Pergamon

https://www.youtube.com/watch?v=2ZNSUSPH3RM

 

„Das 360°-Panorama PERGAMON von Yadegar Asisi wird nach fast viereinhalb Jahren das GREAT BARRIER REEF in Pforzheim ablösen. Ab dem 18. März 2023 erwartet die Besucher das Rundbild zur antiken Metropole. Das PERGAMON Panorama entstand in einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen dem zeitgenössischen Künstler Yadegar Asisi und der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und wurde erstmalig 2011 im Ehrenhof des Berliner Pergamonmuseums ausgestellt. Nach dem großen Erfolg der ersten Ausstellung mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern wird das Panorama seit 2018 in einem eigens dafür errichteten Ausstellungsbau an der Museumsinsel gezeigt. Das faszinierende Werk wird ab Frühjahr 2023 in Süddeutschland zu sehen sein. Es ist die derzeit einzige weitere Präsentation des Werkes außerhalb von Berlin.

Die Szenerie des Bildes ermöglicht einen Rundumblick auf die antike Stadtanlage im Jahr 129, als die ursprünglich hellenistische Stadt Teil des römischen Kleinasiens war. Yadegar Asisi thematisiert mit der zeitlich verdichteten Darstellung Fest- und Alltagsszenen in der griechisch-römischen Metropole. Eingebettet in die Terrassen der Akropolis auf dem 300 Meter hohen Burgberg, fügen sich monumentale Bauwerke mit prächtigen Tempeln und einem Theater in die hügelige Landschaft nahe der Westküste in der heutigen Türkei ein. Höhepunkt ist der weltbekannte Pergamonaltar mit dem von Asisi künstlerisch vervollständigten Nordfries. Zudem geben detaillierte Szenen Einblick in die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit dem pulsierenden Alltagsleben der Metropole vor nahezu 2.000 Jahren.

In Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin, werden auch ausgewählte originale Exponate der Antikensammlung zu sehen sein. Die Ausstellung thematisiert die antike Stadtanlage mit der Akropolis, den Pergamonaltar mit seinem weltberühmten Gigantenfries und zeigt ergänzende Werke von Yadegar Asisi, etwa Zeichnungen, Studien und Aquarelle, die während seiner mehrjährigen Arbeit am Panorama entstanden sind. Großformatige Installationen vermitteln die antike Architektur- und Bildhauerkunst.

In dem eigens umgebauten Gasometer am Ufer des Schwarzwaldflusses Enz werden seit Dezember 2014 die 360°-Panoramen von Yadegar Asisi gezeigt. Zu sehen waren bereits „ROM 312 – Das Erlebnis der Ewigen Stadt“ sowie „GREAT BARRIER REEF – Wunderwelt Korallenriff“.

https://www.gasometer-pforzheim.de/storage/app/media/Aussenansichten/Pressemitteilung%20Ank%C3%BCndigung%20Panorama%20Pergamon%20ab%2018.%20M%C3%A4rz%202023.pdf

 

https://www.youtube.com/watch?v=wQeX_Bw18aw

 

Pergamon

 

Für den Pergamon-Altar ist Folgendes wichtig zu wissen:

- Standort Pergamon, Hauptstadt des Pergamenischen Reiches in der heutigen Türkei

- Kunstwerk aus der Zeit des Hellenismus (Weltreich von Alexander dem Großen; nach dessen Tod politische Aufteilung, aber griechische Kultur weiterhin vorherrschend von Ägypten bis Afghanistan; Zeit ca. 330 – 30 vor unserer Zeitrechnung)

- deutsche Ausgrabungen Ende des 19. Jahrhunderts; größter Teil der Fundstücke wird (legal) nach Berlin gebracht; dort auch heute wichtig für Kultur und Tourismus

 

Stadt und Reich

 

„Pergamon (altgriechisch τό Πέργαμον ‚das Pérgamon‘, seltener ἡ Πέργαμος ‚die Pérgamos‘; lateinisch Pergamum; heute Bergama) war eine antike griechische Stadt nahe der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei, etwa 80 km nördlich von Smyrna (dem heutigen İzmir). Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Unter der kunstsinnigen Dynastie der Attaliden, die bestrebt war, ein neues Athen zu schaffen, wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Nach einer antiken Legende wurde das nach Pergamon benannte Pergament in dieser Stadt erfunden. Tatsächlich war Pergamon ein Zentrum der Pergamentproduktion.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Pergamon

 

Altar: Bedeutung, Ausgrabungen, Berlin

 

„Der Pergamonaltar ist ein monumentaler Altar, der unter König Eumenes II. in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. auf dem Burgberg der kleinasiatischen Stadt Pergamon errichtet wurde und dessen Rekonstruktion mit den originalen Friesen heute im Berliner Pergamonmuseum zu sehen ist.

Der Altar war 35,64 Meter breit und 33,40 Meter tief. Die von Westen auf den Altar führende Freitreppe hatte eine Breite von fast 20 Metern. Es handelt sich um eines der bedeutendsten erhaltenen Kunstwerke des Hellenismus, wenn nicht der griechischen Antike insgesamt: Den Sockel schmückte ein Hochrelief, das den Kampf der Giganten gegen die griechischen Götter darstellte. Ein zweiter Fries an den Hofwänden des Pergamonaltars erzählt in einem Zyklus aufeinanderfolgender Reliefbilder die Legende von Telephos. Telephos, ein Sohn des Helden Herakles und der tegeatischen Königstochter Auge, galt als mythischer Gründer Pergamons.

1878 begann der deutsche Ingenieur Carl Humann auf dem Burgberg von Pergamon mit offiziellen Ausgrabungen, die 1886 ihren vorläufigen Abschluss fanden. Das Hauptziel der Ausgrabungen war es, die Altarfriese wiederzugewinnen und das Fundament des Altars freizulegen. Später wurden weitere Baukomplexe der pergamenischen Akropolis freigelegt. In Verhandlungen mit der beteiligten türkischen Regierung konnte vereinbart werden, dass alle damals gefundenen Fragmente der Altarfriese den Berliner Museen zugesprochen wurden.

In Berlin setzten italienische Restauratoren die Platten der Friese aus tausenden Fragmenten wieder zusammen. Um die Friese zusammenhängend ausstellen zu können, wurde auf der Museumsinsel eigens ein Museum errichtet. Der erste Bau von 1901 wurde 1909 zugunsten eines größeren, 1930 vollendeten Neubaus abgerissen. Nach den dort ausgestellten Friesen und einer Rekonstruktion der Westfront des Pergamonaltars erhielt dieser Museumsneubau von den Berlinern den Namen Pergamonmuseum. Der Pergamonaltar ist heute das bekannteste Ausstellungsstück der Antikensammlung auf der Museumsinsel.

Der Saal mit dem Pergamonaltar ist wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten voraussichtlich bis mindestens 2025 geschlossen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonaltar

 

Hellenistische Kunst

 

„Das Fehlen schriftlicher Quellen zum Altar aus der Antike wird unterschiedlich interpretiert. Eine mögliche Erklärung ist, dass der hellenistische Altar den Römern als unwichtig erschien, da er nicht in der klassischen Epoche der griechischen, vor allem attischen, Kunst entstanden war. Nur diese Kunst und die spätere Rückbesinnung auf diese Werte galten als bedeutend und erwähnenswert. Diese Sichtweise wurde ab dem 18. Jahrhundert, vor allem seit dem Wirken Johann Joachim Winckelmanns, insbesondere von deutschen Forschern vertreten. Die einzige bildliche Darstellung des Altars stammt von Münzen aus der römischen Kaiserzeit. Sie stellen den Altar in stilisierter Form dar.

Seit im Verlauf des 20. Jahrhunderts ein Umdenken in der Wahrnehmung und Interpretation antiker Kunstwerke außerhalb der als „klassisch“ angesehenen Zeiträume eingesetzt hat, ist unstrittig, dass der Große Altar von Pergamon eines der bedeutendsten Werke, wenn nicht den Höhepunkt der hellenistischen Kunst darstellt. Die ignorierende Geringschätzung des Altars mutet aus heutiger Sicht seltsam an, stammt doch auch die Laokoongruppe – eine der Skulpturen, die heute zusammen mit wenigen weiteren Kunstwerken als besonders herausragendes Zeugnis der antiken Kunst genannt wird und schon in der Antike als „Meisterwerk aller Kunst“ angesehen wurde  – aus einer pergamenischen Werkstatt, wo sie ungefähr zur Zeit der Entstehung des Altars geschaffen worden sein muss. Auffällig ist dabei, dass der gigantische Gegner der Göttin Athena, Alkyoneus, in Haltung und Darstellung dem Laokoon sehr ähnelt. Als er gefunden wurde, soll ein Ausruf „Jetzt haben wir auch einen Laokoon!“ zu hören gewesen sein.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonaltar

 

Zu Johann Joachim Winckelmann und dessen Bedeutung siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/556-winckelmann-und-seine-jahrhunderte

 

Museum

 

„Das Pergamonmuseum im Berliner Ortsteil Mitte gehört zum Bauensemble der Museumsinsel und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im Auftrag Kaiser Wilhelms II. von 1907 bis 1909 von Alfred Messel im Stil des Neoklassizismus geplant, wurde es 1910 bis 1930 von Ludwig Hoffmann in vereinfachter Form ausgeführt. Zurzeit beheimatet es die Antikensammlung mit dem berühmten Pergamonaltar, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel wird das Pergamonmuseum bis 2023 saniert und ist dabei teilweise geschlossen. Ab Oktober 2023 wird das Museum „wegen umfassender Sanierungsarbeiten“ für etwa vier Jahre komplett geschlossen.

Im Jahr 2019 verzeichnete das Pergamonmuseum rund 804.000 Besucher.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonmuseum

 

Ein Besuch des Pergamon-Museums ist überwältigend. Mögen alle Teile so bald wie möglich wieder zugänglich sein.

Bis dahin kann ein virtueller Besuch ein Trost sein: https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/pergamonmuseum/home/

 

Heutige Bedeutung des Altars

 

Eine Ahnung davon, welche Bedeutung der Pergamon-Altar auch heute noch für Berlin hat, bietet folgende Passage:

„Für einige Missstimmung in der Presse und Teilen der Bevölkerung sorgte die Nutzung des Pergamonaltars als Kulisse für die Bewerbung der Stadt Berlin um die Olympischen Sommerspiele 2000. Der Senat von Berlin hatte die Mitglieder des IOC-Exekutivkomitees zu einem Essen vor dem Altar eingeladen. Das weckte Erinnerungen an die Bewerbung Berlins um die Spiele 1936. Auch damals lud der nationalsozialistische Innenminister Wilhelm Frick die Mitglieder des IOC zu einem Essen vor dem Altar ein.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Pergamonaltar

 

Yadegar Asisi

 

https://www.youtube.com/watch?v=7oynuh5HnDE&list=PLbs7gkihtQIKSO2K99KRYUtinvtiMP0TD&index=11

 

Arbeiten für Pergamon

 

Rekonstruktion des Pergamon-Frieses durch Yadegar Asisi

https://www.youtube.com/watch?v=nTiuCbMGj_g&list=PLbs7gkihtQIKSO2K99KRYUtinvtiMP0TD&index=7

 

PERGAMON-Panorama von Yadegar Asisi (Altar wird vervollständigt)

https://www.youtube.com/watch?v=o5kXqPBl-04&list=PLbs7gkihtQIKSO2K99KRYUtinvtiMP0TD&index=6

 

Yadegar Asisi bei Arbeit am PERGAMON-Panorama

https://www.youtube.com/watch?v=M0IJO7k2WrQ&list=PLbs7gkihtQIKSO2K99KRYUtinvtiMP0TD&index=1

 

Hängung des PERGAMON-Panoramas

https://www.youtube.com/watch?v=uswfHyIin8g&list=PLbs7gkihtQIKSO2K99KRYUtinvtiMP0TD&index=2

 

Biographie

 

„1955 * in Wien als Sohn persischer Emigranten

1973 –78 Architekturstudium an der TU-Dresden

1978 – 84 Malereistudium an der HdK Berlin, Meisterschüler von Klaus Fußmann

1996 – 08 Professur für Freie Darstellung / Entwurf im Fachbereich Architektur der TFH Berlin Architektur und Architektursimulationen

1988 1. Preis und Mies-van-der-Rohe-Preis für den Endbahnhof der Berliner Magnetbahn (Büro Brandt-Asisi-Böttcher)

1993 »Sehsucht«, Ausstellungsarchitektur für die Bundeskunsthalle Bonn

1994 Rekonstruktion eines historischen Bauernhofes auf der Insel Rügen, Umbau zum Hotel »Die Insel auf Rügen«

1992 – 99 Atelier für Architekturgrafik

2003 „Südseeträume und Pflanzenjäger“, Ausstellungsarchitektur und Architektursimulationen im Rahmen der Weimarer Gartenlust

 

Anamorphosen u.a.

1986 „Mauerdurchblick“, illusionistische Malerei an der Berliner Mauer

1986 „Existenzminimissimus“, Installation für die Triennale in Mailand

1992 „Orbit 2000“, Rauminstallation im Deutschen Pavillon der EXPO in Sevilla

1993 „Schau heimwärts, Engel“, Installation für eine Ausstellung des Leipziger Kunstvereins

2001 „Anatomicum“ zur Ausstellung „Theatrum Naturae et Artis“, anamorphotische Raum-installationen im Martin-Gropius-Bau in Berlin

2007 Simulation der rekonstruierten Kolossalstatue Kaiser Konstantins im Maßstab 1:1, für die Landesausstellung „Konstantin der Große“ (2007) in Trier

 

Bühnenbilder u.a.

1991 „Sechs Personen suchen einen Autor“, Theater Heilbronn

1992 „Dschungelbuch“, Theater Heilbronn

2002 „West Side Story“, Staatsoperette Dresden

2002 „Martha“, Staatsoperette Dresden

2004 „Die Zauberflöte“, Oper Leipzig

2013 „Bettelstudent“, Seefestspiele Mörbisch

 

Panoramen

1995 „Berlin 2005–Cityvision“, vier Berlin-Panoramen in Kooperation mit „Stern“

1999 „Hommage an Daniel Buren“, Panoramasegment in Weimar

2000 „Hanse-Panorama“ in Bremen, Herford und auf der Insel Rügen

2003 „World-Trade-Center“, Panorama für Daniel Libeskind, Wettbewerb für den Wiederaufbau des WTC in New York

2003 „EVEREST“: 360°-Panorama im Panometer Leipzig (bis 2005, Wiederaufnahme 2012 / 2013)

2005 „ROM 312“: 360°-Panorama im Panometer Leipzig (bis 2009)

2006 „1756 Dresden - Dem Mythos auf der Spur“ im Panometer Dresden; 360°-Panorama (bis 2011)

2009 „AMAZONIEN - Yadegar Asisis Zauberbild der Natur“ im Panometer Leipzig (bis 2013)

2011 „PERGAMON - Panorama der antiken Metropole“, in Kooperation mit der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (bis 2012)

2011 „ROM 312 - Das Erlebnis der antiken Weltstadt“, Neubearbeitung im Panometer Dresden (bis 2012)

2012 „DIE MAUER - das asisi Panorama zum geteilten Berlin“ in Berlin am Checkpoint Charlie

2012 „Dresden - Mythos der barocken Residenzstadt“ im Panometer Dresden (Neubearbeitung)

2013 „LEIPZIG 1813 - In den Wirren der Völkerschlacht“, Panometer Leipzig (bis 2015)

2014 „ROM 312 – Das Erlebnis der ewigen Stadt“, Gasometer Pforzheim und Panorama XXL in Rouen

2015 „DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“, Panometer Dresden (langfristig im Wechsel mit DRESDEN IM BAROCK)

2015 „DRESDEN IM BAROCK – Mythos der sächsischen Residenzstadt“, Panometer Dresden (langfristig im Wechsel mit DRESDEN 1945)

2015 „AMAZONIEN – Faszination tropischer Regenwald“, Panorama XXL in Rouen (bis 2016)

2015 „GREAT BARRIER REEF – Wunderwelt Korallenriff“, Panometer Leipzig (bis 2017)

2016 „ROUEN 1431 – Die Epoche von Jeanne d’Arc“, Panorama XXL in Rouen (bis 2017)

2016 „LUTHER 1517 – Glaube, Wissen, Selbstbestimmung“, Wittenberg360 in Lutherstadt Wittenberg

2017 „TITANIC – Die Versprechen der Moderne“, Panometer Leipzig

2017 „GREAT BARRIER REEF – Wunderwelt Korallenriff“, Panorama XXL in Rouen

 2017 „AMAZONIEN - Yadegar Asisis Zauberbild der Natur“, Panorama am Zoo in Hannover

2018 Spätsommer „PERGAMON – Meisterwerke der antiken Metropole und 360°-Panorama von Yadegar Asisi”, Ausstellungsprojekt in Kooperation mit der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin, Pergamonmuseum. Das Panorama, Berlin“

https://www.gasometer-pforzheim.de/storage/app/media/Presse%20Dokumente/Biografie%20Yadegar%20Asisi.pdf

 

Panoramen

 

„Renaissance und Erneuerung einer Kunstform aus dem 19.Jahrhundert

Seit 2003 realisiert der in Wien geborene, in Sachsen aufgewachsene und seit 1979 in Berlin (West) lebende Künstler Yadegar Asisi die weltgrößten 360°- Panoramen mit einer Höhe von bis zu 32 Metern und einem Umfang von bis zu 110 Metern. Was in einem denkmalgeschützten, ehemaligen Gasometer in Leipzig begann, hat sich seitdem zu einer Künstlerwerkstatt mit Panoramahäusern in derzeit drei Städten entwickelt. In Leipzig, Dresden und Berlin sind aktuell Riesenrundbilder von Asisi zu sehen. Weitere Ausstellungsorte sind in Planung – davon sind Pforzheim in Baden-Württemberg und Rouen in der Normandie bereits in greifbarer Nähe, weitere im In- und Ausland werden derzeit diskutiert.

Als Ausstellungsarchitekt von »Sehsucht - Das Panorama als Massenunterhaltung des 19. Jahrhunderts« in der Bundeskunsthalle in Bonn entdeckte Yadegar Asisi 1993 den Kunstraum Panorama für sich. Seitdem beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten des Mediums Panorama und entwickelt die Kunstform kontinuierlich weiter. Als Absolvent des Studienfachs Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin (heute Universität der Künste) berücksichtigt Asisi dabei ein akademisches Kunstverständnis. Er legt großen Wert u.a. auf Perspektive oder Form-, Farb- und Pigmentlehre. „Wer einen Gegenstand gezeichnet hat, hat ihn wirklich verstanden“, bekennt der Bewunderer der Renaissancemaler Andrea Mantegna und Leonardo da Vinci.

Im Dialog aus Wissenschaft und Kunst komponiert Asisi aus einem projektbezogenen Recherchearchiv von bis zu 50.000 Fotografien, Zeichnungen, Skizzen und Malereiarbeiten seine bildgewaltigen Panoramen. Zur „Materialsammlung“ führt er oft umfangreiche Recherche- und Fotoreisen zum jeweiligen Thema durch: z. B. nach Brasilien für AMAZONIEN, in den Himalaya für EVEREST, nach Australien für GREAT BARRIER REEF, in die Türkei und den gesamten Mittelmeerraum für PERGAMON oder aber durch deutsche und mitteleuropäische Lande für LEIPZIG 1813 oder das barocke DRESDEN. Zusätzlich werden nach einem Story-Board aufwändige Fotoshootings mit Laiendarstellern, Komparsen und weiteren Ausstattungselementen durchgeführt, um Szenenbilder zu erhalten, die Asisi in das architektonischtopografische Grundgerüst des Panoramas einarbeitet.

Mit viel Aufwand für szenische, historische, architektonische und topografische Details setzt Asisi die Werke anhand seiner Vorarbeiten und der Zuarbeiten seines etwa 15-köpfigen Kernteams aus unzähligen Bildebenen am Computer um, bevor sie auf drei Meter breite und 32 Meter lange Stoffbahnen gedruckt, konfektioniert und in den Rundgebäuden installiert werden. Auf dem Höhepunkt der Panorama-Entstehung, oft begleitet von einer einführenden Ausstellung, finalisiert der beseelte Panoramist die Riesenrundbilder von Hand mit Pinsel und Farbe am Ausstellungsort. Parallel werden Licht und Ton für die gewünschte Grundatmosphäre sowie die jeweiligen Tag- und Nachtsequenzen eingerichtet.“

https://www.gasometer-pforzheim.de/storage/app/media/Presse%20Dokumente/Panoramen%20von%20Yadegar%20Asisi.pdf

 

Arbeiten

 

„AMAZONIEN

Das 360°-Panorama ist als Hommage an Alexander von Humboldt und Wilfried Morawetz konzipiert. Yadegar Asisi macht die Schönheit und Komplexität des Ökosystems Regenwald durch eine Tag- und Nachtsimulation mit Sonnenauf- und -untergang, prasselndem Regen und der tiefdunklen Nacht der Tropen mit ihren unzähligen Geräuschen für den Besucher erlebbar. Eine Expedition in die Amazonas-Region in Brasilien.

 

DIE MAUER

Asisis Panorama der Berliner Mauer ist ein künstlerisch verdichteter Blick auf die Zeit des geteilten Berlin in den 1980er Jahren und zeigt, wie alltäglich und zugleich grausam die Normalität der geteilten Stadt und der geteilten Welt in Zeiten des Kalten Krieges war. Es thematisiert auch menschliche Anpassung als Überlebensstrategie. Das Riesenrundbild wird in Berlin in einer eigens errichteten Rotunde gezeigt.

 

DRESDEN

Zeigte die Erstfassung des monumentalen Panoramas vor allem die Szenerie der barocken Stadt Dresden, liegt der Fokus in der ab 2012 ausgestellten Überarbeitung verstärkt auf dem Leben in der Epoche. Den „Geruch der Zeit“ befeuern zusätzlich zahlreiche Szenen mit historischen Personen wie z.B. Zar Peter I., Johann Sebastian Bach oder Casanova. Sänftenträger in den Straßen, Possenreißern auf den Plätzen oder ein Löschtrupp unterwegs zu einem Hausbrand zeigen auch den Alltag der „kleinen Leute“. Asisi verdichtet die Epoche von 1695 bis 1760 zu einer künstlerischen Momentaufnahme des barocken Elbflorenz.

 

DRESDEN 1945

Vom Rathausturm erschließen sich die Ausmaße der Zerstörungen von Dresden nach den Bombenangriffen im Februar 1945. Als Symbol für Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt thematisiert das Panorama aber nicht allein die Tragödie der Elbmetropole, sondern weist auf die Wechselwirkung im komplexen Verlauf der Geschichte hin. Letztlich steht Dresden in einer Reihe von bombardierten Städten des 2. Weltkriegs: Neben zig deutschen Städten waren nach deutschen Angriffen z.B. Rotterdam, Coventry, Stalingrad oder Warschau zerstört. Zugleich ist Dresden ein wegweisendes Beispiel für den Wiederaufbau der Stadt und den hoffnungsvollen Lebenswillen ihrer Bewohner.

 

EVEREST

Das 360°-Panorama bietet einen einzigartigen Blick auf den Gipfel des Mount Everest aus dem über 6000 Meter hohen „Tal des Schweigens“. Auf über 100 Metern Länge und 30 Metern Höhe simuliert Yadegar Asisis Pilotprojekt in Leipzig fotorealistisch das von schneeweiß über hellblau und aquamarin bis hin zu sattem schwarz changierende Hochgebirge der Achttausender im Himalaya. Wie in einer Expedition erschließen sich dem Betrachter die im wahrsten Sinne atemberaubende Berg-, Eis- und Schneewelt.

 

GREAT BARRIER REEF

Das Panorama präsentiert die einzigartige Unterwasserwelt des berühmten Korallenriffs vor Australien in all seiner Schönheit und Komplexität. In einem Farbrausch aus allen Blau-, Azur- und Grünschattierungen tauchen die Besucher im wahrsten Sinne in die submarine Welt ein. Sie entdecken u.a. die faszinierende Brechung des Sonnenlichts unter Wasser und erleben die Gelb-, Rot- und Pinkschattierungen der zahllosen Korallen und Meerestiere. Asisi verweist mit der Farbenpracht und dem Detailreichtum des Riesenrundbildes auch auf die Einmaligkeit der Schöpfung.

 

NEW YORK 9/11

Motiviert ist das Panorama nicht in erster Linie durch den Terroranschlag auf das World Trade Center 2001. Vielmehr zeigt Asisi, wie sehr in Folge des Anschlags das kollektive Bewusstsein weltweit geprägt wurde. Aufgrund des Paradigmenwechsels im politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Weltgefüge nach 2001 weiß jeder, was er/sie am 11. September während des Terroranschlags verrichtete oder wo man sich befand. Der 11. September 2001 zeigt auch, dass ein Wimpernschlag genügt, um ein Leben gänzlich zu verändern, zu ruinieren oder auszulöschen. Dass jeder Moment eines Lebens wertvoll ist, zeigt das 360°-Panorama der vermeintlich heilen Welt rund um das World Trade Center wenige Minuten vor dem Anschlag 2001. Einer Zeitreise gleich befindet sich der Betrachter auf dem Friedhof der Saint Paul’s Chapel - vor sich die Türme des World Trade Center fünf Minuten vor dem Terrorangriff.

 

LEIPZIG 1813

Anlässlich des 200. Jahrestags der Leipziger Völkerschlacht von 1813 hat sich Yadegar Asisi intensiv künstlerisch mit dem historischen Ereignis auseinander gesetzt. Das Panorama LEIPZIG 1813 präsentiert jedoch kein Schlachtfeld aus kämpfenden oder getöteten französischen, preußischen, österreichischen, russischen oder schwedischen Soldaten, sondern Asisi zeigt die Handels- und Bürgerstadt Leipzig unmittelbar nach der Schlacht im Jahr 1813 in einer bedrängten Situation. Der Wendepunkt der europäischen Geschichte wird aus der Perspektive der Leipziger und ihrem Leben in Sorge und Not dargestellt.

 

PERGAMON

Das 360°-Panorama entstand in einer einzigartigen Kooperation der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin mit Yadegar Asisi. Das Panorama versetzt die Besucher in die pulsierende Stadt im Jahr 129 n. Chr. und vermittelt eine lebendige Vorstellung von Alltag und Leben in einer griechisch-römischen Stadt. Eine Tag- und Nachtsequenz und ein Klangteppich von Eric Babak, der das Leben in der antiken Stadt nachempfindet, runden die Zeitreise ins Altertum ab.

 

ROM 312

Asisis erstes Antiken-Panorama zeigt das prächtige Rom im Jahr 312 n. Chr., als Kaiser Konstantin seinen Gegner Maxentius besiegt hatte und als alleiniger Herrscher mit seinem Gefolge in die pulsierende Weltstadt der Antike einzieht. Das Panorama öffnet den Blick weit über die Millionenstadt am Tiber, ihre Tempel, Paläste, Thermen und Mietskasernen bis hin zu den Albaner Bergen am Horizont.

 

TITANIC

Das Panorama fokussiert nicht das eigentliche Schiffsunglück von 1912, sondern thematisiert den Untergang als Beispiel für die Hybris des Menschen, der die Gesetze der Schöpfung ignoriert und sich und sein Schaffen darüber stellt. Das Panorama vermittelt eine Faszination für die grandiose Ingenieursleistung und die Errungenschaften der Moderne, die auch die menschenalte Frage nach der Beherrschung der Natur anschneidet. Zugleich verweist das zerborstene Wrack in 4000 Metern Tiefe auf die Endlichkeit menschlichen Seins und Handelns. Die ehemals prunkvolle Einrichtung und der Hightech des Luxusliners sind ein Trümmerfeld, in dem sich die Natur ihren Raum zurückerobert.“

https://www.gasometer-pforzheim.de/storage/app/media/Presse%20Dokumente/Arbeiten%20von%20Yadegar%20Asisi.pdf

 

https://www.youtube.com/watch?v=BO6e6_F3oOE

 

Heutige Nutzung von Gasometern

 

„Nach dem Untergang der westeuropäischen Bergbauindustrie und infolge der vermehrten Verwendung von Erdgas seit den 1950er Jahren wurden viele der nun nutzlos gewordenen Gasometer abgerissen. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass die Gasometer als architektonische Zeitzeugen einer untergegangenen Industrieepoche hohen kulturellen Wert besitzen. Man hat deshalb an verschiedenen Standorten versucht, Gasometer in Kulturprojekte einzubeziehen, etwa durch Ausstellungen oder Klang- und Lichtinstallationen. Im Landschaftspark Duisburg-Nord hat ein Tauchverein im Gasometer eine komplette Unterwasserwelt samt Schiffswrack installiert.

Internationale Bekanntheit errang die Umgestaltung der vier Wiener Gasometer in Wien-Simmering durch die Stararchitekten Jean Nouvel, Coop Himmelb(l)au, Manfred Wehdorn und Wilhelm Holzbauer. Der älteste und einzige erhaltene ummauerte Glockengasbehälter in Berlin, der Gasometer Fichtestraße, diente im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2007–2010 zu einem Wohnensemble mit exklusiven Eigentumswohnungen umgebaut.

Einige Gasometer werden als Ausstellungsräume genutzt, zum Beispiel der Gasometer Oberhausen, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH), oder die Gasometer in Leipzig, Pforzheim und Dresden-Reick, in denen der Künstler Yadegar Asisi sogenannte „Panometer“ (ein Kofferwort aus Panorama und Gasometer) einrichtete, in denen großformatige Panoramen gezeigt werden.

Ein Teleskopgasometer in Schlieren bei Zürich wurde als technisches Kulturdenkmal renoviert, europaweit einmalig ist dabei die betriebsfähige Erhaltung der Teleskopmechanik (Schaubetrieb mit Luftdruck). Einer der besterhaltenen Gasometer in Ostdeutschland ist der unter Denkmalschutz stehende „Gaskessel“ in Bernau. Ein Kugelgasbehälter in Solingen ist zum Galileum Solingen, einem Planetarium, umgebaut worden. Der Gasometer in Stade wurde im Rahmen einer Sanierung und baulichen Ergänzung in Mehrparteienwohnhaus mit integriertem Parkhaus umgebaut. In den deutschen Städten Augsburg, Berlin, Dortmund, Leipzig, Münster, Neustadt (Dosse) und Zwickau sind Gasometer zu finden, die noch auf eine alternative Nutzung warten. Die letzten beiden erhaltenen Gasometer in Stralsund wurden trotz vieler Bürgerproteste im Jahr 2004 abgerissen, da sich kein Investor gefunden hatte.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Gasbeh%C3%A4lter

 

Gasometer Pforzheim

 

„Der Gasometer Pforzheim ist ein ehemaliger Gasometer, der mittlerweile zur Präsentation von Rundgemälden genutzt wird. Er steht unter Denkmalschutz …

Nachdem verschiedene Konzepte zur Weiternutzung des Bauwerks diskutiert worden waren, wurde im Februar 2013 beschlossen, den Gasbehälter einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Zu diesem Zweck war eine Umgestaltung samt neuem Innenausbau erforderlich. Das aus Eisenplatten bestehende Dach der Glocke musste abgetragen werden. Auf dem alten Betonfundament wurden sechs Meter hohe Betonwände für das Erdgeschoss errichtet, in denen Fensterausschnitte für den Blick auf die stählernen Wände des alten Behälters eingeplant waren. Ein weiterer Mauerring aus Beton in der Mitte des Raumes nahm ein Treppenhaus und einen Aufzug auf, die von Aussichtsplattformen des 35 Meter hohen Panoramageschosses umgeben sind. Der Aufzug führt bis zur vorletzten Etage. Das Panoramageschoss besitzt Wände und Dach aus Stahlträgern, die mit Blechen ausgefacht und gedämmt sind. Angebaut wurden außerdem ein Eingangsgebäude und ein Bistro.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Gasometer_Pforzheim

 

Panorama

 

„Panorama (Allsicht von griechisch pan, all, und horama, Sicht) nennt man eine perspektivische Darstellung von Landschaften oder Ereignissen, die von einem festen Punkt aus von mehreren Personen gleichzeitig zu übersehen sind. Sind die Bilder feststehend, so werden die zylindrischen Flächen als Rundbilder oder Rundgemälde bezeichnet, zu deren Betrachtung sich der Beschauer in der Mitte befindet. Varianten ohne eine 360°-Sicht, dafür mit beweglichen Bildstreifen oder Längenbilder in der Art des Rheinpanorama werden im deutschsprachigen Raum als Cyclorama (auch: Cyklorama), bezeichnet, in anglophonen Ländern als moving panorama.

Neben diesen beiden Hauptformen gibt es jedoch noch eine Vielzahl weiterer Varianten des Panoramas …

Durch die industrielle Revolution bildeten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in den Städten Ballungszentren. Zudem entwickelte sich dadurch die neue gesellschaftliche Schicht des Bürgertums. Diese verlangten neue kulturelle Unterhaltungsformen. Die Horizontgrenze wurde „entdeckt“. Der Beginn des Tourismus, die Anfänge des Alpinismus, die ersten Aeronautikexperimente mit Heißluftballons und die Ära der ausgedehnten Entdeckungsreisen fallen in diese Zeit …

Die Urbanisierung förderte die Neugierde des Bürgers auf die Orte und Ereignisse der weiten Welt. Es war eine Reise mit den Augen an unbekannte Schauplätze außerhalb des eigenen Alltagserlebens. Es gaukelte Reisen „wie im Traum“ vor, bequemer und schneller als jedes andere Reisemittel. Das Interesse hing doppelt mit dem einsetzenden Tourismus zusammen. Leute, die die Orte wirklich gesehen hatten, konnten nun ihre Erinnerungen fachkundig mit dem Bild vergleichen, und Leute, die eine Reise planten, konnten sich im Voraus ansehen, was sie erwartete, und diese Eindrücke dann kritisch mit der Realität überprüfen.

Beim Panorama ging man weg von mythologischen und allegorischen Darstellungen, die nur dem gebildeten Betrachter verständlich waren, hin zu realistischen Landschaftsdarstellungen. Weg von der Darstellung religiös-historischer Ereignisse, die die biblische Geschichte illustrierten, hin zur Darstellung aktuell realpolitischer Ereignisse, die den Zeitungsleser interessierten.

In einer ersten Phase der Panoramen gab es vor allem Landschaftsbilder von fremden und bekannten Orten zu bestaunen. In einer zweiten Phase standen historische Ereignisse im Mittelpunkt. Die Bildwahl war schwierig. Es sollte vor nicht zu langer Zeit geschehen sein. Zuerst waren Schlachtenbilder junger Vergangenheit aktuell. Später dann zeigte man ältere bis antike Schlachten …

Niemals fragte man, wer das Bild gemalt habe, oder ob die Bilder überhaupt von jemandem gemalt worden waren. Das Publikum bestand überwiegend aus wenig gebildeten Leuten, die kaum andere Gelegenheiten hatten, die Qualität von originalen Ölgemälden zu sehen oder einzuschätzen. Das Panorama sollte einfach gefallen, amüsieren, überraschen, erstaunen, bilden, unterhalten und schließlich auch noch für seinen Besitzer Gewinn abwerfen. Die Illusion der verblüffenden Realität war vorrangig; „hohe“ Kunst eines bedeutenden Künstlers hätte nur gestört.

Das Panorama wurde als erstes Massenmedium im strengeren Sinn bezeichnet. Im Gegensatz zu früheren Sammlungen konnte es von jedermann besichtigt werden. Die Bilder waren durch ihren Realismus für jeden verständlich. Die Größe des Bildes und der komplizierte Herstellungsprozess erforderten eine arbeitsteilige Produktion. Die immensen Kosten verboten einen privaten Kauf und somit elitären Kunstgenuss – das Medium musste durch massenhaften Verkauf von Eintrittskarten finanziert werden.

Die Wahl des Standpunktes des Betrachters war sehr wichtig, da nicht einfach (durch künstlerische Freiheit) Dinge hinzugefügt oder weggelassen werden konnten – schließlich sollte das Panorama absolut wirklichkeitsgetreu sein. Diese Wahl war die einzige freie Entscheidung des Künstlers, der sonst alles nur 1 zu 1 abzubilden hatte.

Die Präzision und Wahrheitstreue ging so weit, dass vor dem Zeichnen umfangreiche Recherchearbeiten angestellt wurden, um ja alles richtig darzustellen (beispielsweise bei historischen Ereignissen). Doch nicht nur die greifbaren Gegenstände sollten in einem Panorama präzise dargestellt werden, sondern auch der exakte Zeitpunkt des dargestellten Ereignisses. Genaues Studium der natürlichen Lichtverhältnisse war unumgänglich.

In den 1830er Jahren verlor das Publikum das Interesse am Panorama, da das Bedürfnis nach optischen Informationen durch die sich rapide entwickelnde Fotografie und illustrierten Zeitungen vielfältiger und besser befriedigt wurde. Erst mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 bekam das Panorama eine neue Blüte. Die Schlachten boten neuen Stoff und förderten den Patriotismus. Die Finanzierungsform der Aktiengesellschaften wurde gefunden. Die Rotunden wurden genormt. Binnen kurzer Zeit entstanden im Auftrag von Aktiengesellschaften in beinahe allen größeren Städten Europas und Amerikas neue Rotunden. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Panoramen durch neuere Medienformen und veränderte Unterhaltungsgewohnheiten verdrängt. Ab den 1970er Jahren setzte, zuerst im kommunistischen Einflussgebiet, eine Renaissance des Panoramaphänomens ein. Seither entstehen weltweit beinahe jährlich neue Panoramen …

Das Panorama war gewissermaßen der Vorläufer des frühen Kinos, insofern, als es die unmittelbare Anteilnahme an unbekannten Orten und historischen Ereignissen ermöglichte. Indem die Panoramen die dargestellte Natur täuschend echt darstellen wollten, weisen sie zur Fotografie, und die bewegten Panoramavarianten zum Film voraus. Die Organisations- und Finanzierungsstrukturen waren zudem dieselben wie die des Kinos.

Weltweit existieren heute noch etwa 30 Panoramen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Seit den 1970er Jahren ist außerdem eine jährlich zunehmende Fülle an neuen Interpretationen dieser Kunst- und Medienform dazu gekommen. Die weltgrößten Werke schafft Yadegar Asisi. Seine 360°-Panoramen im Maßstab 1:1 haben eine Bildfläche von bis zu 3.500 m² (110 m × 32 m) und werden derzeit im Panometer Leipzig, dem Panometer Dresden, dem Panorama XXL in Rouen, im Gasometer Pforzheim, im Wittenberg360 in Lutherstadt Wittenberg und im asisi Panorama Berlin gezeigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Panorama_(Kunst)

 

Ein grandioses Panoramabild über den Bauernkrieg im 16. Jahrhundert und die Themen jener Zeit ist in Bad Frankenhausen zu sehen, siehe http://www.ansichten-eines-regenwurms.de/index.php/361-fruehbuergerliche-revolution-in-deutschland .

 

Nähere Informationen unter https://www.panorama-museum.de/de/monumentalbild.html . Sich in aller Ruhe das Panoramabild anschauen kann sich mensch unter https://www.panorama-museum.de/de/bildsaaltour.html

 

Mensch sieht auch gleich den Unterschied zu den Installationen von Yadegar Asisi: dessen Bilder sind weitaus größer, aus unterschiedlichen Höhen zu betrachten, simulieren die Helligkeiten von Tag bis Nacht und sind von Ton und Musik untermalt; unter anderem äußern sich mehrere Tiere (etwa Hundegebell, protestierende Opfer-Stiere). Damit ist das auch ein Erlebnis für Kinder, die sich (zumindest bei „Pergamon") besonders über die dargestellten Katzen freuen und sich gerne neben ihnen fotografieren lassen.

 

 

Ich bin Philanthrop, Demokrat und Atheist. Rupert Regenwurm

 

 

Das Böse verlachen

- Satire, Realsatire, ernst Gemeintes -

 

1. April – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider

„Diverse Hunde!“ - Im neuen Wochenkommentar geht es wieder einmal um wirklich lebensnotwendige Themen wie Gendern, Political Correctness und unseren Kampf gegen Rassismus und Sexismus!

https://www.servustv.com/aktuelles/v/aad7epyk1bn95fzmdm7j/

 

Das Bundesverfassungsgericht

https://www.youtube.com/watch?v=SYHdcphh4-Y

 

Seht ihr das auch so?

https://odysee.com/@NikolaiBinner:4/seht-ihr-das-auch-so:d

 

Uwe Steimle / Royaler Kindergarten im Bundestag / Steimles Aktuelle Kamera / Ausgabe 101

https://www.youtube.com/watch?v=AQKBNIxf-Ww

 

Schuster bleib` bei deinem Leisten!

https://www.youtube.com/watch?v=A49BPSi75TY

 

HallMack  Die Macht der Bilder

https://www.frei3.de/post/8f452502-ec05-4571-b97a-c5e81c0cf776

 

HallMack  Beschlossen: Deutschlands Ende

https://www.frei3.de/post/b08a1e1e-ef3e-460a-96d1-9c1eca26c45d