese wenigen mutigen Künstler verdienen umso mehr unseren Respekt. Aber gerade viele prominente Kulturschaffende nutzen momentan ihre Reichweite nicht, um der Kriegsverlängerung durch Waffenlieferungen oder der gesellschaftlichen Bedrohung durch die Sanktionspolitik öffentlich etwas entgegenzusetzen. Während viele Akteure der Kulturszene schweigen, fallen andere durch besonders schrilles Auftreten auf, wie etwa der ehemalige PEN-Präsident Deniz Yücel.

Kulturpropaganda

Die Verletzung der Würde verbietet sich auch gegenüber mutmaßlichen Schwerverbrechern oder gegenüber Menschen, die man selber so einordnet. Diese wichtige Regel verletzt Zhadan und wird dafür von deutschen Kulturschaffenden belohnt. Das Verhalten fügt sich ein in eine ganze Reihe von fragwürdigen Sympathiebekundungen von westlicher Seite für Rechtsextreme, wenn sie nur auf der „richtigen“ (also antirussischen) Seite stehen. Zu beobachten war das bereits 2014 beim Maidan-Umsturz, es setzt sich unter anderem fort bei Alexej Nawalny, beim Asow-Regiment oder beim ukrainischen Botschafter Melnyk.

Diese Preisverleihung war ein fragwürdiger Akt der Kulturpropaganda, die ganze Veranstaltung fungierte als ein Lagerfeuer jener westlichen Akteure, die den Krieg durch Waffenlieferungen und das Ablehnen von Verhandlungen möglichst in die Länge ziehen wollen.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=89603

 

Unerwünschte russische Kultur

 

Marianne Arens: „Noch bis zum Sonntag findet die 74. Frankfurter Buchmesse statt, an der sich Autoren und Verleger aus 95 Ländern und tausende Besucher beteiligen. Wer jedoch erwartet, inmitten der drohenden Atomkriegsgefahr hier ein Forum für kulturellen Austausch und das Bemühen um Frieden vorzufinden, wird bitter enttäuscht. Die Frankfurter Buchmesse hat Russland von der Teilnahme ausgeschlossen und sich selbst bewusst und gründlich in den Dienst antirussischer Kriegspropaganda gestellt.

Schon Anfang März 2022, kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, entschied die Leitung der Buchmesse, den russischen Nationalstand auszuschließen. Ein ukrainischer Nationalstand darf dagegen eine zentral gelegene Fläche nutzen; die Kosten dafür bestreitet das Auswärtige Amt. Prominentester Sprecher der Messe ist der ukrainische Regierungschef Wolodimir Selenskyj. Drei von vier Buchpreisen gehen an ukrainische Autoren, und der weltweit geachtete Friedenspreis wird einem glühenden Nationalisten verliehen.

Die Buchmesse reiht sich damit in eine antirussische Kampagne ein, die darauf abzielt, alle Brücken einzureißen und den Krieg in der Ukraine weiter zu eskalieren. Der Krieg des Putin-Regimes ist reaktionär, aber er ist von den Nato-Mächten systematisch provoziert worden. Nun nutzen sie die ukrainische Bevölkerung als Kanonenfutter, um einen Stellvertreterkrieg gegen die Atommacht zu führen, der in der Vernichtung der gesamten Menschheit zu münden droht. Die rassistische Kampagne gegen Russen dient der Legitimation dieses Kriegs und der Einschüchterung jeder Opposition dagegen.

Den Tenor für die antirussische Kampagne auf der Buchmesse gab Selenskyj vor. Auf dem Empfang des europäischen Verlegerverbands online zugeschaltet, forderte der ukrainische Regierungschef, man müsse mit dem Versuch, Russland zu verstehen, endlich Schluss machen. „Wir müssen es offen sagen“, so Selenskyj. „Es gibt in Europa immer noch viele Personen, die sich dafür einsetzen, Russland ‚zu verstehen‘.“ Damit brachte er die absurde Kriegspropaganda auf den Punkt: Die Öffentlichkeit muss endlich aufhören, „verstehen“ zu wollen, und den Kampf gegen Russland bedenkenlos und bis zum Sieg unterstützen.

Das ist auch die groteske Quintessenz eines Kommentars, den die Zeit zur Verleihung des Friedenspreises publizierte. Dieser wird am Sonntag in der Paulskirche an Serhij Zhadan, einen Autor und Musiker aus Charkiw, verliehen. Zhadan (58) ist ursprünglich russischsprachig, hat sich jedoch in den letzten Jahren und vor allem seit Kriegsbeginn zu einem glühenden Nationalisten entwickelt. Er schreibt ukrainisch, unterstützt die ukrainischen Streitkräfte und trägt stolz einen „Kosakenschnitt“.

Volker Weidermann, Feuilleton-Chef der Zeit, bezeichnet die Preisverleihung zunächst als „Skandal“: „Der Friedenspreis ist einer der wichtigsten europäischen Kulturpreise unserer Zeit. Die ausgezeichnete Persönlichkeit muss, so steht es im Statut, in hervorragendem Maße ‚zur Verwirklichung des Friedensgedankens‘ beigetragen haben.“ Zhadan jedoch hat die Russen in seinem letzten Buch („Himmel über Charkiw“) als „Horde“, als „Verbrecher“ und „Unrat“ bezeichnet. Über die „russischen Tiere“ heißt es auf S. 45: „Brennt in der Hölle, ihr Schweine“.

Weidermann kommentiert: „Selbst wenn es hier nicht um unseren wichtigsten Preis im Namen des Friedens ginge, wäre das ungeheuerlich. Ist Literatur nicht für das Gegenteil dieser einseitigen, hasserfüllten Parteinahme geradezu erfunden worden? Ist das nicht die große Kunst, das Nicht-zu-Verstehende verstehen? Den entmenschlichten Gegner als Menschen erkennen und beschreiben? Ist es nicht einfach nur fatal, in diesen grauenvollen, hasserfüllten Zeiten den Hass mit literarischen Mitteln noch zu verstärken?“

Es ist so erschreckend wie bemerkenswert, dass Weidermann diese aufklärerischen Gedanken selbst rundheraus ablehnt. Am Schluss seines Kommentars beantwortet er seine eigene Frage: „Darf man den Friedenspreis an einen Autoren verleihen, der die Russen hasst?“ mit einem ausdrücklichen: „Ja“. Er schreibt: „Es ist der richtige Ort, diesen Preisträger zu ehren. Es ist auch der richtige Preis. Der Skandal ist nicht der Dichter und nicht sein Buch. Der Skandal ist der russische Überfall auf die Ukraine und das tägliche Töten.“

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte die Vergabe des Friedenspreises an Zhadan in seiner Auftaktrede zur Buchmesse. Er danke dem Schriftsteller, der „auf bewundernswerte Weise soziales und kulturelles Engagement in der Ostukraine vorgelebt“ habe, so Steinmeier.

Kein Verständnis also, um keinen Preis. Jedes Forschen nach den Ursachen soll unterbunden, im Keim erstickt werden. Dieses kriegsbedingte Denkverbot wird umso hysterischer vertreten, als die Gesellschaft es keineswegs unterstützt. Kunst, Kultur und Literatur müssen frei sein, weil sie uns helfen, das Neue, Unbekannte und „Andere“ zu verstehen. Diese Auffassung ist auch unter Autoren und Lesern auf der Frankfurter Buchmesse weit verbreitet.

Den Kriegstreibern geht die antirussische Kampagne der Buchmesse hingegen noch nicht weit genug. Sie haben rigoros den Ausschluss alles Russischen von der Buchmesse und weltweit gefordert.

Zusammen mit dem PEN Ukraine, dem Lviv International BookForum und dem Book Arsenal in Kiew hat das Ukrainische Buchinstitut einen Appell an die Literatur- und Verlagswelt für ein Totalverbot russischer Literatur und Kultur publiziert, das vier Punkte beinhaltet: 1.) soll jede Verbreitung von Büchern russischer Autoren und Verlage gestoppt werden, „online wie offline“. 2.) sollen keine Rechte von russischen Verlagen oder an diese erworben oder verkauft werden. 3.) sollen außer Russland selbst auch „alle Verlagshäuser, Kulturzentren und Autor:innen von der Teilnahme an allen internationalen Buchmessen und Literaturfestivals“ ausgeschlossen werden, und 4.) sollen alle Stipendien für Übersetzungen zeitgenössischer russischer Autoren in andere Sprachen beendet werden.

Dieser Aufruf zum Totalboykott, der an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten erinnert, ist noch nicht alles. Im Sommer hat die ukrainische Regierung ein gesetzliches Verbot des Imports aller russischen Bücher und Aufführungen russischer Musik angekündigt. Das Ukrainische Buchinstitut, heute offizieller Partner der Buchmesse, hat im Mai angekündigt, aus den Schul- und öffentlichen Bibliotheken und anderen ukrainischen Einrichtungen bis zu 100 Millionen russische Werke zu entfernen. Darunter fallen auch Leo Tolstoi, Alexander Puschkin, Fjodor Dostojewski, etc. Oleksandr Tkatschenko, ukrainischer Kulturminister (und ehemalige Vorstandschef eines Medienunternehmens), schlug damals vor: „Russische Propagandawerke, die in ukrainischen Bibliotheken konfisziert wurden, könnten als Altpapier benutzt werden.“ Die Buchmesse hat Tkatschenko ausdrücklich eingeladen.

Die Frankfurter Buchmesse hat dem diktatorischen Ansinnen, alles Russische auszumerzen, zwar nicht stattgegeben. Doch sie räumt ein, dass es für russische Autoren sehr schwer sein könnte, in Frankfurt präsent zu sein. Zum Boykott Russlands schreibt sie: „Die Maßnahme wendet sich nicht gegen russische Autorinnen und Autoren (…) Einzelstände von russischen Verlagen wird die Frankfurter Buchmesse weiterhin zulassen, auch wenn diese Zulassung angesichts der verhängten Sanktionsmaßnahmen eher eine theoretische Möglichkeit sein wird“.

In den nächsten Tagen werden noch weitere hochrangige Regierungsvertreter wie Innenministerin Nancy Faeser, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) auf der Buchmesse sprechen und die Kriegspropaganda weiter zuspitzen.

Mit ihrer dumpfen Hetze und ihrem antirussischen Rassismus knüpfen die herrschenden Eliten an ihre dunkelsten Traditionen an. Der Krieg gegen Russland und die horrende Aufrüstung bringen auch den braunen Schmutz wieder hoch.

Der Mehring-Verlag hat vor drei Jahren auf der Buchmesse das Buch „Warum sind sie wieder da?“ präsentiert, in dem Christoph Vandreier eindringlich vor der Rückkehr des Faschismus warnt. Vor zwei Jahren stellte der Verlag David North‘ „30 Jahre Krieg“ vor, das die historische Kriegseskalation seit der Auflösung der Sowjetunion nachzeichnet und von einem marxistischen Standpunkt analyisert. Das Buch nennt einen dritten, diesmal mit Atomwaffen ausgefochtenen, Weltkrieg eine konkrete Gefahr und zeigt auf, dass nur die internationale Mobilisierung der Arbeiterklasse auf der Grundlage eines sozialistischen Programms den Kriegswahnsinn stoppen kann. Jedem Besucher der Buchmesse, der von der Kriegspropaganda abgestoßen ist, sei diese Lektüre ausdrücklich empfohlen."

https://www.wsws.org/de/articles/2022/10/21/buch-o21.html

 

Eugen Ruge: „Ich hätte niemals geglaubt, dass im gelehrigen Deutschland, wo inzwischen schon die Frage nach der Herkunft eines Menschen als rassistisch gilt, russische Speisekarten attackiert werden könnten. Dass deutsche Moderatoren die Sympathie eines Botschafters für einen profaschistischen Judenmörder  verzeihlich finden könnten. Dass in deutschsprachigen Zeitungen die Werke von Tolstoi bis Brodsky in toto als Literatur der Mörder und Vergewaltiger angeklagt werden könnte, wie es die ukrainische Schriftstellerin Oksana Sabuschko in der Neuen Zürcher Zeitung tut, weil diese Literatur den Boden für die Morde von Butscha bereitete habe. Dass Russland von einer deutschen Buchmesse ausgeschlossen wird; dass hier zugleich ein Friedenspreis vergeben wird an jemanden, der die Russen samt ihrer Kultur als „Unrat“ bezeichnet, und der – und darauf kommt es mir an – in der Paulskirche mit standing ovations bedacht wird. Nicht einmal die deutsche Kultur und Literatur ist, während die Nazis in Europa und der Welt wüteten, auf solche Weise generalverdächtigt worden.“

https://www.karenina.de/russland/gesellschaft/voelkerhass-ist-niemals-nuetzlich/

 

Kriegs-Begeisterung und Kriegs-Propaganda

 

Der Wurm blickt auf zwei frühere Beiträge zurück.

Helmut Kiesel: „Manches von dem, was „in dieser großen Zeit“, wie Karl Kraus am 19. November 1914 in seiner ersten kriegskritischen Rede sarkastisch sagte, zu Papier gebracht wurde, ist als Ausdruck einer wochenlang aufgestauten Erregung verständlich. Anderes zeugt von einem völligen Verlust rhetorischer wie intellektueller Selbstkontrolle und wirkt nachgerade erschütternd. Während Deutschland für seine vermeintlich hehren Ziele und Tugenden überschwenglich gerühmt wurde, unterstellte man den Nachbarländern, die nun zu Feinden geworden waren, jede Niedertracht.“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/567-das-auge-des-kriegers

 

„Anbei ein Auszug aus einem Artikel von Mathias Bröckers über Kriegspropaganda:

„Am Beispiel des Ersten Weltkriegs formulierte Arthur Ponsonby 1928 die Strukturgesetze der Kriegspropaganda - sie gelten, wie die aktuelle Berichterstattung über die Ukraine zeigt, noch immer.

Von Lord Arthur Ponsonby (1871-1946), einem britischen Politiker und Friedensaktivisten, stammt nicht nur das berühmte Diktum, dass das erste Opfer des Kriegs die Wahrheit ist - "When war is declared, truth is the first casualty". In seinem 1928 veröffentlichten Buch "Falsehood in Wartime" ("Lüge in Kriegszeiten") versuchte Ponsonby auch die Strukturelemente dieser Lügen und Fälschungen zu beschreiben, wie er sie am Beispiel des Ersten Weltkriegs beobachtet hatte:

- Wir wollen den Krieg nicht.

- Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.

- Der Führer des Gegners ist ein Teufel.

- Wir kämpfen für eine gute Sache.

- Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.

- Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.

- Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.

- Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.

- Unsere Mission ist heilig.

- Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

In ihrem Buch über "Die Prinzipien der Kriegspropaganda" (Präzisionsschläge sorgen für Kollateralschaden) hat die Historikerin Anne Morelli 2004 diese von Ponsonby definierten Prinzipien auf ihre Gültigkeit abgeklopft und vom Zweiten Weltkrieg bis zu den Kriegen in Jugoslawien und Irak zahlreiche Belege dafür gefunden:

"Wir schenken heute Lügenmärchen genauso Glauben wie die Generationen vor uns. Das Märchen von kuwaitischen Babys, die von irakischen Soldaten aus ihren Brutkästen gerissen wurden, steht dem von belgischen Säuglingen, denen man angeblich die Hände abgehackt hat (dies wurden den deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg zugeschrieben), in nichts nach.

Ponsonbys Prinzipien scheinen tatsächlich so etwas wie die zehn Gebote der medialen Kriegsführung darzustellen - und sind auch in dem aktuellen Konflikt um die Ukraine Punkt für Punkt zu beobachten. "Wir", der Westen, USA/EU/NATO, wollen natürlich keinen Krieg, fordern aber von den Bürgern größere "Rüstungsanstrengungen" (Nato-Sprecher Rasmussen) und mehr "militärische Verantwortung" (Gauck) auf sich zu nehmen. Das gegnerische Lager ("Russen" und "Pro-Russen") zwingt uns dazu, denn ihre Führer sind echte Teufel ("Putin") - die Titelseiten von "Newsweek" (Jetzt reicht es!) und "Spiegel" (SPIEGEL schließt Russland-Forum nach drei Stunden) in dieser Woche lassen keinen anderen Schluss zu. Wir dagegen kämpfen natürlich immer für die gute Sache: für "Mädchenschulen" in Afghanistan, für "Demokratie" im Irak, gegen einen irren "Diktator" in Libyen, den "Schlächter" Assad in Syrien und an der Seite der "Zivilgesellschaft" in der Ukraine. Für "Freiheit" und "Menschenrechte" betreiben wir "humanitäre Interventionen", die durch ihre "Präzisionsschläge" die unvermeidlichen "Kollateralschäden" so gering wie möglich halten …

Das dröhnende Schweigen, mit dem USA/NATO/EU auf die Veröffentlichung von Radar- und Satellitendaten zum MH-17-Absturz durch den russischen Generalstab reagierte, spricht Bände - nicht nur in Bezug auf die Qualität der zuvor geäußerten wüsten Anschuldigung in Richtung Russland, sondern auch auf die Verkommenheit der westlichen Medien, die eine Aufklärung der Unglücksursache und eine Offenlegung der ukrainischen und amerikanischen Daten nicht einmal fordern. Geschweige denn, ihre Regierungen für diese Nicht-Aufklärung in irgendeiner Weise kritisieren. Stattdessen wird mit den oben zitierten Titelbildern die faktenfreie Propaganda um eine weitere Stufe eskaliert.

"Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie's lesen", notierte der Wiener Schriftsteller Karl Kraus, nachdem auf eine Falschmeldung der deutschen und österreichischen Presse über einen französischen Bombenabwurf auf Nürnberg Ende Juli 1914 unmittelbar die Kriegserklärung an Frankreich erfolgt war. Dieser fingierte Bericht war für ihn die Urlüge und das Paradebeispiel für die Manipulation der Massen in Kriegszeiten, die Kraus dazu führte, "den Journalismus und die intellektuelle Korruption, die von ihm ausgeht, mit ganzer Seelenkraft zu verabscheuen".

Wer derzeit die Medien unter Berücksichtigung der Strukturgesetze von Arthur Ponsonby beobachtet, kann sich diesem Abscheu nur anschließen.“

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42386/1.html

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/358-go-east

 

Zum Wesen der deutschen Gutmenschen und Pseudo-Linken hatte sich der Wurm mehrfach geäußert, unter anderem hier: http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/592-die-kraft-die-stets-das-gute-will-und-stets-das-boese-schafft

 

Die Maske ist endgültig gefallen, Hass und Rassismus sind offiziell wieder salonfähig, solange es gegen die Richtigen geht.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

22. Oktober – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„Evangelium nach Thomas!“ - Im neuen Wochenkommentar geht es diesmal um einen ehemaligen Spitzenbeamten, dessen Geständnis jetzt die Republik erschüttert, es geht um willkommene Ablenkung und Zelte und Babys!

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aaa2yg5ty7we5zrfdbd9/

 

Der Mindeststandard

https://www.youtube.com/watch?v=4XomnPMYtT4

 

Bewegungsmangel

https://www.youtube.com/watch?v=3nb1ttoQ1R0

 

Simone Solga: Fifty Shades of Scholz | Folge 57

https://www.youtube.com/watch?v=6FY4avM7GBU

 

Lauterbach spricht offen über seinen Alkoholkonsum: Unglaubliche Archivszenen, die einiges erklären

https://www.youtube.com/watch?v=VTupsukfJS4

 

CRISTIAN TERHES,MEP:URSULA V.D.LEYEN Z. RÜCKTRITT AUFGEFORDERT

https://www.bitchute.com/video/FkdjOk7orW8c/

 

Durchatmen / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 79

https://www.youtube.com/watch?v=PMS7v_LnkR0

 

HallMack Aktuelle Kamera 6

https://www.frei3.de/post/597b52d6-01ae-4225-bb84-68599e578b6e

 

HallMack Deutschland zuletzt

https://www.frei3.de/post/359cfbea-7075-417a-a1d2-96a06e0f28cf