Lauffeuer

Vor einem Jahr kamen in Odessa bei Auseinandersetzungen mindestens 48 Menschen zu Tode, die meisten davon durch einen Brand im Gewerkschaftshaus.

 

„Wohl keine Tragödie der jüngeren europäischen Geschichte wurde mit YouTube-Videos so ausführlich dokumentiert wie der Brand im Gewerkschaftshaus von Odessa. Doch im selben Maße, wie es verwackelte Aufnahmen gibt, gibt es ungeklärte Fragen. Gut zu sehen ist, wie ein regierungsnaher Mob das Gewerkschaftshaus von Odessa mit Molotow-Cocktails attackiert. Die Videos zeigen, wie im Gebäude mit Gewalt Türen aufgebrochen werden, Menschen in Todesangst aus dem 3. Stock springen und dann mit Knüppeln auf sie eingeschlagen wird.

 

Eine Live-Reportage des Lokal-Fernsehens am Abend des 2. Mai spricht von mutigen Odessitern, die das Gewerkschaftshaus von russischen Terroristen säubern und ein Staatsanwalt kommentiert dies als rechtmäßig.

 

Die großen europäischen Medien haben das Thema „Odessa“ nur kurz gestreift. Die Fragen, wer für das Massaker verantwortlich war, warum die Polizei nicht einschritt oder warum die Feuerwehr erst nach 40 Minuten kam, scheinen hiesige Medien nicht zu interessieren. Im Gegensatz zu russischen Fernsehsendern, die das Ereignis für ihre Sicht auf die Ukraine ausschlachteten.

 

Offiziell forderte der Brand 42 Todesopfer. Auf einer von den Angehörigen erstellten Liste stehen jedoch die Namen von 56 Toten. Hinzu kommen 45 vermisste Menschen, weshalb Aktivisten in Odessa von weit über 100 Toten ausgehen.“

 

Dies ist der Beginn des Filmes „Lauffeuer“, der im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht, die Tat und die Hintergründe aufzuklären.

 

Hier ist der Film:

 

 

Der Film „Lauffeuer“

 

„Ein Film von Ulrich Heyden, Marco Benson und leftvision über die Brandangriffe auf das Gewerkschaftshaus in Odessa zu Beginn des ukrainischen Bürgerkrieges, die Rolle von Ultranationalen, der Polizei und Politik im post-sowjetischen Raum. Dies ist eine Dokumentation über ein Schlüsselereignis des ukrainischen Bürgerkrieges und eine Stadt die dadurch zerrissen wurde.

16 Augenzeugen, Verwandte und Beteiligte kommen in dem Film zu Wort. Viele wollen nicht erkannt werden, sie haben Angst vor der Verfolgung durch ukrainische Behörden. Zehn Personen sind in Haft, 14 Personen stehen unter Hausarrest, davon kein Einziger, der zu den Angreifern des Hauses gehörte - sondern jene, die das Camp vor dem Gewerkschaftshaus verteidigen wollten.“

http://lauffeuer-film.de/

Ulrich Heyden

„1991 arbeitete Heyden als Dokumentationsjournalist im Spiegel-Archiv. Seit 1992 ist er freier Korrespondent in Moskau, unter anderem für Die Wochenzeitung (Zürich) und „der Freitag“. Seit 2010 berichtet er außerdem für Telepolis. Von 1994 bis 1999 machte Heyden zahlreiche Features über russische Regionen für die Sendung "Hintergrund Politik" im Deutschlandfunk. Von 1998 bis 2009 berichtete er für Die Presse (Wien). Von 2001 bis 2014 war Heyden Korrespondent für die Sächsische Zeitung in Moskau. Heyden kommentiert für die Moskauer Radio-Sender Echo Moskwy und Govorit Moskwa Ereignisse in Deutschland und Russland.“

http://lauffeuer-film.de/

Anbei mehr über Ulrich Heyden, unter anderem Reportagen, Interviews, Kommentare. Es wird deutlich: Putin-Fan ist er gerade nicht, aber ein richtig guter Russland- und Ukraine-Kenner.

http://www.ulrich-heyden.de/

Ulrich Heyden im Gespräch

„Sputnik“ sprach mit ihm wg. dem Film:

„„Im Zentrum des Films stehen die Augenzeugen vom 2. Mai und die Angehörigen der Umgekommenen. Wir haben versucht, nicht eine politische Geschichte zu erzählen, sondern einfach die Leute, die etwas zu sagen, etwas gesehen, erlebt oder gefühlt haben, zu Wort kommen zu lassen. Es sollte keine politische Analyse werden“, so der deutsche Journalist und langjährige Russland-Korrespondent zu seinem Film "Lauffeuer — Die Gräueltaten von Odessa am 2. Mai 2014". Bei ihren Recherchen in Odessa seien Heyden und Filmemacher Marco Benson darauf angewiesen gewesen, hauptsächlich mit Augenzeugen zu sprechen und Videos auszuwerten.

„Wir arbeiteten in einem völlig anderen Rechtsraum, wo ein Massenmord passiert ist, wo aber keine wirklich abgeschlossene Untersuchung stattgefunden hat — auch keine Spurensicherung.“ Sein Eindruck von den Geschehnissen:  „Aus dem Film ist ersichtlich, dass 1.500 bis 2.000 Leute aus diesem Maidan-Spektrum, aus Kiew und aus anderen ukrainischen Städten nach Odessa transportiert wurden. Es war ein ganz klares Bild: Die Maidan-Aktivisten, Hundertschaften und auch Leute vom Rechten Sektor wurden mit Bussen und einem Sonderzug herangeschafft.  Es ist deutlich zu sehen, dass sie perfekt ausgerüstet waren, mit Knie- und Armschützern, mit Schilden und so weiter. Man spürte schon, die planen eine Aktion.“

Der Einsatz der Polizei sei angesichts des bevorstehenden Fußballspiels und den erwarteten Übergriffen allerdings sehr halbherzig gewesen, berichtet Heyden. „Man hatte den Eindruck, alles war geplant. Die Polizei war auf dem Platz, wo die Straßenschlacht war, schwach vertreten. Sie war dann, als die Masse dann zum Gewerkschaftshaus gezogen ist, nicht vor Ort oder stand in einem Abstand von 120 Metern abseits und griff nicht ein. Dann wurden die Menschen, die man aus dem Gewerkschaftshaus befreite, festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis gefahren, wo sie dann bis zum 4. Mai inhaftiert waren. Und nur unter dem Druck der Demonstranten wurden die 80 Leute dann freigelassen.“

Ausgewertet wurden über 400 Videos und zahlreiche Augenzeugenberichte.  „Wir haben gesehen –alles auf den Videos – ein Teil der Polizisten hatten rote Armbänder. Wir haben gesehen, ein Teil der angeblichen Demonstranten hatte auch rote Armbänder. Wir haben gesehen, dass ein hoher Polizeioffizier Zivilsten mit roten Armbändern irgendwie instruierte in einer Runde. Wir haben gesehen, dass Demonstranten mit Stöcken durch den Polizeikordon stürmten, und die Polizei ließ sie durch und schütze sie vor Verfolgern. Wir haben den rechten Aktivisten Bootsmann (alias Witali Budko) gesehen, wie er mit einem automatischen Gewehr hinter der Polizisten stand und auf Demonstranten geschossen hat. Man hat gesehen, dass Provokateure anwesend waren und teilweise mit der Polizei zusammengearbeitet haben.“

Ein Dorn im Auge ist für Heyden vor allem die einseitige Berichterstattung deutscher Kollegen: „Ich schaue immer auf die deutschen Medien und wenn ich sehe, dass der Abzug der ukrainischen Soldaten aus Debalzewo als Angriff der Separatisten gedeutet wird, dann läuten bei mir die Alarmglocken.“ So sei auch über das Odessa-Massaker kaum berichtet worden, kritisiert Heyden. Ein Grund mehr für ihn, persönlich nach Odessa zu reisen und dort einem Dokumentarfilm zu drehen. Dabei ist er auf mehrere Hindernisse gestoßen: „Wir wollten auch offizielle Stimmen zu Wort kommen lassen und fragten bei einem Maidan-Aktivisten und der Pressesprecherin des Odessa-Bürgermeisters an.“ Doch nach einer anfänglichen Bereitschaft waren beide nicht mehr zu erreichen. „Wenn das Thema in Deutschland groß wäre, dann würden diese Leute von der offiziellen Odessa-Stadtverwaltung wahrscheinlich schon mit Korrespondenten sprechen.“ Leider sei dies aber nicht der Fall, so Heyden. „Es passt offensichtlich nicht ins Bild, das die deutschen Medien von der Kiewer Regierung, die ja auf dem richtigen europäischen Weg ist, machen. Deswegen drängt man das Thema lieber weg.“

Nach sieben Monaten Recherche, Interviews und Filmaufnahmen sowie einer erfolgreichen Spendensammlung haben Ulrich Heyden und Marco Benson den Film am Donnerstag in Berlin zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. In Odessa starben bei einem Brand am 2. Mai 2014 mindestens 46 Menschen. Nationalistische Gruppen warfen Molotow-Cocktails auf das Gewerkschaftshaus, in das sich regierungskritische Aktivisten nach heftigen Auseinandersetzungen mit Maidan-Anhängern geflüchtet hatten. Dieses Schlüsselereignis des ukrainischen Bürgerkrieges wurde zum vorzeitigen Schlusspunkt ziviler Proteste und zum Beginn sich festfahrender Fronten.“

http://de.sputniknews.com/panorama/20150220/301217221.html

Und hier noch ein sehr schönes Interview mit „Radiovoice Berlin“:

 

 

Zum Tathergang

 

Peter Nowak zur Vorgeschichte: „Es kam aber vor allem zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen dem Maidan-Spektrum, wo man sich das Ziel setzte, auch Odessa zu ukrainisieren, und den Anti-Maidan-Kräften, die vor allem an einem engen Bündnis mit Russland festhalten wollten. An der Behandlung von Mahnmalen aus der sowjetischen Ära wurde die unterschiedliche Symbolpolitik, hinter der auch diametral entgegen gesetzte politische Inhalte standen, deutlich. Die Maidan-Kräfte stürzten und zerstören Denkmäler von Lenin, aber auch Erinnerungsorte an den Sieg der Roten Armee über Hitler-Deutschland. Dafür stand bei ihnen der glühende Antisemit und zeitweilige NS-Kollaborateur Bandera hoch im Kurs. Die Anti-Maidan-Kräfte hingegen bilden Schutzschilde vor diesen Denkmälern und trugen auch schon mal Antifafahnen.

Auch ökonomisch gibt es große Unterschiede. Der Maidan-Block gab sich prowestlich, wobei der harte Kern vor allem eine Unterstützung durch die EU gegen Russland meint, und gehörte zum Mittelstand, während der Anti-Maidan zu Russland tendierte und in den ärmeren Schichten der Bevölkerung der Ostukraine besser verankert war …

Im Vorfeld des 2. Mai strömten rechte Kräfte aus der gesamten Ukraine nach Odessa, um den Anti-Maidan zu zerstören. Jüngere Aktivisten des Anti-Maidan versuchten, sich diesen Kräften entgegenzustellen. Auch sie waren, wie im Film gezeigt wird, mit Steinen und Knüppeln bewaffnet. Doch schnell merkten sie, dass sie angesichts des zahlenmäßig überlegenen, zu allem entschlossenen rechten Mobs keine Chancen hatten.“

http://www.heise.de/tp/news/Odessa-und-die-Kluft-zwischen-Maidan-und-Anti-Maidan-2553778.html

 

Die Geschehnisse kurz zusammengefasst:

1. mehrere Wochen Zeltlager Anti-Maidan mit mehreren hundert Leuten, weitest gehend friedlich

2. Sonderzug mit über 1.500 „Fußball-Fans“ trifft ein, um mit dem Anti-Maidan „aufzuräumen“

3. es kommt zu Gewalt-Ausschreitungen; durch Schüsse sterben 6 Menschen auf beiden Seiten

4. im Film zu sehen: Polizei gibt rote Armbinden an Menschen aus, die auf beiden Seiten demonstrieren (wahrscheinlich Provokateure) und im Schutz der Polizei wird auf Demonstranten geschossen

5. Anti-Maidan-Aktivisten flüchten ins Gewerkschaftshaus

6. Gewerkschaftshaus wird mit Molotow-Cocktails beworfen und von Aktivisten gestürmt

7. mindestens 48 Tote durch Verbrennen, Gasvergiftung oder aktives Töten

8. teilweise werden Überlebende gerettet, teilweise verprügelt bzw. getötet

9. kein Eingreifen der Polizei, Feuerwehr trifft erst nach 40 Minuten ein, obwohl nur 500 Meter entfernt

10. keine offizielle Untersuchung des Falles

11. Lob der ukrainischen Politik für das Verhalten der pro-ukrainischen Aktivisten

 

„Die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julija Timoschenko reiste sofort nach Odessa und fand – wie die anderen Politiker in Kiew – kaum Trost für die Familien der Opfer und keine Worte der Versöhnung. Sie lobte den Einsatz der „Patrioten“, denen es gelungen sei, „Verwaltungsgebäude zu schützen“.“ 

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/ukraine-krise-die-tragoedie-von-odessa-13467886.html

 

Zur neuen Regierung

 

Der Aktivisten-Trupp („Fußball-Fans“) handelte sehr wahrscheinlich im Auftrag und wurde vorher entsprechend ausgerüstet und angewiesen, was zu tun ist.

Verhalten von Polizei, Feuerwehr, Justiz, Politik und Medien weist sehr deutlich darauf hin, dass, auch wenn das Finale im Gewerkschaftshaus so vielleicht nicht geplant war, es zumindest willkommen war.

Da werden Menschen getötet und denen, die dafür verantwortlich sind, wird auch noch applaudiert.

Kein Wunder, dass ein Großteil der Menschen in der Ost-Ukraine es vorzieht, nichts mit der neuen Regierung zu tun haben zu wollen.

„Das, was da jetzt entstanden ist, ist keine faschistische Junta. Das ist eine neoliberale Junta, die sich bestimmter faschistischer Kräfte bedient. Und die also auch vom Westen gestützt wird, die sich ihrerseits schamloserweise dieser Kräfte bedienen.“

Kai Ehlers, Journalist und Autor, im Film „Lauffeuer“

Ulrich Heyden zu seinem in dieser Woche erschienenen Buch  "Ein Krieg der Oligarchen – das Tauziehen um die Ukraine“:

„Worum geht es in dem Buch? Ausgehend vom Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa am 2. Mai 2014 wird die soziale und politische Entwicklung in der Ukraine analysiert. Detailliert wird beschrieben, wie Oligarchen und Regierungsmitglieder die extreme Rechte stark machten und sie zu Einschüchterungsaktionen gegen die Kräfte ermunterten, die für eine Föderalisierung der Ukraine eintraten. Es wird dargestellt, wie über Jahre zielgerichtet der Boden für eine nationalistisch / anti-russische Stimmung bereitet wurde. Dies war der rote Teppich, auf dem Faschisten und Nationalisten bis in höchste Ämter gelangten. Die Regierung weigert sich bis heute, das von unbekannten Scharfschützen verübte Massaker auf dem Maidan in Kiew, das ihre Machtübernahme einleitete, aufzuklären. Dasselbe gilt für den Brandanschlag auf das Gewerkschaftshaus in Odessa, mit dem die Bevölkerung in der Südostukraine eingeschüchtert wurde. Diese Verbrechen, bei denen jeweils etwa 100 Menschen starben, leiteten zum Bürgerkrieg über.“

http://ulrich-heyden.de/content/blogcategory/57/109/

 

Zur internationalen Verbrecherbande, die dieses verbrecherische Regime eingesetzt hat

 

„Still ist es um die Ermittlungen zum Odessa Massaker am 2. Mai 2014 geworden. Beharrlich verweigert die ukrainische Regierung Untersuchungsergebnisse zur „Tragödie“ zu veröffentlichen. Während in der ukrainischen Hafenstadt bereits seit einem Jahr politische Aktivisten, die sich für die strafrechtliche Aufarbeitung des Massakers engagieren, ohne Anklage in Untersuchungshaft sitzen, behindert Kiew, wie auch der Europarat bereits kritisierte, internationale Aufklärer an ihrer Arbeit. Andrej Hunko, Mitglied der Linksfraktion des Bundestages sowie der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, erläutert im Interview mit RT Deutsch die widersprüchliche Rolle der OSZE bei der Aufklärung und die geopolitischen Interessen der Bundesregierung und der USA, die dazu führen, dass die Untätigkeit der Kiewer-Regierung gedeckt wird …

Wer ist ihrer Meinung nach nicht daran interessiert, den gesamten Vorfall aufzuklären?

Es gibt gewisse Staaten die einen sehr aggressiven Kurs fahren. Ich meine damit zum Beispiel die USA und Großbritannien. Auch als ich im Oktober erneut vor Ort war, gab es einige Vorfälle, die ich mir nicht erklären konnte …

Wie schätzen Sie das politische Interesse des Westens ein, die Ereignisse in Odessa näher zu beleuchten?

Ich ordne das Massaker von Odessa, ähnlich wie die Todesschüsse vom Maidan und der Abschuss der MH-17 als Schlüsselereignisse ein. Mein Eindruck ist, dass über die ganze Zeit die sogenannte internationale Gemeinschaft, wie auch der Westen und die sogenannten internationalen Organisationen allgemein gesagt kein sehr großes Interesse an einer Aufklärung bezüglich all dieser Vorfälle hatten und weiterhin haben.

Aus welchen Gründen fehlt ihrer Meinung nach dem Westen das Interesse an einer solchen ergebnisorientierten Untersuchung?

Man hat sich ja bereits klar für eine Seite ausgesprochen. Der Westen hatte sich im Vorfeld klar für die  aktuelle ukrainische Regierung ausgesprochen. Würde man sich jetzt aber neu positionieren,  müsste man die komplette Linie der EU und USA in Frage stellen. So wurden die Ereignisse in Odessa von westlichen Medien auch bewusst als ‘Tragödie’ charakterisiert. Man könnte meinen, es würde sich hier um eine Naturkatastrophe handeln,  also um eine klare Abwesenheit von Tätern.

Welches Ziel verfolgt die Bundesregierung Ihrer Ansicht nach mit dieser Taktik?

International wird das Vorgehen der ukrainischen Behörden, Odessa nicht aufklären zu wollen, gedeckt. Würde ehrliches Interesse an einer Aufklärung bestehen, wären Kooperationen oder Kredite an gewisse Forderungen seitens der Bundesregierung gebunden.  Das wird jedoch nicht gemacht, also wird es gedeckt. Offenbar werden aus geostrategischen Interessen heraus solch schwere rechtsstaatliche Brüche, wie den Umgang mit dem Massaker von Odessa, weiter gedeckt.

Hier geht es nicht um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, sondern um die Etablierung einer anti-russischen Regierung in Kiew. Deutschland versucht mit seiner Haltung die Ukraine aus dem Einflussbereich Russlands in den Einflussbereich des Westens zu überführen. Zwar gibt es auch hier Widersprüche zwischen Deutschland und den USA, wie zum Beispiel die Art und Weise, wie aggressiv und eskalierend man diesen Zustand herbeiführen möchte, aber das generell bestehende  gemeinsame Interesse ist das Herausbrechen des Landes aus den Beziehungen zu Russland. Da  interessiert auch nicht, ob Kredite zurückgezahlt werden oder ob im Land Demokratie und Rechtsstaatlichkeit herrscht.

Momentan ist die Ukraine ein Fass ohne Boden. Auch das Assoziierungsabkommen heizt gemeinsam mit der jetzigen Regierung in Kiew, einen irrsinnigen Dauerkonflikt und Kriegszustand mit Russland weiter an. Gleichzeitig wird auch die Wirtschaft in der Ukraine sehr massiv in Mitleidenschaft gerissen.

Meiner Ansicht nach ist die aktuelle Regierung nicht nur anti-russisch, sondern auch extrem anti-ukrainisch. Das Land wird geplündert, die Herrschaft der Oligarchen wird nicht gebrochen, die Industrie geht zurück und das ganze wird übertüncht durch einen gesteigerten Nationalismus und eine anti-russische Stimmung. Schlussendlich führt all das zu einer kompletten Zerstörung des Landes.“

http://www.rtdeutsch.com/19118/headline/interview-zu-odessa-massaker-untersuchungsergebnisse-unerwuenscht/

Wer sich über die deutschen Staatsmedien informiert, wird zu den Geschehnissen in Odessa und den Konsequenzen bzw. Nicht-Konsequenzen daraus relativ wenig erfahren haben. Und noch weniger vom Film „Lauffeuer“. Glücklicherweise gibt es noch solch geistig unabhängige Menschen wie Ulrich Heyden, die sich von der internationalen Verbrecherbande nicht kleinkriegen lassen.

Zuguterletzt noch ein kurzes Interview mit Ulrich Heyden zum ein-jährigen „Jubiläum“ der Ereignisse in Odessa:

https://www.youtube.com/watch?v=_mXesobHT_Y