Friedensfahrt nach Moskau

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Die Friedensfahrer sind wieder in Berlin zurück.

Da die Staatsmedien über diese Aktion entweder gar nicht oder manipulativ berichtet hatten und sogar die offiziellen deutschen Friedens-Initiativen und linke Gruppen und Parteien diese Aktion ignorierten, werden das nur wenige mitbekommen haben. Aus der Webseite „Druschba“ (Freundschaft) http://www.druschba.info/?lang=DE :

„Was wollen wir?

Die Friedensfahrt von Berlin nach Moskau ist eine Bürgerinitiative zur Förderung der Völkerfreundschaft zwischen Deutschland und Russland.

Wir glauben an die Möglichkeit von Frieden trotz der offensichtlichen geopolitischen Agenda verschiedener Länder und Gruppierungen, uns unseren europäischen Nachbarn Russland medial als Feindbild zu präsentieren.

Anstelle von Sanktionen, militärischen Drohgebärden oder gar Krieg setzen wir auf Kennenlernen und Kooperation zwischen den Bevölkerungen beider Staaten, um das alternativlose, höchste Gut, den Frieden, zu sichern.

Wir sind fest entschlossen, eine am Bedürfnis des Menschen orientierte „Geopolitik von unten“, im Sinne tragfähiger Friedenspolitik auf der Grundlage von Empathie und Völkerfreundschaft, selbst in die Hand zu nehmen.

Mit der Friedensfahrt setzen wir ein Zeichen und verbinden Menschen, Vereine, Städte, Firmen und letztlich zwei Völker miteinander.

Diese seitens der Menschen geschaffenen unumstößlichen Fakten der Völkerfreundschaft müssen seitens der Politik respektiert und weiterentwickelt werden.“

http://www.druschba.info/?S=Friedensfahrt_Unsere-Ziele&lang=DE

 

Willy Wimmer bei der Auftakt-Veranstaltung am 7. August:

 

 

Einer der Teilnehmer, Klaus-Peter Kurch, hat in seinem „opablog“ die einzelnen Etappen der Friedensfahrt in Tagebuch-Einträgen und vielen Bildern festgehalten:

https://opablog.net/2016/08/07/mein-tagebuch-1-tag-etappe-berlin-stettin/

https://opablog.net/2016/08/07/mein-tagebuch-2-tag-stettin-kaliningrad/

https://opablog.net/2016/08/09/mein-tagebuch-3-tag-kaliningrad-siauliai-litauen/

https://opablog.net/2016/08/10/mein-tagebuch-4-tag-siauliai-litauen-pskow/

https://opablog.net/2016/08/12/nachtrag-tagebuch-4-tag-siauliai-riga-anti-nato-protest/

https://opablog.net/2016/08/11/mein-tagebuch-5-tag-pskow/

https://opablog.net/2016/08/12/mein-tagebuch-6-tag-pskow-st-petersburg/

https://opablog.net/2016/08/13/mein-tagebuch-7-tag-st-petersburg/

https://opablog.net/2016/08/13/mein-tagebuch-8-tag-die-zeit-rennt-st-petersburg-twer/

https://opablog.net/2016/08/14/mein-tagebuch-9-tag-twer-moskau/

https://opablog.net/2016/08/15/mein-tagebuch-10-tag-moskau/

https://opablog.net/2016/08/16/mein-tagebuch-11-tag-moskau/

https://opablog.net/2016/08/17/mein-tagebuch-12-tag-moskau-smolensk/

https://opablog.net/2016/08/18/mein-tagebuch-13-tag-smolensk-minsk/

https://opablog.net/2016/08/19/mein-tagebuch-14-tag-minsk-warschau/

https://opablog.net/2016/08/21/mein-tagebuch-15-tag-letzter-tag-warschau-berlin/

Und schreibt nach der Fahrt Folgendes:

„ Während meiner Abwesenheit erzählte meine Frau einer nahen Bekannten (gebildete Dame), dass ich auf Friedensfahrt in Russland sei. Deren Reaktion: „In Russland? Wegen Tschernobyl?“

Beim Abschlussevent am Brandenburger Tor war die Stimmung prächtig. Doch es waren nur wenige hundert Menschen dort. Die FriedensfahrerInnen und ihre Freunde und Bekannten abgerechnet, hat sich für dieses großartige Ereignis niemand interessiert.

Eine Nachbarin, Physiotherapeutin: „Die sagen, wir sollen uns Vorräte anschaffen. Wozu denn? Gibt es denn Krieg?“

Wir FriedensfahrerInnen, im engen Zirkel unserer Alternativmedien unterwegs, von bedeutenden russischen Medien beachtet, konnten glauben, mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen, gar Anfänge von Breitenwirkung zu erleben.

Nichts von alledem!

Es gab und gibt eine geschlossene Schweigefront aller „seriösen“ Medien. (In dieser Zählung gehören „junge Welt“ und „neues deutschland“ zu den „seriösen“ Medien).

Es gab und gibt eine geschlossene Schweigefront aller „seriösen“ Politiker. (In dieser Zählung gehören die Politiker der Linkspartei, auch die „linken Politiker in der Linkspartei“ zu den „seriösen“ Politikern).

Es gab und gibt eine geschlossene Schweigefront aller „seriösen“ Nichtregierungs- und Friedensorganisationen. (In dieser Zählung gehören ALLE Nichtregierungs- und Friedensorganisationen zu den „seriösen“. Einzige Ausnahme: Die Freidenker. Sie haben die Friedensfahrt aktiv unterstützt. FreidenkerInnen arbeiten für den Frieden auch mit mancherlei Rechtsgerichteten zusammen).

Ich bin nicht böse, wenn mir nachgewiesen wird, dass diese Allaussagen nicht zu 100% zutreffen.

Der Deutsche und die Deutsche, die Untertanenmasse, weigern sich standhaft, den Krieg zu begreifen und dagegen aufzustehen. Gern aber lassen sie sich von der Obrigkeit für den Krieg fit machen („Wasser, Nudeln, Taschenlampe“). Und sie lassen sich von den sogenannten zivilgesellschaftlichen Organisationen (korrekter: RHO – RegierungsHilfsOrganisationen), ihren eigenen, ruhig stellen.

Die hier konstatierte, fast lückenlose Ignoranz und Passivität des gesamten Spektrums links der Mitte (dem ich leider die „echten Linken in der Linken“ zurechnen muss) steht heute „würdig“ neben, steht gleichrangig neben einer berüchtigten historischen Erscheinung – der stalinistischen Sozialfaschismus-Konzeption, mit der sich die KPD unter Thälmanns Führung in den entscheidenden Jahren im Kampf gegen den aufkommenden Faschismus selbst die Hände band.  

Entwaffnung der Friedenskräfte um jeden Preis, schleichende aber systematische Formierung zum Krieg. Viele – von rechts bis links – arbeiten daran mit; erfolgreich. Wie Anfang der dreißiger Jahre, bis man Hitler die Macht übertrug.

UND GERADE DARUM:

FRIEDENSFAHRT! – FRIEDENSLAUF! – FRIEDENSSTURM!

TROTZ ALLEDEM!“

https://opablog.net/2016/08/23/friedensfahrt-2016-zerstreute-gedanken-danach-oder-bunkert-dosennahrung/

„Wie erging es dem Menschen Rainer Rothfuß bei seiner Ankunft in Moskau? Hat er mit seiner Friedensfahrt nach Russland auch das Interesse von Präsident Wladimir Putin geweckt? Und wie verhielten sich eigentlich die westlichen Propaganda-Medien zu der Tour?

Auf der Rückreise von der feierlichen Rückkunft der „Druschba“-Fahrer am Brandenburger Tor machte Tour-Initiator Dr. Rainer Rothfuß Zwischenstopp bei NuoViso in Leipzig – um im StudioTalk exklusiv zu erklären, warum nicht Alles glatt lief bei der Reise, was die Hintergründe sind, aber vor allem wie er sich die Zukunft der Friedensfahrt vorstellt – und wie jeder Einzelne beim Frieden schaffen mit helfen kann.“

 

 

Den Initiatoren der Friedensfahrt ging es bei Ihrer Mission hauptsächlich um diese 7 Botschaften:

1. Wir entschuldigen uns im Namen des deutschen Volkes für über 26 Millionen Tote, die unser Land unter der Nazi-Herrschaft im 2. Weltkrieg dem russischen Volk als unheilbare Wunde beigebracht hat. Russland trug mit seinen Kriegstoten als einzelnes Land die Hälfte allen Leides dieser historisch bislang einmaligen deutschen Aggression.

2. Wir entschuldigen uns im Namen des deutschen Volkes für unsere teilweise abgrundtief verlogenen Politiker und Medien, die das russische Volk und seine offiziellen Vertreter in der Öffentlichkeit vielfach vorsätzlich und verräterisch in ein falsches negatives Licht gerückt haben, um uns zu spalten.

3. Wir entschuldigen uns im Namen des deutschen Volkes für eine mut- und profillose Außenpolitik unserer Regierung, die das Vergehen der Ausgrenzung Russlands aus der internationalen Politik gedeckt und die aggressive NATO-Osterweiterung – entgegen allen Versprechungen im Zuge der Aushandlung der deutschen Wiedervereinigung – mitgetragen hat.

4. Wir danken dem russischen Volk im Namen des deutschen Volkes für die friedliche und faktisch bedingungslose Gewährung der Möglichkeit der Wiedervereinigung unseres Landes vor über 25 Jahren nach jahrzehntelanger schmerzlicher Teilung.

5. Wir danken dem russischen Volk und seinen Vertretern im Namen des deutschen Volkes für den bislang erstaunlich behutsamen und verzeihenden Umgang mit allen erlittenen medialen und politischen Ungerechtigkeiten, Schmähungen und Provokationen der vergangenen Jahre, ohne mit eigener Aggression die angefachten Konflikte gewaltsam zu eskalieren.

6. Wir danken dem russischen Volk und seinen Vertretern im Namen des deutschen Volkes und aller betroffenen religiösen Minderheiten für den essenziellen Beitrag zur Lösung des Syrienkonflikts, der nachweislich vom Westen und seinen Verbündeten Türkei und Saudi Arabien zur Eskalation gebracht worden ist. Wir wünschen uns in unserer multipolaren Welt eine noch zentralere Rolle Russlands in der Verhinderung und Beilegung ähnlicher Konflikte.

7. Für uns ist Frieden mit Russland und Völkerfreundschaft mit den Russen alternativlos.

http://home.nuoviso.tv/talk/druschba-review-einer-friedensfahrt/

Hier der Text der Petition:

„Frieden mit Russland ist für uns unverzichtbar

Wir Unterzeichner fordern den Bundestag und die Bundesregierung, sich dringend und massiv für die Wahrung des Friedens mit Russland einzusetzen, insbesondere durch…:

1. …Unterlassung jeglicher militärischer Drohgebärden im Rahmen der NATO und EU, einschließlich der Erhöhung des Verteidigungsetats und der Stationierung rotierender Bundeswehr-Kontingente im Baltikum, um Vertrauen als Voraussetzung für Dialog wieder herzustellen;

2. …Einladung Russlands zu Gesprächen auf höchster Regierungsebene, um Einigkeit über eine rasche Abschaffung der Wirtschaftssanktionen, eine Normalisierung der Beziehungen und eine Perspektive für regionale Kooperations- und Integrationsabkommen im paneurasischen Kontext herzustellen;

3. …Einberufung einer paritätisch besetzten Historiker- und Expertenkommission, die den Konfliktgegenstand Ukraine, der den destruktiven Sanktionen und Aufrüstung auf beiden Seiten zugrunde liegt, transparent nach wissenschaftlichen Standards aufarbeitet und damit tendenziöse, irreführende mediale und politische Narrativen überflüssig macht;

4. …Ausbau kultureller, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Formen der Zusammenarbeit mit Russland auf den Ebenen von Zivilgesell­schaft, Medien und Politik, um Vertrauensbildung durch Dialog zu erzielen.

Begründung:

Wir Unterzeichner erinnern daran, dass es angesichts der leidvollen historischen Erfahrungen die erste Pflicht der politischen Repräsentanten Deutschlands ist, mit nichtmilitärischen Maßnahmen für Frieden und eine tragfähige Partnerschaft mit Russland zu sorgen. Für uns ist Frieden durch eine bis nach Russland erweiterte europäische Zusammenarbeit alternativlos.“

https://www.openpetition.de/petition/online/frieden-mit-russland-ist-fuer-uns-unverzichtbar

 

Frieden mobil

 

Es gibt in Europa weitere Friedens-Initiativen, die zumindest von den westlichen Regierungen und deren Handlangern nicht gern gesehen werden.

„Nachtwölfe“: Fahrt von Moskau nach Berlin

In Angst und Schrecken versetzte letztes Jahr der russische Motorrad-Club „Nachtwölfe“ einige westliche Regierungen mit ihrer Friedensfahrt:

„Schon seit Jahren gedenkt der Club mit Fahrten und Kranzniederlegungen Opfern des Zweiten Weltkriegs, ohne dass dies bisher größere mediale Aufmerksamkeit erregt hätte. So legten die Nachtwölfe gemeinsam mit polnischen Motorradfahren in der Vergangenheit wiederholt Blumen in Katyn nieder, wo auch polnische Opfer stalinistischer Morde bestattet sind. Unter anderem nahm auch 2015 eine Delegation der Nachtwölfe im polnischen Braniewo bei offiziellen Gedenkfeiern zur Ehrung der dort begrabenen gefallenen Rotarmisten teil.

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes plante der Club 2015 eine Fahrt, die entlang des Marschweges sowjetischer Truppen im Zweiten Weltkrieg von Moskau über Minsk, Brest, Breslau, Brünn, Bratislava, Wien, München, Prag und Torgau nach Berlin führen sollte, um „das Andenken an diejenigen zu ehren, die beim Kampf gegen den Faschismus gefallen sind“.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtw%C3%B6lfe

„Über Auschwitz nach Berlin

Das ist die Route der Nachtwölfe

Sie tun es wieder: Die russischen Nachtwölfe brechen zu ihrer "Siegesfahrt" nach Berlin auf. Im vergangenen Jahr gab es Ärger, dennoch feierten die nationalistischen Rocker am 9. Mai mit Tausenden am Sowjetischen Ehrenmal in der Hauptstadt.

Mehr als 10.000 Menschen versammelten sich am 9. Mai 2015 zur Ankunft der "Nachtwölfe" am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin. Volksfeststimmung. Wenn es so schön war, warum nicht nochmal? Das müssen sich die russischen Biker gedacht haben. "Nach der erfolgreichen Fahrt im vergangenen Jahr wollen wir die Tour wiederholen. Vielleicht wird es eine Tradition - ein Treffen auf Motorrädern am Tag des Sieges", sagte Alexander Saldostanow, der Klubpräsident des nationalistischen Motorradklubs ist, kürzlich der russischen Nachrichtenagentur Tass.

So brechen sie an diesem Freitag wieder zur ihrer "Siegesfahrt" auf. Die Nachtwölfe wollen den Weg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg bis nach Berlin nachfahren. Dort wollen die Nachtwölfe am 9. Mai einen Tag feiern, der besonders dick im russischen Kalender steht: der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Saldostanow und seine Begleiter wollen damit nach eigenen Angaben die antifaschistischen Kämpfer würdigen.“

http://www.n-tv.de/politik/Das-ist-die-Route-der-Nachtwoelfe-article17586296.html

Hier die Themenseite zu den „Nachtwölfen“ bei „RT Deutsch“:

https://deutsch.rt.com/search?q=nachtw%C3%B6lfe

 

Christlicher Friedensmarsch nach Kiew

 

 

„Programmbeschwerde gegen ARD wegen Nachrichtenunterdrückung zu Friedensmärschen in der Ukraine

Der ehemalige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam hat gemeinsam mit Friedhelm Klinkhammer, Ex-Vorsitzender des ver.di-Betriebsverbandes NDR, erneut Programmbeschwerde gegen die ARD eingereicht. Sie werfen der ARD "Tendenzberichterstattung" über die Ukraine vor und verweisen auf die nicht existente Berichterstattung über die derzeit in der Ukraine stattfindenden Friedensmärsche, an denen über 10.000 Ukrainer teilnehmen. RT Deutsch dokumentiert die Programmbeschwerde im Wortlaut.

Sehr geehrter Herr Intendant Marmor,

In der Ukraine findet derzeit ein „Friedensmarsch auf Kiew“ statt, an dem sich landesweit Zehntausende beteiligen. Darüber berichtet ARD-aktuell seit Tagen kein Wort. Ein gröberer Beweis für Einäugigkeit, Abhängigkeit und Servilität der Redaktion in Bezug auf Berlins und Washingtons Wünsche ist platterdings nicht möglich.

Der vormalige Staatssekretär Wimmer (CDU) berichtet, die EU und Berlin ließen ungerührt Millionen Euro an Unterstützung dem Rechten Sektor und damit Neo-Nazis in der Ukraine zukommen, worüber sich ARD-aktuell ebenfalls ausschweigt. Welch frappante Verletzung des Programmauftrags und der Programmrichtlinien! Dr. Gniffke wird das nun selbstverständlich wieder leugnen und leugnen und leugnen, und der Rundfunkrat wird abnicken und abnicken und abnicken, weil eine systeminterne, eine Selbstkontrolle und kritische Überprüfung des Programms, nicht funktionieren kann.

Der Rundfunkrat versteht sich und agiert als Co-Management, nicht als kritischer Wächter der Öffentlichkeit. Trotzdem: Wir erheben Programmbeschwerde wegen Verstoßes gegen den NDR-Staatsvertrag. Statt eigener detaillierter Darlegungen zitieren wir zur Begründung Willy Wimmer, vor allem deshalb, weil er ein Bild von der Ukraine insgesamt zeichnet, das ARD-aktuell dem beitragszahlenden Publikum vorenthält.

 

Riesiger Friedensmarsch auf Kiew

Von Willy Wimmer - 14. 07. 2016

Mit den Bildern aus der Ukraine wird das ganze Dilemma in Europa deutlich. In der Ukraine haben die Kirchen den Menschen noch etwas zu sagen und die Menschen lassen sich nicht alles durch die Regierenden bieten.

Die Menschen wollen Frieden und sie gehen dafür nicht nur auf die Straßen. Sie pilgern über hunderte von Kilometern und nehmen damit unglaubliche Strapazen auf sich.

Dabei ist es geradezu unglaublich, daß die Pilgerzüge im Westen der Ukraine ihren Ausgang genommen haben. In dem Teil der Ukraine, der schon dem Bilde nach an das alte Österreich erinnert und das bislang nach Westen oder in die Eigenstaatlichkeit strebte.

Wer in den letzten Jahren nach dem westlich unterstützten Putsch gegen die legitime Regierung in Kiew angenommen hatte, daß es keine staatliche Kooperation mit den alten faschistischen Strukturen in diesem Lande geben würde, sah sich enttäuscht. . .

Die Europäische Union hatte nicht das geringste dagegen einzuwenden, riesige Finanzströme dem "rechten Sektor" zugute kommen zu lassen, solange sich diese Kräfte gegen den russisch-sprechenden Teil der Ukraine oder Rußland selbst einsetzen ließen. Der deutsche Widersinn kam dabei besonders deutlich zu Tage. Hier wurde der Verbotsantrag gegen die NPD beim Bundesverfassungsgericht eingereicht und deutsches Regierungsgeld stärkte die "Asow"- und sonstigen Bataillone im Kampf gegen alles das, was "russisch" war und ist.

Das für Mitteleuropa so desaströse amerikanische Modell wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur in der Ukraine umgesetzt. Russland ist jetzt das Ziel. Dagegen stehen die Menschen in der Ukraine auf. Sie wollen sich ihre Mitmenschlichkeit nicht auch noch nehmen lassen. Und es ist das christliche Kreuz, das ihre Friedenspilgerzüge bestimmt.“

https://deutsch.rt.com/inland/39601-programmbeschwerde-gegen-ard-wegen-nachrichtenunterdruckung/

 

Zündeln auf hohem Niveau

 

Nein, Entspannung scheint nicht gewollt. Es wird nach wie vor massiv gezündelt. Wenn auch nur ein einziger die Nerven verliert, dann „isch over“. Kriegsspiele sollten generell unterlassen werden. Erst recht dann, wenn der Gegner sich wehren kann. Wie das bei Russland der Fall ist. Selbst bei einem nicht-atomaren Krieg würde von Deutschland nichts mehr übrig bleiben.

In Kurzform hatte der Wurm vor knapp einem Jahr Folgendes geschrieben:

„24.09.2015   Heilige Allianz

Vor 200 Jahren Gründung der „Heiligen Allianz“ zwischen Russland, Preußen und Österreich

- massive Propaganda und Kriegshetze in deutschen Staatsmedien und halboffiziellen Organen wie „Das Parlament“ und „Bundeszentrale für politische Bildung“

- Russland wird als „Erzfeind“ bezeichnet

- 2. Weltkrieg wird so dargestellt, als ob die Sowjetunion Deutschland überfallen hätte

- Ewald Stadler zum aufkommenden Konflikt mit Russland

- in Deutschland und NATO-Ländern Kriegsvorbereitungen gegenüber Russland wie Stationierungen, „Modernisierungen“ oder Ausweitungen

- Appell "Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!" vom Dezember 2014“

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/wurm-in-kurzform.html

http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/187-heilige-allianz.html

Nun, gebessert hat sich seitdem nichts.

Immerhin mal das eine oder andere mahnende Wort, nicht zu sehr über die Stränge zu schlagen:

„Die Kriegsgefahr zwischen der Nato und Russland sei größer als in den Achtzigern, warnt der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger. Die Nato müsse sich mäßigen.

Wolfgang Ischinger, deutscher Spitzendiplomat und Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, empfiehlt der Nato Zurückhaltung im Umgang mit Russland. Das westliche Militärbündnis solle "nicht draufsatteln, sondern mäßigen", sagte Ischinger dem NDR-Magazin "Panorama".

Die Gefahr, dass aus "Eskalationsschritten militärische Kampfhandlungen" werden, ist aus Ischingers Sicht größer als in der Spätphase des Kalten Krieges oder "in den vergangen 25 Jahren", ja sogar "größer denn je".

Ischinger hält die Russland-Strategie der Nato für eindimensional, sie setze "nur auf eine Demonstration militärischer Stärke". Dialog, Entspannung und die Rückkehr zur Rüstungskontrollen müssten aber ein "zweiter Pfeiler" der Strategie sein, so Ischinger.

Als Zeichen der Entspannung empfahl Ischinger Visaerleichterungen für die russische Bevölkerung. "Der normale Russe kann nicht ohne Visum nach Europa einreisen", kritisierte Ischinger. Das Signal wäre dann: "Wir beantworten die vergiftende russische Propaganda nicht mit entsprechender Gegenpropaganda, sondern wir schaffen die Visumspflicht für russische Bürger schrittweise ab."

Harald Kujat, Bundeswehrgeneral a.D. und bis 2005 Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, appelliert an das Bündnis, es müsse "Vertrauen wieder herstellen" und "Misstrauen abbauen". Außerdem empfiehlt Kujat, den Nato-Russland-Rat intensiver zu nutzen, nämlich als Mittel des Krisenmanagements und der Deeskalation.

Laut der Grundakte von 1997 bestehe die Möglichkeit, mit dem Nato-Russland-Rat "auf der militärischen Ebene, der Ebene der Außenminister, ja sogar auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs" eng zusammenzuwirken. Das finde aber überhaupt nicht statt, kritisiert Kujat im NDR.

Zuvor hatte der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler(SPD), bereits vor einer Eskalation des Streits zwischen Nato und Russland "bis hin zu Krieg" gewarnt.

Stationierungen und Militäroperationen schaukelten sich "wechselseitig hoch. Das ist gefährlich", so Erler in der "Passauer Neuen Presse". Aus solchen Entwicklungen entstünden "unkontrollierte Situationen bis hin zum Krieg".

Bereits am Wochenende hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier davor gewarnt, "durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen" und mehr Dialog mit Russland gefordert. Damit hatte Steinmeier eine hitzige Debatte in der Koalition und zwischen den Nato-Partnern entfacht.“

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nato-und-russland-wolfgang-ischinger-warnt-vor-kriegsgefahr-a-1099341.html

„Was erlaubt sich dieser Kerl? "Ungeheuerliche Vorwürfe", seien es, meint Norbert Röttgen (CDU), wenn der deutsche Außenminister im Konflikt mit Russland davor warnt, die Lage "durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul weiter anzuheizen". Steinmeier sei ein "Putin-Versteher", der "schon den Weg bereitet für die Linkspartei", ereifert sich Jens Spahn (CDU). Die "FAZ" wirft Steinmeier vor, "die Tatsachen auf den Kopf" zu stellen, die "Welt" wittert einen "beispiellosen Akt der Illoyalität", die "Bild" verdammt "die Scheindiplomatie ständig neuer Schwurbel-Statements" und hätte am liebsten wohl noch ein paar Panzer mehr an der Ostgrenze der Nato, denn: "Dialog ohne Drohung wird von Russland als Einladung zur Invasion interpretiert." Das ist die Sprache des Kalten Krieges.

Die einmütige Empörung der konservativen Presse sollte dem deutschen Außenminister zu denken geben - nämlich darüber, ob er nicht noch stärker die wichtige Rolle der Diplomatie betonen sollte. Nichts anderes hat er getan, als er die Selbstverständlichkeit formulierte, dass es neben dem gemeinsamen Willen zur Verteidigungsbereitschaft auch immer die Bereitschaft zum Dialog und Kooperationsangebote geben müsse.

Will Steinmeier also Europa einem annexionswütigen russischen Präsidenten Putin ausliefern? Will er die Wehrhaftigkeit der Nato untergraben? Hat er die Kanzlerin, die Nato-Partner und überhaupt alle westlichen Werte verraten? Selbstverständlich nicht. Er sagt nur: Wir dürfen nicht aufhören, miteinander zu reden. Wir dürfen nicht ausschließliche militärisch auf Russland reagieren.

Die harschen Reaktionen auf Steinmeiers bedächtige Mahnung offenbaren den politischen Tunnelblick seiner Kritiker auf Russland. Wer ausschert, ist für die Falken nicht einfach nur anderer Ansicht, er ist bereits Handlanger des Feindes.

Tatsächlich vertritt Steinmeier mit seinen Worten eine Mehrheit der Deutschen. Deren politische Vertretung ausschließlich Parteien ganz links und ganz rechts außen zu überlassen (sowie dem erratischen Teilzeit-Außenpolitiker Horst Seehofer), wäre ein Fehler. Wenn die SPD in Gestalt ihres Außenministers signalisiert, in der Russlandpolitik vom vorgeblich alternativlosen Mainstream der Hardliner abweichen zu wollen, kann sie nur gewinnen: Sie etabliert sich wieder als echte Alternative. Anders als AfD oder Linke ist es der SPD zuzutrauen, die Gratwanderung zwischen Abschreckung und Kooperation im Verhältnis zu Russland zu meistern - sie hat dieses politische Meisterstück schließlich schon einmal geschafft, mit besten Folgen für Deutschland und Europa.

Wer nun ausgerechnet dem erfahrenen Außenpolitiker Steinmeier unterstellt, er habe ein anderes Ziel als genau diese schwierige Balance wiederherzustellen, der stellt die Tatsachen auf den Kopf.“

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/russland-reaktionen-auf-mahnungen-des-aussenministers-a-1098721.html

Wie sieht Russland den Vormarsch und die Provokationen der NATO?

„Raketenschutzschirm in Osteuropa

Putin sieht Nato-Pläne als weltweite Bedrohung

Die Nato baut ihre Präsenz in Osteuropa aus, gerade wurde in Rumänien eine neue Raketenabwehr in Betrieb genommen. Russlands Präsident Putin reagiert.

Wladimir Putin sieht in der Inbetriebnahme einer neuen Nato-Raketenabwehr in Osteuropa eine weltweite Bedrohung. "Das sind offensichtlich erste Schritte der USA, das strategische Gleichgewicht der Kräfte zu stören", sagte Putin am Freitag nach Angaben der Agentur Tass. Deshalb müsse nun von Seiten Russlands alles unternommen werden, um die Balance der Kräfte zu sichern. "Das ist die verlässlichste Garantie, dass es nicht zu einem großen militärischen Konflikt kommt."

Die Nato hatte am Donnerstag auf der Militärbasis Deveselu in Rumänien mit dem 800 Millionen teuren Schutzschirm einen wichtigen Teil der Raketenabwehr in Betrieb genommen. Sie soll vor allem mögliche Angriffe Irans abfangen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bestritt, dass das Abwehrsystem gegen Russland gerichtet sei. Das Bündnis baut derzeit ihre Präsenz in Osteuropa aus. In Polen ist ein weiterer Schutzschirm geplant, der 2018 in Betrieb gehen soll.

Putin betonte, Russland habe die Nato mehrfach vor dem Aufbau einer solchen Raketenabwehr gewarnt. "Wir haben schon so oft über unsere Zweifel gesprochen, eine Zusammenarbeit vorgeschlagen - auch mit unseren amerikanischen Partnern. Aber alle unsere Vorschläge wurden leider abgelehnt."

Moskau werde prüfen, "wie wir dieser Bedrohung der Sicherheit Russlands ein Ende setzen können", sagte Putin am Freitag bei einem Treffen mit Verteidigungsberatern. " Russland müsse sich der "Bedrohung seiner Sicherheit" stellen.

Putin warf den USA vor, einen solchen Rüstungswettlauf provozieren zu wollen. Mit der Raketenabwehr in Osteuropa verletzten die USA den INF-Vertrag zur Eliminierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen, den Washington und Moskau 1987 ausgehandelt hatten.

Das Abwehrsystem in Rumänien soll im Juli beim Gipfel in Warschau offiziell in den Raketenabwehrschirm der Nato integriert werden und ist die zweite Phase beim Aufbau dieses Nato-Projektes. In der Türkei wurde bereits ein Radar in Betrieb genommen, und vier Schiffe mit Raketenabwehrsystemen sind im spanischen Rota stationiert.

Die Nato hatte im Februar entschieden, ihre Präsenz in den Nachbarstaaten Russlands aufzustocken. Die Beziehungen zwischen der Allianz und Moskau sind seit der Annexion der Krim durch Russland angespannt. Mehrere osteuropäische Staaten befürchten, dass auch sie von Russland angegriffen werden könnten.

US-Präsident Barack Obama äußerte sich in Washington bei einem Treffen mit Regierungschefs aus den skandinavischen Staaten zum Umgang Russlands mit seinen europäischen Nachbarn. "Wir glauben an ein Europa, wo die kleineren Länder nicht von den großen drangsaliert werden", sagte er. Man sei sich einig, dass die Sanktionen gegen Russland bestehen bleiben sollten. Die skandinavischen Regierungschefs hätten sich besorgt über Russlands "aggressive militärische Präsenz" in der Region geäußert.“

http://www.spiegel.de/politik/ausland/wladimir-putin-sieht-in-neuen-nato-plaenen-weltweite-bedrohung-a-1092355.html

„Putin kündigt Reaktion auf "aggressive" Nato an

Die Nato verstärkt ihre Militärpräsenz in Osteuropa. Russlands Präsident Putin spricht von "aggressiven Handlungen in der Nähe unserer Grenzen" - und droht mit Konsequenzen.

Ab dem kommenden Jahr will die Nato insgesamt 4000 Soldaten in die drei baltischen Staaten und nach Polen schicken. Das soll nach dem Willen von Russlands Präsident Wladimir Putin Konsequenzen haben: Moskau müsse als Antwort auf das "aggressive Verhalten" der Nato in der Nähe der Grenze die russische Kampfbereitschaft ausbauen, sagte Putin im Parlament.

Der Westen sei nicht bereit, ein gemeinschaftliches Sicherheitssystem aufzubauen, behauptete er weiter. "Im Gegenteil, die Nato verstärkt ihre aggressive Rhetorik und ihre aggressiven Handlungen in der Nähe unserer Grenzen. Unter diesen Bedingungen sind wir verpflichtet, der Stärkung der Kampfbereitschaft unseres Landes besondere Aufmerksamkeit zu schenken." Russland dagegen habe wiederholt seine Bereitschaft zum Dialog gezeigt.“

http://www.spiegel.de/politik/ausland/putin-wirft-nato-aggressives-verhalten-vor-und-kuendigt-reaktion-an-a-1099100.html

Es gibt wenigstens noch einige Wenige, die sich gegen das Zündeln mit dem Krieg wehren oder zumindest sagen, was Sache ist. Zu jenen gehört Willy Wimmer:

„Kanzlerin Merkel macht in ihrer Regierungserklärung zum Nato-Gipfel Moskau verantwortlich für die Vertrauenskrise. Willy Wimmer, ehemaliger Staatsminister für Verteidigung und Vizepräsident der OSZE, findet es unerhört, dass im 75. Jahr nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion wieder aggressive Töne gegenüber Russland angeschlagen werden. Herr Wimmer, was erwarten Sie vom Nato-Gipfel in Warschau?

Das ist ja quasi eine Art Nato-Festveranstaltung aus Anlass des 75. Jahrestages des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion.

Das wird vor allem an einem Punkt deutlich: jetzt stehen unsere Panzer wieder an der Stadtgrenze von Leningrad bzw. St. Petersburg. Die ganze Entwicklung, die damals Schrecken, Elend und Not über Europa gebracht hat, ist jetzt durch die Nato wieder herbeigeführt worden. Wenn ich nun die Regierungserklärung der Bundeskanzlerin höre, ist das sowas von geschichtsvergessen, um nicht zu sagen widerlich, was man im Deutschen Bundestag dazu gesagt hat, dass man nur empört sein kann. Gibt es denn im Moment überhaupt einen Austausch zwischen der Nato und Russland?

Wir befinden uns ja in dieser verhängnisvollen Situation, weil die Nato seit 25 Jahren, seit 1992 ihre Politik geändert hat. Das, was wir heute sehen, auch die Situation in der Ukraine und die Entwicklung um die Krim, dazu muss man ja ganz nüchtern sagen: der Westen, die Nato und die Europäische Union haben sich verzockt und die Ukraine zahlt den Preis dafür. Das kann man doch nicht Russland anlasten.

Damals vor 75 Jahren ging es um den Lebensraum im Osten. Heute will sich die Nato die russischen Ressourcen unter den Nagel reißen.

Vieles in der Nato passiert auf Druck aus Polen und dem Baltikum. Meinen Sie, dass die Gefahr besteht, dass Russland diese Territorien angreift?

Das haben wir ja jetzt wieder bei den jüngsten Äußerungen der litauischen Staatspräsidentin hören können. Polen und das Baltikum versuchen, Deutschland und das deutsche Volk in Stellung zu bringen gegen Russland, was von beiden Völkern nicht gewollt wird. Wir wären doch mit dem Klammersack gepudert, wenn wir auf diese Sirenenklänge aus dem Baltikum und Polen hören würden. Das ist der Versuch, in Abstimmung mit der amerikanischen Politik, eine neue Mauer quer durch Europa zu bauen, diesmal von den baltischen Staaten bis zum Schwarzen Meer, um Russland zu isolieren.

Außenminister Steinmeier sprach von Säbelrasseln und wurde dafür heftig kritisiert. Nun wurde bekannt, dass auch große Internetportale wie Spiegel Online oder Faz ihre Kommentarfunktion ausschalten, wenn es um das Thema Nato und Russland geht. Darf man die Nato nicht kritisieren?

Das ist jedenfalls die Absicht der hier noch Regierenden, alles zu tun, um den Konfrontations-, um nicht zu sagen, Kriegsvorbereitungen gegenüber der Russischen Föderation eine Legitimation zu geben.

Was ist aus den freien Ländern des Westens geworden? Wir haben den Pluralismus in den Medien beseitigt und beseitigen den Pluralismus in der politischen Diskussion. Und in Deutschland wird das in weiten Teilen auch noch goutiert.

Dieser Tage hat eine Kommission in London konstatiert, dass Großbritannien seinerzeit zu voreilig in den Irak-Krieg eingegriffen hat. Manchmal scheint man im Moment im Westen eine ähnliche Stimmungsmache gegen Russland zu spüren, wie damals vorm Irakkrieg.

Das ist jetzt auch eine gezielte Aktivität, die von den angelsächsischen Medien vor vier Jahren ausging. Die Bilder des russischen Präsidenten, die damals auf den Coverseiten der internationalen und vor allem der amerikanischen Magazine gezeichnet wurden, das war doch das Gleiche an Propaganda, was wir gegen den deutschen Kaiser im Vorfeld des Ersten Weltkrieges aus London erlebt haben. Das ist auch jetzt systematisch vorbereitet worden.

So wie auch der völkerrechtswidrige Krieg gegen Jugoslawien, bei dem damals die Völkerrechtsordnung in Europa zusammengeschossen wurde, auch schon dem Ziel diente, letzten Endes gegen die Russische Föderation vorzugehen.

Wir haben uns doch 1990 eine ganz andere Welt vorgestellt, die die Amerikaner nicht wollten, weil sie unter allen Umständen eine Konfrontationssituation zwischen den Deutschen und den Russen etablieren wollen.

Herr Wimmer, Sie waren Vizepräsident der OSZE. Deutschland hat gerade den OSZE-Vorsitz. Irgendwie bekommt man wenig davon mit. Was erwarten Sie sich von Deutschlands OSZE-Vorsitz?

Die OSZE hat doch seit dem Jugoslawien-Krieg von den Amerikanern, den Briten und von uns allen das Rückgrat rausoperiert bekommen. Die OSZE ist doch bei Weitem nicht mehr das wie Anfang der Neunzigerjahre. Ich habe ja das damalige politische Konzept über die Stationierung von Bundeswehr in der DDR selbst erarbeitet. Damals war noch klar, wir gehen nicht mit der Nato in diesen Raum, der sich uns am Ende des Kalten Krieges öffnete. Im Frühjahr 1992 wurden dann die Hebel umgelegt und es ging nur noch um die Nato und das amerikanische Konzept, Europa zu spalten.

Also Sie erwarten sich von Deutschlands OSZE-Vorsitz nicht viel?

Gar nichts! Die OSZE ist ein Papiertiger geworden.

Wie sollte sich also Deutschland zur Nato verhalten?

Unser Land muss durch die Bundesregierung und hoffentlich in Zukunft durch einen verständigen Bundespräsidenten den Weg zurück finden zur Charta von Paris. Da haben sich die Staats- und Regierungschefs Europas, Kanadas und der Vereinigten Staaten in die Hand versprochen, Europa zu einem Territorium des Friedens, des Völkerrechts, der Menschenrechte und der guten Zusammenarbeit zu machen. Und was ist daraus geworden? Das genaue Gegenteil. Wir stehen wieder vor den Grenzen eines Staates, der vor 75 Jahren 27 Millionen seiner Landsleute verloren hat. Das kann man nicht oft genug betonen. Wir müssen zurück zur Vernunft."

https://de.sputniknews.com/politik/20160708/311246497/wimmer-westen-verzockt.html

„Heftige Watschen für die NATO und die Bundesregierung. Deutschland zerlegt sich derzeit selbst, sagt er. Das ist Willy Wimmer. Er ist das Gewissen der CDU. Er war 33 Jahre lang für die Partei im Deutschen Bundestag. Von 1985 bis 1992 war er verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Jetzt ist er einer der schärfsten Kritiker der Politik von Angela Merkel. Markus Gärtner hat am Dienstag mit ihm über die Diskussion gesprochen, die Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit seiner harschen NATO-Kritik losgetreten hat. Wimmer läuft in diesem Gespräch zur Bestform auf und stellt fest: »Wir haben nach 1949 zu keinem Zeitpunkt eine Regierung gehabt, bei der uns die Dinge so um die Ohren fliegen, wie das jetzt der Fall ist.«

Herr Wimmer, Frank-Walter Steinmeier warnte am Wochenende die NATO davor, mit Säbelrasseln und Kriegsgeheul das Verhältnis zu Russland noch stärker zu belasten. Was steckt hinter dieser NATO-Bombe des Außenministers, wie es manche genannt haben?

Wimmer: Die große Frage ist die, ob man jetzt auf diese Ankündigung von Herrn Steinmeier starren sollte oder besser darangeht, genauer hinzusehen, zumal auch die Bundeskanzlerin plötzlich bessere Beziehungen zu Moskau entdeckt zu haben glaubt. Was ist vor der Sommerpause 2016 los? Die Bundestagswahlen im Jahr 2017 lähmen jetzt schon die Regierungsarbeit. Wenn die SPD sich die Umfragen und die letzten Landtagswahlergebnisse ansieht, dann ist sie im freien Fall, und da geht es nur ums Überleben.

Wir haben nach 1949 zu keinem Zeitpunkt eine Regierung gehabt, bei der uns die Dinge so um die Ohren fliegen, wie das jetzt der Fall ist: NATO-Kriege überall, von uns geschaffenes Flüchtlingselend in den Kriegsgebieten und Masseneinwanderung in unsere eigenen Länder. Frankreich steht kurz vor einer Revolution, der britische Imperialismus implodiert und reduziert sich auf England. Finanzpolitisch geht diese Bundesregierung seit Jahren über eine europäische Rasierklinge. Eine von einem Verteidigungsbündnis zu einer Aggressionsbestie mutierte NATO steht 150 Kilometer vor dem Oblast Leningrad. Krieg liegt in der Luft. Das, was wir von Herrn Steinmeier hören, ist so etwas wie ein letztes »Aufbäumen in der Sache« als die Partei, die zusammen mit den Clintons im Jahr 1999 beim Angriff der NATO auf Belgrad den Krieg nach Europa zurückgebracht hat und die Seele als Arbeiterpartei an die Agenda 2010 verkauft hatte.

Und die CDU …?

Wimmer: Bei der CDU sieht es nicht besser aus, wenn man an das Gefasel der jetzigen Bundeskanzlerin von der »marktgerechten Demokratie« und ihr politisches Anketten an den kriegslüsternen amerikanischen Präsidenten George W. Bush im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg denkt. Das Land zerlegt sich derzeit. Und das macht auch Herrn Steinmeier erfindungsreich. Dabei ist es wohlfeil, zutreffende Anmerkungen über NATO-Manöver gegen Russland zu machen, wenn man gleichzeitig deutsche U-Boote in schwedischen Gewässern kreuzen lässt, damit darüber die Schweden die Russen anklagen, weil die Schweden selbst in die NATO sollen. Aber die Rechnung von Herrn Steinmeier ist eindeutig.

Das ist der Kurs, der ab sofort gefahren wird, denn es lockt für die nächste Bundestagswahl ein »rot-rot-grünes Bündnis« und damit die Regierung. Da diese Abwärtsentwicklung für die CDU für jedermann sichtbar ist, wird dort die Verzweiflung ausbrechen. In der heutigen Medienlandschaft ist »rot-rot-grün« machbar, aber keinesfalls »schwarz-AfD«, denn anderes wird der Merkel-CDU dann nicht übrig bleiben. Es sei denn, es reicht für »schwarz-grün«, aber das ist bei der grünen Kriegspartei das Vorzeichen für den nächsten großen Krieg. Ob das Herr Steinmeier dabei im Sinn hat?

Wenige Tage vor dem nächsten NATO-Gipfel am 9. Juli hat das Bündnis beschlossen, die militärische Zusammenarbeit mit der Ukraine auszubauen, mehr Einsätze jenseits der Grenzen der NATO-Staaten durchzuführen und vier Bataillone ins Baltikum und nach Polen an die Grenzen Russlands zu verlegen. Jetzt sind auch größere Flottenverbände im Schwarzen Meer im Gespräch. Wie muss man solche Pläne bewerten?

Wimmer: Das macht doch deutlich, wozu Herr Steinmeier und Frau Merkel bislang die Hand gereicht haben. Aus gutem Grund war die altbekannte NATO extrem vorsichtig bei Staaten, die sich in Konflikten befanden, und schloss jede Zusammenarbeit aus. In der Ukraine werden sogar die Nazi-Bataillone durch NATO und EU aufgepäppelt, und dafür wird der ukrainische Staatshaushalt mit unseren Steuergeldern aufgepumpt. Das alles mache ich als Regierung und als Bündnis doch nur, wenn ich über die im Bürgerkrieg befindliche Ukraine eigene Ziele gegen die Russische Föderation umsetzen will.

Die NATO hat derzeit einen klaren Kampfauftrag. Und es ist schon erstaunlich, in welchem Maße gerade die aus den nordischen und angeblich so friedensbetonten Staaten wie Dänemark und Norwegen stammenden Generalsekretäre hier die Kriegstrommeln rühren. Was steht an? Die Schweiz ist dem Vernehmen nach vor einigen Wochen dringlich aufgefordert worden, der NATO beizutreten, aus Österreich wird offenbar ein Wahlfälscherparadies gemacht, um über einen NATO-genehmen Bundespräsidentenkandidaten die österreichische Restneutralität zugunsten der NATO aufzugeben. Schweden und Finnland ächzen unter permanentem Druck, um sich in die Front gegen Russland einzureihen. In Osteuropa wird der Manövereindruck eines kurz bevorstehenden Krieges erweckt und eine olivgrüne Mauer quer über den Kontinent gezogen. Das Schwarze Meer soll nach NATO-Planungen zum »nassen Grab« werden. Das hat uns alles noch gefehlt. Und das ist der Rahmen für die Berliner »Duckmäuserregierung« und einen Kriegsreden schwingenden Bundespräsidenten. Damit dies alles in Moskau auch begriffen wird, macht man das alles um den 75. Jahrestag des Angriffs des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion herum, den 22. Juni.

Sie beschäftigen sich in Ihrem neuen Buch mit der Frage, wie auf eine Phase der Entspannung nach dem Kalten Krieg erneut eine solche Eskalation folgen konnte. Welche Erklärung haben Sie gefunden?

Wimmer: Die Akte Moskau wird am 30. Juni 2016 im Zeitgeist-Verlag erscheinen. Das Buch umfasst die gesamte Entwicklung seit 1988 bis heute und wagt den Ausblick, denn von einer nüchternen Betrachtung hängt nach der westlichen Kriegspolitik seit jener Zeit unser Überleben ab. Ich habe als deutscher Verteidigungsminister im Frühjahr 1989 bei der letzten und größten NATO-Übung im Kalten Krieg »Wintex/Cimex« zwei Wochen Krieg in Europa übungsmäßig geführt.

Ich kann jeden nur warnen, an Krieg in Europa einen Gedanken zu verschwenden, wie dies vor einigen Monaten der amerikanische Oberbefehlshaber General Breedlove vor dem US-Kongress gemacht hat. Krieg in Europa ist unser endgültiges Ende, da mag Herr Gauck reden, wie er will. In den Jahren nach 1990 und der deutschen Wiedervereinigung ist zunächst im amerikanischen Interesse die Europäische Gemeinschaft beiseitegeschoben worden. Dann wurde aus der NATO als Verteidigungsbündnis eine globale Aggressionsformation. Die Charta der Vereinten Nationen wurde beiseitegefegt und Krieg auf dem Globus eine Frage der Selbstermächtigung durch die USA und ihre europäischen Hintersassen.

Welche Rolle spielt Deutschland in der NATO-Strategie gegenüber Russland?

Wimmer: Eine eigenständige deutsche Sicherheitskomponente gibt es nicht mehr, seitdem in diesem Jahr die Bundesregierung den sogenannten »Parlamentsvorbehalt« im Zusammenhang mit dem Einsatz der Bundeswehr faktisch beseitigt hat. Seither ist die deutsche Bundeswehr ein Mittel militärischer Art am Deutschen Bundestag vorbei zugunsten des amerikanischen NATO-Oberbefehlshabers und damit des amerikanischen Präsidenten. Wir werden uns demnächst in Kriegen befinden, von denen wir nichts wissen. Ein Scharnier ist dabei der Bundeswehr-Stabschef für die amerikanischen Streitkräfte in Deutschland. Die USA sind seit 200 Jahren Meister in Koalitionskriegen. Und diesmal gehen Kriegsgegner und Kriegsalliierte gegen Moskau, anders als 1941, Hand in Hand.

Österreichs Außenminister hat am Montag einen Plan für eine schrittweise Aufhebung der Russland-Sanktionen vorgelegt. Steinmeier hat seine Kritik geäußert. Und Angela Merkel will einen Gipfel mit Putin vor dem NATO-Treffen in Warschau. Ist das alles abgestimmt mit den USA, oder beginnen sich hier die Europäer zu lösen, und es droht eine Spaltung der NATO?

Wimmer: Im Mittelpunkt steht aus meiner Sicht auch hier eine Wahl, und zwar die amerikanische Präsidentschaftswahl. Trump, der in den deutschen Eintrichterungsmedien als der »Leibhaftige« dargestellt wird, ist auf diesem Feld eine echte Herausforderung für Frau Clinton, deren Leistungsnachweis in Kriegstreiberei eindrucksvoll genannt werden muss. Was hat diese Dame alles beim grässlichen Tod von Gaddafi triumphierend von sich gegeben? Trump gibt auf diesem Feld Hoffnung, was immer das bedeuten mag. Obama und Clinton werden in den vor uns liegenden Monaten alles tun, um diesen Gegner zu unterlaufen. Im Übrigen ist es im Kanzleramt an der Spree Usus, sich am Ende eines jeden Tages, den Gott erschaffen hat, mit den »Freunden« abzustimmen und der Weisungslage Genüge zu tun.

Sie sprachen in einem Interview mit Sputnik am Wochenende von der »amerikanisch dominierten NATO« und beklagten, dass die europäische Staatengemeinschaft durch die NATO beiseitegeschoben worden ist. Wie konnte das passieren?

Wimmer: Darüber schreibe ich in meinem Buch, und es hat eine Menge damit zu tun, dass im Jahr 1992 Hans-Dietrich Genscher, nach einer beispiellosen inneren Diffamierungskampagne im damaligen Bonn, als Außenminister zurücktrat. Während bis dahin die Verabredungen aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung, was den geografischen Status quo der NATO anbetraf, eingehalten worden waren, gab es ab sofort in Deutschland Minister der Bundesregierung, die sich mit den bekannten fadenscheinigen Argumenten für die Ausdehnung der NATO nach Osten aussprachen und sich auch damit durchgesetzt haben.

Wenn man die deutschen Leitmedien liest, wird klar, dass die Dämonisierung Russlands bei uns weitergeht. Wie sehr schadet das den Beziehungen zu Russland? Ist das nachhaltiger Schaden, der da angerichtet wird? Und wie sehr machen sich die Leitmedien schuldig?

Wimmer: Das ist pure Kriegsvorbereitung und entspricht der angelsächsischen Propaganda gegen den deutschen Kaiser Wilhelm II. und das kaiserliche Deutschland zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Da Meinungsvielfalt bei uns seit dem Jugoslawien-Krieg bei den Zwangsmedien und den großen Zeitungen abgeschafft ist, kommt der im Volk vorhandene Pluralismus nicht mehr vor. Es wird von oben dekretiert, was die Bürgerinnen und Bürger zu denken haben. Diese werden dann notfalls als Pack oder Nazis beschimpft, wenn sie den neuen deutschen Regierungstotalitarismus nicht mitmachen.

Wie groß ist die Gefahr, dass aus dem neuen Kalten Krieg ein heißer Krieg gegen Russland werden könnte?

Wimmer: Die militärischen Kindsköpfe könnten ihre gefährlichen Spiele nicht betreiben, wenn sie keine Freigabe durch ihre »politischen Herren« haben würden. Man hofft darauf, dass die russische Seite einen Fehler macht, um losschlagen zu können. Von dem Schlachtschiff »Maine« im Hafen von Havanna über Pearl Harbor bis zum Tonkin-Zwischenfall und späteren Ereignissen weiß man in Washington und London, wie der Kriegsanlass auszusehen hat.

Was müsste passieren, damit die Akte Moskau neu aufgeschlagen wird und sich die Beziehungen normalisieren? Müssen die Europäer mehr Rückgrat zeigen? Ein neuer Präsident in den USA? Ein Aufstand der Exportwirtschaft?

Wimmer: In Jahrzehnten habe ich in Washington immer wieder erfahren, dass die Amerikaner eines achten: Man muss seine Interessen kennen und sie offen ansprechen. Das deutsche Duckmäusertum mit den ewigen Freundschaftsbekundungen verachtet das politische Washington. Solange sich das in Berlin nicht ändert, wird alles weiter »den Bach hinuntergehen«.

Sie sind in der Vergangenheit kritisch mit dem Zustand unserer Demokratie ins Gericht gegangen und haben zuletzt beklagt, dass wir derzeit nur noch einen Abgesang der deutschen parlamentarischen Demokratie erleben. Was bedrückt Sie da besonders?

Wimmer: Es herrscht weder Meinungs- noch Gedankenfreiheit im Land. Die Rechtsordnung wird durch Regierung und interessierte Gruppen ausgehebelt, um aus dem noch verbliebenen Deutschland ein ganz anderes Land zu machen.“

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/markus-gaertner/willy-wimmer-die-nato-hat-derzeit-einen-klaren-kampfautrag-.html

Johannes Stern auf der World Socialist Web Side:

„Nato-Gipfel in Warschau dient Kriegsvorbereitung gegen Russland

Am Freitag beginnt der zweitägige Nato-Gipfel in Warschau. Die Maßnahmen, die das westliche Militärbündnis in der polnischen Hauptstadt beschließen will, werden die Kriegsgefahr in Europa weiter erhöhen und dienen immer offener der Vorbereitung eines Kriegs gegen die Atommacht Russland.

Im Folgenden einige der Pläne, die nun in die Tat umgesetzt werden sollen:

- In den baltischen Staaten und Polen will die Nato ab 2017 vier zusätzliche Bataillone mit jeweils mindestens 1000 Soldaten stationieren. Deutschland wird dabei voraussichtlich die Führung des Bataillons in Litauen übernehmen, die USA in Polen, Kanada in Lettland und Großbritannien in Estland. Die entsendeten Truppen sollen alle sechs bis neun Monate ausgetauscht werden. Damit soll die Nato-Russland-Grundakte aus dem Jahr 1997 formal eingehalten werden, die die „dauerhafte Stationierung substantieller Kampftruppen“ in ehemaligen Mitgliedstaaten des Warschauer Pakts untersagt.

- Die neue 5000 Mann starke schnelle Eingreiftruppe der Nato (Very High Readiness Joint Task Force – VJTF), die auf dem letzten Nato-Gipfel 2014 in Wales aus der Taufe gehoben wurde, soll ab dem Wochenende voll einsatzfähig sein und innerhalb von 48 Stunden mit Waffen und Munition in Krisengebiete verlegt werden können. Die sogenannte „Speerspitze“ ist Bestandteil der Nato Response Force (NRF), deren Truppenstärke im vergangenen Jahr von 13.000 auf 40.000 Soldaten verdreifacht wurde.

- In Osteuropa schafft die Nato die notwendige Infrastruktur, um die Einsatzfähigkeit der VTJF vor Ort sicherzustellen. Sechs Basen, sogenannte Nato Force Integration Units (NFIUs), die als „Brückenkopf“ für die „Speerspitze“ dienen, wurden bereits in Polen, Rumänien, Bulgarien und den drei baltischen Staaten aufgebaut. Sie sind jeweils mit 40 Logistik- und Führungsexperten besetzt und verfügen über eingelagerte Nahrungsmittel und medizinische Versorgungsgüter. Weitere NFIUs werden derzeit in der Slowakei und Ungarn errichtet.

- In Warschau soll auch die vorläufige Einsatzbereitschaft des Raketenabwehrsystems verkündet werden, das die Nato gegenwärtig in Polen und Rumänien aufbaut. Während die Nato offiziell an der Behauptung festhält, der Schild diene in erster Linie der Abwehr von Mittelstreckenraketen aus dem Iran, wird er von russischer Seite berechtigterweise als Bestandteil der Nato-Kriegsvorbereitungen gegen Moskau eingeschätzt.

- Die Nato, die seit der Auflösung der Sowjetunion systematisch in Richtung russische Grenze vorrückt, plant Moskau weiter militärisch einzukreisen. Bereits im Mai hatte Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt, dass in Warschau unter anderem „ein neues umfassendes Unterstützungspaket der Nato für die Ukraine“ beschlossen werden soll. Außerdem wird Montenegro als zukünftiger 29. Mitgliedsstaat des Militärbündnisses auf dem Gipfel vertreten sein. Die enge Zusammenarbeit mit den früheren Sowjetrepubliken Georgien und Moldawien soll weiter ausgebaut werden.

Darüber hinaus hat die Nato den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö und den schwedischen Premier Stefan Löfven nach Warschau geladen. Beide Länder gehören der Nato nicht an. Sie seien aber enge Partner und spielten eine zentrale Rolle für die Sicherheit im Ostseeraum, begründete Stoltenberg die Einladung. Es liege nun an den „Finnen und Schweden, ob sie mehr wollen...“.

Russische Warnungen über einen möglichen Nato-Beitritt Finnlands wies Stoltenberg brüsk zurück. „Es ist Sache der Finnen zu entscheiden, ob sie die Mitgliedschaft beantragen wollen“, erwiderte er Russlands Präsidenten Wladimir Putin, der mit Konsequenzen gedroht hatte, falls die Nato „über Nacht an der Grenze der Russischen Föderation“ auftauche.

Vor allem Gastgeber Polen und die baltischen Staaten drängen darauf, dass auf dem Gipfel Entscheidungen getroffen werden, die über die bisherigen Pläne hinausgehen. So forderte etwa der nationale Sicherheitsberater Polens, Pawel Soloch, mehr Nato-Truppen in Osteuropa zu stationieren. „Das Volumen kann noch vergrößert werden, wenn sich die russische Haltung nicht ändert.“

Unabhängig von den konkreten Beschlüssen des Gipfels will die rechtskonservative polnische Regierung bis September unter dem Deckmantel der „Landesverteidigung“ gegen Russland eine 35.000 Mann starke Freiwilligen-Miliz aufstellen. 400 Mitglieder dieser rechten, paramilitärischen Miliz hatten bereits am Nato-Manöver „Anakonda“ teilgenommen, der größten Militärübung in Osteuropa seit Ende des Kalten Kriegs, die eine militärische Konfrontation mit Russland simulierte.

Mittlerweile diskutieren zumindest Teile des Nato-Establishments ganz offen über einen möglichen Angriffskrieg gegen Russland. In einem aktuellen Artikel der Nachrichtenagentur UPI mit dem Titel „Planen die USA einen Krieg gegen Russland?“ berichtet der amerikanische Militärstratege Harlan Ullmann von einer Militärkonferenz in Großbritannien, auf der ein US-General erklärt habe, es sei höchste Priorität der US Army, Russland „abzuschrecken und falls nötig in einem Krieg zu besiegen“.

Das Ergebnis des Brexit-Referendums in Großbritannien hat die Falken der amerikanischen Außenpolitik, die seit langem auf eine härtere Gangart gegen Russland drängen, noch aggressiver gemacht.

Am Freitag veröffentlichte Robert D. Kaplan, ein Architekt des Irak-Kriegs, einen Artikel im Wall Street Journal mit dem Titel „Wie sich Putins Brexit-Partei zerstören lässt“. Darin warnte er, dass der Brexit nicht zu einem Nachlassen der Nato-Offensive gegen Russland führen dürfe. Die USA müssten ihre Allianz mit London gegen Russland und notfalls auch gegen Deutschland ausbauen. „Großbritannien muss sein Bündnis mit den USA erneuern. Zusammen können beide Nationen immer noch genügend Macht auf den europäischen Kontinent bis vor die Tore Russlands projizieren“, schrieb er.

Vor allem in Teilen der deutschen Bourgeoisie wird der aggressive Kriegskurs der USA zunehmend als Bedrohung für die Verwirklichung der eigenen geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen in Osteuropa und in Eurasien gesehen. In einem Kommentar mit der Überschrift „Das Russland-Paradox“ nennt Wolfgang Ischinger, der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, das Handeln Russlands zwar „aggressiv-bedrohlich“, wertet es aber eher als „Ausdruck der Schwäche des Landes denn seiner Stärke“. Auch wenn es „paradox“ klingen möge, solle man Moskau deshalb vor allem „mit Dialogangeboten überhäufen“, um die eigenen Interessen und Werte durchzusetzen.

In dem Maße wie Deutschland versucht, seine außenpolitischen Ziele unabhängig von den USA zu verfolgen, sprechen führende Politiker auch über die Gefahren, die vom Gipfel in Warschau ausgehen. In einem weiteren Interview in der Berliner Tageszeitung B.Z. warnt Ischinger: „Der Gipfel selbst kann, das ist zu befürchten, das Verhältnis [mit Russland] noch weiter belasten. Ich habe die Sorge, dass Moskau zu Gegenmaßnahmen greift, auf die dann wiederum die NATO reagieren müsste. Eine Aufrüstungsspirale müssen wir unbedingt verhindern.“

Die Gefahr einer militärischen Eskalation sei „nach wie vor sehr erheblich“. Seit Beginn der Ukraine-Krise habe es „eine zunehmende Zahl von Muskelspielen“ gegeben, „bei denen sich russische und westliche Militärflugzeuge oder Schiffe zu nahe kommen. Wenn da ein einziger Soldat auf einen falschen Knopf drückt, kann das eine gefährliche Kettenreaktion in Gang setzen. Wir dürfen nicht vergessen: Auch 26 Jahre nach Ende des Kalten Krieges verfügen beide Seiten über erhebliche Arsenale von Nuklearwaffen.“

https://www.wsws.org/de/articles/2016/07/07/nato-j07.html

Ulrich Sander in „junge welt“:

„In der SZ vom 9. Juli war zu lesen: »Für einen Angriff sind 4.000 Mann zu wenig«. Auf derselben Seite wurde der stellvertretende US-Verteidigungsminister James Townsend zitiert, der einen US-amerikanischen »militärischen Wiederaufbau in Europa« ankündigt: »Abschreckung aber sei ›nur wirksam, wenn man auch tatsächlich in der Lage ist, einen Feind zu besiegen‹«.

Die SZ, die in militärischen Dingen alles tut, um uns in die Irre zu führen, deutet damit ungewollt etwas an, was über die reinen NATO-Heeresvorbereitungen in den Ostseeländern hinausgeht: die Absicht, einen Krieg gegen Russland »siegreich« zu führen. Dazu gehören die Aktivitäten der anderen Waffengattungen, über die wir allerdings aus der SZ nichts erfahren.

Zum Beispiel über die Vorgänge in Kalkar am Niederrhein, über die Townsend natürlich Bescheid weiß. Hier haben NATO und Bundeswehr ihren Gefechtsstand, der die Luftoperationen bis zum Ural steuern kann, und zwar auch die mit unbemannten Flugzeugen, also Kampfdrohnen, und atomar bestückten Objekten.

Von der Existenz bewaffneter Roboter und dass diese ferngesteuert töten können, erfahren wir in der SZ vom 9. Juli auf Seite 2 ganz nebenbei. Und zwar dort, wo über den Scharfschützen berichtet wird, der in Dallas/USA Polizisten erschoss und dann mit einem »ferngesteuerten Gefährt mit einem Sprengsatz außer Gefecht gesetzt« wurde. Auch Kampfdrohnen sind Roboter und alles andere als neu, außer wohl derzeit noch bei der Polizei. Das Militär, auch das deutsche, übt seit langem von Kalkar aus deren Einsatz.

Der Kommandant des Standortes Kalkar, General Joachim Wundrak, bezeichnet diesen als einen »ganz großen Player in den deutschen Streitkräften und der NATO«. In Kalkar/Uedem bauen Bundeswehr und NATO eine Leitzentrale und die nötige Infrastruktur für den Hightech-Krieg auf. Auf der vorletzten Tagung des dortigen »Joint Air Power Competence Centre« wurde schon 2014 ein immer wahrscheinlicher werdender großer Krieg (»Major War«) in Europa angedacht. Die Militärs entwickeln dafür Pläne unter Einbeziehung eines »Mixes nuklearer und konventioneller Kapazitäten«, so steht es im Text »Fu­ture Vector« aus Kalkar 2014.

Unter Verweis auf den Ukraine-Konflikt baut die Bundeswehr eine sogenannte »Speerspitze« mit 2.700 Soldaten auf, die in Münster stationiert sind und in kürzester Zeit in jeder europäischen Konfliktregion zum Einsatz kommen sollen. Zunächst, wie in Warschau beschlossen, in Litauen. Die dazu gehörige luftgestützte Steuerung erfolgt von Kalkar/Uedem aus. Und hier wird die Gefährlichkeit der angeblich so harmlosen Stationierungen deutlich, der die Bundesregierung zustimmte.

Die Behauptung, es werde kein neuer Kalter Krieg angestrebt, ist völlig unglaubwürdig. Der frühere UdSSR-Präsident Michail Gorbatschow sprach es am 9. Juli anlässlich des Gipfeltreffens des Militärpaktes gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax klar aus: »Von einem Kalten Krieg geht die NATO zu den Vorbereitungen für einen heißen Krieg über.«“

https://www.jungewelt.de/2016/07-18/016.php

Wolfgang Bittner in „Hintergrund“:

„Philip Breedlove, seit Mai 2013 Supreme Allied Commander Europe, ist einer der einflussreichsten Kriegstreiber in der NATO. Bereits Ende 2014 haben sich erstaunlicherweise Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier genötigt gesehen, gegen „gefährliche Propaganda“ des Europakommandanten zu protestieren, der – offensichtlich bewusst – falsche Angaben über russische Aktivitäten in der Ostukraine verbreitet. Mit anderen Worten: Er lügt.

So hieß es beispielsweise am 18. November 2014, die OSZE habe gemeldet, russische Panzer, Artillerie, Luftabwehrsysteme und Kampftruppen seien in die Ukraine eingerückt, obwohl die OSZE lediglich Militärkonvois innerhalb des Separatistengebiets gesichtet hatte. Außerdem behauptete der US-Luftwaffengeneral, in der Ukraine befänden sich „reguläre Einheiten der russischen Armee“, was zu einer unmittelbaren Konfrontation mit der NATO hätte führen können. Doch tags darauf musste Breedlove seine Aussage zurücknehmen. Anfang März 2015 heizte er dann die Situation erneut an, indem er warnte, die Lage in der Ostukraine werde „jeden Tag schlechter“, obwohl nach den zweiten Minsker Waffenstillstandsverhandlungen relative Ruhe eingekehrt war. Der Supreme Commander gab bekannt, „der russische Staatspräsident Putin“ habe „mehr als tausend Kampffahrzeuge, russische Kampftruppen und Artillerie-Bataillone“ in den Donbass entsandt. Auch diese Behauptung ließ sich durch Satellitenfotos nicht bestätigen.

Zur Rede gestellt, sah Breedlove nach Angaben des Spiegel keinen Anlass, sich zu entschuldigen, vielmehr trumpfte er auf und sagte, er stehe zu allen öffentlichen Äußerungen, die er während der Ukraine-Krise gemacht hat. Spekuliert wurde, der Commander strebe vermutlich im Einvernehmen mit der umstrittenen US-Diplomatin Victoria Nuland („Fuck the EU“) größere Waffenlieferungen an die Ukraine an; das Interesse an einer diplomatischen Lösung des Konflikt hielte sich offenbar in Grenzen, angeblich gehe es wohl um einen Regimewechsel in Russland …

Wir lesen, sehen und hören, Russland habe sozusagen aus heiterem Himmel die Krim annektiert, ein Zivilflugzeug abgeschossen, Soldaten in die umkämpfte Ostukraine geschickt; Putin, der „Gottseibeiuns“, der überhaupt hinter allem stecke, habe die Ukraine destabilisiert. Deswegen müsse noch mehr aufgerüstet und die Schraube der Wirtschaftssanktionen immer mehr angezogen werden, koste es uns was es wolle. Die essentiellen Fragen bleiben unbeantwortet: Warum sollte der russische Präsident ein Zivilflugzeug abschießen lassen? Welches Interesse sollte Russland daran haben, sein Nachbarland Ukraine, mit dem es umfangreiche Handelsbeziehungen hatte, ins Chaos zu stürzen? Warum sind die westeuropäischen Regierungen niemals auf die jahrelangen Kooperationsangebote des russischen Präsidenten eingegangen? Was sind die wahren Hintergründe des Ukraine-Konflikts und der Spaltung Europas?

Das Gedächtnis der meisten Menschen ist kurz, und die Politiker und Medien tun nichts, um es aufzufrischen, wo es nicht passt. Aber was sich in Politik und Medien an Verschleierung, Lügen und Gemeinheiten abgespielt hat und immer noch abspielt und wirkt, zeugt davon, dass es eine „westliche Wertegemeinschaft“ nicht mehr gibt. Wenn es nicht zu einer baldigen Umkehr kommt, stehen der Menschheit – das heißt auch uns in Deutschland – dunkle Zeiten bevor. Denn die Hardliner in Washington treiben die militärische Aufrüstung der russischen Anrainerstaaten systematisch voran.

Anfang März 2015 wurde bekannt, dass die USA Hunderte von Panzern, Kampffahrzeugen und sonstige Rüstungsgüter an die baltischen Staaten geliefert haben und dass 3 000 weitere Soldaten in die Region verlegt worden sind. Und Ende Juni sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter anlässlich eines Besuchs in Estland, die USA beabsichtigten, „vorübergehend“ schweres Kriegsgerät für eine Brigade (5 000 Soldaten) in die baltischen Staaten sowie nach Bulgarien, Rumänien und Polen zu verlegen.

Obwohl anscheinend viele europäische Politiker inzwischen begriffen haben, wohin die Militarisierung und Sanktionspolitik führen kann, nämlich zu einem offenen Krieg mit Russland, verhalten sie sich gegenüber den USA nach wie vor unterwürfig. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist stolz auf die „Speerspitze“, ein im Aufbau befindliches multinationales Landstreitkräftekontingent von 5 000 Soldaten unter deutscher Führung. Deutschland ist also maßgeblich an den Aggressionen und Provokationen gegen Russland beteiligt. Wie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekannt gab, soll die schnelle Eingreiftruppe, zu der die Speerspitze gehört, von etwa 25 000 Soldaten auf bis zu 40 000 Soldaten aufgestockt werden.

Gerade finden seit dem 20. Juli in der Westukraine erneut Manöver mit 1 800 Soldaten unter Beteiligung Deutschlands statt. Bild ist dabei, und nach einer offiziellen Verlautbarung der US-Streitkräfte in Europa handelt es sich nur um eine „jährliche Routineübung“, die nicht in Verbindung zu „irgendwelchen tatsächlichen Weltereignissen“ steht. Für den September ist dann noch ein Seemanöver im Schwarzen Meer in unmittelbarer Nähe der russischen Schwarzmeerflotte geplant – offenbar ebenfalls als „friedensstiftende Maßnahme“.“

http://www.hintergrund.de/201507283614/globales/terrorismus/kriegsvorbereitungen-als-friedensstiftende-massnahmen.html

Albrecht Müllers Warnung vor der akuten Kriegsgefahr:

 

 

Nach wie vor sehenswert ist die 1. Sendung der Talkshow "Positionen - Politik verstehen: Krieg oder Frieden in Europa - Wer bestimmt auf dem Kontinent?" vom Juni 2015:

 

 

 

Die Kriegsvorbereitungen laufen schon seit Langem. Es gibt eine Diffamierung Russlands der übelsten Art, es gibt eine militärische Einkreisung Russlands und befreundeter Staaten (wie Iran oder China), es gibt immer mehr und immer größere Manöver an den russischen Grenzen, es gibt immer größere Aufrüstung gegenüber Russland, es gibt Versuche, Regime-Wechsel in Russland selbst und in befreundeten Ländern durchzuführen (zuletzt etwa in der Ukraine und in Brasilien), es gibt Wirtschafts-Sanktionen, es gibt eine Olympia-Sperre, es gibt den Versuch, die Fußball-WM 2018 in Russland platzen zu lassen.

Bislang hat die russische Regierung optimal auf die westlichen Provokationen reagiert und sich nicht in kriegerische Abenteuer hinein ziehen lassen. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass es dabei bleibt. Ein angeschossenes Tier kann gefährlich werden; ein angeschossener Bär erst recht.

Umso wichtiger ist es, dass die westlichen Regierungen mitsamt ihren medialen und organisatorischen Hilfstruppen (wozu mittlerweile auch die offiziellen „Friedens“-Initiativen zählen) nicht alles machen können, was sie wollen.

So eine unabhängig durchgeführte Friedensfahrt von Berlin nach Moskau und wieder zurück ist ein Schritt in die richtige Richtung.

 

 

Dada

 

Am 1. Oktober 2016 führen Dadaisten den „12. Karlsruher Tierschutztag“ durch. Aus dem Einladungs-Schreiben:

„Kommt her zum Karlsruher Tierschutztag,

Herein spaziert, wer kommen mag.

Alle Tiere können kommen,

Böse Tiere ausgenommen.

Hühner gackern, Bagger baggern (Stop! Bagger sind gar keine Tiere,

Schon gar keine Haustiere. Anmerkung des Schreibers)

Katzen schnurren,

Kater jaulen,

Pferde wiehern, Gäule gaulen.

Kühe muhen,

Esel ruhen.

Schweine grunzen,

Menschen brunzen. (Nochmals Stop! Menschen sind doch keine

Schweine! Anmerkung des Schreibers).

Ziegen meckern,

Kinder kleckern. (Schon wieder Stop! Was ist denn los hier? Kinder

Sind doch keine Tiere. Nochmals Anmerkung des Schreibers. Jetzt

Aber zusammenreißen!)

Hunde tanzen – solo und in der Grupp‘

Mit Flöhen und Wanzen,

Hier gibt’s nur vegan – keine Hühnersupp‘.

Kommt alle brav zum Tierschutztag,

Sogar der Wurm ist drin – im Futtersarg. (Na also, geht doch. Besser

So. Ordentlich gereimt. Anmerkung des Schreibers.)

Ein tolles Programm, tierische Musik,

Eine Andacht mit Tiersegnung und Schutzengel für Tiere. Sogar eine

Tombola mit (Achtung!) mit ohne (ohne! Hervorhebung des

Schreibers) Nieten.

So viel können wir am 1.10. allen Gästen bieten.

Lest das Programm, und dann und dann,

Geht’s hier wirklich tierisch ran.“

Und hier ist das Programm mit (wie bereits im Einladungs-Schreiben angekündigt) „Andacht mit Tiersegnung“, „Dog Dance Gruppe des VdH Karlsruhe“ und „Solo Dog Dance“, „Tierische Musik“, „Informationen zu Casting von Rettungshundenachwuchs, Erste-Hilfe und Betreuungshunde“, sowie „Probefressen“.

http://www.nellys.de/?x=entry:entry160915-173131

Der Wurm wünscht einen guten Appetit! 

 

 

 

Männliche Menschen haben manchmal die Angewohnheit, sich öffentlich zu „erleichtern“. Das ist natürlich gar nicht schön und oft auch durch die enthaltenen Giftstoffe schädlich.

Die dadaistische Kommunal-Verwaltung in Walvis Bay (Namibia) hat sich zu drastischen Gegen-Maßnahmen entschlossen.